Unterhaltsamer Lokalkrimi mit einem wirklich gelungenen Plot
„Dürfen Sie das eigentlich? Als Privatpersonen Polizeiprotokolle lesen und mich befragen?“
Seite 78
Tja, dürfen die Pokornys das? Sie wurden beim sonntäglichen Tatort vom Leiter des Triestingtaler ...
„Dürfen Sie das eigentlich? Als Privatpersonen Polizeiprotokolle lesen und mich befragen?“
Seite 78
Tja, dürfen die Pokornys das? Sie wurden beim sonntäglichen Tatort vom Leiter des Triestingtaler Immobilienverbandes, Herrn Mochacek, gestört. Zwei Mitglieder seines Verbandes sind binnen kurzer Zeit ums Leben gekommen und er bittet die Pokornys, sich das etwas genauer anzusehen.
Und die Polizeiprotokolle? Alte Freundschaften müssen gepflegt werden, und Gruppeninspektor Sprengnagel lässt sie immer mal wieder in interne Dokumente blicken. Sehr zum Leidwesen von Chefinspektorin Wehli, die die Einmischung der beiden Privatpersonen nicht gutheißt – obwohl diese mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrem Instinkt Dinge ans Licht bringen, die ihr verborgen bleiben.
Wenn sie mich fragen, die beiden, also Toni und Willi Pokorny samt Beagelin Maxime dürfen das alles! Denn ihnen bei ihren Privatermittlungen in und rund um Bad Vöslau zuzusehen ist ein wahrer Genuss für mich als Leserin! Ich kenne die Gegend etwas und ich habe daher dieses Buch auf mehreren Ebenen sehr genossen! Es hat wirklich Spaß gemacht, mit den Pokornys einen Fahrer der Badner Bahn zu befragen, den Leobersdorfer Adventmarkt zu sehen und sie auf ihren kulinarischen Ausflügen in die Lokale der Gegend zu begleiten – Hunger garantiert!
Aber auch für Ortsfremde bietet „Mordsradau in Bad Vöslau“ spannende, unterhaltsame und durchdachte Unterhaltung!
Norbert Ruhrhofer hat mit den Pokornys ein liebenswertes Ehepaar geschaffen, die – gerade weil sie genügend Ecken und Kanten haben – rund und glaubwürdig wirken. Gekonnt vermischt er reale Schauplätze und kulinarische Genüsse mit seiner fiktiven Geschichte um einen Immobilienverband, der gerne auch mal mit etwas unlauteren Methoden arbeitet.
So wird bald, nachdem sie mit ihren Nachforschungen begonnen haben, ein weiteres Mitglied des Verbandes tot aufgefunden, dieses Mal eindeutig ermordet. Doch wer hat es auf die Makler:innen abgesehen? Unzufriedene Kunden gibt es einige und einer sticht besonders heraus.
Das Buch ist in der Gegenwart geschrieben, erst etwas ungewöhnlich aber gut und eindringlich zu lesen. Der Plot ist interessant und bis zu Letzt überraschend, eine spannende Geschichte, die nach einem packenden Show-Down glaubwürdig aufgelöst wird.
Auch die Nebenhandlungen, die Querelen mit der Wehli, die unglaubliche Informantin Frau Katzinger und der Bio-Berti, sie alle machen diese Geschichte zu einem Lesevergnügen und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung!
Fazit: Unterhaltsamer Lokalkrimi mit einem wirklich gelungenen Plot!