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Veröffentlicht am 27.11.2022

Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang und traumhaftem Setting

Im Schatten des Fuchsmondes
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Antje Babendererde gehört für mich schon seit langem zu den Autorinnen, von denen ich mir jedes neue Werk blind zulege. Ich liebe ihre Bücher einfach, mich hat es bisher noch kein Buch aus ihrer Feder ...

Antje Babendererde gehört für mich schon seit langem zu den Autorinnen, von denen ich mir jedes neue Werk blind zulege. Ich liebe ihre Bücher einfach, mich hat es bisher noch kein Buch aus ihrer Feder enttäuschen können. Auf ihren neuen Jugendschmöker „Im Schatten des Fuchsmondes“ habe ich mich daher tierisch gefreut!

Die 16-jährige Lia und ihre jüngere Schwester Kelsie verbringen ihre Ferien auf Badfearna, dem Landsitz ihrer Familie, welches inmitten der schottischen Highlands liegt. Während sich die Begeisterung von Kelsie ziemlich in Grenzen hält, freut sich Lia riesig auf den Sommer in Schottland. Sie liebt die raue Landschaft dieses Landes und die Tiere, die dort leben und verbringt immer so viel Zeit wie möglich draußen in der Natur. Auch auf ihr Wiedersehen mit Struan, dem Sohn des Verwalters und ihr langjähriger Schwarm, freut sie sich sehr. Doch dann begegnet sie dem mysteriösen Finn, der in der Nähe des Landguts herumstreift und einen zahmen Fuchs zum Freund hat. Wer ist dieser Junge? Und wieso fühlt sie sich nur so zu ihm hingezogen, obwohl er sich ihr gegenüber so unverschämt verhält? Ehe Lia es sich versieht, hat sie sich Hals über Kopf in Finn verliebt. Dieser trägt jedoch ein dunkles Geheimnis mit sich herum und es dauert nicht lange und die Schatten seiner Vergangenheit beginnen ihn einzuholen...

Nachdem uns Antje Babendererde bereits in „Der Sommer der blauen Wünsche“ nach Schottland entführt hat, lässt uns die preisgekrönte deutsche Autorin in „Im Schatten des Fuchsmondes“ nun also erneut in die schottischen Highlands eintauchen und beschert uns einen vielschichtigen Jugendroman mit atemberaubender Kulisse und einer gelungenen Mischung aus unterhaltsam, tiefgründig, lehrreich und romantisch. Mit ihrem ersten (unabhängig lesbaren) Schottland-Schmöker hat mir Antje Babendererde im vergangenen Jahr einen meiner schönsten buchigen Schottland-Aufenthalte geschenkt und wie ich es mir schon gedacht habe, hat sie es auch dieses Mal geschafft mir dieses Land so richtig schmackhaft zu machen und mich von der ersten bis zur letzten Seite zu verzaubern.

Ich hatte einen mühelosen Einstieg in die Geschichte. Bereits der geheimnisvolle Prolog hat mich völlig in seinen Bann ziehen können und da sich Antje Babenerderdes wundervoller Schreibstil wie sonst auch locker-leicht für mich hat lesen lassen, kam für mich von Anfang an ein angenehmer und fesselnder Lesefluss zustande.
Auch mit der Erzählweise hat das Buch bei mir punkten können. Der größte Teil wird aus der Sicht von Lia in der Ich-Perspektive geschildert, es gibt aber auch einige Passagen, in denen Finn als personaler Erzähler zu Wort kommt. In meinen Augen sind die Perspektivwechsel hier ideal gewählt, da sie eine tolle Abwechslung miteinbringen und wir von beiden Hauptfiguren ein gutes Bild erhalten.

Ich mochte sowohl Lia als auch Finn unheimlich gerne. Lia war mir mit ihrer freundlichen und naturverbundenen Art auf Anhieb sympathisch. Ihr Denken und Handeln habe ich zwar nicht immer so ganz nachvollziehen können, aber ich habe mich trotz allem gut in sie hineinversetzen können und im Verlauf des Buches fest in mein Herz geschlossen. Auch der Zugang zu Finn ist mir ohne Probleme geglückt. Tatsächlich habe ich mich ihm beim Lesen sogar etwas näher gefühlt als Lia, obwohl seine Erzählungen nicht in der Ich-Form geschrieben sind und er ein recht verschlossener Typ ist und sich zunächst ziemlich mysteriös gibt.
Die Liebesgeschichte der beiden hat mir ebenfalls überaus gut gefallen. Sie ist gefühlvoll und zart und entwickelt sich vollkommen glaubhaft, mich hat sie sehr berührt.

