Richtig gute slow burn romance
A Night of Promises and BloodWinnie lebt mit ihrer Schwester Sasha in New York City, wo sie in einem Café jobbt und zu Hause eine ihrer App-Ideen verwirklichen möchte, während Sasha Kunstgeschichte studiert. Die beiden stehen sich ...
Winnie lebt mit ihrer Schwester Sasha in New York City, wo sie in einem Café jobbt und zu Hause eine ihrer App-Ideen verwirklichen möchte, während Sasha Kunstgeschichte studiert. Die beiden stehen sich sehr nahe. Als Winnie eines Abends ein seltsames Gespräch vor ihrem Fenster mitbekommt, fällt ihr dabei sofort die Frau mit den roten Haaren auf, die zu ihr nach oben blickt. Winnie hat ein ungutes Gefühl und als besagte Person sich am nächsten Tag als Jo, ihre neue Nachbarin, vorstellt und sich mit ihrer Schwester anfreundet, ist sie auf der Hut. Sie würde alles tun, um ihre kleine Schwester zu beschützen. Denn in New York verschwinden gerade junge Frauen spurlos. Doch je öfter sie Zeit mit Jo verbringt, umso mehr hat sie das Gefühl, dass Jo ein Geheimnis hat und trotzdem fühlt sie sich zu ihr hingezogen.
Mich hat zunächst das unheimlich tolle Cover angesprochen, das für mich gefühlvolle Fantasy darstellt, aber auch etwas Dunkles und Geheimnisvolles. Zudem wurde in einer Buchbeschreibung eine queere Lovestory angedeutet, in der wohl auch Wesen eine Rolle spielen, die keine Menschen sind. Diese Mischung wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Der Prolog beginnt recht blutig und so war ich überrascht von der darauffolgenden gefühlvollen Vorstellung der Protagonisten. Vor allem Winnie hat es mir sofort angetan. Sie kümmert sich aufopferungsvoll um ihre kleine Schwester, die extrovertierter scheint, als sie und auch in ihre Kunst-App steckt sie sehr viel Herzblut. Doch hinter Winnies Fassade schlummert so einiges, womit sie noch nicht abschließen konnte.
Wir erfahren viel aus ihrer Kindheit, in der sich wenig um sie drehte, in der die Familie vom Vater verlassen wurde. Die Gründe kennt sie nicht. Ihre Mutter war immer mit der kränklichen Sasha beschäftig, so dass Winnie einfach auf sich gestellt war. Im Buch strebt sie nun auch ein Wiedersehen mit dem Vater an. Zugleich ist sie damit beschäftigt, Schaden von ihrer Schwester fernzuhalten, so dass sie sich viel zu wenige um sich selbst kümmert. Das alles schildert die Autorin zunächst vor allem durch Winnies Gedankengänge, die für den Leser meist sehr gut nachvollziehbar sind. Auch so fliegt man durch die Seiten und obwohl gar nicht so viel passiert, nimmt mich Winnie gefühlsmäßig gefangen. Vor allem ihre anfängliche Abneigung gegen die Nachbarin fesselte mich vollends und nachdem das Buch nach etwas der Hälfte auf Jos Sicht wechselt, lernt man ebenso die andere Seite kennen. Alles, was sich gefühlsmäßig tut, geschieht sehr sehr langsam, fühlt sich aber so wunderbar natürlich und selbstverständlich an, obwohl es um zwei Frauen geht. Es gefällt mir, dass es einfach normal ist und nicht aufgebauscht wird oder als etwas Besonderes dargestellt wird.
Wegen des Covers und des Prologs ist von vornherein klar, dass das Buch auch einen Fantasy-Anteil hat. Dieser wird recht spät aufgedeckt, dann aber umso heftiger, so dass es in dem Buch, das hauptsächlich slow burn romance ist, auch ein paar Schockmomente gibt. Mehr aber auch nicht. Und auch mit dem Cliffhanger am Ende muss man leben, denn der ist wirklich nicht ohne. So freue ich mich auf den zweiten Band, der wahrscheinlich fantasylastiger sein wird. Mich hat das Buch gut unterhalten, ich fand es interessant, das Innenleben der beiden, Winnie und Jo, kennenzulernen und warte nun gespannt auf mehr. 5 Sterne