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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2023

Unglaublich tolle Lebensgeschichte

Lektionen
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Ian McEwan erzählt mit „Lektionen“ die Lebensgeschichte von Roland Baines. Zu Beginn hatte ich einige Probleme in der Handlung anzukommen. Für meinen Geschmack wurde zu oft zwischen den Zeiten gewechselt. ...

Ian McEwan erzählt mit „Lektionen“ die Lebensgeschichte von Roland Baines. Zu Beginn hatte ich einige Probleme in der Handlung anzukommen. Für meinen Geschmack wurde zu oft zwischen den Zeiten gewechselt. War ich gerade mit Roland in der Gegenwart, in der er mit dem plötzlichen Verschwinden seiner Frau Alissa fertig werden muss, war ich kurz danach in der Vergangenheit und habe von Rolands Kindheit erfahren. Diese Wechsel waren mir etwas zu schnell und leicht verwirrend. Erschwerend kam für mich hinzu, dass der Schreibstil stellenweise sehr ausschweifend war, so dass ich wirklich Probleme hatte, dem Buch zu folgen.

Doch als ich dann tief in der Geschichte von Roland Baines angekommen war, war es einfach großartig. Der Schreibstil war nun sehr bildlich und die Charaktere wunderbar ausgearbeitet. Ich hatte alles sehr klar vor Augen. Auch die Art von Roland mochte ich sehr gerne, denn er hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Gemeinsam mit ihm bin ich durch sein Leben gewandert und habe dabei auch viele geschichtliche Ereignisse in einer ganz besonderen Weise miterlebt. Sei es die Tschernobyl-Katastrophe, die Kuba-Krise, die Geschehnisse rund um die weiße Rose, der Fall der Mauer oder der Brexit. Ganz besonders interessant fand ich, die Corona-Pandemie aus der Sicht Englands zu sehen.

Neben den geschichtlichen Ereignissen haben mich aber vor allem die persönlichen Ereignisse in Rolands Leben berührt, bewegt und auch nachdenklich gemacht. Denn ich denke, jeder wird sich ein Stück in Roland wiederfinden. Ist es nicht so, dass uns alle die Frage begleitet, ob wir im Laufe unseres Lebens alles richtig gemacht haben oder ob wir bestimmte Dinge hätten anders machen sollen?

Mein Fazit:

„Lektionen“ von Ian McEwan ist für mich ein sehr besonderes Buch. Ich habe es – nach ein paar Anfangsschwierigkeiten – sehr genossen, Roland Baines in seinem Leben zu begleiten und habe ihn nur sehr ungern wieder verlassen. Eine große Lebensgeschichte, für die es von mir eine noch größere Leseempfehlung gibt!!!

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Spannender Blick hinter die Kulissen zweier Familien

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Malin Stehn erzählt mit „Happy New Year“ eine unglaublich spannende und sehr mitreißende Geschichte. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und war völlig gefangen in dieser bedrückenden ...

Malin Stehn erzählt mit „Happy New Year“ eine unglaublich spannende und sehr mitreißende Geschichte. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und war völlig gefangen in dieser bedrückenden Handlung. Dadurch, dass das Buch aus der Sicht von Lollo, Nina und Fredrik erzählt wird, bleibt es immer spannend. Eine der drei erzählenden Personen hat meine Nerven allerdings etwas sehr strapaziert, denn die Reaktionen dieser Person waren für meine Empfindungen etwas zu dramatisch. Dennoch hat dies mein Lesevergnügen nicht im geringsten geschmälert.

Es gibt wirklich jede Menge an dunklen Geheimnissen zu entdecken und viele Wendungen, die ich so nicht habe kommen sehen. Was mich aber noch viel mehr fasziniert hat, waren die Gefühle, die ich beim Lesen empfunden habe. Denn oft habe ich mich gefragt, wie ich wohl reagieren würde, wenn ich in dieser Situation wäre. Auch die Abgründe der menschlichen Seele und die Tatsache, dass man noch so lange mit Menschen zusammen leben kann und sie trotzdem nie ganz kennen wird, hat mich schwer beschäftigt.

Das Ende war der Hammer und hat mich mit einer Mischung aus kompletter Überraschung, Fassungslosigkeit und auch Genugtuung das Buch schließen lassen.

Mein Fazit:

„Happy New Year“ von Malin Stehn hat mir unglaublich spannende Lesestunden bereitet. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe die Suche nach Jennifer atemlos verfolgt. Aber nicht nur die Sogwirkung des Buches, sondern auch die Auswirkungen auf meine Gedanken und Gefühle, die es bewirkt hat, haben mich echt überrascht. Ich werde bestimmt noch einige Zeit über das Thema „Menschen und ihre Beziehungen“ und die Frage, wie gut man Menschen eigentlich kennen kann, nachdenken. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!!!