Was das Setting anbelangt, könnte ich hier nun endlos ins Schwärmen geraten. Antje Babendererde verwöhnt uns auch diesmal gleich zu Beginn mit herrlich atmosphärischen Beschreibungen von Schottlands malerischer Natur und Landschaft, sodass man alles bildlich vor Augen hat und sich spielend leicht in dieses faszinierende Land träumen kann. Also ich finde, man merkt wieder sehr, dass die Autorin selbst vor Ort war um eigene Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln. Wie ich es von ihr gewohnt bin, hat sie auch für diesen Roman umfangreich recherchiert und versorgt uns mit einer Menge Wissenswertem über geschichtliche Ereignisse, Sagen, Bräuche, Naturschutz und die Wildhüterei. Auch auf die aktuelle Lage geht Antje Babendererde ein wie auf die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona und dem Brexit. Ich könnte mir vorstellen, dass einige vielleicht nicht so begeistert davon sein werden, dass die Pandemie eine Rolle spielt. Wir haben schließlich schon im Alltag so viel damit zu tun, da brauchen manche vermutlich einfach Bücher, mit denen sie dem allen für eine Weile entfliehen können. Ich jedenfalls habe es als überhaupt nicht belastend empfunden.
Was mir dafür aber sehr nahegegangen ist, ist Finns Vergangenheit, die erst Richtung Schluss vollständig ans Licht kommt. Aus Spoilergründen werde ich nun nicht näher ins Detail gehen, nur so viel noch: Die Geschichte befasst sich mit einem ziemlich schwierigen und wichtigen Thema. Wer auf bestimmte Themen sensibel reagiert, sollte sich vielleicht besser die Triggerwarnung hinten im Buch durchlesen. Ich habe sie mir nicht vorher angeschaut und obwohl ich mir irgendwann meinen Teil gedacht habe, hat mich die ernste Wende zum Ende hin doch etwas unerwartet und heftig getroffen. Trotz allem war „Im Schatten des Fuchsmondes“ aber eine echte Wohlfühllektüre für mich. Antje Babendererde behandelt das Ganze mit viel Feingefühl, sodass die Stimmung an keiner Stelle zu bedrückend und schwer wird.

Auch sonst hat mich das Buch handlungstechnisch überzeugen können. Im Mittelteil hat es mir teilweise zwar ein klein wenig an Spannung gefehlt, aber gestört hat mich das nicht. Mich haben die Geschehnisse dennoch durchweg packen und fesseln können, sodass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte und es innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe.

Fazit: Auf das neue Jugendbuch von Antje Babendererde habe ich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Für mich war auch ihr zweiter Schottland-Roman ein richtiges Lesehighlight. „Im Schatten des Fuchsmondes“ ist eine wunderschöne emotionale Liebesgeschichte mit traumhaften Setting, authentischen Charakteren und Tiefgang, großartig erzählt und gewürzt mit vielen interessanten Informationen über die schottische Kultur, Wirtschaft, Tiere und Natur. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, sowohl Jugendlichen ab 14 Jahren als auch erwachsenen Leser
innen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Eine bezaubernde und wunderschön illustrierte Weihnachtsgeschichte!

Ein magischer Weihnachtsabend
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Beim Durchstöbern des diesjährigen Herbstprogramms des Woow Books Verlags ist mir „Ein magischer Weihnachtsabend“ sofort ins Auge gesprungen. In das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick ...

Beim Durchstöbern des diesjährigen Herbstprogramms des Woow Books Verlags ist mir „Ein magischer Weihnachtsabend“ sofort ins Auge gesprungen. In das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext klang nach einer ganz entzückenden Weihnachtsgeschichte. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch bei mir einziehen lassen muss. 

