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Veröffentlicht am 01.12.2022

Eisiger Grönland Roman

Der Mondmann - Blutiges Eis
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Ich liebe es im Winter auch winterliche Lektüre zu lesen- egal ob Romane, Krimi oder Liebesgeschichte- ich finds schön wenn die Story dann auch im Winter und dann verschneiten Orten spielt. So bin ich ...

Ich liebe es im Winter auch winterliche Lektüre zu lesen- egal ob Romane, Krimi oder Liebesgeschichte- ich finds schön wenn die Story dann auch im Winter und dann verschneiten Orten spielt. So bin ich auf „Der Mondmann“ aufmerksam geworden, ein Grönland-Thriller, der eiskaltes Lesevergnügen versprach. Ich hab leider feststellen müssen, dass das Buch mir zwar an sich gefallen hat, für mich aber einfach nicht genug Spannungselemente enthielt, um als Thriller durchzugehen.

Zum Inhalt: Nachdem Profiler Jens Lerby immer wieder mit seinen Vorgesetzten aneckt, wird er nach Grönland strafversetzt um dort eine blutige Mordserie aufzuklären. Für Lerby, der generell mit allem und jedem, vor allem sich selbst, unzufrieden ist, ist dies der Gipfel der Ungerechtigkeit. Doch einmal in Grönland angekommen, beginnt der Fall ihn doch zu Reizen. Und nicht nur das, auch die Inuk selbst und ihre Lebensweise wecken immer mehr sein Interesse. Als es scheint, dass der Täter ein dämonischer Mischwesen sein könnte, muss sich Lerby auf seinen messerscharfen Verstand verlassen.

Was mir an diesem Buch einfach unglaublich gut gefallen hat, war die Atmosphäre in Grönland bei den Inuk. Ihre Lebensweise, aber auch Gebräuche und Traditionen werden gut in die Handlung eingewoben und ihr Glaube und die damit verbundenen Legenden sind wesentlicher Bestandteil der Handlung. Das wirkte auf mich einerseits als sehr authentisches Setting, andererseits fand ich es einfach sehr interessant, mehr über die Inuk selbst zu erfahren.

Die Mordserie, muss ich gestehen, hat mich dagegen eher kalt gelassen. Der Großteil dessen ist bereits passiert, bevor Lerby überhaupt eintrifft und es stellt sich dadurch einfach kein so richtiger Spannungsbogen ein. Es wird ein bisschen ermittelt und ein paar Beweise ausgewertet, aber so richtig tut sich im Fall nichts. Die Mordserie ist eher passiver Handlungsstrang, was ich für einen Thriller irgendwie merkwürdig finde. Es geht stattdessen viel um Lerby selbst, wie er sich und sein leben reflektiert, aber auch die Lebensweise der Inuk und wie diese ihm als Außenstehendem begegnen. Lerby selbst ist einer dieser Protagonisten, die anecken, die aber trotzdem überzeugen und denen man deswegen Erfolg wünscht.

Das Buch hat sich trotzdem toll und sehr bildhaft lesen lassen und hat mich, auch ohne dass ich es großartig spannend fand, gut unterhalten. Besonders der hohe Folklore-Anteil und die düstere Stimmung der unbarmherzigen Natur Grönlands haben mir sehr gut gefallen und dazu beigetragen, dass die Handlung so greifbar war. Für mich war dieses Buch mehr Roman als Thriller, das ist aber sicherlich Geschmackssache. Da ich trotzdem großen Spaß mit dem Buch hatte, vergebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Spicy

Through my Heart – Ich begehre nur dich
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„Through my Heart“ ist der zweite Teil einer Reihe von Wattpad-Autorin Ariana Godoy. Ich hab den ersten Band „Through my window“ nicht gelesen und bin auch erst beim googeln auf diesen aufmerksam geworden. ...

„Through my Heart“ ist der zweite Teil einer Reihe von Wattpad-Autorin Ariana Godoy. Ich hab den ersten Band „Through my window“ nicht gelesen und bin auch erst beim googeln auf diesen aufmerksam geworden. In meinen Augen ist es auch nicht nötig ihn gelesen zu haben, da es um andere Protagonisten geht und die Handlung parallel oder kurz nach den Ereignissen dieses Buches spielt. Ich würde dieses Buch als erotischen Liebesroman einstufen, da ein Großteil der Handlung explizite sexuelle Handlungen beinhaltet.

Zum Inhalt: Fünf Jahre ist es her, dass Claudia, die als Dienstmädchen für die Familie Hidalgo arbeitet, deren ältesten Sohn Artemis abgewiesen hat. Nur ist vom College zurück, bereit seinen Posten in Firma und Platz in der Familie einzunehmen. Doch da ist immer noch dieses Knistern, wann immer er auf Claudia trifft. Und beide müssen sich eingestehen- es war nie vorbei und es ist nicht vorbei zwischen ihnen.

