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Veröffentlicht am 11.09.2017

Rätselhaft

Tausend kleine Lügen
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Jane und ihr Sohn Ziggy sind gerade nach Pirriwee gezogen. Dort lernt Jane am Infotag der neuen Schule Madeline kennen. Als die beiden später mit Madelines Freundin Celeste zusammen ihre Kinder wieder ...

Jane und ihr Sohn Ziggy sind gerade nach Pirriwee gezogen. Dort lernt Jane am Infotag der neuen Schule Madeline kennen. Als die beiden später mit Madelines Freundin Celeste zusammen ihre Kinder wieder abholen möchten, ereignet sich ein Vorfall.
Ein Mädchen behauptet Ziggy hätte sie gewürgt. Er behauptet aber er war es nicht. Und das ist nur der Anfang für Jane.

Das Cover gefällt mir irgendwie. Das Blau beruhigt einen, obwohl der Schmetterling im Glas schon traurig wirkt. Sehr zwiespältig finde ich.
Die Schreibweise ist sehr leicht und man kann sich so schnell in die Geschichte reinfinden. Was die Story von Anfang an würzt sind die kurzen Ausschnitte der Interviews, die nach dem über alles schwebendem Quizabend geführt wurden. Man bekommt nur ganz winzige Einblicke in das was passiert ist. Aber das reicht, um die Spannung hochzujagen. Denn man fragt sich die ganze Zeit, wer lügt und wer sagt die Wahrheit?
Und nach und nach fragt man sich einfach: Wer dreht sich die Wahrheit so zurecht wie er sie haben möchte? Denn die Interviews verdeutlichen mal wieder wie unterschiedlich man eine bestimmte Situation beschreiben und wiedergeben kann.
Ein gelungener Schachzug der Autorin.
Mir waren die drei Hauptcharaktere, Madeline, Jane und Celeste, direkt sympathisch und obwohl man im Laufe des Buches dann doch noch einiges mehr über die drei erfährt, konnte mir das die Personen nicht madig machen. Gut, man hat immer Situationen, in denen ich einen von ihnen am liebsten geschüttelt hätte, aber so ist das nun mal. ;)
Was mich hingegen total geschockt hat, war allgemein das Verhalten der Mütter in dem Roman. Wie ernst sie alles rund um ihre Kinder nehmen und dabei keine Rücksicht auf andere Kinder oder Familien nehmen. Wenn es wirklich so abgeht in der Schule, möchte ich meinen Sohn gar nicht erst einschulen müssen. Grauenvoll!
Und so entstehen dann immer mehr Gerüchte und es wird einfach nur schlecht über die anderen geredet. Es schaukelt sich immer mehr hoch.
In der Leserunde in der ich das Buch gelesen habe, vergleicht einer das Buch mit der Serie Desperate Housewives und ich muss sagen, das stimmt vollkommen. Auch da werden aus Nichtigkeiten auf einem riesige Probleme, nur weil ein übles Gerücht im Umlauf ist. Teilweise konnte ich einfach nur mit dem Kopf schütteln, obwohl ich manchmal auch nur über die Dinge lachen konnte, weil sie einfach so albern und absurd waren.
Und obwohl alle nach außen hin ein „normales“ Leben führen wollen und sich nichts anmerken lassen wollen und hinter der Fassade trägt jeder ein Geheimnis mit sich herum. Aber Hauptsache es wird schlecht über die anderen geredet. ;)
In dem Buch kam ein Zufall drin vor, den ich sehr konstruiert fand. Es war nur dieser eine kleine, deshalb habe ich großzügig drüber hinweggesehen, aber am Ende löst sich dieser Zufall dann auf und entpuppt sich als keiner, sondern als Absicht. Dadurch hat das Buch dann doch wieder die Kurve bekommen und bekommt von mir eine uneingeschränkte Weiterempfehlung. :)
Am Anfang ist einem natürlich schon klar, dass alles in der Nacht des Quizabends enden wird und so läuft alles darauf hinaus. Aber die Entwicklungen bis dahin sind gut und spannend und die Autorin kann dies dann zusätzlich auch interessant erzählen. Eine bessere Kombination gibt es doch nicht, oder?
Und obwohl das Ende oberflächlich betrachtet eigentlich kein Happy End ist, scheint es mir doch so als würde am Schluss alles gut. Und so habe ich das Buch dann zufrieden zugeklappt.

