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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2023

Fantastisch, gefühlvoll, einzigartig

Arminuta
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Klappentext: "Im Dorf nennen sie alle nur »Arminuta«, die Zurückgekommene. Aber warum hat man das dreizehnjährige Mädchen zu seinen leiblichen Eltern zurückgeschickt? Mit einem Koffer wurde sie bei einer ...

Klappentext: "Im Dorf nennen sie alle nur »Arminuta«, die Zurückgekommene. Aber warum hat man das dreizehnjährige Mädchen zu seinen leiblichen Eltern zurückgeschickt? Mit einem Koffer wurde sie bei einer ihr unbekannten Familie abgeliefert. Dort scheint niemand auf sie gewartet zu haben. Alles ist fremd, die Armut, der Schmutz, die harten Worte. Während sie einen Weg zurück in ihr behütetes Leben sucht, entwickeln sich neue Bindungen und sie beginnt zu verstehen, wie viele Facetten die Liebe haben kann."

Das Cover finde ich nicht unbedingt anziehend, allerdings passt es perfekt zum Schreibstil und zur Geschichte. Purismus und Realität.

Die Schriftstellerin hat eine sehr nüchterne und realistische Schreibweise. Sie achtet auf jedes Detail, welches dem Leser die Situation näher bringen kann. Der Text ist weder romantisch noch in die Länge gezogen. Die Kapiteln sind genau abgestimmt. Beim Lesen des Buches taucht man in die Welt von Arminuta ein und leidet mit.

Das ganze Buch wird aus der Sicht des 13jährigen Mädchens erzählt. Jede Situation und jeder Gedanken wird so dargestellt, dass der Leser es nachvollziehen und miterleben kann.

Dieses Buch verbindet Gegensätze: Wohlstand und Armut, Einsamkeit und Liebe.

Die Geschichte ist ungewöhnlich und nicht vorhersehbar.

Dieses Buch ist eins der Besten, das ich in letzter Zeit lesen durfte.

Meine absolute Empfehlung an junge sowie an ältere Leserinnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2023

Eine sanfte und wunderschöne Geschichte

Die Zeit zwischen uns
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Klappentext: "Elise wächst in den 1930er Jahren in einem kleinen Dorf in der Normandie auf. Als sie William kennenlernt, einen Freund ihres Bruders, verliebt sie sich Hals über Kopf in den charmanten, ...

Klappentext: "Elise wächst in den 1930er Jahren in einem kleinen Dorf in der Normandie auf. Als sie William kennenlernt, einen Freund ihres Bruders, verliebt sie sich Hals über Kopf in den charmanten, gutaussehenden Amerikaner. Aber dann bricht der Krieg aus, und als William als Soldat nach Frankreich zurückkehrt, geschieht das Unfassbare, er kommt am Omaha Beach ums Leben. Hank, sein bester Freund, verspricht, sich um die junge Frau zu kümmern und nimmt sie mit nach Amerika. Elise jedoch kann ihre große Liebe nicht vergessen.

Boston 2009: Lucy beschließt nach dem Tod ihres geliebten Großvaters, bei dem sie aufgewachsen ist, sich allein auf die lang geplante Reise in die Normandie zu machen, die Heimat ihrer Großmutter, die sie nie kennengelernt hat. Dort hofft sie, die Wahrheit über ihre Herkunft herauszufinden. Und als Lucy nun tief in die Vergangenheit ihrer Familie eintaucht, enthüllt sich die ganze Tragik einer schicksalhaften Geschichte von Liebe und Verlust, die auch ihr Leben dramatisch verändern wird."

Das Buch oder die Geschichte habe ich mir eigentlich ganz anders vorgestellt, als es eigentlich ist. Das Cover hat mich beeindruckt, in fröhlichen Farben mit dem jungen Mädchen auf der Suche nach ihren Wurzeln. Als ich die erste Seite aufgeschlagen habe war ich begeistert von wunderschönem Schreibstil. Sanft aber direkt, verträumt und realistisch. Die Länge der Kapiteln hat fantastisch gepasst, und diese konnten auch eine leichte Spannung bzw. das Interesse aufrecht erhalten.

Ich bin auch gleich in diese Geschichte eingetaucht. Ich war Elise und ich war Lucy, ich war aber auch Hank und Marianne. Jeder Charakter war sehr realistisch, sehr echt beschrieben. Jede beschriebene Bewegung, jedes Wort, jede Reaktion war so echt, so nachvollziehbar. Die verschiedene Ort wurden so angenehm beschrieben, dass ich mir ein total nettes Wohlfühlwochenende mit diesem Buch erlaubt habe,

Die Geschichte selbst ist einfach aus dem Leben gegriffen, aber die Schriftstellerin wusste diese so in Szene zu setzen, dass der Leser das Gefühl hatte, es wäre etwas Besonderes. Letztendlich ist auch nicht jedes Leben und jede Geschichte tatsächlich etwas Besonderes?

"Die Zeit zwischen uns" regt zum Denken nach, über das Leben, über die Menschen. Es handelt auch über kritische Themen wie Liebe, Verlust, Depression. Ich habe mitgefiebert, mich gefreut, geweint, verzweifelt.

