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Veröffentlicht am 03.12.2022

Eine Geschichte wie ein Leben

Der Salon
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München 1963: Den Traum vom eigenen Salon hat Leni auf Eis gelegt.
Zuerst 1958 der Tod ihres geliebten Bruders, dann 1960 das schreckliche Unglück mitten in München, haben sie ihr Träume vergessen lassen.
Die ...

München 1963: Den Traum vom eigenen Salon hat Leni auf Eis gelegt.
Zuerst 1958 der Tod ihres geliebten Bruders, dann 1960 das schreckliche Unglück mitten in München, haben sie ihr Träume vergessen lassen.
Die Familie, bestehend aus Mutter Käthe, "Schwägerin" Charlotte und Neffe Peter bestimmen jetzt den Rhythmus ihres Lebens.
Aber nach nunmehr 5 Jahren kündigen sich erste Veränderungen an: Nachdem zuerst Charlotte bei Bogner wieder einen interessanten Job in der Modebranche bekommen hat - und mit Walter einen Mann in ihr Leben lässt, tritt Leni ein Praktikum beim berühmten Vidal Sassoon in London an.
Wie wird ihr beruflicher Werdegang weitergehen? Wirklich den Salon von Käthe im dörflichen Hebertshausen übernehmen, da diese sich zurückziehen will? Oder doch in München durchstarten?
Auch kreisen immer häufiger sowohl Schorsch, als auch ihre erste große Liebe Karl durch ihre Gedanken. Für wen wird sie sich entscheiden?
Akexander Keller, ihr Chef und Gönner kämpft an gleich zwei Fronten - seine Entscheidungen betreffen auch Lenis Zukunft.

Auch wenn Leni im Mittelpunkt der Handlung steht, geht es immer auch um Charlotte, Schorsch, Walter, Alexander und all die anderen, die diese Geschichte zum Leben erwecken.
Denn sie alle stehen immer auch für die Zeit des Aufbruches und der Erneuerung nach dem Krieg.
Es sind gerade die jungen Frauen, die immer selbstbewusster werden und ein selbstbestimmtes Leben führen wollen.
Und sie zeigen dies der Welt u.a. mit Kurzhaarfrisuren von Vidal Sasoon und Miniröcken von Mary Quandt.
Weg mit alten Zöpfen, zeig was du hast, was du kannst!
Mit der Entwicklung von Leni im Dirndl und mit Gretl-Frisur, hin zu Marlene in Stiefeln zum kurzen Rock und mit frechem Bob, kann man dies hier ganz wunderbar miterleben, da die Autorin die Atmosphäre der 1960er Jahre perfekt einfängt.
Charlotte will nach Hans' Tod mehr sein als eine ledige Mutter und nimmt, gegen die gängigen Moralvorstellungen, mutig ihr Leben und ihre Zukunft in die eigenen Hände.
Noch mehr kämpft Alexander mit den Konventionen. Er muss nicht nur seine Homosexualität in der Scheinheiligkeit der damaligen Zeit noch immer verbergen, sondern auch um seinen Salon und seine große Liebe bangen. Irgendwann wird er sich nicht nur einer Lebenslüge stellen und eine Entscheidung treffen müssen.
Sie alle haben ihre persönlichen Geister an ihrer Seite und auch Walter trägt schwer an seiner Vergangenheit, hat er doch ein Geheimnis, welches zurückreicht in die dunkelste Zeit Deutschlands.
Wann ist der richtige Zeitpunkt das Schweigen zu brechen?
Und Schorsch? Er ist der Fels in der Brandung, der Freund, der Helfer zu jeder Zeit. Er war in der Geschichte mein heimlicher Held.
In einer Geschichte, die echt ist und voller Leben.
Eine Geschichte, in der es um Liebe und Verlust, Angst und Mut, Verzweiflung und Hoffnung geht.
Und es ist auch eine Geschichte um Chancen, die man nicht verpassen oder vorbeiziehen lassen sollte.
Ähnlich einem Kaleidoskop der Gefühle malt Julia Fischer eine Welt mit allen Höhen und Tiefen, die ein Leben bieten kann!
Eine bis ins kleinste Detail unfassbar gute und breitgefächerte Recherche erlaubt es der Autorin, interessante und spannende Fakten wie nebenbei in der Handlung zu verweben.
Dazu geben einzelne bekannte Namen und Ereignisse der Geschichte einen nahezu vertrauten Rahmen.
Auch gelingt es Julia Fischer mit ihrem sehr empathischen Schreibstil stets grandios, eine Geschichte so zu erzählen, dass die Leser(innen) das Gefühl haben dabei gewesen zu sein.
Gern würde ich wissen, wie es weitergeht in dieser Welt, die jetzt größer und bunter ist, als die "Schneekugelwelt" aus Lenis Kindheit in Hebertshausen.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Berlin - Apulien

Die Wiege der Hoffnung
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Berlin 1935: Seit Generationen führt die Familie Rosenbaum eine Apotheke im Herzen der Hauptstadt und muss erleben, dass ihrer Tochter Luise als Jüdin der Zugang zum Pharmaziestudium verwehrt wird.
Aber ...