Marie liebt Weihnachten über alles und träumt davon, eines Tages den Weihnachtsmann zu sehen. In der Schule wissen alle von ihrem Wunsch. Einige ihrer Mitschülerinnen machen sich daher über sie lustig und nennen sie Weihnachtsmarie. An Heiligabend aber denkt Marie schon gar nicht mehr an die Hänseleien. Sie ist sich sicher: Dieses Jahr ist es so weit, heute wird sie dem Weihnachtsmann endlich begegnen. Für die Geschenke möchte sie sich unbedingt bei ihm mit selbst gebackenen Plätzchen bedanken, doch oh Schreck, die Vorratsdose für das Mehl ist leer! Obwohl es draußen schon dunkel ist, will Marie unbedingt noch losziehen, um im Dorf schnell Mehl zu kaufen. Die Mutter möchte sie jedoch nicht alleine gehen lassen. Zum Glück kann Marie ihren Bruder Benedikt schließlich dazu überreden, sie zu begleiten. Bewaffnet mit einer Taschenlampe machen sich die beiden Kinder auf den Weg durch den finsteren Wald. Ob sie ihr Ziel wohl rechtzeitig erreichen werden, ehe die Läden schließen? Wird Maries großer Traum dieses Jahr endlich in Erfüllung gehen?

Die Illustratorin Marilyn Faucher war mir bisher vollkommen unbekannt. „Ein magischer Weihnachtsabend“ war demnach das erste Buch für mich, das von ihr bebildert wurde. Es wird auch bestimmt nicht mein letztes gewesen sein. Ich muss unbedingt noch mal schauen, was sie sonst noch illustriert hat. Marilyn Fauchers Zeichenstil trifft einfach absolut meinen Geschmack – das tolle winterliche Cover mit seinem leicht mystischen Touch hat mir da also eindeutig nicht zu viel versprochen. 

Von der Innengestaltung des Buches bin ich ganz hin und weg. Wir kommen in „Ein magischer Weihnachtsabend“ in den Genuss von vielen seitenübergreifenden ausdrucksstarken Illustrationen, die wie das Cover etwas Geheimnisvolles an sich haben und in satten kräftigen Farben gehalten sind. Sie fangen die Stimmung der Erzählung und die Gefühle der Figuren gelungen ein und schaffen eine einzigartige magische Winteratmosphäre. Also ich finde die Bilder wirklich wundervoll; dieser besondere Charme, den sie ausstrahlen, hat’s mir irgendwie richtig angetan.

Neben den Illustrationen hat mir auch die Geschichte unheimlich gut gefallen. Als Leser
in begibt man sich an Heiligabend gemeinsam mit den Geschwistern Marie und Benedikt auf eine spannende und wundersame Reise durch einen dunklen schaurigen Wald und macht eine ganz unglaubliche Entdeckung. Was genau die beiden Kinder alles erleben werden, werde ich euch hier jedoch nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Euch erwartet jedenfalls ein zauberhaftes Abenteuer, bei dem eine leere Vorratsdose, ein weihnachtsverrücktes junges Mädchen, ein unheimliches Haus und ein Weihnachtsmann mit einer Vorliebe für Schokokekse wichtige Rollen spielen werden.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 4 Jahren und dem schließe ich mich an. Zum Vorlesen ist das Buch prima geeignet. Die Textmenge ist angemessen und auch der leichte Gruselaspekt bleibt jederzeit kindgerecht. Den jungen Zuhörer*innen wird es garantiert jede Menge Freude bereiten das sympathische und mutige Geschwisterpaar auf ihren aufregenden Erlebnissen zu begleiten und die vielen atmosphärischen Bilder zu betrachten. 

Fazit: Eine magische stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte voller winterlichem Zauber und Fantasie.
Der Illustratorin Marilyn Faucher ist in Zusammenarbeit mit Carole Tremblay ein hinreißendes Bilderbuch ab 4 Jahren gelungen, das mit seiner weihnachtlichen warmherzigen Erzählung der ideale Begleiter für die Adventszeit ist und Jung und Alt mit vielen wunderschönen Illustrationen verzaubert. Ich kann „Ein magischer Weihnachtsabend“ nur empfehlen, ich bin ganz begeistert von diesem Buch. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Ein zauberhafter weihnachtlicher Kurzausflug in das Heartstopper-Universum

This Winter (deutsche Ausgabe)
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Da ich die Bücher von Alice Oseman total gerne mag und vor allem ihre Heartstopper-Serie über alles liebe, war die Kurzgeschichte „This Winter“ ein absolutes Muss für mich. Auf Weihnachten mit Charlie, ...

