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Veröffentlicht am 27.11.2022

Was hält eine Liebe aus?

Vom Lieben und Lassen
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Katharina ist erfolgreich im Beruf, verheiratet und hat zwei Töchter. Als Paartherapeutin hilft sie anderen Menschen,die sich in einer Krise befinden. Auf einem Klassentreffen nach 27 Jahren, trifft sie ...

Katharina ist erfolgreich im Beruf, verheiratet und hat zwei Töchter. Als Paartherapeutin hilft sie anderen Menschen,die sich in einer Krise befinden. Auf einem Klassentreffen nach 27 Jahren, trifft sie ihre Jugendliebe Mats wieder und plötzlich fahren ihre Gefühle Achterbahn. In ihrer Ehe hat sich Gewohnheit eingeschlichen, ein Seitensprung ihres Mannes, der eigentlich verziehen war, nagt plötzlich wieder an ihr und ihre pubertierenden Töchter erleichtern ihr Leben auch nicht gerade. In dieser Situation tut es sehr gut, sich als Frau wieder begehrt zu fühlen. Doch reicht das aus, um eine langjährige Beziehung zu beenden?

Ich habe mich von der ersten Seite an in diesem Buch sehr wohl gefühlt,woran der empathische Schreibstil den größten Anteil hatte. Die Probleme,mit welchen die Protagonisten in dieser Geschichte konfrontiert sind,gibt es im wahren Leben reichlich und der Umgang damit ,ist sicher sehr sehr vielfältig.In diesem Fall lässt die Autorin uns eine Zeit lang am Leben der Protagonisten teilnehmen, durchleuchtet pro und contra,rückt den Wert von Freundschaft und gewachsener Liebe in den Fokus ,um dann mit einem sehr versöhnlichen Ende aufzuwarten.

Ich habe das Buch in kurzer Zeit gelesen,es hat mir schöne Lesestunden bereitet.

Veröffentlicht am 23.11.2022

Begegnung mit einer begnadeten Dichterin

Die Suche nach Heimat
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In diesem Buch hat sich die Autorin mit dem Leben der jüdischen Dichterin Mascha Engel/Kaléko beschäftigt.Im überwiegenden Teil ging es dabei um die Jahre 1928-1938, ein Lebensabschnitt, in welcher die ...

In diesem Buch hat sich die Autorin mit dem Leben der jüdischen Dichterin Mascha Engel/Kaléko beschäftigt.Im überwiegenden Teil ging es dabei um die Jahre 1928-1938, ein Lebensabschnitt, in welcher die Protagonistin ihre glücklichste und gleichzeitig schmerzlichste Zeit in Berlin verbringt.

Sie wuchs in einer Familie auf, in welcher sie wenig Liebe und kaum Anerkennung erhielt, lediglich zu ihrer jüngsten Schwester Puttel hatte sie sehr gutes Verhältnis. Es drängte sie immer schon dazu,ihre Gedanken und Gefühle in Form von Gedichten auszudrücken.ImRomanischen Café ,in welchem sich die Künstlerszene Berlins trifft,knüpft sie wichtige Kontakte und lernt außerdem den Hebräischlehrer Saul Kaléko kennen, der ihr nach kurzer Zeit einen Heiratsantrag macht.Sie fühlt sich bei ihm geborgen,er läßt ihr alle Freiheiten und unterstützt sie bei ihren beruflichen Erfolgen.Als sie dem charismatischen Musiker Chemjo begegnet ,gerät sie in eine gefühlsmäßige Zwickmühle.Außerdem wird sie als Jüdin ,auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs,mit der vollen Härte des Naziregimes konfrontiert.

Der tolle Schreibstil ließ mich von der ersten Seite an in die Geschichte eintauchen ,mein Kopfkino lief auf Hochtouren.Obwohl ich eigentlich gar keine besondere Beziehung zu Gedichten habe, wurden sie mir hier auf eine Weise präsentiert, die mich wirklich begeistert hat.Sie spiegelten das Seelenleben ,sowohl das der Protagonistin,als auch ihrer Freunde und nahmen oft Bezug auf das jeweilige Zeitgeschehen.An manchen Stellen rundeten sie ein vorhergehendes Kapitel auf besondere Weise ab.

Ein besonderes Highlight waren die Begegnungen der Protagonistin mit den Künstlern ihrer Zeit,wie Erich Kästner, Joachim Ringelnatz, Thomas Mann, um nur einige zu nennen.

Die Autorin vereint auf gekonnte Weise das Portrait einer beeindruckenden Künstlerin, mit einer Liebesgeschichte und dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte.

Das Buch lässt mich sehr zufrieden und tief bewegt zurück. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.11.2022

Immer wieder Freitags

Freitags bei Paolo
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Inhalt übernommen:

Marie und Clemens haben sich in der Millenniumsnacht 2000 kennen- und lieben gelernt. Seither pflegen sie ein Ritual: Freitags treffen sie sich immer bei ihrem Lieblingsitaliener – ...

Inhalt übernommen:

Marie und Clemens haben sich in der Millenniumsnacht 2000 kennen- und lieben gelernt. Seither pflegen sie ein Ritual: Freitags treffen sie sich immer bei ihrem Lieblingsitaliener – bei Paolo. Und sie schwören sich: Wenn es irgendwann in ihrer Beziehung nicht mehr knistert, wollen sie es beenden. Nach zwanzig Jahren ist es dann so weit: Sie beschließen, getrennte Leben zu leben, müssen aber bald erkennen, was für ein Wagnis sie eingegangen sind. Denn bei aller gefühlten Freiheit bleibt die Frage: Wie sieht ein erfülltes Leben voller Liebe und Zufriedenheit denn wirklich aus?