Mein Fazit: Tausend kleine Lügen hat mir gezeigt, wie dehnbar die Wahrheit ist und wie fast alles beim Weitererzählen verdreht wird. So entstehen die Tatsachen, die man selber gerade braucht.
Mir hat die Lektüre sehr viel Spaß gemacht, denn gerade Madeline ist ein Charakter über den man öfters mal schmunzeln konnte. Ein interessanter Roman, der durch einen geschickten Streich der Autorin die ganze Zeit für Spannung sorgt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.08.2017

Erschütternd

Geständnisse
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Yuko ist eine alleinerziehende Mutter und arbeitet als Lehrerin. Ab und an muss sie ihre Tochter mit in die Schule nehmen, wenn sie keinen Babysitter hat. Eines Tages wird ihre Tochter Manami tot im Schulschwimmbecken ...

Yuko ist eine alleinerziehende Mutter und arbeitet als Lehrerin. Ab und an muss sie ihre Tochter mit in die Schule nehmen, wenn sie keinen Babysitter hat. Eines Tages wird ihre Tochter Manami tot im Schulschwimmbecken gefunden. Kurz darauf kündigt Yuko, doch vorher legt sie ein Geständnis vor ihrer Klasse ab. Mit verheerenden Folgen.

Das Cover ist schlicht aber dadurch wirkt es recht geheimnisvoll. Es gefällt mir, obwohl es doch durch den Apfel irgendwie an Schneewittchen erinnert, aber die Geschichte gar nichts damit zu tun hat.
In die Geschichte selber startet man direkt. Aber das macht auch einfach die Art aus in welcher die Autorin schreibt. Denn jedes Kapitel ist in Ich-Form geschrieben und erzählt den Tod von Manami und die daraus resultierenden Folgen aus einer anderen Sicht.
Gestartet wird mit dem Geständnis von Yuko vor ihrer Klasse. Ein langer Monolog in den ich mich erst hineinfinden musste. Und auch die anderen Kapitel beginnen zuerst mit einem Fragezeichen, denn man weiß nicht so genau wer denn hier die Geschichte als nächstes erzählt. Aber wenn man sich erstmal eingefunden hat, liest es sich einfach nur sehr gut. Gerade durch diese verschiedenen Perspektiven und Arten der Erzählung, mal ein Monolog, mal ein Brief, ist das Buch sehr interessant. Und über allem schwebt der Tod von Manami. Und so nähert man sich langsam den genauen Umständen aus verschiedenen Richtungen um am Ende dann alles zusammenlaufen zu lassen.
Was natürlich noch interessant gewesen wäre, wäre wenn ich etwas mehr Wissen über die japanische Kultur gehabt hätte. Denn an einigen Stellen handeln die Figuren meiner Meinung nach doch nicht immer logisch, aber wahrscheinlich aus deren Sicht schon, da es so „gewünscht“ wird in Japan.
Die Charaktere sind nicht alle nett. Aber das macht nichts, denn sie sind auf ihre Art sehr gut beschrieben und man kann sich teilweise in ihre Situationen gut hineinversetzen (was nicht ihr Verhalten gutheißt, aber man ist schon gut in den Köpfen der Personen drinnen). Obwohl ich an den meisten Stellen einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte, denn dann wiederum verhalten sie sich so extrem und egoistisch, dass ich einfach nur sprachlos war.
Aus für mich nichtigen Gründen entsteht ein solch fürchterlicher Rattenschwanz, dass ein hilfloses und unbeteiligtes Mädchen darunter leiden musste.
Über allem im Roman schwebt immer der Gedanke an Rache und das scheint das Motiv für alles zu sein und die Charaktere scheinen das auch als Rechtfertigung zu verwenden. Wenn sie nicht einfach allen anderen die Schuld geben, die sie nie bei sich selber suchen.
Wenn ich das so ehrlich sagen darf: Die Geschichte ist einfach nur krass, denn ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll. Ein Geständnis folgt dem nächsten und man folgt der Kette der Ereignisse gespannt bis zum Ende.
Dieses ist dann wie alles im Buch schon recht heftig, aber dann wiederum auch nur logisch. Und trotzdem fragt man sich zum Schluss, wie geht es mit Yuko weiter? Ist jetzt alles gut?

