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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2023

Viel Wirbel

Sturm über Triest
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„Sturm über Triest“ ist der dritte Band der Serie, in dem wieder einiges passiert und Bruno Zabini erneut in gefährliche Ermittlungen gezogen wird. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht zu Beginn Gustav ...

„Sturm über Triest“ ist der dritte Band der Serie, in dem wieder einiges passiert und Bruno Zabini erneut in gefährliche Ermittlungen gezogen wird. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht zu Beginn Gustav Lainer, ein Schiffsbauingenieur, der tot aufgefunden wird. Von Unfall über Selbstmord bis hin zu einer geplanten Tat ist alles an Theorien dabei. Spannend wird es, als herauskommt, dass Lainer geheime Dokumente gestohlen hat, die für den Bau eines Kriegsschiffes geplant waren.

Es hat etwas gedauert, bis ich mich im Buch zurecht gefunden hatte. Ich kannte zwar einen der Vorgängerromane, musste mich aber sowohl an den Schreibstil wieder gewöhnen, als auch die Charaktere und Handlungsstränge durchschauen. Das war am Anfang etwas wirr. Geholfen hat das Personenverzeichnis im Buch, das sich über 1,5 Seiten streckt und so schon auf die vielen Personen hinweist. Auch die verschiedenen Geheimdienste und Parteien im Spiel waren etwas kompliziert, mit der Zeit habe ich mir diese aber auch sortieren können und das Buch wurde interessanter.

Generell scheint der Roman sehr gut recherchiert. Es geht um das Wettrüsten der Nationen in 1907, man erlebt Triest von einer ganz anderen Seite als heute im Urlaub und das Geschehen wirkt authentisch. Am besten gefallen hat mir die Gräfin. Sie ist wirklich clever, spricht unzählige Sprachen und begibt sich in Gefahr.

Die Handlung war mir an manchen Stellen etwas zäh, dennoch bieten die über 500 Seiten genug Raum für Action.

Trotz einiger Anfangsschwierigkeiten ein guter historischer Krimi!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2023

Leichte Kost mit Höhen und Tiefen

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Die anfangs 17-jährige Sabine steht an einem Umbruch in ihrem Leben: eine Arbeitsstelle finden, Chaos mit Jungs und eine Familie, die sie in eine bestimmte Richtung drängt. Im ersten Teil des Buches muss ...

Die anfangs 17-jährige Sabine steht an einem Umbruch in ihrem Leben: eine Arbeitsstelle finden, Chaos mit Jungs und eine Familie, die sie in eine bestimmte Richtung drängt. Im ersten Teil des Buches muss Sabine nach St. Peter reisen, um dort ihrer Tante auszuhelfen. Schnell gewöhnt sie sich an die neue Umgebung und lernt auch Tom kennen. Ihr Aufenthalt kommt aber schnell zu einem Ende und sie macht sich zurück nach Gelsenkirchen, wo sie einen neuen Job anfängt, der ihr nicht gefällt, und von Berti umworben wird.

Das Buch ist seicht und in einem lockeren Stil geschrieben. Vor allem am Anfang geht alles reibungslos - auch wenn Sabine nicht nach St. Peter fahren möchte und dafür sogar ihren Italienurlaub absagen muss, scheint es doch kein Problem zu sein. Mich hat es gewundert, wie schnell ihre Mutter den Urlaub abgesagt hat und es nicht zur Diskussion stand, ob Sabine fährt. Auch auf St. Peter geht alles einfach, Sabine findet einen weiteren Nebenjob, lernt schwimmen, was ihr vorher so schwer gefallen ist, und fühlt sich wohl. Dann kommt die Wende, als Sabine wieder zurück nach Hause muss.

An sich ist die Handlung nett. Auch die Charaktere, vor allem Sabine, ihre beste Freundin Rita und Tom, sind gut beschrieben. In die Tiefe geht das Buch nicht. Der Unfall im Bergwerk kam für mich aus dem Nichts und passte nicht ganz richtig in die Geschichte. Ansonsten ist es aber eine nette Lektüre, die ich an einem Wochenende durchgelesen und mit der ich entspannt habe.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Mit Höhen und Tiefen

Blankenese - Zwei Familien
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Nachdem ich die „Heiligendamm“ Serie von der Autorin verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf eine weitere Serie von Michaela Grünig.

Der historische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut ...

Nachdem ich die „Heiligendamm“ Serie von der Autorin verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf eine weitere Serie von Michaela Grünig.

