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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2023

Guter Genremix: Gefahr im Crater Lake-Camp

Crater Lake: Schlaf NIEMALS ein (Crater Lake 1)
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Die Interessenten auf 31 Seiten durch die ersten drei Kapitel von Jennifer Killicks Jugendbuch "Crater Lake 1 - Schlaf niemals ein" führende Leseprobe (LP) machte wegen des in der Ich-Form von ...

Die Interessenten auf 31 Seiten durch die ersten drei Kapitel von Jennifer Killicks Jugendbuch "Crater Lake 1 - Schlaf niemals ein" führende Leseprobe (LP) machte wegen des in der Ich-Form von einer abenteuerlichen Landschulheimfahrt in das Camp "Crater Lake" erzählenden sympathischen jungen Protagonisten Lance rasch Appetit auf mehr...
Das Buch ist im Carlsen Verlag erschienen, verfügt über ein ansprechend gestaltetes und Aufmerksamkeit erregendes Cover, wurde für Jungen und Mädchen ab einem Alter von 10 Jahren empfohlen und aus dem Englischen von Gabriele Haefs in die deutsche Sprache übersetzt.
Lance hat in seiner Klasse einige lockere Freundschaften, einen sehr guten Freund namens Chets, einen "Schwarm" namens Katja und einen "Erzfeind" namens Trent.
Die die Fahrt begleitende Lehrerin Miss Hoche hat Lance schon längere Zeit "auf dem Kieker" und entpuppt sich im Camp als Anführerin eines von feindlichen Aliens initiierten Versuches, mittels in wespenähnliche Wesen verwandelter willenloser Gegner die Weltherrschaft zu ergreifen.
Lance und seine Begleiter geraten in höchste Gefahren und erkennen die Wichtigkeit von Zusammenhalt, Vertrauen und Mut.
Das Buch erfüllte voll meine in der LP geweckten Erwartungen, vereint die Genres Scifi, Horror und Humor, ist in einem flüssig lesbaren Stil altersangemessen verfasst und dürfte in der Zielgruppe auf große Zustimmung stoßen.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Info & eigene Meinung dazu sind unterhaltsam

Kaputte Wörter?
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Ein kunterbuntes Sammelsurium von Wörtern wird nach einer kurzen Einleitung in alphabetischer Reihenfolge seziert. Nehmen wir z. B. den Begriff "Fräulein" - in meiner Kindheit für unverheiratete Damen, ...

Ein kunterbuntes Sammelsurium von Wörtern wird nach einer kurzen Einleitung in alphabetischer Reihenfolge seziert. Nehmen wir z. B. den Begriff "Fräulein" - in meiner Kindheit für unverheiratete Damen, egal, welchen Alters!, noch so gebräuchlich, dass ich mich, volljährig geworden, bei der Anrede "Frau X." zunächst überrascht umwandte, in der Annahme, meine Mutter stehe hinter mir.

Zunächst wird in zwei Sätzen der "Ursprung" erläutert, dann der "Gebrauch" beschrieben, der hier vom Mittelalter bis zum "Fräuleinwunder" reichte. Der Abschnitt "Kritik" erwähnt eingangs einen Runderlass des 1972 von H. D. Genscher geführten Bundesinnenministeriums, wonach künftig jede weibliche Erwachsene "Frau" zu titulieren sei. Danach wird das vorhergegangene Hin und Her bzw. Für und Wider in Ost und West dargestellt, auf die bis heute noch übliche Bezeichnung "Frolleinchen" eingegangen und ein "Emma"-Beitrag von 2020 mit dem Titel "Fräuleins für Future" erwähnt, welchem zufolge noch etliche ledige 90ff-erinnen auf das "Fräulein" bestehen.
Alles mMn rein neutral.

Unter "Einschätzung" tut M. Heine abschließend seine eigene Meinung kund: Die Anrede "Fräulein" sei am Ende, denn der sprachlichen Gleichberechtigung der Frauen sei wenig entgegen zu setzen gewesen. Trotzdem verspüre er gelegentlich einen "Hauch von Bedauern", dass die deutsche Sprache dadurch eine weitere Nuancierungsmöglichkeit verlustig gegangen ist. Und dass dies zeige, dass der eheliche Status wohl an Bedeutung verloren habe.
Was wiederum zu der leisen Hoffnung berechtige, dass jüngere Generationen von Eheskeptikerinnen den Begriff "Fräulein" selbstbewusst wieder für sich beanspruchen und so zu neuem Leben erwecken. Origineller Gedanke...