Meine Meinung:

Obwohl ich persönlich nicht so viel Wert auf das Cover eines Buches lege,fand ich dieses sehr gelungen. Die Aufteilung ,nicht nach Kapiteln ,sondern nach der Anzahl der Freitage,ist originell.

Auch die Herangehensweise des Autors an diese Liebesgeschichte, ist etwas anders.Er kommt ohne jeglichen Kitsch aus,dafür schildert er das Leben seiner Protagonisten mit viel Empathie ,wobei der Humor und die Situationskomik eine größere Rolle spielen. Die unterschiedlichen Personen ihres Freundeskreises werden auch gut in die Geschichte integriert. Dass diese tolle Liebesgeschichte, um welche die Protagonisten sicher von vielen beneidet werden, so plötzlich endet, vermag man sich gar nicht vorzustellen.

Aber auch das Leben nach vielen „glücklichen Freitagen“,mit einigen Zweifeln und mehreren Versuchen zu einem erfüllten Leben danach, wurde gut präsentiert.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 15.11.2022

Die Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge

Die Sehnsucht nach Licht
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Im Mittelpunkt der Geschichte, die in verschiedenen Zeitsträngen in Vergangenheit und Gegenwart erzählt wird, steht die fiktive Familie Steiner. Alle Mitglieder sind auf die ein oder andere Weise fest ...

Im Mittelpunkt der Geschichte, die in verschiedenen Zeitsträngen in Vergangenheit und Gegenwart erzählt wird, steht die fiktive Familie Steiner. Alle Mitglieder sind auf die ein oder andere Weise fest mit dem Bergbau verknüpft.

Das jüngste Familienmitglied ist Luisa, die am Wochenende ehrenamtlich Besuchergruppen durch ein Schaubergwerk in im Schlematal führt und ihnen dabei die Geschichte des Bergwerks näherbringt. Ihr Wissen hierüber bezieht sie größtenteils aus den Aufzeichnungen ihres Urgroßvaters, welche die verschiedensten Ereignisse in einem umfangreichen Buch festgehalten hat.

Inspiriert durch die Geschichte ihrer Großtante,die jahrelang über das Schicksal ihres Bruders im Unklaren blieb,der eines Tages spurlos verschwand,begibt sie sich auf Spurensuche.

In ständig wechselnden Zeitsträngen,die sich immer mehr annähern,erfährt man immer mehr über das harte Leben der Bergleute,die unter schweren und teilweise sehr gefährlichen Bedingungen ein karges Dasein fristeten und trotzdem mit ihrem Leben waren.Der Satz „Ein Bergmann jammert nicht“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Besonders beeindruckend war der Familienzusammenhalt,in dem jeder für jeden da war.

Neben der fiktiven Geschichte gibt es sehr viel über die realen Ereignisse in dieser Region zu erfahren,wovon mir einiges völlig unbekannt war.Hier ist die überaus präzise Recherchearbeit der Autorin besonders zu loben.

Ich habe die Geschichte mit großer Begeisterung gelesen und einiges an neuem Wissen aufgesaugt und abgespeichert.

Für Leser/Leserinnen mit Interesse an deutsch/deutscher Geschichte sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 08.11.2022

Höhen und Tiefen einer geschichtlichen Epoche

Labyrinth der Freiheit
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Inhalt übernommen:

Berlin 1922:

Armut, Hunger, Unruhen – und die Stadt feiert sich, als gäbe es kein Morgen. Mitten drin: Carl, Kameramann bei der großen UFA,Isi,Anwältin der kleinen Leute und Artur, ...

Inhalt übernommen:

Berlin 1922:

Armut, Hunger, Unruhen – und die Stadt feiert sich, als gäbe es kein Morgen. Mitten drin: Carl, Kameramann bei der großen UFA,Isi,Anwältin der kleinen Leute und Artur, der König der Halbwelt.dann aber geraten die Freunde ins Visier rechter Verschwörer. Die Jagd beginnt. Und bald schon kämpfen alle drei ums nackte Überleben….

Meine Meinung:

Ich habe die beiden vorhergehenden Bücher gelesen,insofern waren mir die Protagonisten bekannt.Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase war ich wieder mitten im Geschehen. Der Autor zeigt auf eine schnörkellose Weise das Leben in der damaligen Zeit mit all seinen Facetten. Auf der einen Seite feiern die Menschen das Ende des Krieges, im Gegensatz dazu gibt es Arbeitslosigkeit und dadurch bedingt Hunger, Not,und eine geradezu galoppierende Inflation.

Die im Mittelpunkt stehenden drei Freunde müssen sich gegen ihre Widersacher durchsetzen und man leidet mit ihnen, auch wenn die Methoden, welche sie anwenden, nicht immer legal sind.Neben ihrer Geschichte gibt es auch sehr viel an Informationen zur Geschichte der damaligen Zeit, was ich sehr interessant fand.Da einer der Protagonisten als Kameramann beim Film tätig war,floss auch einiges aus dieser Branche ein.

Mir hat der Abschluss dieser Trilogie sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gerne weiter. Von mir gibt es fünf Sterne.