Das Ende des Buches hinterlässt ein gutes Gefühl, ein Gefühl der Hoffnung für die Hauptcharaktere. Genauso lässt es uns die Fragen nach dem Schicksal, nach der Verbundenheit, nach der Vergangenheit, die sich wiederholt, offen.

Dieses Buch würde ich auf jeden Fall jedem Empfehlen, jedem, der Lebensgeschichten und Wohlfühlbücher mag.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Hinter dem Gefühlsvorhang einer großen Dichterin

Die Suche nach Heimat
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Klappentext: "In Berlin findet die Galizierin Mascha Engel endlich eine Heimat und im Romanischen Café und im Künstler-Kabarett Freunde, die nicht an ihrer Herkunft, sondern an ihrer Kunst interessiert ...

Klappentext: "In Berlin findet die Galizierin Mascha Engel endlich eine Heimat und im Romanischen Café und im Künstler-Kabarett Freunde, die nicht an ihrer Herkunft, sondern an ihrer Kunst interessiert sind. Und die lebt sie in ihrer Großstadtlyrik aus. Als sie 1928 den Hebräischlehrer Saul Kaléko heiratet, hat sie sich, blutjung, bereits einen Namen als Lyrikerin gemacht. Ihre Gedichte erscheinen in Zeitungen und mit dem ›Lyrischen Stenogrammheft‹ erstmals in Buchform. Dann kommt das Jahr 1933 und plötzlich ist Mascha weder Galizierin noch Berlinerin, sondern nur noch Jüdin. Immer mehr Freunde und Schriftstellerkollegen verlassen Berlin, doch Mascha will die Zeichen der Zeit nicht sehen. Und sie verliebt sich in den Musiker Chemjo Vinaver … "

Ich bin keine begeisterte Biografie-Leserin und Mascha Kaleko kannte ich selbst auch nicht. Trotzdem freute ich mich, dieses Buch in den Händen halten zu können. Kurz aufgeklappt und schon war ich gefangen in einem Sprudel aus Gefühlen und Gedichten.

Schon beim Lesen vom Prolog wurde ich neugierig und gab mich der flüssigen und angenehmen Schreibweise einfach hin. Diese entführte mich in eine längst vergessene Welt. Eine Welt der Künstler in den 20er Jahren. Während meiner Lesestunden durfte ich in die Seele von der Dichterin Mascha Kaleko hineinschauen. Ich durfte ihren Aufstieg begleiten, ihre Ängste kennenlernen, ihre Herzensangelegenheiten miterleben. Ich entwickelte eine Leidenschaft für Maschas Gedichte.

Die Schriftstellerin hat gekonnt die Künstler-Welt in Szene gesetzt. Ein Ort, an dem sie sich immer wieder treffen, über ihre Werke austauschen, Kontakte knüpfen und Anreiz für Neues finden. Sie hat ihre Leben wundervoll beschrieben, verträumt wie sie sind, unpolitisch, gewaltlos. Viele große Namen wurden erwähnt und es machte mich glücklich, zumindest darüber lesen zu können.

Parallel zu dieser Künstler-Welt fand eine große politische Veränderung statt, die sehr gut recherchiert in diesem Buch mitgewirkt hat. Eine Veränderung, die sich schleichend, immer größer, und erschreckender in einen Albtraum verwandelte.

Nach größeren Abschnitten befanden sich die geeigneten Gedichte von Mascha. Dies führte zu einer größeren Verbindung zu der Dichterin.

Dieses Buch ist ein absolut fantastisches Werk über eine aufregende Persönlichkeit in einer sehr turbulenten Zeit.

Die Suche nach Heimat würde ich jedem empfehlen, der die Künstler versteht oder verstehen will, der keine Vorurteile sondern Akzeptanz in sich trägt.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Entschleunigend, hilfreich, zum Denken angeregt

Die Frau, die ihre Träume wiederfand
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Klappentext: "Warum verspüre ich keine Lebensfreude? Wieso fehlt mir der Sinn? Seit Jahren kämpft die junge Leona gegen Angstgefühle an und hat allen Mut verloren. Auf der Suche nach innerem Frieden reist ...

Klappentext: "Warum verspüre ich keine Lebensfreude? Wieso fehlt mir der Sinn? Seit Jahren kämpft die junge Leona gegen Angstgefühle an und hat allen Mut verloren. Auf der Suche nach innerem Frieden reist sie in ein tibetisches Kloster. Die Begegnung mit dem weisen Mönch Tenzin Chime lässt sie ihr Leben ganz neu überdenken. Er lehrt sie Achtsamkeit, Gelassenheit und wertfreies Wahrnehmen. Als er sie nach ihren tiefsten Wünschen fragt, wird Leona klar: Jahrelang hat sie ihren Traum, als Ärztin in Afrika kranken Kindern zu helfen, verleugnet, nach fremden Vorstellungen gelebt und ihre Seele darüber verkümmern lassen. Aber was wäre, wenn ihr Traum doch noch nicht verloren wäre?
Julian Hermsens inspirierende Erzählung basiert auf einer wahren Geschichte. Sie ist ein herzöffnender Appell dafür, dem Ruf der inneren Stimme zu vertrauen und unbeirrt den eigenen Weg zu gehen."

