Cover-Bild Let’s Talk About Sex, Habibi
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 29.09.2022
  • ISBN: 9783492063166
Mohamed Amjahid

Let’s Talk About Sex, Habibi

Liebe und Begehren von Casablanca bis Kairo | Sexualität, Erotik und Glaube

»Aufklärerisch, informativ, humorvoll und herrlich unterhaltsam.« Der Freitag

»Ohne Klischees dafür aber mit ganz viel Wahrheit und Witz.«   Süddeutsche Zeitung

Der Sex der Anderen

Unser Blick auf Liebe und Begehren in Nordafrika ist stark von Klischees, Orientalismus und Fetischisierung geprägt. Doch welche Freiheiten gibt es in vermeintlich geschlossenen Gesellschaften? Mohamed Amjahid zeigt, wie die alltägliche Sexualität der Nordafrikaner*innen wirklich ist und räumt mit rassistischen Stereotypen auf. Er erzählt von Orgien am Fuße des Atlasgebirges, muslimischen Liebeszaubern und Salafisten, die überteuerte Kondome verkaufen. Aber auch von toxischer Männlichkeit, religiösem Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt. Ein ungetrübter Blick in die Schlafzimmer von Marokko bis Ägypten. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2022

Vielschichtigkeit in Nordafrika

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Auf vielschichtige Weise berichtet der in Marokko geborene Mohamed Amjahid über seine Erfahrungen in vielen Regionen Nordafrikas. Er spricht mit Menschen zwischen Casablanca und Kairo, offen und interessiert. ...

Auf vielschichtige Weise berichtet der in Marokko geborene Mohamed Amjahid über seine Erfahrungen in vielen Regionen Nordafrikas. Er spricht mit Menschen zwischen Casablanca und Kairo, offen und interessiert. Ungeschönte Geschichten werden präsentiert.
Die Einleitung beleuchtet aktuelle Probleme und Vorurteile, macht die Intention des Autoren klar. Es folgen Erlebnisberichte aus Jugend und Schulzeit und Begebenheiten aus seiner journalistischen Tätigkeit. Mit einem Augenzwinkern und ziemlich direkt werden unglaubliche Begegnungen und merkwürdig anmutende Ansichten beschrieben. Man begegnet hormongesteuerten pubertierenden Jugendlichen, Ehefrauen im vertraulichen Gespräch über ihre Männer und ebendiesen beim Friseur. Auch sonderbare Verwandte lernt man kennen. Eindeutige Liedtexte und zweckbestimmte Häuser kommen vor. Zudem geht es um Kopftücher, den Slogan „Her body, her choice“, Magie, die Bedeutung von Gewürzhändlern , Toleranz und Akzeptanz der LGBTQs, Religion, patriarchale Gewalt, feministische Freiheit, starre Konventionen, Selbstbestimmung und vieles mehr. Allerdings stößt Herr Amjahid auch auf frauenfeindliche und gewaltbereite Mitmenschen. Dazu äußert er eine klare Meinung und versucht, Menschlichkeit und zivilisierte Werte zu vermitteln.
Zunächst informativ, unterhaltsam und sachlich, später politisierend und agitierend. Seine Sichtweise wird deutlich benannt.
Jedenfalls erfährt man viel Interessantes über „die Pluralität Nordafrikas“.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Nicht ganz rund

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Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. Weniger wegen des tollen, bunten Covers als wegen der Thematik. Menschen des nordafrikanischen Kulturraums sind in meiner Umwelt vorhanden, aber ich weiß sehr ...

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. Weniger wegen des tollen, bunten Covers als wegen der Thematik. Menschen des nordafrikanischen Kulturraums sind in meiner Umwelt vorhanden, aber ich weiß sehr wenig über diesen Aspekt ihres Lebens. Daher wollte ich durch das Schlüsselloch gucken und neues Wissen gewinnen.

Leider schafft das das Buch nur teilweise. Es hat einige Vorurteile aufgebrochen, aber kann sich nicht entscheiden, ob es Sachbuch, Essayband oder Autobiografie sein will.

Worum geht es?

Der Text schildert im ersten Teil die Jugend des Autors und seine ersten Berührungspunkte mit Liebe und Körperlichkeiten. Später wird er allgemeiner, spricht über das Kopftuch und die Kölner Silvesternacht, später über Vorurteile gegenüber Nafris und Doppelmoral. Ohnehin ein Thema, das sich durch das ganze Buch zieht.

Meine Meinung

Das Buch war nicht leicht für mich, weil der Schwerpunkt wechselt. Während anfangs die Kindheit und Jugend des Autors wichtig ist, schweift er später ab. Manchmal kommt er noch auf Erinnerungen zurück, aber es fühlte sich an, als sei der Faden plötzlich abgerissen. Dem jungen "Mohamad" war ich so nah, über den erwachsenen, seine Einstellungen zur Liebe und wie er die kulturellen Kontraste empfindet, erfahre ich wenig. Stattdessen wird das Buch etwas nachdenklicher, fast essayhaft.

Außerdem hätte ich mir mehr Fakten gewünscht. Ich hatte gehofft, dass ich am Ende ein Gefühl bekommen habe, wie das Thema in Nordafrika betrachtet wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, ein paar allgemeine Fakten zum Kulturraum zu nennen, auch in Bezug auf Sex. Mehr Geschichten zu erzählen. Der Autor beschränkt sich auf einige persönliche Anekdoten. Ich verstehe, dass es schwer ist, Statistiken zum Thema zu bekommen, aber es war nicht so rund. Oft verweist der Autor auch auf andere seiner Bücher. Ich hatte das Gefühl, dass er sich nicht zu sehr wiederholen wollte.

Problematisch fand ich auch, dass einige Begriffe gar nicht oder später erklärt werden. "Nafri" kommt nach 17 % vor, aufgelöst wird es aber erst nach der Hälfte. Was "Salafismus" als Glaubensrichtung ausmacht, habe ich ebenfalls weiter hinten im Buch erfahren, obwohl das Wort anfangs vorkommt. Hier wären Fußnoten oder ein Glossar gut gewesen.

Und obwohl Frauen im Buch eine Rolle spielen und z.B. der Schwester und der Mutter des Autors einige Geschichten gewidmet werden, habe ich am Ende eine weibliche Perspektive vermisst. Ich hatte das Gefühl, dass es oft um Männer geht.

Allerdings gibt es auch einige Erzählungen, die mir positiv im Gedächtnis geblieben sind: Die Atmosphäre in Meknes, in dem der Autor prägende Jahre verbracht hat. Die Betrachung des Kopftuchs, seine Ursprünge und Bedeutung auch als Zeichen des Standes. Die Gedanken zur Polygamie und dass sie nur dann funktioniert, wenn alle Frauen gleich behandelt werden und versorgt sind. Wie unterschiedlich das Thema behandelt wird, z.B. wenn es um Kondome geht.

Fazit

Letztlich war das Buch eine tolle Perlenkette an Geschichten und Gedanken, aber das ergab am Ende kein stimmiges Bild, sondern eine Sammlung, die nicht ganz zusammenpasste.

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