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Veröffentlicht am 01.07.2023

Ja, die Wikinger hatten´s nicht leicht

Wikinger im Nebel 1
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Die Wikinger rund um Chef Reidolf machen sich wieder auf den Weg zu einem ihrer monatelangen Raubzüge, während die Frauen und Kinder daheim bleiben und erst mal Klarschiff machen müssen, nachdem die dreckige ...

Die Wikinger rund um Chef Reidolf machen sich wieder auf den Weg zu einem ihrer monatelangen Raubzüge, während die Frauen und Kinder daheim bleiben und erst mal Klarschiff machen müssen, nachdem die dreckige Bande endlich wieder weg ist. Doch Reidolf hadert mit dem Schicksal der Wikinger und sein Sohnemann ist ein verweichlichter Angsthase, der so gar nicht in seine Fußstapfen treten mag.

In diesem Comic begleiten wir also die Wikinger auf ihrem Beutezug. Das geschieht nicht in Form einer zusammenhängenden Geschichte, sondern in kleinen, in sich abgeschlossenen Episoden von jeweils 6 Bildern. Zum Ende hin fügt sich alles zwar zu einer irgendwie zusammenhängenden Geschichte zusammen, doch der Weg dahin hat mir tatsächlich kaum Spaß gebracht. Mir hat deutlich der rote Faden gefehlt und die Geschichten fand ich teilweise einfach nicht lustig bzw. verwirrend. Der Verlag zieht in seiner Inhaltsangabe den Vergleich zu Hägar dem Schrecklichen. Doch bis auf die Tatsache, dass auch er ein Wikinger ist, kann ich keine Ähnlichkeiten feststellen. Hägars Strips sind alle witzig, ich liebe ihn sehr und habe sogar seine gesammelten Werke bei mir stehen.

Die Zeichnungen sind gut und detailliert, das ist gelungen. Doch alles andere ist einfach nicht mein Fall. Es gefällt mir einfach nicht. Ein paar wenige Strips sind ganz lustig, im Gesamten fand ich das Buch jedoch leider eher langweilig.

Der Comic hier wird ab dem Alter von 10 Jahren empfohlen, was meiner Meinung nach überhaupt nicht geht. Kindern in dem Alter fehlt da absolut die Lebenserfahrung und sie werden den Großteil der Strips nicht verstehen. Es geht um Religionen, um die Beziehungen zwischen Mann und Frau, Tod und Gewalt ist allgegenwärtig und der Humor ist für Kinder kaum geeignet, weil teilweise zu subtil, zu trocken und zu schwarz. Ich sehe den Comic für ein Alter ab etwa 15 Jahren, eher noch älter.

Fazit: meins ist es nicht. Ich bin mir jedoch sicher, dass dieser Comic dennoch seine Fans finden wird, da der Geschmack ja zum Glück unterschiedlich ist und jeder Mensch einen eigenen Humor hat. Meinen treffen diese Wikinger nicht bzw. nur sehr selten. Ich find´s nicht wirklich gut, aber auch nicht ganz schlecht, daher 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

100 Salate – von einfach bis ausgefallen

Die 100 besten Salate
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Dieses Salat-Kochbuch besteht aus einer Einführung und dann natürlich den Rezepten. In der Einführung sind folgende Kapitel enthalten:

• Die wichtigsten Blattsalate
• Salatkräuter
• Essig und Öl
• Süßungsmittel ...

Dieses Salat-Kochbuch besteht aus einer Einführung und dann natürlich den Rezepten. In der Einführung sind folgende Kapitel enthalten:

• Die wichtigsten Blattsalate
• Salatkräuter
• Essig und Öl
• Süßungsmittel und Aromen
• Erste Hilfe
• Basic-Salatsaucen
• Utensilien
• Bevor es losgeht
• Salat-Baukasten
• Dressing-Baukasten
• Saisonkalender

Die Rezepte sind unterteil in:

• Blattsalate
• Rohkost
• Gemüse
• Kartoffeln und Pasta
• Quinoa, Reis und Co.
• Hülsenfrüchte
• Fisch, Fleisch und Eier
• Bowls
• Carpaccios
• Obstsalate

Am Ende gibt es dann noch ein Register, welches nicht alphabetisch nach Zutaten sortiert ist, sondern nach den jeweiligen oben genannten Kategorien.

Mir gefallen die Kapitel in der Einführung ganz gut, da diese einen guten Überblick über verschiedene Salate, Kräuter, Essige, Öle u.s.w. gibt. Auch bekomme ich dort Tipps, wie ich Salat, Gemüse und Co. am besten lagere und wie ich ein wenig verwelkte Salate evtl. wieder auf Vordermann bringen kann.

