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Veröffentlicht am 28.11.2022

Mord mit Masche

Maschenmord
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Die Verkäuferin des Handarbeitsgeschäftes "Wolllust" wurde erdrosselt mit einem selbstgestrickten Schal tot im Geschäft aufgefunden. Besitzerin Ariadne Schäfer ist entsetzt - vermutet sie doch den Mörder ...

Die Verkäuferin des Handarbeitsgeschäftes "Wolllust" wurde erdrosselt mit einem selbstgestrickten Schal tot im Geschäft aufgefunden. Besitzerin Ariadne Schäfer ist entsetzt - vermutet sie doch den Mörder in ihrer Kundschaft. Gemeinsam mit dem ortsansässigen Krmi- und Handarbeitsclub will sie das jetzt klären. Leider kommen sie mit ihren Ermittlungen dem neuen Kommissar Tim Wallenstein in die Quere und Wallenstein muß erkennen, daß das Landleben anders ist als gedacht.

"Maschenmord" ist für mich ein wahnsinnig guter Krimi. Leonie Kramer schafft es einfach perfekt, mit tollen Charakteren einem eher seichten Krimi zu einer liebenswerten Handlung zu verschaffen. Ihre Charaktere sind voller Ecken und Kanten, dabei aber äußerst liebenswert und absolut eigenständig. Hier gibt es keine Charaktere, die man überall trifft und die austauschbar wären. Ich mochte einfach jede dieser sympathischen Personen. Angesiedelt ist dieser Krimi in Bayern. Leonie Kramer beschreibt auch diese Landschaft voller Bildhaftigkeit, so daß man sich direkt hierher versetzt fühlt. Man kann mit Tim Wallenstein mitfühlen, denn auch er erliegt nach und nach trotz aller Widrigkeiten dem Zauber des Ortes. Die Handlung ist nicht rasant spannend - was man aber wohl bei dieser Art Krimi auch nicht erwarten darf. Er kommt ohne bluttriefende Szenen und rasante Action aus, man wird immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Dieses Buch besticht und fesselt durch seine Charaktere und einem ganz speziellen Charme.
Zum Schluß des Buches bekommt man übrigens eine Anleitung, um die Mordwaffe nachzustricken!

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Buch mit Herz

Mord auf dem Landgut
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Markshire, England: Der alte Lord Warbeck ist todkrank. Sein letztes Weihnachtsfest will er noch einmal mit seiner Familie und Freunden feiern. Alles ist herrschaftlich vorbereitet, die Gäste sind eingetroffen, ...

Markshire, England: Der alte Lord Warbeck ist todkrank. Sein letztes Weihnachtsfest will er noch einmal mit seiner Familie und Freunden feiern. Alles ist herrschaftlich vorbereitet, die Gäste sind eingetroffen, als ein Schneesturm das Landhaus von der Außenwelt abschneidet. Als dann der Sohn des Lords vergiftet wird, zeigt sich schnell, daß die Gäste sich gar nicht so wohlgesonnen sind, wie es zuerst den Anschein hatte. Sie sind voller Mißtrauen und verdächtigen jeden. Natürlich könnte es der Butler gewesen sein oder etwa der neidische Vetter des Lords? Auf jeden Fall ist die Lösung des Falles sehr verzwickt und total überraschend.

Mit "Mord auf dem Landgut" bekommt man einen typischen englischen Weihnachtskrimi. Man merkt, daß Cyril Hare dieses Buch schon in den 1950er Jahren geschrieben hat. Die Sprache ist sehr geziert und das Gehabe der Personen ist wohl typisch für die Oberschicht im England dieser Zeit. Man hat sofort ein Bild von einem alten englischen Landgut im Kopf und auch die Menschen dort werden beim Lesen schnell lebendig. Die Geschichte ist so wunderbar anschaulich und humorvoll geschrieben und paßt hervorragend in die Adventszeit. Auch die handliche Form des Buches trägt dazu bei, daß man sich beim Lesen rundum wohlfühlt. Das Buch ist zwar klein, offenbart aber sehr viel Herz.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Tote lügen nicht

Wer mit den Toten spricht
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Cassie Raven, Expertin der Gerichtsmedizin, ist erschüttert. Ihre Großmutter gesteht, sie über den Tod ihrer Eltern belogen zu haben. Statt eines Autounfalles hätte ihr Vater ihre Mutter ermordet und saß ...