Mein Fazit: Eine sehr erschütternde Geschichte mit dem großen Motiv der Rache über allem. Aber durch die Erzählweise sehr eindrucksvoll und wirklich spannend und so kann ich nur positives über das Buch sagen. Ein Highlight für mich und Menschen mit einer Vorliebe für Spannung sollten mal reinschauen. Aber Vorsicht: Es ist kein Buch zum nebenbei lesen, denn dafür ist die Handlung zu aufwühlend.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Nur empfehlenswert!

Sakura
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In Juris Welt ist alles in 6 Ebenen aufgeteilt. Diese liegen übereinander und so ist es nur ausgewählten Leuten erlaubt das Sonnenlicht zu sehen. Juri lebt in Ebene eins, ganz unten und dort hungern die ...

In Juris Welt ist alles in 6 Ebenen aufgeteilt. Diese liegen übereinander und so ist es nur ausgewählten Leuten erlaubt das Sonnenlicht zu sehen. Juri lebt in Ebene eins, ganz unten und dort hungern die Leute.
Juri arbeitet dort bei der Leichenverbrennung. Als sie aber die Chance bekommt als Junge verkleidet nach oben auf die oberste Ebene zu gelangen, nutzt sie diese und spielt ein gefährliches Spiel.

Das Cover gefällt mir nicht so, denn ich mag es einfach nicht wenn Gesichter so in den Vordergrund gerückt werden. Aber die Blumen am unteren Rand machen das dann schon wieder wett. ;)
Vorneweg muss ich sagen, dass der Klappentext etwas irritierend war, denn er vermittelt erstmal ein völlig falsches Bild. Aber nun gut…
Der Schreibstil an sich ist rasant und sehr erzählend. Man wird direkt in Juris Welt geworfen und kann sich dem Elend in Ebene eins nicht entziehen.
Am Anfang hat mich die Idee der Ebenen etwas an Panem erinnert, aber das musste ich denn schnell aufgeben, denn die Geschichten haben wirklich nichts miteinander zu tun.
Zuerst erlebt man auch noch einige Rückblicke in Juris Vergangenheit um sie besser kennen zu lernen und hier hat die Autorin eine sehr schöne Methode gefunden. Es sind zwar nur drei Punkte am Ende eines Abschnitts, aber ich habe mir immer eine Seifenblase gedacht, die einen mit in die Vergangenheit nimmt. Sehr schön. 
Das einzige an das ich mich gewöhnen musste, war die ganze Flucherei. Diese fand ich stellenweise etwas viel und störend. Aber vielleicht sollte dadurch Juris Derbheit beschrieben werden. Ich weiß es nicht, aber meiner Meinung nach hätte es weniger sein können.
Sehr häufig habe ich gedacht, naja eigentlich ist die Geschichte nicht wirklich was Neues. Aber jedes Mal belehrte mich die Autorin eines besseren, denn auch wenn es nach einer typischen Dystopie erscheint, verbaut Kim Kestner jedes Mal neue Elemente hinein und so macht es die Geschichte dann doch wieder zu was besonderem. Außerdem fehlt bis fast zum Schluss die typische Liebesgeschichte und das finde ich mal wirklich sehr gelungen, denn es kann auch um andere Themen gehen. Wie in Sakura um Freundschaft. Diese steht sehr im Mittelpunkt und das mochte ich dann nochmal besonders an dem Roman.
Aber auch Mut und das Anderssein sind wichtige Aspekte in Sakura und ich kann es nur wiederholen, dass macht dieses Buch so toll. Man lernt so viel beim Lesen.
Ich muss sagen, dass ich sehr froh bin dieses Buch gewonnen zu haben, denn so wäre mir ein besonderes Buch entgangen, denn ich hätte es mir wahrscheinlich nicht gekauft.
Denn obwohl ich Dystopien sehr gerne lese, klingt der Klappentext jetzt nicht nach was so besonderem, aber wie ich oben schon erwähnte sollte man bei diesem Buch der Kurzbeschreibung nicht glauben. Es ist so viel besser!
Der Showdown raubt einem dann nochmals den Atem und ich konnte das Buch wirklich kaum aus den Händen legen. Man fragt sich einfach bis zum Schluss was in Juris Welt geschehen ist, aber die Auflösung ist gut und lässt trotzdem Spielraum für die eigene Fantasie.