Auch mag ich die Unterteilung der Salatrezepte in ihre Zutaten, also ob ich einen Blattsalat machen möchte, einen Gemüsesalat, einen mit Fleisch oder Eiern oder einen mit Nudeln, Reis, Kartoffeln oder Hülsenfrüchten. Die Salate selbst haben keine Namen, es gibt hier also keinen Kartoffelsalat oder Nudelsalat, keinen Tomatensalat oder Cesars Salad, keinen Thunfischsalat etc. Die Salate sind nur nach ihren Zutaten benannt – also z.B. Pasta-Karotte-Erbsen-Schinken, Feldsalat-Kartoffel-Kürbiskerne-Kürbiskernöl oder auch Rindfleisch-Rote Beete-Koriander-Minze. Da sieht man gleich bei der Überschrift, welche Zutaten hier zum Einsatz kommen.

Der Rezeptaufbau ist logisch und gut nachvollziehbar. Es ist immer angegeben, für wie viele Personen der Salat angedacht ist und ob es vegetarisch, vegan und/oder glutenfrei ist. Zubereitungszeit, Schwierigkeitsgrad oder Nährwertangaben fehlen komplett, was ich ein bisschen schade finde. In einem selbstbetitelten „Standardwerk“ sollte das… naja… Standard sein.

Zu jedem Rezept gibt es ein Foto, so dass man sich schon mal vorab ein Bild machen kann, wie das Ganze am Ende in etwa aussehen soll. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Fotos nicht gefallen. Sie sind so klinisch und kalt, ich vermisse das Appetitanregende, das Wohlgefällige, das Behagliche. Über die Rezepte selbst kann man natürlich streiten. Für meinen Geschmack sind hier zu viele eher zu abgehoben und außergewöhnlich. In einem Standardwerk hätte ich vor allem die klassischen Rezepte erwartet und dann zusätzlich noch ein paar neue Kreationen. Doch hier gibt es nur wenig Altbewährtes. Zudem sind Rezepte für Bowls enthalten und für Carpaccio – beides hat für mich nichts mit Salat zu tun und gehört hier nicht rein.

Alles in allem sagt mir das Buch nicht wirklich zu. Es regt meinen Appetit beim Betrachten der Fotos und Lesen der Rezepte nicht an, es sind zu viele abgehobene, außergewöhnliche Rezepte enthalten und dafür gebe ich ungern den doch eher stolzen Preis von knapp 30 Euro aus. Daher von mir 2,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Lausbubenstreiche? Kinderkram? Oder doch eher eine Milieustudie?

Ausgerechnet Adelheid!
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Adelheid ist die jüngste von 4 Schwestern und wiederholt gerade die 3. Klasse. Sie ist ein bisschen langsam in allem, sehr verträumt und dadurch schusselig und vergesslich. Ihre Schwestern sind hübsch ...

Adelheid ist die jüngste von 4 Schwestern und wiederholt gerade die 3. Klasse. Sie ist ein bisschen langsam in allem, sehr verträumt und dadurch schusselig und vergesslich. Ihre Schwestern sind hübsch und können alles besser als Adelheid. Auch in der Schule ist sie eher die nicht so sehr Beliebte. Da ist aber zum Glück Benni, den sie als ihren besten Freund betrachtet. Der hat aber nur Blödsinn im Kopf und zieht Adelheid immer mit rein. Sie möchte Benni eigentlich nur davor bewahren, dass er wieder was Dummes tut, aber irgendwie sieht es dann immer so aus, als wäre sie die Übeltäterin gewesen. Und juckt das Benni? Nicht die Bohne. Adelheid hält dennoch zu ihm – er ist schließlich ihr bester Freund.

