Spannend
Eigentlich sind Thriller nicht ganz so mein Ding und Science Fiction auch nicht, aber irgendwie haben mich Cover und Klappentext trotzdem angesprochen und ich wurde von dem Buch nicht enttäuscht.
Die ...
Eigentlich sind Thriller nicht ganz so mein Ding und Science Fiction auch nicht, aber irgendwie haben mich Cover und Klappentext trotzdem angesprochen und ich wurde von dem Buch nicht enttäuscht.
Die Geschichte lässt sich flüssig und schnell lesen. Auch steigt man recht gut ins Geschehen ein.
Obwohl immer mal wieder Begriffe aus dem Bereich programmieren und IT vorkommen, hat mich das nicht rausgeworfen, weil alles immer gut erklärt wurde.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite steht die Protagonistin Cassie, deren Geschichte im Mittelpunkt der Handlung steht und auf der anderen Seite ihre Mutter Rachel, durch die man die andere Seite der Geschichte erzählt bekommt, denn ihre Wege trennen sich im lauf der Handlung. Das fand ich sehr geschickt gelöst. Denn dadurch bekommt man zum einen alles mit, zum anderen wirkt es aber auch nicht arg gekünstelt oder Ähnliches.
Die Protagonistin Cassie fand ich sehr sympathisch. Sie kommt zu Beginn der Erzählung in eine Situation, mit der sie nie gerechnet hätte, und das mehr oder weniger selbstverschuldet. Man kann ihre inneren Konflikte und Beweggründe die ganze Zeit über gut nachvollziehen und man merkt auch, dass sie alles nicht ganz so einfach wegsteckt, was mir gut gefallen hat. Sie ist keine 0815 Protagonistin (was auch nicht unbedingt schlecht sein muss), sondern hat es auch faustdick hinter den Ohren. Ich finde es ganz schwer, ihren Charakter kurz zu beschreiben, was daran liegt, dass dieser so vielschichtig ist.
Die Figuren generell waren sehr gut geschrieben und haben meines Erachtens nach gemäß ihrer Rolle gehandelt.
Der Zeitpunkt, zu dem die Geschichte spielt, ist nicht genauer definiert, aber es könnte auch schon in ein paar Jahren sein, was das Ganze für mich noch ein bisschen interessantere und tiefgründiger gemacht hat. Es geht in dem Buch auch ganz viel um Gesellschaftskritik und es schwingt ein bisschen die Diskussion von Vor- und Nachteilen von Sozialen Medien mit. Trotzdem entsteht kein philosophierender Monolog über das ganze, aber wenn man sich ein bisschen über die Handlung Gedanken macht, stellt man schnell fest, wie geschickt diese Thematik eingebaut wurde.
Ein kleiner Kritikpunkt bleibt trotzdem: Das Ende ging mir sehr schnell und fast schon zu einfach über die Bühne. Ich kann mir vorstellen, dass es recht schwer war, eine passende Auflösung zu finden, und ich wüsste auch nicht, wie man es besser machen könnte, aber irgendwie war es für mich einfach nicht ganz stimmig.
Hive.Tödlicher Code ist kein Highlight-Buch, aber trotzdem eine spannende Cyber Geschichte, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann.