Glaubensstark und lebendig geschrieben
„...Nun eigentlich ist es der Apostel Johannes, der diese Geschichten erzählt hat, die ich Ihnen ans Herz legen möchte. Er webte mit seinen Berichten einen Teppich voller Wunder...“
Dies Zeilen finden ...
„...Nun eigentlich ist es der Apostel Johannes, der diese Geschichten erzählt hat, die ich Ihnen ans Herz legen möchte. Er webte mit seinen Berichten einen Teppich voller Wunder...“
Dies Zeilen finden sich im ersten Kapitel. Sie machen klar, worin der Schwerpunkt des Buches liegt.
In insgesamt 12 Kapitel arbeitet der Autor auf seine unnachahmliche Art das Johannesevangelium auf. Er verbindet den jeweiligen Bibeltext mit persönlichen Lebens- und Glaubenserfahrungen.
Es geht unter anderen um das Wunder von Kana, um Gebetserhörung und Geduld, um die Heilung des Blinden und Speisung der Fünftausend. Doch auch der Tod am Kreuz und das Wunder der Auferstehung fehlen nicht.
Der Schriftstil ist sehr lebendig und durchsetzt von einem feinen Humor. Meist beginnt der Autor mit einem praktischen Alltagsbeispiel, bevor er zum Bibeltext und seiner Anwendung kommt. Zitate aus der Bibel werden eingerückt und kursiv wiedergegeben.
Eines der Kapitel beginnt zum Beispiel mit dem Besuch eines Versicherungsvertreters. Der nennt das voraussichtliche Todesjahr laut Statistik. Der Autor aber sieht weiter:
„...Am Tage unserer Geburt wird die Sanduhr unwiderruflich umgedreht und seitdem verbrauehen wir unser Guthaben. Wir haben heute weniger als gestern. Wir heben mehr von unserem Konto ab, als wir einzahlen...“
Dann erinnert der Autor an die Hochzeit zu Kana. Im Mittelpunkt steht zum einen Jesu Handeln, zum anderen der felsenfeste Glaube von Maria.
Bei der Heilung des Blinden resümiert der Autor, dass Menschen heute blind sind vor Ehrgeiz. Stolz und Erfolg. Er wird noch konkreter:
„...Obwohl unsere Flugzeuge immer schneller, unsere Handys immer leistungsfähiger und die künstliche Intelligenz immer intelligenter wird, bringen wir einander mit Waffen und uns selbst mit Drogen um...“
Wertvolle Ratschläge, wie das Gesagte persönlich umgesetzt werden kann, sind in jedem der Kapitel enthalten. Dabei agiert der Autor nicht mit erhobenen Zeigefinger, sondern ganz praktisch. Menschen machen Fehler, Menschen haben Zweifel. Menschen haben Fragen.
„...Fragen sind wie Trittsteine, über die wir zum Himmel hinaufsteigen. Der Aufstieg kann manchmal steil sein, aber dass es schwierig ist, bedeutet nicht, dass wir nicht vorankommen...“
Am Ende des Buches gibt es zu jedem Kapitel eine Reihe von Fragen und Aufgaben. Sie wurden von Andrea Lucado formuliert. Es können vergleichende Betrachtungen zwischen den Evangelien sein, Aufforderungen, ein persönliches Resümee zum Thema zu ziehen oder Lückentexte als Lesekontrolle. Die Fragen wären meiner Meinung nach günstiger hinter dem entsprechenden Kapitel angeordnet.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es enthält wertvolle Gedanken und Anregungen.