Berlin 1935: Seit Generationen führt die Familie Rosenbaum eine Apotheke im Herzen der Hauptstadt und muss erleben, dass ihrer Tochter Luise als Jüdin der Zugang zum Pharmaziestudium verwehrt wird.
Aber Luise, die heimlich in den jungen Italiener Emilio verliebt ist, träumt ohnehin von etwas anderem als der elterlichen Apotheke.
Aus Liebe zur Malerei beginnt sie mit den Nazis zu kollaborieren, um Werke sogenannter entarteter Künstler zu retten und jüdischen Landsleuten zur Flucht zu verhelfen. Als sie schließlich selbst aus Deutschland fliehen muss, schlägt sie sich zusammen mit Emilio durch bis in seine Heimat Apulien - die Wiege der Hoffnung für viele Juden, die von dort aus versuchen, nach Palästina zu gelangen…

Im Prinzip fasst der Klappentext die Handlung in extrem komprimierter Form zusammen.
Was er aber natürlich nicht vermitteln kann, ist der sehr fesselnde und bildhafte Schreibstil.
Der Autorin gelingt es hervorragend, die Entwicklung in Deutschland zu vermitteln, ohne sie wirklich zu beschreiben.
Und so wie das Grauen schleichend im Land immer größer wurde, kriecht es auch hier nur langsam durch die Zeilen der Handlung.
Mit der Figur von Luises Vater wird dabei erschreckend realistisch beschrieben, wie lange die Menschen die Wahrheit nicht sehen wollten.
Und mit Bruder Hannes ist ein Anti-Held im Spiel, der vom Opfer zum hasserfüllten Täter wird. Einer von vielen, einer verlorenen Generation.
Luise ist eine starke junge Frau, die in dunkler Zeit über sich hinauswächst, dabei aber immer an sich zweifelt und wegen mancher der ihr aufgezwungen Aktionen mit sich hadert.
Nach außen Kollaboratorin muss sie schweigen und Verachtung ertragen, nur um weiter anderen zu helfen. Der ihr zum Teil entgegengebrachte Hass war so nachvollziehbar wie ungerechtfertigt!
Im weiteren Verlauf der Handlung sind Luise und Emilio auf einer dramatischen Flucht von Berlin nach Apulien und erleben Angst und Schrecken, aber auch Hilfe und Unterstützung. Immer in der Gefahr von den italienischen Faschisten entdeckt und ausgeliefert zu werden.
Die Beschreibungen von Umbrien und Apulien sind dabei wie eine kleine Erholung in diesem sehr spannend geschriebenen Teil der Geschichte.
Zu ihrem Ziel in Nardò sind aber nicht nur Luise und Emilio gelangt, von Rache getrieben und mit einem perfiden Plan, ist ihnen jemand nachgereist....

Tara Haigh ist ein beeindruckender Roman gelungen, der nicht den Krieg oder die Verfolgung der Juden in den Fokus der Handlung rückt, sondern die Zerrissenheit einer jungen Frau bei stillen Heldentaten.
Um so vielen wie möglich von ihren jüdischen Landsleuten zu helfen, muss sie sich nicht nur Nazi-Funktionären anbiedern, sondern manchesmal schweigen oder wegschauen, auch wenn sie sich danach selbst geißelt.
Ein Geschichte über Mut und Zivilcourage, aber auch Hoffnung auf einen Neuanfang.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Ein Highlight

Feldpost
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"Adele ist verschwunden."
Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt - und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet.
Die Frau lässt lediglich ...

"Adele ist verschwunden."
Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt - und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet.
Die Frau lässt lediglich ihre Handtasche zurück und die kryptische Bitte, Cara möge sich um den Inhalt kümmern.
Neben anrührenden Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg finden sich in der Tasche Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis.
Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.

