Sprachgewaltig und melancholisch
Das Mädchen auf der HimmelsbrückeHeute möchte ich euch ein sprachgewaltiges buch aus dem guggolzverlag vorstellen.
Ein kurzes Wort zum verlag un der autorin. Der guggolz Verlag ist ein Berliner Verlag, der skandinavische bzw. Osteuropäische ...
Heute möchte ich euch ein sprachgewaltiges
buch aus dem
guggolzverlag vorstellen.Ein kurzes Wort zum
verlag un der
autorin. Der guggolz Verlag ist ein Berliner Verlag, der skandinavische bzw. Osteuropäische Literaturschätze ausgräbt und ins deutsche übersetzt. Schon oft bin ich auf derfrankfurterbuchmesse auf den Verlag aufmerksam geworden und nun hab ich endlich im Anschluss an die
fbm22 dem Verlag geschrieben und wollte aufgrund der wunderbaren Leseprobe diesen Debütroman der finnischen Autorineevaliisamanner unbedingt lesen. Ich war sehr neugierig.
Es ist aus dem Jahr 1951 und kam im August diesen Jahres in der Übersetzung von Maximilian Murmann heraus.
So nur zur Einordnung des Buches. ;)
Es geht um die neunjährige Leena, die sehr einsam und traurig ist, von derWelt alleingelassen und der Welt abhanden gekommen ist. Sie wächst bei der Oma auf, weil die Mutter kurz nach der Geburt gestorben ist und die Oma erzählt der Vater sei ein Trinker und lebt ausserhalb. Sie wird von der Lehrerin an ihrer Schule sehr hart ,ungerecht und wenig empathisch behandelt. Unter ihren Mitschülerinnen hat sie keine Freundin. Die Oma ist verbittert durch Schicksalsschläge in der Familie und ist nicht in der Lage sie emotional zu versorgen. Nur der Onkel ist ein Lichtblick mit dem sie Briefkontakt hält. Zu viel mag ich zu dem Inhalt nicht schreiben, da die Geschichte "nur" 134 Seiten hat. Im Anhang befindet sich noch ein nachwort von
antjeravikstrubel , was hilfreich ist den roman einzuordnen. Auch kann man noch die Kurzbiografien von
eevaliisamanner , Maximilian murmann und #antjeravikstrubel .Mich hat der Einstieg bis zir Seite 71 gerade sprachlich und auch inhaltlich umgehauen. Ich bin begeistert wie die Autorin diese melancholische Stimung schafft geprägt von Trauer, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit, aber auch die Liebe zur Natur wird sehr deutlich. Danach passiert inhaltlich etwas was ein Wendepunkt im buch ist und Realität und Phantasie verschwimmen miteinander. Die zwei Ebenen konnte man als Leser voneinander unterscheiden. Die magische Welt der Protagonistin ist nicht mehr von der Realität abzugrenzen.Das ist ein Roman den man öfters zur Hand nehmen kann, um ihm gerecht zu werden und um alle Details und Aussagen zu verstehen bzw. zu ergründen.Wer denkt es ist ein dünnes Buch was schnell zu lesen ist, irrt sich. Langsam lesen hilft, manchmal hab ich auch doppelt gelesen bzw. es meinem Mann stellenweise vorgelesen und mit Ihm diskutiert. Ich kann dieses Werk empfehlen, wobei es sicher etwas besonderes ist, mit dem nicht jeder etwas anfangen kann. Aber ich finde es lohnt sich sehr. Ich habe es nicht zum letzten Mal gelesen und bin neugierig auf weitere Werke aus dem Guggolz Verlag.