Cover-Bild Das Gesetz der Natur
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25,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantastische Literatur
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 28.09.2022
  • ISBN: 9783257072181
Solomonica de Winter

Das Gesetz der Natur

Meredith Barth (Übersetzer)

In Neuamerika leben die Menschen nach dem Gesetz der Natur. Auch Gaia Marinos muss sich diesen Regeln beugen. Versteckt in den Wäldern lebt sie das Leben einer Aussätzigen und hat den anderen doch eines voraus: In einer Welt ohne schriftliche Aufzeichnungen kann sie lesen. Als sie in Gefangenschaft gerät, rettet ihr diese Fähigkeit das Leben. Gaia macht es sich zur Aufgabe, die letzten Bücher der Erde zu finden, doch als diese Mission zu scheitern droht, muss sie sich entscheiden: Wie weit ist sie bereit zu gehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2022

Archaisch, brutal, verstörend

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Dieses Endzeit-Epos spielt in einer Welt nach der Nuklearkatastrophe. „Jener Tag“ hat die alte Welt zerstört, was die völlige Verwüstung der Lebenswelt und Mutationen zur Folge hatte. Aus der Asche erhoben ...

Dieses Endzeit-Epos spielt in einer Welt nach der Nuklearkatastrophe. „Jener Tag“ hat die alte Welt zerstört, was die völlige Verwüstung der Lebenswelt und Mutationen zur Folge hatte. Aus der Asche erhoben sich neue Völker, die alle nach dem „Gesetz der Natur“ leben. Das geschriebene Wort existiert nicht mehr, nur noch einige Gesetzesrollen, die auch wiederum nur wenige Ausgewählte lesen können. Bereits hier deutlich biblische Anklänge an die Zehn Gebote. In dieser archaischen, mittelalterlich anmutenden Welt in Neuamerika lebt verborgen die letzte Mutantin, Gaia. „Entstanden aus den Tiefen der Deformation“, was sich bei ihr vordergründig in entstellter Haut an Händen und linker Kopfhälfte manifestiert. Sie wird fernab der Welt von zwei geächteten Männern aufgezogen – dem Lehrer und dem Jäger. Von ihnen lernt sie das Lesen und das Töten. Es entspinnt sich eine Endzeitgeschichte, während der Gaia in Gefangenschaft gerät und dann auf eine Mission geschickt wird, um die letzten Bücher zu finden und damit die Neue Welt zu verändern.

Der Schreibstil orientiert sich deutlich an der Bibel; es gibt Phrasen wie „Selig sind …“ und psalmenhafte Passagen. Bei der Handlung geht es entgegen des Klappentextes lange Zeit nicht um die Rettung der Bücher; stattdessen wählt Gaia den Weg als Kriegerin und Schlächterin. Brutales Töten und Abschlachten nehmen eine zentrale Rolle in diesem Roman ein. Fantasy-Elemente durchbrechen das Genre des reinen Endzeit-Epos. Schwierig wurde es für mich bei der Rechtfertigung allen Mordens und Tötens durch Gaia. Für sie ist dies das probate Mittel zum Schutz ihres Sohnes. Diesem wird in Jesus-Christus-artiger Manier überhöht eine Zukunft als „der Gerechte“ vorbestimmt.

Während der biblische Schreibstil und die primär alttestamentarischen Anspielungen in diesem Buch durchaus als Kunstkniff gelten dürfen, hat mich vor allem die rohe Brutalität abgeschreckt. Besonders die Rechtfertigung der Gewalt fand ich verstörend.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Eine Mutantin kämpft sich durch

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Inhalt:

Die alte Welt existiert nicht mehr. Eine Neue wurde erschaffen mit den Überlebenden der Naturkatastrophe. Auch Gaia Marinos ist eine von ihnen, doch sie unterscheidet sich dadurch, dass sie als ...

Inhalt:

Die alte Welt existiert nicht mehr. Eine Neue wurde erschaffen mit den Überlebenden der Naturkatastrophe. Auch Gaia Marinos ist eine von ihnen, doch sie unterscheidet sich dadurch, dass sie als Mutantin zu den Ausgestoßenen zählt und man ihr nach dem Leben trachtet. Das sieht das neue Gesetz der Natur so vor. Wird sie überleben und ihre Fähigkeit unter Kontrolle bringen können? Denn schließlich hat sie einen Auftrag: Die letzten Bücher der Welt zu finden!



Meine Meinung:

Zum einen verwirrt mich die Sprache der Autorin. Sie erinnert mich an Bibel-Texte, die auch so unterschwellig geschrieben scheinen. Ich habe mich sehr schwer getan den Worten zu folgen und obwohl die Geschichte eher düster und traurig wirkt, konnte ich kein Mitgefühl mit den Charakteren empfinden. Entweder weil sie nicht gut gezeichnet und dargestellt wurden oder durch den komplizierten Schreibstil verfälscht wurden. Zudem war das Leben von Gaia wirklich nur durch Krieg und Kampf geprägt. In diese Richtung lese ich nicht so gerne. Habe mir laut der Inhaltsangabe etwas ganz anderes vorgestellt. Angezogen durch das wirklich durchdringende und schöne Cover wurde ich dann aber weitgehend sehr enttäuscht.