Mein Fazit: Dieses Buch gehört zu meinen Highlights dieses Jahres, denn es wartet nicht nur mit einer tollen und mutigen Protagonisten auf, sondern lässt den Leser auch einiges über Freundschaft und den Mut zu sich selber zu stehen lernen. Ich kann dieses Buch nur uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Toller Genremix

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Cinder ist ein Cyborg. Eigentlich ein Mensch, aber Teile von ihr wurden nach einem Unfall aus Metall ersetzt. Dazu kommt das sie eine der Besten Mechaniker von Neu-Peking ist. Und eines Tages steht deswegen ...

Cinder ist ein Cyborg. Eigentlich ein Mensch, aber Teile von ihr wurden nach einem Unfall aus Metall ersetzt. Dazu kommt das sie eine der Besten Mechaniker von Neu-Peking ist. Und eines Tages steht deswegen Prinz Kai vor ihr und möchte, dass sie seine Androidin repariert.

Das Cover ist recht einfach, aber trotzdem sehr einprägend und so einen Wiedererkennungswert.
Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, habe ich mich sehr häufig gefragt, warum ich so lange gewartet habe die Reihe zu beginnen. Denn es stand schon länger in meinem Regal, nachdem ich es gekauft habe, weil mir die Leseprobe so gut gefallen hat.
Und ich lag goldrichtig, die Mischung aus Märchen, Dystopie und Science-Fiction ist wirklich gelungen und gefällt mir wahnsinnig gut.
Der Märchenanteil ist ganz klar an Aschenputtel angelehnt und der Autorin ist es wirklich gut und an einigen Stellen sehr witzig gelungen diesen in die Geschichte einfließen zu lassen. Zunächst fällt natürlich direkt der Name auf, Cinder von Cinderella abgeleitet. Sehr schön. 
Dann hat Cinder natürlich auch zwei Stiefschwestern und eine böse Stiefmutter (hier immer als Vormund genannt) und alle bereiten sich auf einen Ball vor, der im Kaiserhaus stattfinden soll.
Mag vielleicht nicht jedem so gehen, aber an einigen Stellen finde ich schon, dass die Luna-Chroniken etwas von einer Dystopie haben, denn nach mehreren Weltkriegen, haben sich die Staaten neu zusammengetan und das es jetzt Androiden und Cyborgs gibt, naja, möglich ist alles. ;)
Obwohl auch vieles etwas an Star Wars erinnert. Und in der Danksagung erwähnt Marissa Meyer auch sowas in der Art als sie sich bei ihrem Bruder bedankt.
Der Schreibstil ist auch sehr gut und man ist direkt in der Story um Cinder drinnen und kann sich alles gut vorstellen. Die Umgebung und diese neue Welt.
Cinder gefällt mir auch sehr gut, denn sie ist eigentlich keine wirkliche Heldin, oder möchte es zumindest nicht sein und so versucht sie eigentlich sehr häufig im Buch einfach nur ihr Leben besser zu leben, denn Cyborgs haben es in der Gesellschaft nicht so gut. Aber wenn es drauf ankommt, ist sie voll da und versucht zu helfen. Ein wirklich gelungener Charakter.
Dazu ist die Geschichte aber auch eine vom Anderssein bzw. Außenseitersein. Und wie man mit den abschätzigen Blicken umgeht und sich nicht unterkriegen lässt.
Das Ende ist natürlich recht offen und am liebsten wäre ich heute direkt in die Buchhandlung gelaufen und hätte mir den zweiten Teil besorgt, denn ich möchte doch gerne wissen, wie es mit Cinder weitergeht. Aber da heute Sonntag ist muss das warten, aber ich werde die weiteren Teile bestimmt nicht wieder so lange im Regal liegen lassen. ;)
Ein zusätzlicher Bonus ist, dass es zum Buchkauf kostenlos das E-Book dazu gab. So konnte unterwegs dort weiterlesen, wenn ich das Buch nicht mitnehmen konnte.