Also zuerst einmal: diese Geschichte ist ziemlich spicy. Es wird viel über Sex geredet und nachgedacht und es gibt viele Sexszenen im Buch. Die Sprache ist an einigen Stellen auch entsprechend eher grobschlächtig und vulgär. Das ist halt Geschmackssache, mich stört es nicht aber ich fand die Ausdrucksweise auch nicht immer unbedingt passend bzw. sexy.
Was mich rein rhetorisch total gestört hat (ich habe das Ebook gelesen und weiß nicht, ob es im Buch aus so ist) waren die Bindestriche vor den Namen. Ich weiß nicht warum sich die Autorin dazu entschieden hat, die Namen damit zu versehen aber mich hat das optisch immer wieder beim Lesen gestört.

Ansonsten fand ich die Story ganz gut, es gibt halt viel Hin und Her und ein paar Familiengeheimnisse und Streitigkeiten kommen ans Licht- alles in allem nichts überragend neues, aber es hat die Handlung gut ausgeschmückt und interessant gemacht. Was ich toll fand waren die Rückblicke in Claudias Kindheit, die den Figuren Tiefe verliehen haben. Ohne diese hätte ich die Handlung ehrlich gesagt etwas blass gefunden, aber so fand ich es spannend und das Trauma um Claudias Kindheit, sowie die Offenherzigkeit der Familie haben eine tolle Sogwirkung entfacht.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Berührend und unerwartet spannend

Café Leben
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Ich liebe ja Bücher über ungewöhnliche Freundschaften und nie hätte ich damit gerechnet mit „Café Leben“ ein solches in den Händen zu halten. Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen, weil sie einerseits ...

Ich liebe ja Bücher über ungewöhnliche Freundschaften und nie hätte ich damit gerechnet mit „Café Leben“ ein solches in den Händen zu halten. Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen, weil sie einerseits nachdenklich stimmt, was nach dem Tod uns bleibt und gleichzeitig ein spannendes Familiengeheimnis lüftet:

Zum Inhalt: Henrietta ist arbeitslos und, sieht man einmal von ihrem Hund Dave ab, ziemlich einsam. Da kommt der Job im Café Leben gerade wie gerufen. Krebskranken Menschen soll dort die Gelegenheit gegeben werden, ihre Geschichte zu erzählen und ihren Angehörigen etwas zu entlassen. Als Henrietta auf Annie trifft, wird aus dem Job eine Aufgabe. Henrietta begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Henrietta ist schon ein eher eigenwilliger Charakter mit dem ich besonders am Anfang ein paar Schwierigkeiten hatte. Ich hatte das Gefühl, sie hält sich für zu gut für den Job, hat auch nicht richtig eingesehen, wieso sie ihren letzten Job verloren hat und hat besonders am Anfang eine sehr unsentimentale Art, sich in Annies Leben einzumischen. Ich glaube, würde ich ihr im echten Leben begegnen, würde ich eher einen Bogen um sie machen. Aber natürlich ist trotzdem irgendwo der ideale Charakter für diese Geschichte. Denn sie ist hartnäckig und gut im Recherchieren. Ihr gelingt es, herauszufinden, was vor all den Jahren mit Annies Schwester passiert ist.

Diese Suche nach der Wahrheit ist dem Buch eine spannende Komponente, die mich als Leser ans Buch gefesselt hat. Dann der Rest der Geschichte ist vom Tenor her eher traurig. Nicht nur Annies Krebserkrankung, sondern auch, was sie über Lesen berichtet, hat beim Lesen ganz schön die Stimmung gedrückt. Was natürlich bei so einem Buch wichtig ist, das soll keine Kritik sein, viel eher tat mir die Aussicht leid, dass das jetzt Annies Leben gewesen sein soll und sie vermutlich stirbt, bevor sie Antworten bekommt.

Das Buch hat mir tatsächlich letztendlich richtig gut gefallen, es war eine gute Mischung aus Familiengeschichte und Detektivarbeit. Durch ihre Verbissenheit in den Fall lernt der Leser auch viel über das Leben von Henrietta, die ebenfalls vom Leben enttäuscht, wenn auch auf eine andere Art. Es die die Geschichte zweier sehr ungleicher Frauen, die eine gemeinsame Sache eint und die von einander lernen können. Das Buch wirft einen schönen Blick darauf, was im Leben zählt und dass man keine Sekunde verschwenden sollte.

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Vampire gibt es nicht- oder doch?

This Charming Man
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„Stranger Times“ war eines dieser Bücher, die ich mir nie selbst ausgesucht hätte, das mich aber doch überzeugt hat. Mit „Charming Man“ ist nun der zweite Band um die übernatürliche Zeitungsagentur erschienen. ...

„Stranger Times“ war eines dieser Bücher, die ich mir nie selbst ausgesucht hätte, das mich aber doch überzeugt hat. Mit „Charming Man“ ist nun der zweite Band um die übernatürliche Zeitungsagentur erschienen. Und das Wiedersehen mit den Journalisten gestaltet sich wieder alles andere als gewöhnlich. Ein außerordentliches Lesevergnügen.

