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Veröffentlicht am 14.03.2023

Der Grüne Daumen ist ein Mythos!

Gärtnern für Ahnungslose
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Was habe ich mich darauf gefreut, endlich einen eigenen Garten zu haben! Ich sah ihn schon vor meinem geistigen Auge: wunderschöne Blumen, eine gemütliche Terrasse, jede Menge Erdbeeren und Himbeeren sowie ...

Was habe ich mich darauf gefreut, endlich einen eigenen Garten zu haben! Ich sah ihn schon vor meinem geistigen Auge: wunderschöne Blumen, eine gemütliche Terrasse, jede Menge Erdbeeren und Himbeeren sowie ein Apfelbäumchen mit vielen leckeren Äpfeln, die ich einfach so im Vorbeigehen pflücken kann, eigene Gurken und Tomaten und unbedingt ein duftender Rosenstrauch - ein kleines Paradies eben. Tja, ich gestehe, bisher konnte ich diesen Traum nicht verwirklichen. Zu wenig Zeit, zu wenig Know- how... Aus vielen Pflanzen ist nichts geworden, der Apfelbaum will nicht tragen, Himbeeren haben auch kaum Früchte und sogar der Rasen sieht schlimm aus... Fast habe ich mich damit abgefunden, dass ich eben keinen grünen Daumen habe. Zum Glück wurde ich vor kurzem eines Besseren belehrt: den Grünen Daumen kann man trainieren! Wie man das macht, zeigen Carolin Engwert und Vero Mischitz in ihrem Buch „Gärtnern für Ahnungslose“.

Die beiden Autorinnen verfügen nicht nur über enormes Wissen zum Thema Gärtnern. Sie haben auch jede Menge praktische Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt und lassen uns daran teilhaben. Das Wissen wird auf lockere, unterhaltsame Art vermittelt und die bunten Illustrationen und witzige Comic-Zeichnungen sind eine tolle Ergänzung. Zum einen liest sich das Buch dadurch sehr angenehm. Zum anderen erleichtert die Visualisierung das Verständnis und die wichtigen Fakten prägen sich definitiv besser ein. Mir hat die Lektüre großen Spaß gemacht. Ich habe viele interessante Dinge erfahren und freue mich schon darauf, einige der tollen Tipps umzusetzen! Denn dieses Buch gibt mir die Hoffnung zurück, dass ich es tatsächlich schaffen und meinen Garten doch noch auf Vordermann bringen kann!

Fazit: Informativ und unterhaltsam – genau das Richtige für Leser, die Lust aufs Gärtnern haben und einen praktischen Ratgeber suchen, der dazu noch richtig gute Laune macht!

Veröffentlicht am 21.01.2023

Die Angst fährt mit

NIGHT – Nacht der Angst
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Seit ihre beste Freundin Maddy von dem gesichtslosen Campus-Killer bestialisch umgebracht wurde, ist die junge Studentin Charlie nicht mehr dieselbe. Sie quält sich mit Selbstvorwürfen, dass sie die Tragödie ...

Seit ihre beste Freundin Maddy von dem gesichtslosen Campus-Killer bestialisch umgebracht wurde, ist die junge Studentin Charlie nicht mehr dieselbe. Sie quält sich mit Selbstvorwürfen, dass sie die Tragödie nicht verhindert hat und sieht sich außerstande, ihr Studium fortzusetzen. Mitten im Semester beschließt sie, es abzubrechen und nach Hause zu ihrer geliebten Oma zu fahren, die Charlie nach dem Unfalltod ihrer Eltern großgezogen hat. In der Mensa läuft ihr der sympathische Josh über den Weg und aus einem Gespräch ergibt sich für Charlie eine Mitfahrgelegenheit. Angesichts dessen, was Maddy zugestoßen ist, hat sie zwar Bedenken, zu einem Fremden ins Auto zu steigen, doch ihr Wille, alles hinter sich zu lassen, ist stärker. Es folgt eine Fahrt durch die Nacht, die Charly alles abverlangen wird...

Wow, was für ein Buch! Ich fand schon Riley Sagers „Verschließ jede Tür“ gut, doch dieser Roman ist noch besser! Origineller Plot, interessanter Textaufbau, spannende Handlung, düstere, beklemmende Atmosphäre, rasantes Tempo, gut konstruierte Charaktere, raffinierte Wendungen und ein aus meiner Sicht absolut gelungenes und überraschendes Ende - „Night“ bringt einfach alles mit, was ich mir von einem Psychothriller wünsche! Und sogar noch mehr: Da ich selbst ein großer Kino-Fan bin, fand ich die zahlreichen Anspielungen an Filme und Regisseure einfach nur großartig! Übrigens ist der Roman selbst ein großes Kino! Bereits das tolle Cover und erst recht das vorangestellte Zitat aus „Alles über Eva“: „Bitte anschnallen, meine Herrschaften. Ich glaube, es wird eine stürmische Nacht.“ hat mich in die richtige Stimmung versetzt und ich ahnte schon, dass mich das Buch fesseln wird. Tatsächlich wurden meine Erwartungen noch übertroffen – ich konnte „Night“ kaum aus der Hand legen und habe die Lektüre sehr genossen!

Fazit: Ein rundum gelungener Pageturner, den ich allen Fans von raffinierten Psychothrillern wärmstens empfehlen kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2022

Eine Kurzgeschichte, die es in sich hat

Broken House - Düstere Ahnung
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Die junge Nerdy verdient ihr Geld mit sexuellen Dienstleistungen und Wahrsagerei. Sie kann zwar nicht wirklich in die Zukunft ihrer Kunden blicken, ist aber schlau genug, um herauszufinden, was sie hören ...

Die junge Nerdy verdient ihr Geld mit sexuellen Dienstleistungen und Wahrsagerei. Sie kann zwar nicht wirklich in die Zukunft ihrer Kunden blicken, ist aber schlau genug, um herauszufinden, was sie hören wollen. Doch dann tritt die reiche Susan Burke in ihr Leben. Sie erzählt Nerdy von ihrem Stiefsohn, der ihr seit dem Umzug in ein neues Haus mit seinem seltsamen Verhalten eine Riesenangst einjagt. Nerdy bieten ihr ihre Hilfe an und verspricht sich davon ein gutes Geschäft. Als sie aber das Haus betritt merkt sie, dass dort tatsächlich merkwürdige, beängstigende Dinge geschehen. Und schon bald ist sie selbst in Gefahr...

Gillian Flynn blieb mir im Gedächtnis als Autorin des Bestsellers „Gone Girl“, den ich toll geschrieben und fesselnd fand. Mit dieser Kurzgeschichte beweist sie erneut, dass sie eine Meisterin des Psychothrillers ist. Sie baut gekonnt die Spannung auf und führt den Leser geschickt in die Irre. Die Handlung ist gut konstruiert, Charaktere originell und glaubwürdig und das Ganze einfach nur raffiniert. Ich habe die Geschichte als Hörbuch kennengelernt und kann die Variante wärmstens empfehlen. Es war ein großes Vergnügen, der Stimme von Vera Teltz zu lauschen!

Fazit: Packend und überraschend, ein Leckerbissen für alle Fans des Genres!

Veröffentlicht am 16.11.2022

Tragische Liebe in dunklen Zeiten des Krieges

Feldpost
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Im Dezember 2000 kommt die Kasseler Anwältin Cara Russo durch einen merkwürdigen Zufall in Besitz eines Aktenkoffers, in dem sie alte, mit dem Aufdruck „Feldpost“ versehene Briefe sowie Unterlagen und ...

Im Dezember 2000 kommt die Kasseler Anwältin Cara Russo durch einen merkwürdigen Zufall in Besitz eines Aktenkoffers, in dem sie alte, mit dem Aufdruck „Feldpost“ versehene Briefe sowie Unterlagen und Fotos findet. Der Inhalt macht sie neugierig und sie beginnt nachzuforschen. Mit ihren Recherchen weckt sie die Geister der Vergangenheit auf und fördert Informationen zutage, die ein neues Licht auf eine längst vergangene Tragödie werfen...