Da ich die Bücher von Alice Oseman total gerne mag und vor allem ihre Heartstopper-Serie über alles liebe, war die Kurzgeschichte „This Winter“ ein absolutes Muss für mich. Auf Weihnachten mit Charlie, Nick und Co. habe ich mich tierisch gefreut!

Während für viele Menschen Weihnachten die schönste Zeit des Jahres ist, waren die Festtage für Tori Spring und ihren Bruder Charlie schon immer keine glücklichen und fröhlichen Tage. Dieses Jahr jedoch wird es noch schwieriger als sonst. Vor allem für Charlie, der an einer Essstörung leidet und gerade aus einer Klinik zurückgekommen ist, ist Weihnachten mit einer Menge Stress und Auseinandersetzungen verbunden: Es wird viel gegessen; mit den Spring-Eltern hat man noch nie gut über Gefühle und Probleme reden können; es kommen zahlreiche Verwandten zu Besuch, von denen einige nicht die einfühlsamsten Menschen sind...Charlie möchte dem Ganzen irgendwann einfach nur noch entkommen und flüchtet zu seinem Freund Nick. Ob es am Ende wohl doch noch ein einigermaßen schönes Weihnachten für die Spring-Geschwister werden wird?

Nachdem uns Alice Oseman bereits in ihrer Novelle „Nick & Charlie“ in das Heartstopper-Universum entführt hat, lässt sie uns in „This Winter“ nun also ein weiteres Mal in die Welt von Nick, Charlie und Co. eintauchen und gibt uns einen spannenden und herzbewegenden kleinen Einblick in das Leben der Familie Spring während der Weihnachtszeit. Ich habe bisher alles, was ich von Alice Oseman gelesen habe, mit großer Begeisterung verschlungen und „This Winter“ bildet da keine Ausnahme: Mich hat auch dieses Werk aus der Feder von Alice Oseman von Anfang bis Ende verzaubern können.

Zeitlich spielt die Story nach Heartstopper Volume 1-4. Man sollte die Reihe daher besser kennen, ehe man zu „This Winter“ greift. Das Buch lässt sich meinem Empfinden nach zwar auch für Neueinsteiger problemlos lesen, allerdings ist das Schmökererlebnis ohne Vorwissen natürlich längst nicht so ein schönes wie mit. Die Zusatzbände zu den Graphic-Novles der Heartstopper-Serie sind definitiv in erster Linie Lesestoff für Fans und all diejenigen, die einfach nicht genug von Nicks und Charlies Welt bekommen können.

Die Geschichte besteht aus drei Teilen und widmet sich den drei Spring-Geschwistern, also Charlie, Tori und Oliver. Aus ihren Perspektiven wird die Story geschildert, jeweils in der Ich-Form und größtenteils im Fließtext. Wie schon bei „Nick & Charlie“, so handelt es sich auch bei diesem Zusatzband um keine Graphic Novel, sondern um einen Roman in ausgeschriebener Form. Aber keine Sorge, auf Alice Osemans einzigartige Zeichenkunst müssen wir zum Glück auch hier nicht verzichten. Es gibt zwischendurch immer mal wieder ein paar Illustrationen, die die Emotionen der Figuren wie gewohnt bestens wiedergeben, und auch in den Genuss von einigen Textnachrichten kommen wir. Das Buch ist insgesamt wirklich toll und mit viel Liebe gestaltet, sodass das Lesen ein ganz besonderes Ereignis ist.

