Wundervolles Setting - aber mehr für mich leider auch nicht
When the Storm Comes2 Sterne | Pluspunkte: Süßes Setting; Einflüsse der Passamaquoddy | Minuspunkte: Schreibstil; Handlungsverlauf; Charakterausarbeitung
Sowohl Cover als auch Klappentext von „The Storm Comes“ wecken den ...
2 Sterne | Pluspunkte: Süßes Setting; Einflüsse der Passamaquoddy | Minuspunkte: Schreibstil; Handlungsverlauf; Charakterausarbeitung
Sowohl Cover als auch Klappentext von „The Storm Comes“ wecken den Geist einer cozy Kleinstadt-Geschichte. Und genau darauf hatte ich Lust, als ich nach dem Buch gegriffen habe. Ich war bereit dafür, mich in den verschlafenen Küstenort zu verlieben, in die gestrandete Marly und den wortkargen Jack sowie seinen Golden Retriever. Wirklich, von außen betrachtet hatte die Geschichte so vieles, in das ich mich hätte verlieben können – aber leider fand ich davon zwischen den Seiten doch weniger, als erwartet.
Die Wahrheit ist wohl, dass mich das Buch auf vielen Ebenen einfach nicht überzeugen konnte. Immer wieder begegneten mir recht klischeereiche Handlungen, die vielleicht den Wohlfühlfaktor der Geschichte stärken sollten, nur leider kam‘s für mich nicht so weit. Stattdessen scheiterte es für mich schon am Schreibstil, mit dem ich nicht nennenswert warm wurde. Die Dialoge erschienen mir persönlich recht platt sowie unnatürlich – und die Charaktere verhielten sich ähnlich: Wenig nachvollziehbar und gänzlich sprunghaft. In einer Zeile wurde getrauert, in der nächsten wurden Luftsprünge gemacht, ohne dass ich das Extrem des Umschwungs begreifen konnte. Ähnlich unklar blieben für mich die Gründe, aus denen Marly und Jack sich anfangs nicht leiden konnten – oder die Gründe, aus denen sie es dann plötzlich doch taten. Für mich war das alles etwas zu wenig, zu willkürlich, zu… leicht gemacht, vielleicht?
Trotz des schönen Settings und obwohl ich zunächst sehr neugierig auf den Einfluss der Passamaquoddy auf die Geschichte war, konnte ich schlichtweg nicht mitfühlen. Anfangs als groß und wichtig aufgezogene Aspekte wurden im Laufe der Kapitel gefühlt vergessen und hängen noch jetzt unabgeschlossen über den Seiten, obwohl die nächsten Bände doch von anderen Protagonist*innen handeln sollen. Stattdessen wurden sie abgelöst von einem Twist, der mich nur leise hat seufzen lassen. Teilweise wirkten Marly und Jack einfach recht… jung. Beinahe pubertär, vielleicht?