Ich bin ein großer Fan des erzählerischen Talents von Frau Borrmann. Bisher konnte sie mich mit jedem ihrer Bücher begeistern und dementsprechend groß war meine Vorfreude auf ihren neuesten Roman. „Feldpost“ erfüllte alle meine Erwartungen. Der Autorin gelang es erneut, geschichtliche Ereignisse mit bewegenden menschlichen Schicksalen zu einer spannenden und gefühlvollen Prosa zu verweben. Die Geschichte von Adele und ihrer Familie hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die von Mechtild Borrmann kreierten Figuren wirken glaubhaft und lebendig. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzten, fieberte und litt mit. Der Autorin gelingt es auch sehr gut, die Schrecken der Nazizeit realistisch darzustellen. Bei der Lektüre bekam ich zuweilen eine Gänsehaut und war unendlich dankbar, diese nicht am eigenen Leib erfahren zu haben. Und wie schon oft davor fragte ich mich, wie es damals soweit kommen konnte und warum wir Menschen auch heutzutage, nach all den schlimmen Erfahrungen immer noch nicht in der Lage sind, im Frieden miteinander zu leben...

Fazit: Fesselnd und berührend, ein großartiger Roman! Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.10.2022

Hochemotionale Geschichte, packend erzählt

Der Sturm
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Nach einer längeren Abwesenheit kehrt der 30-jährige Kieran in seinen Heimatort Evelyn Bay zurück. Hier, auf der australischen Insel Tasmanien, hat er seine Kindheit und frühe Jugend verbracht. Hier ist ...

Nach einer längeren Abwesenheit kehrt der 30-jährige Kieran in seinen Heimatort Evelyn Bay zurück. Hier, auf der australischen Insel Tasmanien, hat er seine Kindheit und frühe Jugend verbracht. Hier ist auch vor 12 Jahren eine schreckliche Tragödie passiert: Bei einem verheerenden Sturm kamen Kierans Bruder Finn und sein bester Freund Toby ums Leben und ein Mädchen aus dem Ort verschwand spurlos. Für Kieran, der sich all die Jahre schuldig an Finns Tod fühlt, ist der Besuch nicht einfach, zum Glück geben ihm seine Freundin Mia und das gemeinsame Baby Audrey den nötigen Halt. Doch schon einen Tag nach der Ankunft wird am Strand die Leiche einer jungen Frau entdeckt und plötzlich wird nicht nur er, sondern alle Einwohner von Evelyn Bay auf grauenvolle Weise von der Vergangenheit eingeholt...

Jane Harper blieb mir im Gedächtnis dank ihrem grandiosen Thriller „Hitze“, den ich vor einigen Jahren förmlich verschlungen habe. Deswegen war meine Erwartungshaltung an ihr neuestes Werk entsprechend hoch. Die Autorin hat mich nicht enttäuscht. Sie hat erneut einen großartigen Roman geschrieben, der mich mit der spannenden Handlung, glaubwürdigen Charakteren und der faszinierenden Schaukulisse in seinen Bann geschlagen hat. Die wunderbar atmosphärisch erzählte Geschichte ging mir unter die Haut. Ich fieberte mit und wurde am Ende tatsächlich überrascht,denn mit dieser Auflösung des Rätsels rechnete ich nicht. Der Krimifan in mir kam also voll auf seine Kosten. „Der Sturm“ hat aber noch mehr zu bieten. Die tiefen Einblicke in das Seelenleben der Protagonisten machen das Buch auch aus psychologischer Sicht interessant und regen zum Nachdenken über wichtige moralische Fragen an, etwa über das zentrale Thema des Romans: die Schuld. „Der Sturm“ ist keine seichte Lektüre und ganz sicher kein Buch für Liebhaber blutiger Thriller. Jane Harper ist jegliche Effekthascherei zuwider, sie ist die Meisterin der leisen Töne, die ihre Leser nicht nur unterhält, sondern auch fordert. Gerade das macht meines Erachtens ihre Bücher so interessant und wertvoll.

Fazit: Klug, fesselnd und bewegend, von mir eine klare Leseempfehlung!