Nicht ganz so ungewöhnlich wie vermutet
Ich habe Christine als eine tolle Protagonistin empfunden und einige Gemeinsamkeiten bei uns entdeckt.
Einen Unterschied gab es allerdings: Ich bin mit Kilian leider gar nicht warm geworden. Ich bin aus ...
Ich habe Christine als eine tolle Protagonistin empfunden und einige Gemeinsamkeiten bei uns entdeckt.
Einen Unterschied gab es allerdings: Ich bin mit Kilian leider gar nicht warm geworden. Ich bin aus seinen Aussagen und den darauffolgenden Handlungen eigentlich nie schlau geworden und dachte mir mehr als einmal nur "hä?". Irgendwann fand ich ihn dann nur noch seltsam und nervtötend und hab mich echt über ihn aufgeregt.
Was Christines Mutter für eine Rolle hatte ist mir zudem auch etwas schleierhaft. Hier hätte ich mir eine Erklärung gewünscht wie die Mutter-Tochter-Beziehung ist. Ihre Mutter war bei den sehr seltenen Gesprächen ziemlich zickig und von Christines Aussagen dazu hat man sich nichts herleiten können.
Die Feministin in mir hat während des Lesens immer mal wieder eine Rebellion gestartet. Am Anfang weil Christine schon sehr abhängig von einem Mann gewirkt hat (mir ist klar dass es ein Liebesroman ist aber der Kommentar "du hast ja nicht mal einen Freund" sollte einen auf keinen Fall treffen) und später weil Christine der Ansicht war, dass er als Mann den nächsten Schritt machen muss. Willkommen im einundzwanzigsten Jahrhundert.
Der Schreibstil war gut, flüssig und leicht. Was der Titel mit der Geschichte zu tun hat, ist mir allerdings schleierhaft. Ich hätte mir ein paar weniger Details in Christines Tagesablauf (wie die Farbe ihrer Socken) und ein paar mehr Emotionen von ihr gewünscht. Fragen hat sich Christine genügend gestellt aber was sie dabei wirklich fühlte blieb auf der Strecke.
Die Idee ihrer Krankheit war gut gewählt und das Ende bekommt einen Pluspunkt.