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Spannend und bewegend

Das Elixier des Himmels
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Andreas Otter erzählt hier eine wunderschöne Geschichte über das Leben zweier Frauen, die mich sehr beeindruckt haben. Als junge Mädchen treffen sich Helena und Englin im Kloster. Von da an entwickelt ...

Andreas Otter erzählt hier eine wunderschöne Geschichte über das Leben zweier Frauen, die mich sehr beeindruckt haben. Als junge Mädchen treffen sich Helena und Englin im Kloster. Von da an entwickelt sich eine absolut einzigartige Freundschaft, die sie durch Höhen und Tiefen ihres Lebens trägt. Ich durfte sie als Leserin durch all diese Zeiten begleiten und habe jeden Moment fasziniert verfolgt. Denn bald stellt sich heraus, dass ihr Weg nicht der gleiche sein wird. Englin möchte Gott dienen. Helena aber interessiert sich sehr für die Heilkunst, die ihr hilft, ihre Gabe, die in der Kirche als Fluch gilt, für das Wohl der Menschen einzusetzen. Doch auch Englin hat eine ganz besondere Gabe, die erst im Laufe der Zeit klar wird.

Ich kann gar nicht sagen, welche der beiden Freundinnen ich lieber mochte. Denn sie waren mir beide vom ersten Moment an sympathisch und mit jeder gelesenen Seite drangen sie tiefer in mein Herz vor. Sehr gerne habe ich sie begleitet und nicht nur einmal um die liebgewonnenen Protagonistinnen gebangt.

Besonders interessant fand ich die vielen Passagen, die sich mit der Heilkunst und dem Wissen, das die Mediziner in jener Zeit schon hatten, befasst haben. Vieles hat mich stark beeindruckt.

Durch den wunderbar bildlichen und flüssigen Schreibstil von Andreas Otter hatte ich oft das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Ich hatte all die besonderen Orte, an denen sich Helena und Englin aufgehalten haben, ganz klar vor Augen. Das habe ich sehr genossen!

Allerdings haben mich nicht nur Helena und Englin in diesem Buch beschäftigt, sondern auch Ari. Dieser begeht einen völlig anderen Weg als die beiden Freundinnen. Allerdings treffen sie sich im Laufe der Zeit immer mal wieder. Ari ist ein Charakter, der mir sehr heftige Gefühle beschert hat. Denn zum einen ist er ein wirklich lieber Mensch, macht aber dann doch Dinge, die ich fassungslos beobachtet habe. In manchen Fällen hat er wirklich ein Schlachtfeld der Verwüstung in den Leben der Menschen, die er getroffen hat, hinterlassen. Wie er damit umgegangen ist, hat mich oft so wütend gemacht! Aber auch mit Ari war ich am Ende des Buches wieder versöhnt 🙂

Mein Fazit:

„Das Elixier des Himmels“ von Andreas Otter ist ein historischer Roman, der mir unglaublich spannende, aber auch sehr bewegende Lesestunden bereitet hat. Die Freundschaft von Helena und Englin ist eine ganz besondere, die jeder Leser, der historische Romane mag, einfach unbedingt lesen sollte. Ich habe Helena und Englin nur sehr ungerne wieder verlassen und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Berührende wunderschöne Geschichte

Café Leben
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Das wunderschöne Cover dieses Buches hat mich sofort verzaubert. Es strahlt so etwas Besonderes aus, dass mir völlig klar war, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Auch wenn Geschichten über todkranke ...

Das wunderschöne Cover dieses Buches hat mich sofort verzaubert. Es strahlt so etwas Besonderes aus, dass mir völlig klar war, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Auch wenn Geschichten über todkranke Menschen eigentlich nicht so mein Ding sind. Ziemlich aufgeregt habe ich mich also in Henriettas und Annies Geschichte gestürzt und hatte wirklich wundervolle Lesestunden. Auch finde ich, dass das Thema Tod hier ziemlich perfekt verpackt ist. Es hat keinen übergroßen Anteil an der Handlung, ist aber dennoch allgegenwärtig und hat mir viel Stoff für eigene Gedankengänge geliefert.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und sehr bildlich. Vor allem die kleine zerbrechliche Annie in ihren oftmals skurrilen Klamotten hatte ich ganz klar vor Augen. Aber auch von Henrietta hatte ich schnell ein klares Bild. Erzählt wird das Buch abwechselnd von Henrietta und Annie, was mir auch sehr gefallen hat. Die beiden Protagonistinnen sind auf den ersten Blick absolut unterschiedlich. Was sie gemeinsam hatten: Identifizieren konnte ich mich mit keiner wirklich. Doch dann passierte etwas sehr Besonderes: mit jeder gelesenen Seite bin ich tiefer in ihre Leben abgetaucht und mochte sie mit jedem gelesenen Wort immer und immer mehr.