Den Anfang mit dem Erzählen macht Tori, die mir dank der Heartstopper-Bände natürlich schon längst bekannt war. Ihren Soloband „Solitaire“, welcher erstmalig im dtv Verlag auf Deutsch erschienen ist und der Anfang nächsten Jahres im Loewe Verlag neu aufgelegt wird, kenne ich bisher noch nicht, allerdings werde ich das auf jeden Fall noch ändern. Da ich Tori in „This Winter“ nur noch lieber gewonnen habe, möchte ich ihre Geschichte nun unbedingt noch kennenlernen. Wir erhalten allerdings schon hier, trotz der wenigen Seiten, einen guten Einblick in ihr Inneres und erfahren, dass sich hinter ihrer recht mürrischen und zurückhaltenden Fassade ein sehr empathischer und liebenswerter Mensch verbirgt. Mich hat es tief berührt und beeindruckt zu sehen, wie viel Verständnis Tori für ihren Bruder hat und wie großartig sie mit seinen psychischen Problemen umgeht. Als selbst Betroffene weiß ich nur zu gut, wie schwierig und belastend es sein kann, wenn ein Familienmitglied an einer Essstörung leidet. Vor allem in der Weihnachtszeit, in der Essen ein besonders großes Thema ist, kann es innerhalb der Familie zu enormen Konflikten kommen. In meinen Augen hat Alice Oseman das Ganze äußerst realistisch und glaubhaft dargestellt. Mir sind manche Szenen richtig nahe gegangen, da sie mich sehr an Geschehnisse aus meinem eignen Leben erinnert haben. Trotz allem habe ich das Buch aber in vollen Zügen genießen können. Alice Oseman besitzt einfach dieses Talent, sensible Themen auf eine leichte Weise zu verpacken, sodass ihre Bücher niemals zu drückend werden und von Beginn an zum Wohlfühlen einladen.

Den zweiten Part der Erzählung übernimmt Charlie. In ihn habe ich mich eindeutig am besten hineinversetzen können. Ich habe an vielen Stellen unheimlich mit ihm mitgelitten und seine Gefühle, Ängste und Hilfslosigkeit nur zu gut nachempfinden können. Mich hat es teils erschütternd zu sehen, wie unsensibel einige in seiner Familie mit seiner Krankheit umspringen. Dass Charlie irgendwann nur noch weg möchte, habe ich daher absolut verstehen können. Wie gut, dass er so einen verständnisvollen und einfühlsamen Freund wie Nick hat, der ihm, wie Tori, all das gibt, was er gerade braucht. Die gemeinsamen Momente der zwei haben mir erneut so richtig das Herz erwärmt, mit den beiden hat Alice Oseman einfach das süßeste und bezauberndste queere Liebespaar ever erschaffen.

Auch der letzte und deutlich kürzeste Abschnitt hat mich sowohl breit zum Lächeln gebracht, als auch mitfühlen lassen. Erzählt wird er aus der Sicht von Charlies kleinem siebenjährigen Bruder Oliver und meiner Ansicht nach ist es Alice Oseman hervorragend gelungen, aus dem Blickwinkel eines jungen Kindes zu schreiben. Mit seiner kindlichen Naivität und großen Vorfreude auf das Weihnachtsfest (und seiner Begeisterung für Mario Kart) hat das Nesthäkchen der Familie Spring mein Herz im Sturm erobert.

Also für mich hat hier alles gestimmt. Ich mochte die Mischung aus Ernst, Tiefgang, weihnachtlicher Leichtigkeit und romantischen Augenblicken total gerne und fand es einfach total schön endlich mal wieder Zeit mit meinen geliebten Charakteren aus dem Heartstopper-Kosmos zu verbringen.

Fazit: Mit ihrem Kurzroman „This Winter“ nimmt uns Alice Oseman auf einen weiteren kurzen Ausflug in das Heartstopper-Universum mit und beschert uns eine zauberhafte weihnachtliche Zusatzgeschichte voller herzergreifender, emotionaler und wundervoller Momente. Ich kann das Buch nur empfehlen. Ich habe mich trotz der schweren Themen, mit denen sich die Geschichte befasst, von Beginn an rundum wohl zwischen den Seiten gefühlt und nur zu gerne Weihnachten mit der Familie Spring und mit Nick verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.11.2022

Ein zauberhaftes & wunderschön illustriertes Weihnachtsbilderbuch!

Alva und der Adventszauber
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Bei dem Bilderbuch „Alva und der Adventszauber“ stand für mich sofort fest, dass ich es haben muss. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und für skandinavische Weihnachtsbücher hatte ...