Cassie Raven, Expertin der Gerichtsmedizin, ist erschüttert. Ihre Großmutter gesteht, sie über den Tod ihrer Eltern belogen zu haben. Statt eines Autounfalles hätte ihr Vater ihre Mutter ermordet und saß 17 Jahre im Gefängnis. Cassie stellt Recherchen an, die immer mehr Fragen aufwerfen. Als ihr Vater auftaucht und behauptet unschuldig zu sein, können nur noch dieToten die Wahrheit ans Licht bringen.

"Wer mit den Toten spricht" ist zwar schon der zweite Band der Serie, doch A. K. Turner schafft es, daß man diesen Band auch ohne Vorkenntnisse gut lesen kann. Mir jedenfalls ist dies sehr gut gelungen. Die Charaktere werden so gut beschrieben, daß man niemals das Gefühl hat, etwas an Kenntnissen zu vermissen. Man erfährt ganz nebenbei, was wissenswert ist und kommt somit hervorragend klar. Gerade Cassie bekommt hier ein außergewöhnliches Gesicht, sie kommt nicht überall durch ihre Optik gut an, hat ihre Ecken und Kanten und ist dadurch sympathisch und authentisch. Sie kümmert sich um die Toten in einem Stil, der ihnen ihre Würde läßt. Dies hat schon etwas rührendes. Außergewöhnlich ist die Tatsache, daß die Toten mit ihr sprechen. Jedoch macht dies für mich den Charme des Buches aus und ich mochte diese Szenen sehr! Die Handlung ist richtig spannend und läßt an keiner Stelle nach. Man erlebt ständig neue Wendungen, rast förmlich durch die Handlung und sieht sich mit immer neuen Verdächtigungen konfrontiert. A. K. Turner beschreibt nicht nur ihre Charaktere sehr bildhaft, sondern auch die Handlungsorte. Dadurch wird der Roman streckenweise sehr atmosphärisch und man bekommt ein noch besseres Gefühl für die Handlung.

Von mir bekommt dieses Buch eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Hansi treibt es bunt

LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH
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Hansi und Bettina Scharnagl reisen nach Amerika, um ihre dort studierende Tochter Indira zu besuchen. Auf ihrer Rundreise besuchen sie auch Las Vegas. In einem dortigen Spielcasino treffen sie durch Hansis ...

Hansi und Bettina Scharnagl reisen nach Amerika, um ihre dort studierende Tochter Indira zu besuchen. Auf ihrer Rundreise besuchen sie auch Las Vegas. In einem dortigen Spielcasino treffen sie durch Hansis Verhalten auf den Chef - der kein geringerer als Charlie Woodforth, dem Unterfilzbacher Karl Holzfurtner, ist. Dieser bekommt daraufhin Sehnsucht nach seiner Heimat und zieht mit seiner gebotoxten Freundin Scarlett und Cadillac Elvis nach Unterfilzbach. Dort steht von Stund an die Welt der älteren Damen Kopf, denn Charlie hat in seiner Jugend nichts anbrennen lassen und viele gebrochene Herzen zurückgelassen. Als Scarlett unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, riecht der Bauhofdetektiv den Mord schon gegen den Wind und beginnt zu ermitteln.