Die Sprache lassen wir mal außen vor, aber was war das bitte für ein erster Teil einer Reihe? Wer soll sich mit diesem Roman nur wohlfühlen können? Man kommt sich vor als verfolge man eine Reportage über Kriegseinsätze, Gewalt, Blut und Tod. Mir persönlich war dies zuviel und zu eindringlich geschildert, dass ich mich oft fragen musste: weshalb beende ich nicht dieses Buch? Diese Frage beschäftigt mich immer noch und ich weiß nicht warum, aber ich habe es tatsächlich beendet. Denn trotz aller Widrigkeiten und Missverständnissen wollte ich doch wissen, wie es Gaia am Schluss des Buches ergeht und ob sie die letzten Bücher der Welt finden mag. Was der Lehrer, der sie aufnahm und großzog noch überwinden muss und ob er nochmal im Laufe der Geschichte auftauchen wird. So gesehen hat es mich doch gepackt und ein klein wenig fesseln können.

Vieles erinnerte mich an das Mittelalter, wie man dort mit Menschen, die anders waren, umging. Wie sie dem Tode geweiht waren und man mit ihnen Gladiatorenkämpfe zur Belustigung der oberen Herrscher durchführte. Das hat mich schon bewegt, denn ich kann schlecht mit solchen Ungerechtigkeiten umgehen. Aber meine Beweggründe noch alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.



Fazit:

Wer mit den Werken des Diogenes Verlags vertraut scheint, wird dieses Buch wohl eher verstehen. Aber wer sich einen wirklichen Fantasy Epos erhofft, wird daher sehr enttäuscht sein. Die Sprache der Autorin ist recht gewöhnungsbedürftig und die Handlung eher in Kriegsgeschichten zu finden. Da ich beides nicht besonders mag und auch keinen wirklichen Bezug zur Geschichte oder den Protagonisten bekam, war für mich die Zeit des Lesens so gut wie verschwendet. Dennoch kommt im Laufe dessen Spannung auf und man kann sich dafür entscheiden das Buch zu beenden. Da ich aber selten so wenig Empathie verspüren konnte, ich kein richtiges Urteil abgeben kann und eigentlich nur mit dem Kopf schütteln mag, vergebe ich auch nur



3 Sterne !!

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Spannend – poetisch – anders als erwartet

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„Das Gesetz der Natur“ ist der erste Band einer dystopischen Trilogie der niederländischen Autorin Solomonica de Winter.

Die Story spielt in der Zukunft in Neuamerika. Nach einer Katastrophe herrscht ...

„Das Gesetz der Natur“ ist der erste Band einer dystopischen Trilogie der niederländischen Autorin Solomonica de Winter.

Die Story spielt in der Zukunft in Neuamerika. Nach einer Katastrophe herrscht Chaos, sämtliche Bücher wurden vernichtet und Menschen, die nicht der Norm entsprechen oder Schäden durch die Katastrophe erlitten haben, werden wie Aussätzige behandelt, verstoßen oder hingerichtet. Zu ihnen gehört auch Gaia. Gaia sieht sich selbst als Mutantin und ist versteckt in den Wäldern aufgewachsen. Sie kann lesen und verfügt über eine Menge Wissen aus der Natur und genau das ist es, was ihr das Leben rettet als sie von den Regierenden aufgegriffen wird. Sie bekommt die Aufgabe die letzten Bücher zu finden. 

Gaia ist eine unglaublich starke und vielschichtige Protagonistin, die ihre Rolle als Mutantin angenommen hat und im Verlauf der Handlung eine interessante Entwicklung durchmacht. Gaias Suche nach Zugehörigkeit wird gut dargestellt, sie kämpft für sich und ihresgleichen. Neben ihr gibt es viele weitere Charaktere und obwohl die Anzahl wirklich hoch ist, konnte ich diese gut auseinanderhalten, da jeder von ihnen ist unverwechselbar ist und detailliert vorgestellt wird.

Der Schreibstil von Solomonica de Winter ist ungewöhnlich und man muss sich darauf einlassen können. Einerseits wirkt er poetisch und kraftvoll, gleichzeitig sind da die knappen Dialoge, die ich als starken Kontrast empfunden habe. Dadurch entstand eine Distanz zu den Charakteren, die es schwierig werden ließ mich richtig in die Handlung hineinzufühlen. Diese ist in sechs Epochen und 175 kurze Kapitel eingeteilt. Zusätzlich gibt es durch römische Zahlen gekennzeichnet die Gesetze der Natur. Dadurch liest sich die Story sehr abwechslungsreich.