Bei dem Bilderbuch „Alva und der Adventszauber“ stand für mich sofort fest, dass ich es haben muss. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und für skandinavische Weihnachtsbücher hatte ich irgendwie schon immer eine große Schwäche. Ich ließ das Bilderbuchdebüt von Maren Tjelta Thu also nur zu gerne bei mir einziehen.

Für Alva gibt es nichts Schöneres als den Advent. Sie liebt es, gemeinsam mit ihrer Familie Plätzchen zu backen und Pfefferkuchenhäuser zu verzieren, ihr altes Haus zu schmücken, sich im verschneiten Wald auf die Suche nach dem perfekten Tannenbaum zu begeben oder über den bunt leuchtenden Weihnachtsmarkt zu schlendern. Auch am Nordpol laufen die Weihnachtsvorbereitungen auf Hochtouren. Wie gut, dass der Weihnachtsmann nicht alles alleine machen muss, sondern fleißige Wichtel hat, die ihm helfen. Dieses Jahr erwartet den Weihnachtsmann jedoch eine große freudige Überraschung. Zwischen den vielen Briefen mit den Wunschzetteln befand sich auch ein Paket an ihn von einem Mädchen namens Alva. Der Inhalt des Pakets wird hier jedoch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. 

Adventskalendergeschichten kenne ich inzwischen schon so einige, vor allem aus der Kinderliteratur, allerdings sind mir bislang tatsächlich nur recht wenige Weihnachtskalender im Bildbuchformat bekannt. Mit „Alva und der Adventszauber“ wurde meine kleine Sammlung nun also um ein Werk erweitert – und es wird diese auch auf jeden Fall nie mehr verlassen.
Ich habe mir definitiv nicht zu viel von dem Titel versprochen: Ich bin total verliebt in dieses Schätzchen. Der norwegischen Illustratorin Maren Tjelta Thu hat mit „Alva und der Adventszauber“ ein ganz besonderes und wundervolles Vorlesebuch zum Mitmachen herausgebracht, welches Kindern das Warten bis Heiligabend verkürzt und einfach der ideale Begleiter durch die Vorweihnachtszeit ist.

Als Adventskalender ist das Buch wirklich optimal geeignet. Vom erstem bis zum vierundzwanzigsten Dezember erwartet uns jeden Tag ein doppelseitiges farbenfrohes Wimmelbild, das von ein paar stimmungsvollen kurzen Sätzen begleitet wird und eine kleine Zähl- und Suchaufgabe enthält. Kindern ab 3 Jahren wird es garantiert wahnsinnig viel Vergnügen bereiten, die detailverliebten Illustrationen zu erkunden und die jeweiligen Rätsel zu lösen. So werden wir zum Beispiel dazu aufgefordert die Adventssterne auf dem Dachboden zu finden oder die grünen Lampen an den Lichterketten zu zählen. Mir, als Erwachsene, hat es auch unheimlich viel Freude gemacht die vielen atmosphärischen Bilder zu bestaunen und die Aufgaben dazu zu erfüllen. Toll fand ich, wie inspirierend das Buch ist. Es wird gebacken und gebastelt, ein Schneemann wird gebaut...Ich bin mir sehr sicher, dass Kinder beim Durchschmökern dazu angeregt werden, selbst kreativ zu werden oder Lust darauf bekommen draußen im Schnee zu spielen (sofern dieser vorhanden ist, versteht sich). 

Was die Illustrationen angeht, könnte ich hier nun so richtig ins Schwärmen geraten. Die Bilder sind mit viel Liebe gezeichnet und laden mit ihren vielen süßen Details zum Verweilen und langem Betrachten ein. Sie fangen die Vorfreude aufs Fest und den Zauber der Geschichte rundum gelungen ein und sorgen mit ihren warmen Farben für eine heimelig-gemütliche Weihnachtsatmosphäre. 

