Ein Wettlauf gegen die Zeit
Miss Bly und die Wette gegen Jules Verne… ist kein atemberaubender Abenteuerroman, wie der Titel vielleicht vermuten lässt.
Es ist eher ein Roman der leisen Töne, der hauptsächlich von den Figuren und den plastischen Landschaftsbeschreibungen ...
… ist kein atemberaubender Abenteuerroman, wie der Titel vielleicht vermuten lässt.
Es ist eher ein Roman der leisen Töne, der hauptsächlich von den Figuren und den plastischen Landschaftsbeschreibungen lebt. Es ist ein Roman, in dem viel geschichtliches Hintergrundwissen so ganz nebenbei vermittelt wird, in dem die unterschiedlichen Religionen, Sitten und Gebräuche dem Leser näher gebracht werden.
Actionreiche Szenen sucht der Leser vergebens, dafür bekommt der Leser Einblick in die gesellschaftlichen Gepflogenheiten, den Kampf der Frauen um Anerkennung und er lernt interessante Persönlichkeiten kennen.
Der Autorin ist es gelungen, durch ausführliche Recherche und dem gekonnten Verweben von historischen Fakten, realen Persönlichkeiten und teilweise fiktiven Begebenheiten vor, während und nach der Reise einen Roman zu Papier zu bringen, der mich nicht mehr losgelassen hat. Ich habe ihn sehr gern gelesen, wurde wunderbar unterhalten und hab das ein oder andere daraus gelernt.
Die Autorin hat mit diesem Buch bei mir zwei Dinge geschafft: zum einen würde ich das Buch von Jules Verne gern noch einmal lesen und ich würde gern mehr über die mutige Journalistin Nellie Bly erfahren.
Die Szene mit Jules Verne und seiner Frau war übriges eine von denen, die mir in dem Buch besonders gut gefallen hat.
Zwischendurch hatte das Buch kleinere Längen, die dann aber wiederum durch die schon erwähnten, teilweise auch gesellschaftskritischen Beobachtungen und Charakterisierungen wett gemacht wurden.
Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sternen.