"Las Vegas in Unterfilzbach" ist wieder einmal ein humorvoller Krimi, der mich begeistert hat. Eva Adam läßt es diesmal extrem krachen in Unterfilzbach. Schon die Reise durch Amerika mit Hansis Eskapaden treibt Lachtränen in die Augen. Als dann auch noch Charlie mit seinem schillernden Vegas-Lifestyle in Unterfilzbach heimisch wird und die grantelige Berta Hinkhofer Haferlschuhe, Jerseyhose und graue Dauerwelle gegen High-Heels, Minikleid und blondierte Frisur tauscht, ist es endgültig um den Leser geschehen. Man kann sich richtig gut vorstellen, wie sie nun durch die Straßen stakst. Da ist es schon richtig schade, daß Charlie nur in diesem Band eine Rolle hat. Wer weiß, was Berta sonst noch angestellt hätte. Hansi überzeugt auch hier wieder mit Spürsinn gepaart mit ein wenig Hang zu Fettnäpfchen. Dies sowohl im Bauhof, als auch in der Familie. Herrlich, daß Tochter Isa ausgerechnet einen "Preuß" als Freund anschleppt - moch dazu einen Tätowierer. Und auch Bettina schont seine Nerven nicht, fährt in Kur und Hansi kommt fast um vor Eifersucht. Man kann schon fast Mitleid mit ihm haben. Der Fall ist wirklich spannend und sorgt für einige falsche Fährten, denen Hansi gern nachgeht und dadurch in manch eine peinliche Situation gerät. Die Auflösung ist dann sehr überraschend und Hansi wächst dabei über sich selbst hinaus. Ich mag diese Serie unheimlich. All die sympathischen Charaktere mit ihren Eigenarten sind mir sehr ans Herz gewachsen. Von den Dorfbewohnern darf wirklich niemand fehlen, denn sie gehören einfach zusammen. Sie bilden eine Einheit und stehen füreinander ein. In den Krimis von Eva Adam stimmt einfach alles - man bekommt Spannung mit tollem Humor, sympathische Charaktere und die traumhafte Kulisse eines bayrischen Dorfes. Für mich gehört der neueste Band jedes Jahr einfach zum Lesejahr dazu und deshalb hoffe ich auf noch viele Morde, die Hansi aufklären darf!

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein wundervolles Buch

Rendezvous mit Tieren
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Andrea Camilleri beschreibt in seinem Buch "Rendezvous mit Tieren" sein Zusammenleben mit den Tieren verschiedenster Art. Sein toskanisches Landhaus war genauso mit Tieren bevölkert wie seine Wohnung in ...

Andrea Camilleri beschreibt in seinem Buch "Rendezvous mit Tieren" sein Zusammenleben mit den Tieren verschiedenster Art. Sein toskanisches Landhaus war genauso mit Tieren bevölkert wie seine Wohnung in Rom. Das Besondere ist, daß er kein Tier gekauft hat - alle haben von sich aus Zuflucht bei ihm gesucht. Alle Tiere waren für Andrea Camilleri etwas besonderes. Er achtete sie alle und gab ihnen ein Zuhause, so, wie es ihren Bedürfnissen entsprach. Dies hieß allerdings auch einmal, sich von einem Tier zu trennen, wie er es im Falle von Aghi, dem Stollenhund tun mußte. Er wäre in der Stadtwohnung nicht glücklich geworden, denn er liebte es zu graben. Anderen Tieren konnte er gerecht werden. So beherbergte er den Wellensittich Pimpigallo und einen Distelfink, die so intensiv Freundschaft schlossen, daß einer ohne den anderen nicht sein konnte. Der Wellensittich erlernte sowohl die Stimme von Camilleri, als auch den Gesang des Distelfinkes. Camilleri rettete einen Kater vor Jungen, die mit diesem Fußball spielten und ihm dadurch das Rückgrat brachen. Statt der vorhergesagten 2 Jahre lebte der Kater noch 18 Jahre bei Familie Camilleri. Der Autor hat aber ebenso ein Herz für wilde Tiere. So erzählt er auf humorvolle Art, welch Anstrengungen er unternimmt, um eine Viper von seinem Grundstück zu vertreiben. Als sich diese Viper als harmlose Natter entpuppt, gewährt er ihr die Freiheit seines Gartens. Auf ebensolch humorvolle Art schreibt er von betrunkenen Schweinen und verpatzten Jagsausflügen in seiner Jugend. Dies alles hat mich wunderbar unterhalten und ist Schuld an so mancher Lachträne. Doch dabei darf man den eigentlichen Sinn des Buches nicht vergessen: Andrea Camilleri will dem Leser die Tiere näher bringen, ja, er will ihre Sprache näher bringen. Und dies gelingt ihm durch seine humorvolle Art besser, als wenn er mit erhobenem Zeigefinger geschrieben hätte. Denn an diesem Buch hat man als Leser Spaß - und somit kann dieses Buch viel mehr Menschen erreichen, als es ein Sachbuch könnte! Dazu ist das Buch einfach wundervoll gestaltet. Die einzelnen Tiere sind durch einfache Zeichnungen dargestellt, die das Buch zusätzlich auflockern.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen, so daß ich es jedem Tierfreund sehr ans Herz legen kann!

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