Dieses Buch habe ich mir gekauft, als ich in einer schwierigen persönlichen Situation war. Ich hoffte Antworten auf meine Fragen zu finden.

Ich habe sofort mit der Hauptprotagonistin mitgefühlt, dh. ich schaffte sie sogar auszublenden und mich in die ganze Geschichte hineinzuversetzen.

Die Geschichte weckte den Wunsch in mir, selbst nach Tibet zu fliegen und selbst nach meinen eigenen Antworten zu suchen. Dies ist leider nicht möglich für mich.

Es werden in diesem Buch sehr viele wichtige Themen angesprochen, die wir, wie auch schon einmal im Buch erwähnt, gar nicht mehr erwähnen. Die Gespräche, die hier notiert waren, waren sehr hilfreich und unterstützend. Sie haben mich sehr zum Nachdenken bewegt. Auch wenn ich manches nicht sofort verstanden habe, wurden einfache Beispiele angeführt, die mir dann weiter geholfen haben.

Leider wurden meine Fragen nicht beantwortet, allerdings wurde mir ein Weg gezeigt, wie ich sie mir selbst beantworten kann.

Das Lesen dieses Romans entschleunigt, es gibt dem Leser die Ruhe und innere Zufriedenheit. Vor allem jenen Lesern, die nach mehr suchen, als nach einer guten Geschichte.

Wenn man dieses Buch beendet, hat man eine gewisse Ruhe, aber noch mehr Fragen und den Wunsch nach noch mehr Wissen solcher Art.

Diese Geschichte würde ich absolut jedem empfehlen, nimmt euch die Zeit, die Geduld und den Respekt vor sich selbst und begebt euch auf die magische Reise zu sich selbst.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Erschreckend, Spannend

Blutige Stille
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Klappentext: "Sie töteten alle Mitglieder der Familie Plank. Die Leichen des Vaters und der beiden Söhne fand man im Wohnhaus, die der Mutter und des Babys auf dem Weg zur Scheune. Doch niemand war auf ...

Klappentext: "Sie töteten alle Mitglieder der Familie Plank. Die Leichen des Vaters und der beiden Söhne fand man im Wohnhaus, die der Mutter und des Babys auf dem Weg zur Scheune. Doch niemand war auf das vorbereitet, was sie in der Scheune fanden. Die beiden Mädchen, gefoltert und misshandelt. Die Familie gehörte zur amischen Gemeinde in Painters Mill, Ohio, sie lebten getreu ihren Glaubensgrundsätzen von Schlichtheit und Bescheidenheit, waren gottesfürchtige Leute. Fernab von den Verführungen der Zivilisation. Oder enthüllt das Tagebuch der ältesten Tochter eine andere Wahrheit?
Spannungsgeladen und aufregend: Auch der zweite Thriller mit Polizeichefin Kate Burkholder ist Nervenkitzel pur. Ein Thriller, der Gänsehaut garantiert!"

Nachdem ich den ersten Teil nur so verschlungen habe, traute ich mich an den zweiten Teil. Dieser war eindeutig besser.

Linda Castillo hat eine sehr angenehme und gemütliche Schreibweise. Beim Lesen ihrer Romane hat man das Gefühl, als würde man mitten in einer dicken Decke eintauchen und sich aber trotzdem voll im Geschehen befinden.

Kate Burkholder wird mir immer sympathischer, langsam baue ich auch eine Beziehung zu ihr auf und kann so einiges nachempfinden. Im zweiten Teil kommt sie mir menschlicher vor. Tomassetti's Entwicklung in diesem Buch begeistert mich. Er befindet sich auf der Suche nach sich selbst sowie der Akzeptanz einer neuen Liebe. Wundervoll in Szene gesetzt, aber so zart und so wenig dramatisch, dass die Liebesgeschichte der zwei Cops nur als Schatten dargestellt wird. So hat der zweite Fall Zeit und Raum sich zu entfalten.

In diesem Buch werden weitere Geheimnisse und Lebensgewohnheiten der Amish-Familien dargestellt. Immer wieder bin ich verwundert und überrascht, wie zB. von der gesichtslosen Puppe.

Der Fall selbst ist spannend aufgebaut. Man vermutet den Täter, allerdings wird man am Ende trotzdem überrascht. Die Gedanken, wie ungeschützt und ahnungslos die Jugendlichen und die Kinder der Amish-Gemeinde sind, erschrecken mich oft.

Das Buch hat mich sehr bewegt und einen weiteren Gedankenkarussell entfacht.

Diese Buchreihe von Linda Castillo ist nicht nur eine Krimi/Thriller-Reihe. Sie ist vielmehr.

Empfehlen würde ich gerne die Reihe jedem, der gerne gemütlich liest, mit viel Spannung, wenig Romanze, dafür aber mit einem Blick hinter den Kulissen der geheimnisvolle Amish-Gemeinde.

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