Trotz kleiner Kritikpunkte hat mich diese Dystopie fasziniert. Niemand weiß wie unsere Zukunft aussehen wird, aber die Möglichkeit, dass sie so aussieht, bestände durchaus. Die Gedankengänge und Ideen der Autorin sind schlüssig und faszinierend zugleich, dennoch hatte ich mir mehr oder vielleicht auch einfach etwas Anderes von diesem Buch versprochen.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Düstere Endzeit-Geschichte, die mit Lesegewohnheiten bricht

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Eine Katastrophe löscht an „Jenem Tag“ den Großteil der Menschheit aus. Auch Schusswaffen, Bücher und Technologien sind verschwunden. Was genau geschehen ist, erfahren wir nicht.
In dieser nachapokalyptischen ...

Eine Katastrophe löscht an „Jenem Tag“ den Großteil der Menschheit aus. Auch Schusswaffen, Bücher und Technologien sind verschwunden. Was genau geschehen ist, erfahren wir nicht.
In dieser nachapokalyptischen Welt wächst Gaia in einem Haus in der Wildnis auf. Mit ihr leben zwei erwachsene Männer, der eine wird als Lehrer, der andere als Jäger bezeichnet. Die Geschichte zeichnet Gaias Entwicklung nach.
Überleben in der Wildnis, mit unbekannten Gefahren auch von Menschenseite - das klingt zunächst wie eine Abenteuergeschichte mit Fantasy-Elementen. Aber es will mehr sein. Der Stil ist gestelzt und pathetisch, die Figuren sind oft auf eine einzige Eigenschaft reduziert – der Lehrer, der Herrscher, der Sohn. Hier soll eine Legende erzählt werden. Auch Gaia wird meistens nur als „die Mutantin“ bezeichnet, ohne nähere Erklärung. Es gibt keine Innenansicht von ihr, und wir erfahren nicht, warum sie tut, was sie tut. Es werden Gründe genannt, aber die werden auch nur genannt, und nicht gelebt. Was Gaia antreibt? Es muss irgendetwas mit Gerechtigkeit und Büchern zu tun haben. Und auch mit Schönheit – was immer das ist.
Gegen Ende reist sie durch eine Wüste, segelt auf einem Gewässer über ein untergegangenes Land und wandert durch eine Vulkanlandschaft. Hier wird es geradezu allegorisch: Dies ist eine Reise an den Anfang der Welt.
Ein Buch, das mit Lesegewohnheiten bricht. Die Hauptperson bleibt fremd, trotz allem, was wir über sie erfahren.
Es gibt zwei Folgebände.

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Veröffentlicht am 18.11.2022

Dystopie mit besonderem Schreibstil

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"Zwischen Leben und Tod war das Licht, in der Luft ebenso wie auf diesem Boden. Feuer, um zu sehen, um zu töten, um zu überleben, um nicht in der Dunkelheit zu erliegen. Die Natur lügt nicht."

Gaia lebt ...

"Zwischen Leben und Tod war das Licht, in der Luft ebenso wie auf diesem Boden. Feuer, um zu sehen, um zu töten, um zu überleben, um nicht in der Dunkelheit zu erliegen. Die Natur lügt nicht."

Gaia lebt mit einem Jäger und einem Lehrer in der Wildnis, denn sie ist eine Mutantin und damit geächtet. Als sie entdeckt werden, rettet ihr die Fähigkeit zu lesen das Leben. Doch Lesen ist bis für wenige Auserwählte verboten. In der neuen Welt zählen allein die Gesetze der Natur.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr außergewöhnlich, woran ich mich erst gewöhnen musste. Es finden sich immer wieder kurze eingerückte Passagen, die zum Teil fast wie ein allwissender Erzähler wirken, da hier auch Ereignisse vorweggenommen werden. Nach kurzer Zeit konnte ich allerdings flüssig lesen. Die kurzen Kapitel helfen dabei.

Ich hatte so meine Schwierigkeiten mich in Gaia hineinzuversetzen, richtig sympathisch war sie mir bis zum Ende nicht. Sicherlich ist sie durch die Erziehung in der Wildnis geprägt, trotzdem konnte ich einige Handlungen einfach nicht nachvollziehen. Auch von den anderen Charakteren ist mir keiner ans Herz gewachsen. Spannend war für mich eher, was der Auslöser für die Schaffung der Gesetzte der Natur war. Hier kam mir das Worldbuildung aber viel zu kurz. Etliche Fragen sind
offen geblieben. Ich habe gelesen, dass es der Auftakt einer Trilogie ist. Von daher ist vielleicht bewusst vieles noch nicht erzählt.
Insgesamt würde ich das Buch eher Fans von Dystopien empfehlen, Fantasyelemente finden sich hier wenig.

Vielen Dank an den Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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