Zum Inhalt: eine blutige Mordserie erschüttert die Stadt und schnell deuten alle Hinweise in dieselbe Richtung: in Manchester scheinen Vampire umzugehen. Dabei sind sich alle übernatürlichen Wesen einig, dass Vampire nicht existieren. Aber warum steht dann plötzlich einer vor den Türen der Stranger Times? Die Zeitung geht der Sache auf den Grund.

Über Buchcover lässt sich ja bekanntlich streiten, aber bei diesem Buch muss einfach hervorgehoben werden, mit wie viel Hingabe und Liebe zum Detail die kleinen, comicartigen Szenen ausgearbeitet sind. Auf diesem Buchcover gibt es einfach so viel zu entdecken, dass allein das schon großen Spaß macht.

Storytechnisch kommt das Buch ja recht beschaulich daher. Hauptkern ist die Frage, ob Vampire nun existieren und falls ja, wer da dafür verantwortlich ist. Ein bisschen Nebenhandlung rund um Stella und die Herkunft aller erdenklichen Kreaturen gibt es auch, aber der Fokus liegt ganz klar auf der Vampirstory. Für mich lebt dieses Buch einfach von den vielfältigen, bunten Figuren, die alles andere als normal sind. Dialoge tragen hier viel zum Witz und Charme der Handlung bei und sind für mich Kern der Geschichte.

Das Vampirthema selbst hat mich gar nicht so übermäßig gecatcht. Echte Spannung kam dann mal kurz zum Ende beim Showdown auf, als es dann auch endlich mal ein paar echte Antworten gab. Das hat mir dann auch ganz gut gefallen. Trotzdem finde ich, das hier ist eins dieser Bücher wo die Rahmenhandlung eher Beiwerk für die wahre Show, nämlich die Entwicklung und Beziehung der Charaktere, ist. Die müssen natürlich irgendwas erleben, um interagieren zu können.

Das Buch liest sich einfach toll und macht Spaß, eben weil es so schräg und auf skurrile Art humorvoll und unterhaltsam ist. Es ist einfach mal eine ganz andere Art von Buch, die mich gerade deswegen, weil es eben eine andere Art des Erzählens ist, doch auch begeistern konnte. Und irgendwie will man dann eben doch wissen, wie es weitergeht auch wenn das ganze inhaltlich noch ausbaufähig ist.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Kulinarisch literarischer Krimi

Ein Schuss Whiskey
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Ich mag die kulinarische Krimireihe von Carsten Sebastian Henn sehr gerne, bei der es sich in jedem Band um eine bestimmte Spirituose dreht. Die Bücher können gut unabhängig voneinander gelesen werden, ...

Ich mag die kulinarische Krimireihe von Carsten Sebastian Henn sehr gerne, bei der es sich in jedem Band um eine bestimmte Spirituose dreht. Die Bücher können gut unabhängig voneinander gelesen werden, da die Handlung jeweils abgeschlossen ist. Rein optisch ist mir glaube ich dieser Band der liebste, inhaltlich fand ich ihn schwächer als seine beiden Vorgänger.

Zum Inhalt: Janus versucht seine Schreibblockade dort zu überwinden, wo große, namenhafte Autoren ihre Inspiration fanden: in den Pubs von Dublin. Auf den Spuren von Dichtern und Denkern hofft auch Janus von der Muse geküsst zu werden, als er einen Mord beobachtet. Damit löst er eine Kette von Ereignissen aus, die nicht nur ihm Inspiration für ein Buch sein soll, sondern auch einen gefährlichen Killer auf seine Fährte führt.

Was ich an den kulinarischen Krimis von Henn so mag, sind die Hintergrundinfos, die in die Geschichte eingeflochten werden, hier meist in Form von Beitragen der Druken Poets Society. So hat man hier wieder einige Fakten und Begriffe zum Thema Whiskey gelernt, sowie Details zur Herstellung und Rezepte geliefert bekommen. Das hat mir wieder sehr gut gefallen, vor allem weil ich mich vorher gar nicht mit Whiskey auskannte.

Die Lektüre ist mir diesmal deutlich schwerer gefallen als bei den vorherigen Bänden. Ich hatte das Gefühl der Schreibstil war diesmal (vermutlich auch aufgrund der Thematik absichtlich so gewählt) schwülstiger. Es gab viele merkwürdige Nachrichten, ein bisschen Taxifahrer-Poesie, berühmte letzte Worte und Romanauszüge. Irgendwie hat mich dieses Potpourri an Stilen etwas überfordert und meinen Lesefluss gestört.

Gefallen haben mir die schrullig verschrobenen Charaktere der Drunken Poets Society, die fingierten Morde, die zu echten wurden und der Fall rund um das Whiskey-Komplott. Die Storyline war interessant, wenn in meinen Augen auch deutlich schräger als in den vorherigen Büchern. Das Buch war unterhaltsam, hat diesmal aber nicht ganz meinen Geschmack getroffen.

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