Ich habe es als sehr spannend, aber auch zutiefst berührend empfunden, die Leben der beiden Frauen zu erkunden. Denn beide haben schlimme Erlebnisse hinter sich, die sie zu den Menschen gemacht haben, die sie nun sind. Schnell wird klar: so unterschiedlich sind sie gar nicht und das gemeinsame Reden über ihre Vergangenheit tut beiden unendlich gut. Sehr berührt habe ich dabei zugesehen, wie sich eine zarte Freundschaft zwischen ihnen entwickelt.

Und dann ergibt sich gegen Ende des Buches noch ein ganz besonderer Handlungsstrang, der für mich sehr überraschend kam, der die Geschichte aber zu etwas sehr Perfektem gemacht hat.

Mein Fazit:

„Café Leben“ von Jo Leevers erzählt eine zutiefst berührende Geschichte über das Leben zweier Frauen, die mich von Beginn an gepackt und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen hat. Es geht um Einsamkeit, Vergebung, Freundschaft und darum, dass wirklich jeder eine Geschichte hat, die aufgeschrieben werden sollte. Annie und Henrietta werden wohl für immer einen Platz in meinem Bücherherzen haben. Für mich ein absolutes Lese-Highlight!

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Absolutes Lese-Highlight

Das Tor zur Welt: Träume
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Was für ein Buch! Miriam Georg hat es mal wieder geschafft, mich restlos zu begeistern! Ihr wunderschöner und absolut fesselnder Schreibstil hat mich schon auf den ersten Seiten komplett gepackt und in ...

Was für ein Buch! Miriam Georg hat es mal wieder geschafft, mich restlos zu begeistern! Ihr wunderschöner und absolut fesselnder Schreibstil hat mich schon auf den ersten Seiten komplett gepackt und in der Geschichte des Buches versinken lassen. Ich habe verfolgt, wie Ava im Alten Land lebt und hatte alles mehr als klar vor Augen. Ich habe sie sofort so sehr gemocht, dass mir ihr Schicksal im Herzen weh getan hat. Voller Spannung habe ich sie und ihre Arbeit in der Auswandererstadt verfolgt und habe bis zur letzten Seite mit ihr mitgelebt. Ava ist eine unglaublich tolle Frau, die mich sehr berührt hat.

Claire war da schon ganz anders. Sie kommt aus reichen Verhältnissen, nimmt alles selbstverständlich und ist oft soooo anstrengend. Aber auch sie hat es trotz – oder gerade wegen – all ihrer Macken nicht leicht und auch ihr Schicksal habe ich ziemlich interessiert verfolgt. Hier möchte ich anmerken, dass es Miriam Georg einfach perfekt schafft, mich mit ihren Charakteren zusammenzubringen. Kein Charakter, den ich in diesem Buch getroffen habe, hat mich unberührt oder unbeteiligt gelassen. Die meisten Gefühle hat wohl Dr. Schwab in mir hervorgerufen. Jede Passage, die mit ihm zu tun hatte, habe ich sehr aufgewühlt und stellenweise auch fassungslos verfolgt. Auch Magnus war sehr speziell. Quint hingegen habe ich schon sehr geliebt …

Neben den unglaublich tollen Charakteren, haben mir all die Hintergrundinfos, die ich während der Lektüre des Buches erhalten habe, unheimlich gut gefallen. Toll fand ich auch, dass es im Nachwort noch ein paar mehr Infos zu dieser Zeit gab!!! So hatte das Gelesene noch einmal eine ganz andere Bedeutung für mich.

Naja, und wer Miriam Georg kennt, weiß, dass sie bei ihren Büchern immer gerne einen furchtbaren Schluss wählt. Ich fühlte mich mitten aus dem Geschehen gerissen und werde nun voller Vorfreude auf den 2. Band warten, der im Oktober erscheint. Denn es gibt so viel Offenes, was nun in meinem Kopf herumschwirrt. Und natürlich kann ich es kaum mehr erwarten, Ava und Claire wieder zu treffen.

Mein Fazit:

„Das Tor zur Welt: Träume“ von Miriam Georg ist eine unglaublich starke Familiensaga, die mich komplett begeistert hat. Ein wunderbarer Schreibstil, vielfältige Charaktere und ein ganz schön fieses Ende machen mich jetzt schon sehr neugierig auf Band 2. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight, das ich sehr gerne und auch nachdrücklich weiterempfehlen möchte!

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