Cara Russo und ihre Recherche sind der Rahmen einer Handlung, die sich den Leser(innen) nach und nach offenbart und dabei mitnimmt auf eine sehr bewegende und emotionale Reise in die Vergangenheit.
Im Fokus stehen die Familien Kuhn und Martens.
Es ist deren persönlicher Lebensweg, der eindringlich und bewegend beschrieben wird.
Das Ehepaar Kuhn flüchtet vor den Repressalien der NSDAP über Frankreich und Spanien nach Portugal, die erwachsenen Kinder bleiben in Deutschland.
Diese Reise unter ständiger Angst, sowie den späteren Aufenthalt in Coimbra fand ich sehr intensiv beschrieben.
Die Eheleute Martens sind überzeugte Mitglieder der Partei und auch Tochter Dietlind ist eine große Anhängerin. Nur Sohn Richard distanziert sich - bis er inhaftiert wird und sich entscheiden muss.
Abwechselnd wird aus der Sicht der jungen Geschwister Adele und Albert Kuhn, deren Eltern oder von Richard Martens erzählt.
Wie in einem Kaleidoskop erfährt man bruchstückhaft von den verschiedenen Ereignissen, die sich am Ende zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
Ich habe das Buch fast am Stück durchgelesen, so hat mich die Geschichte fasziniert und gefesselt.
Die Protagonist(inn)en und deren Entscheidungen werden sehr lebensnah beschrieben und oft habe ich gedacht "Wie wird dies nur enden? Ob das gutgeht?"
Cara Russo trifft den mittlerweile gealterten Richard Martens, der eine Lebenslüge lebt und sich erst jetzt eine alte Schuld eingesteht.
Seine Schwester Dietlind in ihrem gestohlenen Leben, hätte ich gerne gewürgt.
Das Schicksal von Adele Kuhn, die Zeit ihres Lebens in Richard verliebt war, klärt sich erst ganz zum Schluss, das Ende von Albert fand ich unglaublich traurig - beides hat mich sehr berührt.
Nachdem mich der Schreibstil der Autorin in "Trümmerkind" sehr beeindruckt hatte, hat mich das Buch direkt angesprochen.
Und da ich die wohlklingende Stimme der Sprecherin Vera Teltz sehr mag, musste es diesmal das (zum Glück ungekürzte) Hörbuch sein.
"Feldpost" ist sowohl eine Liebes- als auch historische Familiengeschichte und für mich am Ende des Jahres nochmal ein Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Der Schatten von Berlin

Felix Blom. Der Häftling aus Moabit
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Berlin, 1878: Felix Blom wird nach drei Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen.
Doch in Freiheit ist nichts mehr so, wie es mal war: Sein Hab und Gut gepfändet, seine Verlobte ist mit jemand Neuem liiert.
Alle ...

Berlin, 1878: Felix Blom wird nach drei Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen.
Doch in Freiheit ist nichts mehr so, wie es mal war: Sein Hab und Gut gepfändet, seine Verlobte ist mit jemand Neuem liiert.
Alle Versuche, an Geld oder Arbeit zu kommen, scheitern.
Aber dann hat Blom eine Idee: Warum sich nicht mit der neuen Nachbarin zusammentun?
Die ehemalige Prostituierte Mathilde führt eine Privatdetektei, doch sie hat kaum Aufträge, da man ihr als Frau diese Arbeit nicht zutraut.
Ein erster "Fall" führt die beiden auf die Spur eines mysteriösen Mörders, der seinen Opfern Briefe mit der Botschaft zukommen lässt: „In wenigen Tagen wirst Du eine Leiche sein.“
Da auch Blom eine solche Karte unter seiner Tür durchgeschoben bekommen hat, ist die Sache persönlich!

Felix Blom ist der klassische Gentleman-Gauner und es macht richtig Spaß ihn zu begleiten, wenn er durch das historische Berlin streift.
Der erste offizielle Auftrag ist die Aufklärung mysteriöser Diebstähle von chinesischem Porzellan bei einem Händler für Orientwaren.
Zeitgleich versucht Blom Beweise dafür zu finden, dass Albert von Mesar, sein früherer Nebenbuhler um die schöne Auguste, ihn vor 3 Jahren gelinkt und so in den Knast gebracht hat.
Und natürlich, wer ihm diese mysteriöse Karte geschickt hat.
Das versucht auch der Polizist Ernst Cronenberg, der Blom lange gejagt und dann auch überführt hatte, denn nach und nach gibt es mehrere Karten - und Tote.
Und ja, Cronenberg will Blom auch wieder in Moabit sehen!
In sämtlichen "Fällen" ergeben sich verschiedene Spuren, mögliche Motive und Verdächtige, die Spannung wird durchgehend hoch gehalten.
Autorin Alex Beer schafft es grandios Felix, Mathilde und auch die Leser(innen) auf verschiedene Fährten zu locken und Ahnungen zu erwecken, die sich aber nicht fassen lassen.
In kurzen Einschüben erfährt man außerdem von Vorkommnissen von vor 3 Jahren. Wie passt dies in das aktuelle Geschehen?
Es zeigen sich irgendwann unerwartete Zusammenhänge, die aber in sich stimmig sind und im Finale entwirrt werden.
Die Lösung ist... Wow! Die Hinweise waren alle da - warum habe ich es nicht gesehen? Respekt Frau Beer!

