„Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.“
Worte, die man auf dem Cover von „Dry“ findet. Worte, die zumindest mir direkt unter die Haut gegangen sind, weil ich nicht anders konnte, ...
„Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.“
Worte, die man auf dem Cover von „Dry“ findet. Worte, die zumindest mir direkt unter die Haut gegangen sind, weil ich nicht anders konnte, als mir dieses Szenario auszumalen. Meine Fantasie ist mit mir durchgegangen, bevor ich auch nur dem Klappentext Aufmerksamkeit geschenkt habe. Kein Wasser. Was würde das mit der Welt anstellen? Und mit uns?
In dem Werk von Neal & Jarrod Shusterman darf halb Kalifornien diese Erfahrung machen. Was mit dem Verbot anfängt, keine Pools mehr zu befüllen, gipfelt in dem, worüber man die Jahre zuvor schmunzeln konnte: Das Wasser geht aus. Und von einem Tag auf den nächsten wird Kalifornien ins Chaos gestürzt.
Wer meine Story in den letzten Tagen verfolgt hat, weiß schon, was folgt: Eine Lobeshymne, denn das Buch hat mich von Seite eins an gefesselt. Ich habe die Geschichte an einem Nachmittag durchgelesen, weil ich schlichtweg keine andere Wahl hatte. Das Buch aus der Hand zu legen schien unmöglich. Ein Phänomen, das meiner Meinung nach schon mit der ersten Seite zu erwarten war, denn es gibt keine Einstiegszeit, keine Chance, erst die Charaktere kennenzulernen. Stattdessen beginnt man mit dem Startschuss für die Katastrophe – und begleitet im weiteren Verlauf mehrere junge Menschen auf ihrem Kampf ums Überleben.
Ich will gar nicht viel zum Inhalt sagen. Dieses Buch ist spannend, realitätsnah, packend und auch beängstigend. Es hat mich immer wieder gezwungen, zu meiner Wasserflasche zu greifen, nur um mir bewusst zu machen, dass sie überhaupt da war. Und als ich das Buch schließlich zugeklappt habe, habe ich eine Weile lang geschwiegen und auf das Cover gestarrt, mit der Frage in meinem Kopf, ob die Möglichkeit einer solchen Katastrophe nicht viel aktueller ist, als man sich wünschen sollte. Und mit dem aufgefrischten Bewusstsein dafür, dass wir froh sein sollten, in Deutschland bisher nicht um unser sauberes Wasser bangen zu müssen.