Die Bilder waren auf jeden Fall meine Highlights, aber auch die Erzählung hat mich von Anfang an begeistern können. Maren Tjelta Thu erzählt von Alvas vorweihnachtlichen Familienalltag, lässt uns zwischendurch aber immer wieder auch in die trubeligen Weihnachtsvorbereitungen am Nordpol eintauchen. Wir erleben unter anderem mit, wie bei Alva zu Hause gemeinsam gebacken und geschmückt wird, es wird gerodelt, Karten werden geschrieben und der Weihnachtsmarkt wird besucht, und beim Weihnachtsmann und seinen Wichteln werden eifrig die Wunschzettel gelesen und die Geschenke verpackt. Das Buch versetzt einen wirklich von Beginn an so richtig in Adventsstimmung und lässt einen mit einem wohligen weihnachtlichen Glücksgefühl und einem breiten Lächeln im Gesicht zurück.

Fazit: Maren Tjelta Thu schenkt uns mit „Alva und der Adventszauber“ ein hinreißendes und traumhaft illustriertes Adventskalender-Bilderbuch voller schöner Weihnachtsmomente und wimmeligem Mitmachspaß. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, mich hat es vollkommen verzaubern können. Es ist ein wunderbarer Wartezeitverkürzer für die schönste Zeit des Jahres und einfach das perfekte Weihnachtsbuch für die ganze Familie. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.11.2022

Ein zauberhaftes Adventskalenderbuch voller wunderbarer Weihnachtsmagie!

Maximilian und das große Weihnachtswunder (Maximilian 2)
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es mit dem Mäuserich Maximilian weitergehen wird. Der erste Band „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ zählt zu meinen liebsten Weihnachtsbüchern. Die ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es mit dem Mäuserich Maximilian weitergehen wird. Der erste Band „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ zählt zu meinen liebsten Weihnachtsbüchern. Die Fortsetzung war daher natürlich ein absolutes Must-Have für mich. 

Der kleine Mäuserich Maximilian lebt in einem großen wunderschönen Puppenhaus, das in dem Schaufenster eines Spielzeugladens steht. Tagsüber hilft er begeistert im Geschäft aus und abends macht er sich mit seinem Menschenfreund Oliver gemütlich, der in der Wohnung über dem Laden wohnt. Maximilian ist rundum zufrieden und glücklich mit seinem Leben, doch dann, fünf Tage vor dem Weihnachtsfest, löst eine Melodie eine verschwommene Erinnerung in ihm aus. Eine Erinnerung über eine andere Maus, die ihm seltsam vertraut ist und die er einst verloren hat. Für Maximilian steht sofort fest, dass er diese Maus finden muss. Nachdem er Oliver in einem Brief fest versprochen hat, dass er an Heiligabend zurück sein wird, macht er sich auf eine abenteuerliche Reise auf. Seine Suche nach der Rätsels Lösung wird Maximilian in viele fremde Länder führen und eine Menge neuer Freundschaften bescheren. Ob er wohl aber auch die Antwort auf seine Frage bekommen wird? Wird er sein Versprechen, das er Oliver gegeben hat, einhalten können?

Obwohl es bei mir nun schon wieder ein Weilchen her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe und mich nicht mehr an alle Details erinnern konnte, habe ich mühelos in die Welt von Maximilian zurückgefunden. In meinen Augen sollte es auch kein Problem sein, wenn man ohne jegliche Vorkenntnisse in die Fortsetzung eintaucht. Die Bände bauen zwar aufeinander auf, sind meinem Empfinden nach aber gut unabhängig voneinander lesbar. Wer allerdings den bestmöglichen Lesespaß haben möchte, sollte besser mit dem ersten Teil zu starten.

Was mein Lesevergnügen anbelangt, kann ich mit großer Begeisterung sagen, dass ich mich eindeutig zurecht so sehr auf mein Wiedersehen mit Maximilian gefreut habe. Den ersten Band mag ich persönlich zwar ein klein wenig lieber, aber auch vom zweiten bin ich ganz hin und weg. Der englische Autor und Illustrator Alex T. Smith hat erneut etwas ganz Wundervolles vollbracht und schenkt uns mit „Maximilian und das große Weihnachtswunder“ einen weiteren weihnachtlichen Buchschatz für die gesamte Familie.