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Wir waren immer schon da!

Drei Tage im August
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Berlin 1936: Elfie ringt stets darum ihre Schwermut zu verbergen, denn sie empfindet oft nicht wie andere.
Allein bei ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade findet sie Zuflucht.
Durch die alte Madame ...

Berlin 1936: Elfie ringt stets darum ihre Schwermut zu verbergen, denn sie empfindet oft nicht wie andere.
Allein bei ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade findet sie Zuflucht.
Durch die alte Madame Conte und ihre Geschichte einer verbotenen Liebe, begibt sich Elfie nicht nur auf die Suche nach der verschollenen Rezeptur einer einzigartigen Praline.

Auch wenn Elfie die Hauptperson der Handlung ist, sind es doch auch die vielen "kleinen Leute" in Berlin, die man eine kurze Weile begleitet, von deren Gedanken und Gefühlen man liest, und die dieser Geschichte ihre Seele geben.
Ob Verkäuferin Trude, Buchhändler Franz Marcus, Dienstmädchen Mine, Confiseur Gerald, Barbesitzer Issa El Hamady und andere mehr - sie alle leben in der großen Stadt ihr kleines Leben, haben Träume, Wünsche und Pläne.
Sie alle sind Teil einer eigenen, gemeinsamen Welt - selbst Willi, der alte Drehorgelspieler bleibt nach seinem Tod unvergessen und präsent.
Mit einem sehr atmospärischen Schreibstil schafft die Autorin es, das historische Berlin vor dem inneren Auge erstehen zu lassen.
Man schlendert beim lesen durch die belebten Straßen, besucht das Hotel Adlon, das Café Kranzler, die real existierende Pralinenmanufaktur Sawade.
Noch ist Unter den Linden nicht vom Kurfürstendamm als Mittelpunkt Berlins abgelöst.
Man hört die Geräusche der Stadt, riecht und schmeckt die Schokolade.
Die olympischen Spiele gaukeln der Welt eine offene, freundliche Stadt vor, die Repressalien der NS gehen aber mehr oder weniger weiter.
Elfie, die sich von einer kleinen Verkäuferin zur Leiterin von Sawade hochgearbeitet hat, ist unglaublich liebenswert.
Aufgewachsen bei einer lieblosen und kaltherzigen Großmutter, kämpft sie mit ihren Dämonen.
Sie hat ein paar kleine Zwänge, tut sich schwer mit anderen Menschen und hat sich daher im Laufe der Zeit, zumindest außerhalb von Sawade, in sich selbst zurückgezogen.
Nur langsam und zögerlich erkennt Elfie, welche dunklen Veränderungen die neuen Machthaber in Berlin hervorgebracht haben.
Die immer beklemmendere Atmosphäre in Berlin wird den Leser(innen) in wenigen Sätzen schleichend vermittelt und offenbart sich Elfie, als Blumenmädchen Rosa auf offener Straße verhaftet wird und Elfie wie erstarrt und machtlos zusehen muss.
Die vorsichtige Annäherung mit dem etwas älteren Barbesitzer El Hamady schien für mich wie aus einer anderen Zeit und Welt und hat mich zum lächeln gebracht.
Auch Madame Conte und ihr Ausflug in die Vergangenheit hat mir sehr gefallen.
Ihre "verbotene Liaison" mit Ladislaus Ziemkiewicz, dem Gründer von Sawade, wird wunderbar beschrieben.
Ich habe mir Madame ein wenig wie Vanessa Redgrave vorgestellt - schon etwas älter, aber noch immer ausgesprochen charmant.
Sehr interessant und extrem ansprechend gemacht fand ich, dass die Bäume auf der Prachtstraße Unter den Linden in kurzen Zwischenkapiteln vom Lauf der Zeit berichten. "Wir waren immer schon da."

Die Sprecherin Vera Teltz liest mit ihrer ruhigen und warmen Stimme einfach grandios!
"Drei Tage im August" ist ein gefühlvoller, intensiver und bewegender Roman, der noch lange nachklingt.
Eine Hommage an eine untergegangene Zeit.
Und an Freunde, die zu Familie werden.
Ein wahrer Glücksgriff!

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