Weshalb das Buch von mir nicht die volle Punktzahl erhielt, liegt daran, dass mich - und das bei einem im Duden Verlag erschienenen Werk! - wieder einmal einige Fehler ärgerten.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Barrikaden in Berlin

1848
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Vorab:
Ich las nicht die hier gelistete Ausgabe dieser Geschichte, sondern die unter der ISBN 9783407788511 im April 2001 im Verlag :Beltz erschienene, 522 Seiten umfassende und für Leser ab einem Alter ...

Vorab:
Ich las nicht die hier gelistete Ausgabe dieser Geschichte, sondern die unter der ISBN 9783407788511 im April 2001 im Verlag :Beltz erschienene, 522 Seiten umfassende und für Leser ab einem Alter von 11 Jahren empfohlene Taschenbuchausgabe.

Wieder einmal der typische Fall, dass nicht ich ein Buch, sondern ein Buch mich gefunden hat, ganz ungeplant. Autor Klaus Kordon war mir unbekannt, obwohl er schon viele Bücher veröffentlichte: https://de.wikipedia.org/wiki/KlausKordon

Und da ich gerade dabei bin, gleich noch ein Link zu den historischen Ereignissen, lang, aber lohnend: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm
I.(DeutschesReich)

Lang, und vor allem viiieele Längen aufweisend, aber lohnend ist auch die Lektüre von "1848 – Die Geschichte von Jette und Frieder", dem 1. Band der „Jacobi-Saga“, die Teile 2 & 3 heißen "Fünf Finger hat die Hand" & "Im Spinnennetz". Sie berichtet von Jette (15), die mit Fritzchen, Sohn ihrer unter dem Namen "Sternenkiekerguste" nach dem Tod der Eltern als ledige Dirne den Unterhalt der 3 bestreitenden Schwester, und dieser in allerärmlichsten Verhältnissen lebt. Gegenüber dem Zimmermannsgesellen Frieder Jacobi (17) hegt sie - von diesem erwiderte - romantische Gefühle. Er lebt bei seiner verwitweten Mutter. Dass der Nachname mit "i" und nicht mit "y" geschrieben wird, ist einigen Menschen wichtig, da letztere Schreibweise auf "jüdische Wurzeln" hingedeutet hätte. Antisemitismus ist damals allerdings noch ein vergleichsweise kleines Problem. Schlimmer sind Armut, politische Willkür, Bedrohung durch gierig-geizige finanziell etwas Bessergestellte, die Jette auch zur Dirne zu machen versuchen. Als dann in den Straßen Berlins den erfolgreichen Vorbildern von Paris und Wien folgend demonstriert wird, kommt es zu Inhaftierungen und später sogar zu Waffengewalt und Toten.

All dies wird eindringlich abwechselnd aus den Perspektiven von Jette und Frieder geschildert. Mit * versehene Wörter werden in einem Glossar erklärt, es hätten jedoch durchaus mehr sein können, das Wort "Peletonfeuer" zB musste ich ergooglen: https://de.wikipedia.org/wiki/Pelotonfeuer Ferner verfügt das Buch über ein interessantes Nachwort des Autors sowie eine Skizze Berlins mit rot eingezeichneten Barrikaden.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

3 Freunde

Labyrinth der Freiheit
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Bereits die rund 25 Seiten umfassende Leseprobe von Andreas Izquierdos bei Dumont erschienenem historischen Roman "Labyrinth der Freiheit" führte mich auf Anhieb gedanklich zurück in die spannenden ...

