Ich musste den Stil von Megan Miranda erst schätzen lernen, die subtile Spannung, die langsame Entfaltung der komplexen Handlung und die vielen Details, die die Dynamik zwischen den Charakteren definieren – denn auf die Kleinigkeiten kommt es an...

Ich habe mittlerweile alle Bücher von ihr gelesen und bin froh, dass ich meine Startschwierigkeiten überwunden habe!

Arden wurde als Kind nach einer Tragödie mit unerwartetem Happy End zum Medienspektakel – sogar ihre labile Mutter schlachtete die Geschichte ihrer Tochter aus: Sie gab viele Interviews, generierte Spenden und schrieb ein Buch.

Als Arden alt genug war, wurde sie zu Olivia und zog weg, um ihr altes Leben - das der ganzen Welt gehörte - hinter sich zu lassen. Ein paar Jahre ging das gut, sie litt zwar unter den Nachwirkungen des Traumas sowie der unerwünschten Aufmerksamkeit, aber ihr gelang so etwas wie Normalität. Dann beißt ihr die Vergangenheit in den Allerwertesten und ihr Leben wird kompliziert: ihre Freunde wenden sich von ihr ab, eine Freundin verschwindet, bei der Arbeit gibt es Probleme, sie wird zur Person of Interest bei einer Mordermittlung, außerdem muss sie erfahren wie sehr manche aus der Vergangenheit Zweifel an der öffentlichen Darstellung ihrer Tragödie haben. Dann sind da noch ein merkwürdiger Nachbar und eine reumütige Journalistin von damals, die scheinbar helfen wollen – aber wem kann sie trauen?

Megan Miranda schildert Olivias Innenleben, ihre Beweggründe, ihre Ängste, ihre Hoffnungen, sehr feinfühlig sowie psychologisch interessant – genau wie ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, die geprägt sind von Misstrauen, Zweifeln und Verdächtigungen. Die Handlung ist sehr mysteriös, komplex, facetten- und wendungsreich, vor allem jedoch originell, raffiniert sowie ergreifend!!!

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Henrietta ist 32, Single und lebt mit ihrem Hund ziemlich für sich, zurückgezogen. Nach einigen frustrierenden beruflichen Misserfolgen arbeitet sie nun in einem Hospiz, wo sie die Lebensgeschichten der totkranken Menschen für deren Angehörige aufschreibt. Dann verändert die 66-jährige Annie ihr Leben. Sie hat das Verschwinden ihrer Schwester nie verwunden, also beginnt Henriette zu recherchieren und wird dabei gezwungen sich mit ihrer eigenen unverarbeiteten Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Entwicklung, die sich dabei durchläuft ist wirklich bewegend! Die Handlung wird feinfühlig sowie facettenreich erzählt, aus verschiedenen Perspektiven. Es gibt viele traurige und emotionale Momente, aber es wird nie rührselig oder deprimierend! Zudem ist auch für Spannung gesorgt! “Café Leben” ist ein besonderes Buch, voller Hoffnung und Mut, das mich gefesselt sowie nachhaltig bewegt hat.

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Der Prolog ist so geheimnisvoll dramatisch, dass ich wirklich neugierig geworden bin!

Und dann die vielen Andeutungen gleich am Anfang der Geschichte...

Der atmosphärische lebendige, ausdrucksstarke Schreibstil ist von Anfang an perfekt zum ein- und abtauchen in eine faszinierende Welt: Herbststimmung, eine Insel im Atlantik nahe der US-Nordküste und ein altehrwürdiges College – herrlich! Ich bin nur so durch die Seiten geflogen!!!

Ich konnte mich sofort in die Charaktere hineinversetzten und fühlte mit ihnen. Eden und William hadern mit dem, was das Leben ihnen aufgetischt hat – das wird nachvollziehbar ergreifend geschildert. Der - mal mehr, mal weniger - sarkastische Humor, der immer wieder aufblitzt, bringt Leichtigkeit in die düsteren Gedanken, die die beiden oft plagen.

Eden ist neu an der Woodford Academy. Sie kommt aus bescheidenen Verhältnissen, hat eine Tragödie erlebt und braucht dringend einen Neustart. Ihre ersten paar Tage am College verlaufen allerdings sehr chaotisch...

Nikola Hotel hat wirklich ein tolles Gespür für amüsant peinliche Situationen!

Der wohlhabende William hat ganz andere Probleme, doch da diese - im Gegensatz zu Edens - nicht im Klappentext angedeutet werden, möchte ich an dieser Stelle nicht spoilern. Nur so viel: Er ist sehr interessant, irgendwie voller Widersprüche.

Eden und William begegnen sich zunächst mit viel Misstrauen, denn sie hat Vorurteile gegen Reiche, er gegen Arme. Die Begegnungen der Beiden sind dennoch von Anfang an richtig süß - prickelnd, bewegend sowie romantisch. Dabei mag ich Liebesgeschichten eigentlich nicht besonders, aber diese hier ist erfreulicherweise frei von Kitsch und Klischees!

Obwohl die Schatten der Vergangenheit Eden nicht loslassen, schafft sie es ein typisches College-Leben zu führen: Sie lässt sich auf neue Leute ein, feiert und verliebt sich. Zum Ende hin wird es dramatisch indem an den Prolog angeknüpft wird und zum Schluss gibt es einen es einen “fiesen” Cliffhanger, der sehr neugierig auf Band 2 macht!