Der historische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut dargestellt. Das politische Geschehen wird authentisch in die Handlung eingeflochten, die Situation für die Juden in den 30er Jahren in Deutschland kommt vor allem im späteren Teil des Buches deutlich rüber und hat mich mitgenommen. Hier sind auch die Zeitsprünge nützlich; man erlebt wichtige Stellen der Charaktere über einige Jahre hinweg, sieht so, wie sie sich entwickeln, wie sich aber auch die Zeit um sie herum ändert.

Bei den Personen habe ich etwas gebraucht, um mit ihnen warm zu werden. Die Beziehung zwischen Leni und John geht am Ende sehr schnell, der Funke bei mir ist aber nicht übergesprungen, da wenig schöne Szenen zwischen ihnen beschrieben werden und sie gleich ihre ersten Herausforderungen meistern müssen.
Irma hingegen war für mich eine sehr ausgeprägte Person, mit der ich auch von Anfang bis Ende mitgefühlt habe. Sie ist eine starke Frau, die einiges im Leben durchmachen musste, sicherlich nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, aber am Ende trotzdem für andere da ist und für ihre Werte einsteht.

Insgesamt also ein Buch mit Höhen und Tiefen, das mir dennoch gut gefallen hat. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es im nächsten Band weitergeht.

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Eigenartige Stimmung

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
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Wie das Cover erahnen lässt, fühlt sich auch die Handlung nach einem Westernroman an. Im Fokus steht Ming Tsu, der sich in die weiße Frau Ada verliebt hatte, worauf ihr Vater Ming Tsu verärgert als Slave ...

Wie das Cover erahnen lässt, fühlt sich auch die Handlung nach einem Westernroman an. Im Fokus steht Ming Tsu, der sich in die weiße Frau Ada verliebt hatte, worauf ihr Vater Ming Tsu verärgert als Slave verkaufte. Im Buch geht es vor allem um Ming Tsu‘s Rache und seine Reise nach Kalifornien, wo er Ada erhofft zu treffen.

Der Einstieg in das Buch war für mich etwas schwierig, bzw. ungewohnt. Ich habe bisher noch keine Westernromane gelesen und musste mich dort erst einmal einfinden. Viele Gefühle werden nicht beschrieben, der Anfang ist vor allem brutal und von Waffen und Morden gezeichnet. So konnte ich auch keine Verbindung zu Ming Tsu aufbauen. Im Laufe des Buches hat sich das jedoch etwas verbessert, die Handlung hat mich mehr gepackt und mich irgendwann auch abgeholt. Besonders interessant fand ich den Propheten, der etwas Spirituelles in das Geschehen einbringt und somit eine mal andere Perspektive hinzufügt.

Insgesamt konnte ich mit den Charakteren nicht richtig warm werden, fand das Buch zur Abwechslung aber trotzdem mal ganz nett.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Eine neue Perspektive

Das letzte Versprechen
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In diesem historischen Roman geht es um Anni, die 1944 miterleben muss, wie ihre Mutter von ihr weggezogen wird und in ein Arbeitslager in Sibirien gebracht wird. Anni hingegen wird in ein jugoslawisches ...

In diesem historischen Roman geht es um Anni, die 1944 miterleben muss, wie ihre Mutter von ihr weggezogen wird und in ein Arbeitslager in Sibirien gebracht wird. Anni hingegen wird in ein jugoslawisches Kinderheim gesteckt, wo sie einige Zeit verbringt. Der einzige Hoffnungsschimmer ist ihre Großmutter, die Anni in jeglicher Art rettet.

Ich habe schon einige historische Romane gelesen, dieser wirft jedoch ein neues Licht auf die Zeit und bietet eine ganz andere Perspektive, wie ich sie sonst gewohnt bin. Das Leid der Menschen steht im
Vordergrund, eine schwere Situation folgt auf die nächste. Vermutlich ist es so wirklich realistisch geschildert. Mir fehlte jedoch etwas das Glück und der Spaß beim Lesen. Eine etwas leichtere Mischung hätte mir hier besser gefallen.

Die Charaktere, vorweg Anni und Amalie, sind sehr gut dargestellt. Ich konnte mir vor allem Amalie am Anfang sehr gut vorstellen und habe mit ihr mitgefühlt. Auch die anderen Charaktere kommen im Laufe des Buches zur Geltung. Die Orte sind ebenfalls anschaulich beschrieben.


Spannend wird das Buch durch die Zeit- und Ortswechsel. Außerdem werden verschiedene Formate im Text wiedergegeben: Annis Tagebuch, Briefe, Gedichte … die Mischung hat mir gefallen. Erst dachte ich, es könnte etwas verwirren, aber die Autorin hat es sehr gelungen umgesetzt.

Insgesamt ein interessantes Buch, das einmal einen schwierigeren Blick auf die Erlebnisse der Menschen zu der Zeit wirft.

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