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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2022

Emotionale und berührende Lebensgeschichte

Das letzte Versprechen
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1944 werden die deutschstämmigen Bewohner des Banat (Region in Südosteuropa) aus ihrer Heimat vertrieben und müssen jahrelang unter schlimmsten Bedingungen in Straf- oder Gefangenenlagern vegetieren. Zusammen ...

1944 werden die deutschstämmigen Bewohner des Banat (Region in Südosteuropa) aus ihrer Heimat vertrieben und müssen jahrelang unter schlimmsten Bedingungen in Straf- oder Gefangenenlagern vegetieren. Zusammen mit ihren Großeltern, die der nach Sibirien verschleppten Mutter versprochen haben, Anni nicht allein zu lassen, erlebt die 5jährige Schreckliches, und auch als sie mit 11 Jahren nach Bayern ziehen darf, wird ihr Leben nicht einfacher.
Hera Lind hat mit „Das letzte Versprechen“ ein Buch geschaffen, das ich wirklich jedem ans Herz legen möchte. Aus den Tagebüchern und Erinnerungen von Anna Eckardt hat sie eine sehr einfühlsame und berührende Lebensgeschichte geschrieben, die ich kaum aus der Hand legen konnte. Gewalt, Hunger, Zwangsarbeit, Terror – nichts wird beschönigt oder kleingeredet und wirkt umso intensiver, wenn es aus Annis Kindersicht dargestellt wird.
Ein Roman nach einer wahren Geschichte, der zeigt, wie sich ein Trauma durch so schreckliche Gewalterlebnisse durch das ganze Lieben ziehen kann. Und nicht nur Anni leidet unter ihren Erinnerungen, ihre Mutter, die Großeltern, Onkel und Tante sind ebenfalls traumatisiert – Hera Lind lässt sie alle mit viel Respekt und Verständnis zu Wort kommen.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Bunt, skurril und authentisch

Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen
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Elvis Gursinski lebt mit seinen Eltern in einem alten Haus auf dem Friedhof. Er unterhält sich dort mit den Geistern und sein einziger Freund ist ein zahmes Eichhörnchen. Doch dann bekommt Dalia, der Schrecken ...

Elvis Gursinski lebt mit seinen Eltern in einem alten Haus auf dem Friedhof. Er unterhält sich dort mit den Geistern und sein einziger Freund ist ein zahmes Eichhörnchen. Doch dann bekommt Dalia, der Schrecken des Pausenhofs, von ihrer Großmutter den Auftrag, sich um Elvis zu kümmern und die Ereignisse überschlagen sich. Erst verschwindet die Mutter von Elvis, dann taucht Dalia nicht mehr auf…
Was für Charaktere hat Kirsten Reinhardt hier geschaffen: bunt, skurril, stark und vor allem authentisch! Die Depression von Baba, dem Vater von Elvis findet genauso selbstverständlich ihren Platz wie die telepathischen Fähigkeiten von Dalias Großmutter oder die Tatsache, dass Elvis Geister sehen kann. Auch wenn es zwischendurch ziemlich gruselig wird, zieht Reinhardts feiner Humor sich als roter Faden durch die Geschichte. Sie beschreibt die Eigenheiten und Sonderlichkeiten der Figuren, ohne sich je über sie lustig zu machen, und wir wissen am Ende des Buchs: es ist okay, anders zu sein!

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Veröffentlicht am 22.11.2022

WesternFantasyLiebesgeschichteMix, der funktioniert!

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
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Ming Tsu ist auf Rache aus. Nachdem man ihn von Ada, der Frau, die er liebt, getrennt und in die Zwangsarbeit verkauft hat, ist er geflohen und rächt sich an allen, die an der Aktion beteiligt waren. Hilfe ...

Ming Tsu ist auf Rache aus. Nachdem man ihn von Ada, der Frau, die er liebt, getrennt und in die Zwangsarbeit verkauft hat, ist er geflohen und rächt sich an allen, die an der Aktion beteiligt waren. Hilfe bekommt er von einem blinden Propheten und einer Zirkustruppe, die wahre Wunder vollbringen kann.
Was soll ich sagen? Einerseits überhaupt nicht meins, blutig mit vielen, vielen völlig unnötigen Toten, also ein klassischer Western mit einem kaltblütigen Mörder als Hauptperson. Andererseits ist Ming Tsu, wie im Buch erwähnt, ein Ehrenmann. Er steht zu seinem Wort, die Mitglieder der Zirkustruppe vertrauen ihm, er kümmert sich um den Waisen Hunter. Und dann ist da ja auch noch seine unerschütterliche Liebe zu Ada…
Diese Mischung aus brutalem Western, Fantasyelementen und einer rührenden Liebesgeschichte ist ein ziemlich wilder Mix, der aber dank der Erzählkunst von Tom Lin irgendwie doch funktioniert. Ich habe mit Ming Tsu mitgelitten, auch wenn ich seine vielen Morde verurteile und habe mit ihm auf das Wiedersehen mit Ada hingefiebert. Letztendlich ist das Buch für mich wie ein Traum, der häufig verwirrend und unverständlich ist und die Naturgesetze außer Kraft setzt, aber eben seine eigene Logik hat und in sich schlüssig ist. Empfohlen für Fans des Aussergewöhnlichen!

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Große Empfehlung an alle MinecraftFans!

Tagebuch eines Noobs Kriegers – Der Comic Bd. 3 - Quer durch die Wüste
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Die erfolgreiche Reihe „Tagebuch eines Kriegers“ von Cube Kid als Comic!
Minus, der Dorfbewohner, der so gern Krieger werden möchte, ist mit seinem Zombie-Freund Blurp und der eher ungeschickten Kriegerin ...

Die erfolgreiche Reihe „Tagebuch eines Kriegers“ von Cube Kid als Comic!
Minus, der Dorfbewohner, der so gern Krieger werden möchte, ist mit seinem Zombie-Freund Blurp und der eher ungeschickten Kriegerin Malvine auf dem Weg den Enderdrachen zu besiegen. Doch der Krieger Alberick, der noch eine Rechnung mit Malvine offen hat, folgt ihnen mit seiner Assistentin Bagel, um sie aufzuhalten. In der Wüste kommt es zum großen ShowDown!
Ein toller Comic mit wirklich lebendigen Zeichnungen! Laut meinen Kindern ist auch die MinecraftOptik sehr gut übernommen worden, mich hat vor allem die Aufmachung des Buchs überzeugt: ein großformatiges Hardcover, sehr stabile Seiten, einfach gute Qualität.
Um die Ereignisse in Band 3 zu verstehen, sollte man unbedingt die Vorgängerbände gelesen haben und sich natürlich auch im MinecraftUniversum auskennen. Denn dann hat man wirklich Spaß an diesem Comic, an den witzigen Dialogen, den spannenden, absurden und sogar latent romantischen Szenen und dem unvermeidlichen explodierenden Creeper. Große Empfehlung an alle MinecraftFans!

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Origineller Urban-Fantasy-Roman

Spicy Noodles – Der Geschmack des Feuers
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Toma muss einiges einstecken: er ist Augenzeuge eines Mordes des berüchtigten Overkill, der bereits über 60 Menschen getötet hat, sein Vater wirft ihn raus, weil er nicht an der Universität angenommen ...

Toma muss einiges einstecken: er ist Augenzeuge eines Mordes des berüchtigten Overkill, der bereits über 60 Menschen getötet hat, sein Vater wirft ihn raus, weil er nicht an der Universität angenommen wurde und sein Großvater, bei dem er unterkommt, hält ihn für den magisch begabten Erben eines japanischen Gottes. Schlimmer kann es nicht kommen, denkt er, aber natürlich kann es das…
Man kann Bücher lesen, weil man sich in das Cover verliebt, weil der Klappentext überzeugt, weil es bei Bookstagram gelobt wurde – oder weil der Titel so originell ist… Bei „Spicy Noodles“ ist nicht nur der Titel, sondern auch die Handlung fantasievoll: Die Erben japanischer Götter kämpfen mithilfe ihrer magischen Kräfte in den Straßen von New York um die Macht. Leider braucht das Buch ziemlich lange, bis es in Fahrt kommt, aber nach circa hundert Seiten, als es einen ersten großen Kampf gibt und endlich Bewegung in die Geschichte kommt, hat es mich dann auch gepackt. Marie Graßhoff hat einen ganz lockeren, humorvollen Erzählstil, manchmal etwas oberflächlich, ich hätte mir mehr Hintergrundinfos zu den Göttern und den Kräften ihrer Erben gewünscht, aber auf jeden Fall unterhaltsam und „spicy“. Eine Empfehlung an alle Urban Fantasy / New Adult-Fans!

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