“Dark Ivy” ist eine wunderbar ereignisreiche, packende, bittersüße, kluge Geschichte!

Folgender Kritikpunkt mag überempfindlich wirken, aber ich fand einen Aspekt in Bezug auf Trauer um verstorbene Tiere unsensibel sowie unzeitgemäß, auch wenn er humorvoll dargestellt wird. Für mich war das so enttäuschend, weil ansonsten alles sehr modern, feinfühlig und erleuchtet angegangen wird.

Richtig toll fand ich hingegen, dass ich durch das Buch Blackout Poetry kennengelernt habe! Und das “Buch im Buch” Element, das äußerst kreativ mit den faszinierenden Blackout Poetry Darstellungen verbunden wird, ist ein kleines, aber feines “metafiktionales” Extra...

Die Gestaltung des Buches ist überhaupt traumhaft: Das Cover ist düster romantisch, die Innenseiten des Covers zeigen atmosphärische Bilder und der Buchschnitt ist wunderschön - passend zum Setting Ivy Island. Da hat jemand bzw. ein Team ganze Arbeit geleistet!!!

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Die rauschende Mittsommerparty eines Nobelhotels auf einer kleinen Flussinsel in Essex nimmt ein entsetzliches Ende, als mehrere Gäste ertrinken. Die junge PR-Managerin Hannah entwickelt daraufhin eine krankhafte Angst vor Wasser, die es ihr unmöglich macht, die Insel zu verlassen. Ihre Schwester Kat, die alles hautnah im Wasser miterlebt hat, kann nicht darüber sprechen und Hannah fragt sich, wie es dazu kommen konnte. Mit Einbruch des Winters bleiben die Gäste weg, das Personal wird nach und nach beurlaubt, also bleibt sie schließlich menschenseelenallein zurück - mit ihrer Verzweiflung sowie einem schrecklichen Verdacht...

Die Handlung ist von Anfang an geheimnisvoll und die Spannung baut sich langsam aber sicher auf. Ab der zweiten Hälfte wird die Geschichte stetig ereignisreicher, nervenaufreibender sowie wendungsreicher. Aus Hannahs Sicht erfahren die Leserinnen was in der Gegenwart passiert, aus Kats Sicht was in jener Sommernacht geschah. Es gibt faszinierende Einblicke in die Familiengeschichte der beiden, in volkstümliche Mythen, in das zwielichtige Verhalten einiger Mitarbeiter innen und in die Begebenheiten, die zu der Tragödie im Fluss führten.

Hannah und Kat stehen sich sehr nah, obwohl sie grundverschieden sind: Hannah ist vernünftig sowie herkömmlich hübsch. Kat ist eine wunderschöne, verführerische Nixe mit ungeahnten Talenten und einer Vorliebe für Okkultismus. Sie ist hoffnungslos impulsiv und chaotisch, aber weil sie alle bezaubert bekommt sie immer was sie will. Ihre verhängnisvollste Schwäche kennt jedoch nicht einmal Hannah...

Der atmosphärische Schreibstil beschwört eine sagenhaft unheimliche Stimmung, die immer intensiver wird. Das schaurig schöne Setting verstärkt diesen Eindruck: Eine mythische Insel, ein geschichtsträchtiges Nobelhotel - umgeben von dichten Wäldern mit vielen verschiedenen Tieren und natürlich dem Blackwater - teils Meer, teils Fluss - der wegen seiner tückischen Strömung unter vorgehaltener Hand Schwarzes Wasser genannt wird.

“Schwarzes Wasser” ist perfekt für Freunde von psychologischen Thrillern mit mythischen Elementen sowie Schauerroman Flair.

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“Kalt und Still” ist der überaus gelungene Auftakt der neuen Ermittlerreihe von Vivica Sten.

Die atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft machen die Schönheit, aber auch die Bedrohlichkeit der Wettergegebenheiten am nördlichen Polarkreis greifbar.

Die Protagonistin Hanna war mir direkt sympathisch, denn ich mochte ihre eigenwillige Art sehr. Sie ist sowohl als Ermittlerin als auch als Privatperson faszinierend. Die Stockholmer Polizistin verliert kurz vor Weihnachten ihren Job, ihren Freund und ihre Wohnung, weshalb sie sich voller Selbstmitleid in der Ferienwohnung ihrer Schwester in Åre vor der Welt versteckt. Als eine junge Frau nach einer Party vermisst wird, bei Temperaturen um die -20 Grad, schließt sich Hanna der Suchaktion an.

Die spannende, ausgeklügelte Handlung fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und das extreme Setting ist absolut überwältigend! Die schwierigen Ermittlungen werden hautnah geschildert, aber auch das interessante Privatleben der Ermittler/innen kommt zum Tragen, was mir richtig gut gefallen hat - außerdem hilft es ihr Denken und Handeln nachzuvollziehen.

Der mitreißende, bildstarke Schreibstil, das facettenreiche, wendungsreiche Geschehen, Perspektivwechsel, die bewegende bis erschütternde Einblicke bieten und die authentischen Figuren haben mich rundum überzeugt! Die Autorin fesselt die Leserschaft mit feinfühlig beschriebenem Innenleben, sowie tiefen dunklen Abgründen. Ich freue mich schon auf das nächste Buch dieser Reihe!

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