Aufgebaut ist dieser Band genauso wie der Vorgänger. Ehe es mit der Geschichte losgeht, erklärt uns der Autor in einem Vorwort wie man das Buch am besten liest. Da es 24 ½ kurze Kapitel enthält, eignet es sich einfach nur perfekt als Adventskalender. Man sollte sich als Vorleserinnen allerdings darauf einstellen, dass von den Zuhörerinnen immer ein lautstarker Protest ertönt, wenn es heißt: Morgen geht es weiter. Wie bereits Maximilians erstes Abenteuer, so ist auch sein zweites superspannend und mitreißend, sodass man es am liebsten in einem Rutsch durchschmökern möchte. Wie gut, dass es auch dieses Mal nach jedem Kapitel inspirierende Ideen für weihnachtliche Aktivitäten gibt, mit denen man die ungeduldigen jungen Lauscher prima beschäftigen kann und die sich mithilfe von Erwachsenen ganz leicht nachmachen lassen. So gibt es viele Bastelanleitungen wie zum Beispiel für Glockenschmuck, Watte-Schneemänner oder Mistelzweige; wir erfahren, wie wir einen eigenen Maximilian zeichnen können und auch ein paar leckere Rezepte sind wieder dabei, für Madeleines beispielsweise und für Lebkuchen.

Die Geschichte beginnt fünf Tage vor Heiligabend und nimmt uns auf eine aufregende, winterliche und magische Reise mit, die uns von Frankreich über Deutschland und Schweden bis zum Nordpol führen wird. Was genau unser tapferer und liebenswerter Mäuseheld alles auf seiner Suche erleben und ob er am Ende fündig werden wird, werde ich euch hier nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass es an keiner Stelle langweilig wird. Als Leser*in fiebert man so richtig mit und fragt sich wie Maximilian die ganze Zeit, was es nur mit seiner äußerst rätselhaften Erinnerung auf sich hat. Das Finden der Antwort wird kein leichtes Unterfangen sein, aber zum Glück ist Maximilian auf seinem Weg nicht auf sich alleine gestellt. Er wird vielen freundlichen Tieren begegnen, die sofort bereit sind, ihm zu helfen. So dürfen wir unter anderem einen lilafarbenen Pudel kennenlernen, einen ängstlichen Fuchs und eine Ratte, die in einer Bibliothek arbeitet. Es ist einfach nur die reinste Freude unseren mutigen Mäuserich auf seinen abenteuerlichen Erlebnissen zu begleiten, gemeinsam mit ihm Hinweis für Hinweis nachzugehen und mitzuerleben wie er viele neue tolle Freunde gewinnen wird. Die Erzählung sprüht nur so vor Warmherzigkeit, Fantasie und Wundern und vermittelt lauter schöne Themen und Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, Mut, Hilfsbereitschaft, die Suche nach der eigenen Herkunft sowie der Glaube an sich selbst und an die Magie von Weihnachten.

Neben der Story bin ich auch von der Gestaltung des Buches ganz begeistert. Das Cover ist der reinste Augenschmaus, mir gefällt es sogar noch besser als das vom ersten Band. Der Innenteil kann sich aber ebenfalls sehen lassen. Das Inhaltsverzeichnis und die Kapitelanfänge sind total hübsch aufgemacht und die Handlung wird von zahlreichen bunten, liebevollen Illustrationen begleitet, die voller niedlicher Details stecken und einen ganz besonderen nostalgischen Charme verströmen. An den Bildern von Alex T. Smith habe ich es mich erneut gar sattsehen können, sie fangen den Zauber der Geschichte gelungen ein und schaffen eine herrlich wohlig-warme, heimelige Weihnachtsatmosphäre. 

Fazit: Eine herzerwärmende und zeitlos schöne Adventskalendergeschichte voller zauberhafter Abenteuer und wundersamer Weihnachtsmagie.
Alex T. Smith ist mit „Maximilian und das große Weihnachtswunder“ ein weiteres hinreißendes und zuckersüß illustriertes Kinderbuch ab 5 Jahren gelungen, das sich perfekt zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen für die Vorweihnachtszeit eignet und Jung und Alt von der ersten bis zur letzten Seiten verzaubert. Ich kann das Buch jedem nur ans Herz legen. Es ist ein echtes Schätzchen, innen wie außen, und einfach der ideale Begleiter für die Adventszeit. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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