Puh, ich weiß nicht, wie ich es am besten schreiben soll, was mir nach dem Lesen des Buchs durch den Kopf ging. Einerseits war ich ein bisschen an Lausbubengeschichten erinnert, andererseits hatte ich aber die ganze Zeit das Gefühl, dass mir die Kinder (Adelheid und Benni) eigentlich nur leidtun. Adelheid, herzensgut, ein kleines Träumerle und ziemlich unbedarft, wird zwar von ihrer Familie geliebt und ihre Mutter ist auch wirklich liebevoll zu ihr. Sie akzeptieren ihr „schafiges“ Verhalten – aber das war es auch schon. Benni dagegen kommt offensichtlich aus schwierigen Verhältnissen, ist meistens schmuddelig, kommt immer zu spät zur Schule, hat nie was zu Essen dabei, ist unerzogen, frech und hat null Sozialkompetenz – woher auch, bei fehlender Erziehung und die Lehrerin schaut auch grundsätzlich weg. Er nutzt Adelheid aus für seine Streiche, schiebt ihr immer den schwarzen Peter zu und hilft ihr niemals aus der Patsche heraus. Ich kann ihm das nicht ankreiden, er kennt es nicht anders. Aber Adelheid, die trotz allem unerschütterlich Benni als ihren besten Freund sieht, tut mir einfach leid. Kein Erwachsender, der mal hinsieht und eingreift. Ich kann das Buch nicht als hintersinnige Geschichte über Freundschaft und Treue ansehen, denn eine richtige Freundschaft ist das nicht, was da zwischen Adelheid und Benni stattfindet. Adelheid hält treu zu Benni – aber ob das eine Botschaft ist, die ich in diesem Kontext gut finde? Eher nicht.

Der Schreibstil ist gut zu lesen, erzählt wird von Adelheid in der Ich-Form und dementsprechend kindlich-naiv. Was durchaus seinen Charme hat. Die Story selbst ist auch gut, nur fehlt mir einfach die Wende darin. Von vorne bis hinten träumt Adelheid sich durch ihre Welt, wird von Benni auf Deutsch gesagt verarscht und von ihren Schwestern belächelt und von der Lehrerin mehr oder weniger nicht gesehen/gehört/beachtet. Ich hätte mir gewünscht, dass das Schicksal sich dreht, aber alles blieb, wie anfangs. Keine Entwicklung, nichts. Und so endete das Buch dann auch – einfach so und ziemlich unvollendet. Es läuft wohl auf eine Fortsetzung heraus. Die werde ich mir aber nicht antun.

Von mir 2,75/5 und keine wirkliche Empfehlung.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Band 1 der Reise durch den Körper – für mich nicht überzeugend

Der kleine Medicus. Band 1. Die geheimnisvolle Villa
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Nanos Schulfreund Frido verletzt sich im Sportunterricht leicht am Fuß und wird vom Lehrer in die Villa Nachtigall zu Dr. X gefahren. Begleitet von Nano und zwei weitern Klassenkameraden. Zunächst wird ...

Nanos Schulfreund Frido verletzt sich im Sportunterricht leicht am Fuß und wird vom Lehrer in die Villa Nachtigall zu Dr. X gefahren. Begleitet von Nano und zwei weitern Klassenkameraden. Zunächst wird der Fuß geröngt und dann noch mit Kernspintomographie untersucht (öhm, ja, nicht sehr realistisch, aber egal). Dr. X erklärt den wissbegierigen Kindern, was er da alles macht und wie man damit in den menschlichen Körper gucken kann. Nano ist begeistert, will er doch auch mal Arzt werden. Und so sucht er wenig später allein nochmal Dr. X in der Villa Nachtigall. Er wird herumgeführt von der Assistentin und erfährt so einiges. Er darf sich sogar die allerneueste Erfindung ansehen, den Turbobeamer, der Dinge schrumpfen kann. Und natürlich probiert er ihn versehentlich aus.

Für mich gibt es in diesem Buch zu viele Dinge, die mir nicht gefallen:

- Nano und seine Schulfreunde sind 12, kommen aber wesentlich unreifer rüber
- Der Lehrer fährt die Kinder zur Behandlung zu irgendeinem verrückten Erfinder-Doktor – unrealistisch
- Der fährt bei einer Verstauchung des Sprunggelenks bzw. Bänderdehnung das volle Programm wie Röntgen UND Kernspin – unrealistisch
- Der Schreibstil ist einerseits sehr kindlich-einfach, behandelt werden aber sehr technische Themen mit vielen Sachbegriffen – passt nicht zusammen
- In der Villa ist ein Hase, der von der Assistentin aus einem Tierversuchslabor gerettet wurde (sehr gut), der nun aber ebenfalls wieder zu Testzwecken herhalten muss (äh… what?? Im Ernst? Geht GAR nicht!)

Das Buch lockt mit einer Reise in den menschlichen Körper – doch bevor diese überhaupt so richtig los geht, endet das Buch. Das war für mich eine riesige Enttäuschung. Warum macht man aus der Story mehrere so kurze Bände? Wo sie doch offensichtlich zusammenhängen, also nicht einzeln gelesen werden können, weil sie nicht in sich abgeschlossen sind? Das finde ich überhaupt nicht gut.