Bereits die rund 25 Seiten umfassende Leseprobe von Andreas Izquierdos bei Dumont erschienenem historischen Roman "Labyrinth der Freiheit" führte mich auf Anhieb gedanklich zurück in die spannenden Ereignisse des 2. Bandes der Trilogie "Wege der Zeit" um die drei Freunde Isi, Artur und Carl, "Revolution der Träume" (den 1. Teil "Schatten der Welt" kenne ich noch nicht), und so konnte ich es kaum erwarten, diese auf ihren weiteren Abenteuern in Berlin während der für sie gar nicht immer so goldenen Twenties zu begleiten.
Auch bei diesem Buch passen Titel und Cover gut zum erzählten Geschehen, letzteres spricht mich sowohl optisch als auch thematisch an und besitzt einen großen Wiedererkennungswert.
Die Protagonisten treffen auf altbekannte Gegenspieler wie beispielsweise die Mitglieder der Familien Boysen und von Torstayn; auch kommen weitere Feinde hinzu, nicht zuletzt durch die kompromisslose Isi mit ihrer Unterstützung für Arme und Verfolgte wie Homosexuelle oder ungerecht behandelte Dienstboten.
Durch den bei der UFA beschäftigten Carl erfahren wir einiges über die Welt des damaligen Films, Dreharbeiten zu "Dr. Mabuse" und "Die Nibelungen" kommen zur Sprache.
Der historische Hintergrund - Weimarer Republik, politische Attentate, Inflation, aufkommender Rechtsextremismus - wird wieder überaus geschickt mit den Erlebnissen der fiktiven Protagonisten verbunden.
Die zeitweise recht nahe ans Unerträgliche heran reichenden Grausamkeiten steigerten sich zu einem für mich etwas unerwarteten aber letztendlich nicht völlig unglaubhaften Finale.
Trotz unserer aktuellen realen Probleme bin ich dankbar, damals nicht gelebt zu haben.
Fazit: Fulminantes Finale einer authentisch wirkenden Trilogie von den letzten Jahren des Kaiserreiches bis zu den letzten Zügen der Weimarer Republik.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Spannender Polarkrimi

Kalt und still
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Der bei dtv erschienene Polarkreis-Kriminalroman der mir bisher nicht bekannten Autorin Viveca Sten, "Kalt und still - Der erste Fall für Hanna Ahlander", verfügt über ein zum hier erzählten Geschehen ...

Der bei dtv erschienene Polarkreis-Kriminalroman der mir bisher nicht bekannten Autorin Viveca Sten, "Kalt und still - Der erste Fall für Hanna Ahlander", verfügt über ein zum hier erzählten Geschehen gut passendes Cover und wurde von Dagmar Lendt aus der schwedischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Er beginnt mit einem Prolog und geht dann in kurze, meist mit einem Mini-Cliffhänger endende Kapitel über, welche stets mit einer Datumsangabe beginnen und es den Lesenden schwer machen, die Lektüre abzubrechen.

Die sympathische 34jährige Protagonistin Hanna hat es nicht leicht, allüberall Probleme: Ihr bisheriger Freund Christian verließ sie überraschend, auf ihrer Arbeitsstelle bei der Stockholmer Polizei wird sie gemobbt, ihr Vorgesetzter legt ihr nahe, eine Auszeit zu nehmen, und ihre Eltern halten sie klein. Normalerweise wird ja, wenn, dann das zuletzt geborene Kind als "Nesthäkchen" verhätschelt, hier ist es genau umgekehrt, denn ihr wird ständig ihre ältere Schwester Lydia vorgezogen, was der guten Beziehung der beiden zueinander jedoch keinerlei Abbruch tut. Ganz im Gegenteil, es ist Schwester Lydia, die Hanna den Vorschlag macht, im Arer Ferienhaus Entspannung zu suchen.
Dort ist eine junge Frau namens Amanda verschwunden. Hanna will bei den Ermittlungen helfen, denn die Temperaturen sind gefährlich niedrig.
Dann werden Zusammenhänge mit den in dem Prolog geschilderten Ereignissen deutlich. Die Spannung steigt.
Aber zwischendurch gibt es auch Längen und Wiederholungen, Details, deren ausführliche Beschreibung nicht mit der Geschichte in Verbindung gebracht werden können.
Trotzdem fühle ich mich gut unterhalten und würde in einem weiteren Buch dieser Autorin gern mehr über Hanna erfahren, denn einige lose Fäden gibt es da noch,
Ich mag es, wenn Autoren den Lesern erzählen, was sie zu dem Buch inspiriert hat.
Fazit: Vielversprechender Serienauftakt.

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