Mein Fazit: Eine wirklich lesenswerte Geschichte mit einer tollen, etwas verplanten Heldin. Diese Reihe gehört jetzt schon zu meinen Lieblingen. 

Veröffentlicht am 03.04.2017

Wahnsinnsbuch!

Das Labyrinth der Lichter
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Daniel Sempere versucht heimlich des Nachts seine Familiengeschichte aufzuschreiben. Fermín erzählt wie er während des Krieges Alicia kennenlernte und sie direkt auch wieder verlor. Und Señor Valls gibt ...

Daniel Sempere versucht heimlich des Nachts seine Familiengeschichte aufzuschreiben. Fermín erzählt wie er während des Krieges Alicia kennenlernte und sie direkt auch wieder verlor. Und Señor Valls gibt ein großes Fest an dessen Ende er beschließt sein jetziges Leben zu verlassen.
Wie gehören diese verschiedenen Geschichten zusammen?

Das Cover hat mir auf dem ersten Blick überhaupt nicht zugesagt. Klar fallen Titel und Autor durch die farbige Schrift gut ins Auge, aber ich finde, von weiten geht das Bild etwas unter und mir war erst nach Näherem hinsehen klar, dass dort ein Junge vor einem Buchhandlungsschaufenster steht.
Die Charaktere sind wirklich gut gelungen und man fühlt sich mit jeder Seite in die Handlung versetzt. Wenn er von der Zeit während des Krieges berichtet, fühlt man sich auch direkt ins Spanien dieser Zeit versetzt.
Fermín ist natürlich ein wirklich lustiger Geselle mit einer derben Aussprache, die aber manchmal auch etwas geschwollen klingt. Aber nicht nur er macht die Dialoge an einigen Stellen schnell und dadurch auch witzig. Ein richtiger Schlagabtausch entsteht so und die Seiten fliegen einfach nur dahin.
Generell ist die Ausdrucksweise des Autors nicht sehr einfach, aber er versteht es einfach mit Wörtern zu Spielen und so ist das Buch sehr bildhaft. Es ist einfach wundervoll zu lesen, wie er mit den Wörtern jongliert und eine tolle Kulisse für die handelnden Figuren bildet. Und so beschreibt er die schönen Dinge einfach mit herrlichen Bildern, aber die düsteren Sachen kann er auch so beklemmend erzählen, dass es einfach teilweise ganz grauenvoll zu lesen ist.
Da ich leider die drei Bücher davor noch nicht gelesen habe, lernt man im Labyrinth der Lichter viele neue Figuren kennen und lange Zeit tappte ich deshalb auch im Dunkeln, worum die Geschichte sich letztendlich drehte.
Aber dabei wird es einem nie langweilig, denn bis zum Ende bleibt es ein sehr spannend erzählter Roman.
Schade ist es nur, dass einige Charaktere, die fast alle sehr facettenreich sind, nur Nebenfiguren der Handlung sind und nur kurze Auftritte haben und dann wieder verschwinden.
Dabei fand ich es einen Geniestreich die Spannung hochzuhalten, indem immer mal wieder Geschichten in der Geschichte auftauchten und einfach mal der Erzähler wechselte.
Nachdem ich das Buch beendet hatte, war ich etwas traurig, denn Carlos Ruiz Zafón ist wahrlich ein Meister der Sprache!
Aber mir bleiben ja zum Glück noch die anderen drei Bücher und diese werde ich nun so schnell wie möglich beginnen. Denn ich möchte mehr von dieser magischen Welt.
Zusätzlich werde ich auch noch mal etwas über den Spanischen Bürgerkrieg nachlesen, denn ich habe bei der Lektüre gemerkt, dass ich da doch einige Lücken habe und diese würde ich doch gerne schließen.

Mein Fazit: Ein traumhaftes Buch, nach dessen Beendigung man einfach nur auf Wolken von Wörtern schwebt! Ganz klar ein Highlight 2017!