Es gibt vier Bücher, alle jeweils 72 Seiten, pro Buch 9,95 € - macht für ein Gesamtbuch von 288 Seiten (also keinesfalls ein riesenfetter Klopper) sage und schreibe 39,80 €. Das empfinde ich als Abzocke – nicht mehr und nicht weniger. Ein einziges dickes Buch für 16-20 Euro hätte voll ausgereicht.

Veröffentlicht am 02.10.2021

Urban Fantasy/YA mit viel unausgeschöpftem Potenzial und sehr blassen, einförmigen Charakteren – unspektakulär und vorhersehbar

Das Geheimnis der Talente (Die Talente-Reihe 1)
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Melek Weber, 16 Jahre alt, lebt im hessischen Dautphetal, geht dort zu Schule und trainiert Basketball. Sie ist eine Einzelgängerin, hat keine Freunde bis auf Erik, der sie unerwidert liebt. Eines Tages ...

Melek Weber, 16 Jahre alt, lebt im hessischen Dautphetal, geht dort zu Schule und trainiert Basketball. Sie ist eine Einzelgängerin, hat keine Freunde bis auf Erik, der sie unerwidert liebt. Eines Tages wird sie unter dem Vorwand, dass Basketballtalente gesucht werden, zu einem Fitnessstudio gelotst. Dort trifft sie auf einige Jugendliche, die irgendwie seltsam sind. Ihr wird eröffnet, dass sie ein Talent ist, ein Volltreffer – also jemand, der sehr zielgenau alles trifft – egal ob mit Bogen, Pistole oder sonstigen Wurfgeschossen. Jakob, der Anführer, löst in Melek die heftigsten Gefühle aus, die sie sich nicht erklären kann. Ab sofort trifft sich die Gruppe zum Üben im Wald und geht vor allem nachts auf die Jagd nach Dschinns, den Erzfeinden der Talente, die den Menschen die Gefühle aussaugen. Melek wird in die Gruppe aufgenommen. Doch das gefällt Erik gar nicht, der kriminelle Absichten dahinter vermutet und einen Hass auf Jakob empfindet. Dann ist da auch noch der Dschinn Levian, der sich offenbar in Melek verguckt hat und ihr – gewandelt als Eichhörnchen, Maus, Pferd oder Wolf und dann schließlich in seiner menschlichen Gestalt – den Hof macht. Wem kann sie trauen? Wer meint es gut mir ihr? Hin und her gerissen zwischen den drei jungen Männern muss Melek nun Entscheidungen treffen – die ihr und das Leben vieler anderer kosten könnten.

Nach einem Blick auf das mystische, wunderschöne Cover und die Zusammenfassung war ich überzeugt: ein Knallerbuch! Sicher ein spannendes, fesselndes Fantasyabenteuer, durch das man nur so hindurchrauscht. Doch leider war dem nicht so, was an den sehr blass bleibenden, oberflächlichen Charakteren liegt, an den ständigen Wiederholungen von Trainings- und Kampfszenen und der absolut fehlenden Spannung. Der Schreibstil ist an sich nicht schlecht, doch sind die Figuren alle eindimensional. Niemand dabei, der nennenswerte Gefühle – egal ob gut oder schlecht – in mir auslöst. Ich war eher genervt von Meleks gleichgültiger „ihr seid mir doch alle egal-Stimmung“ und interessant war in dem Buch nur einer: Levian, der Dschinn. Doch nur solange, bis auch er Teil der recht vorhersehbaren Story wurde. Sie – die Charaktere und die Handlung – wabern auf einer Linie vor sich hin, kaum ein Spannungsbogen spürbar und keine Szene dabei, die mich wirklich berührt hätte. Doch am unerfreulichsten sind eindeutig die blassen, stereotypen Figuren. Ganz am Ende gab es dann so etwas wie spürbare Action, die aber leider schnell wieder abflaute. Hm… schade irgendwie. Für mich auf jeden Fall kein Grund, mir die Folgebände dieser „Talente-Reihe“ zu kaufen.

Mein Fazit: zu blass, zu gleichförmig, zu vorhersehbar, zu unspannend. Aus dem zugegeben tollen Thema hätte man viel mehr herausholen können. So drehte sich alles mehr oder weniger um Melek und ihre diffusen Liebesgefühle, um Training und Kampf. Von mir gibt es 2,75 Sterne – also mehr als weniger gut (2) aber nicht wirklich gut (3).

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