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Veröffentlicht am 15.01.2023

Frühlingsgefühle – süß, erfrischend und kunterbunt

Keeping Dreams
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Manche Träume erfüllten sich, manche nicht. Für manche Träume musste man kämpfen, und manche musste man loslassen. (S. 523)

Was willst du von Leben? Als Lily in Faerfax ankommt, weiß sie das nicht. Sie ...

Manche Träume erfüllten sich, manche nicht. Für manche Träume musste man kämpfen, und manche musste man loslassen. (S. 523)

Was willst du von Leben? Als Lily in Faerfax ankommt, weiß sie das nicht. Sie weiß nicht, was sie will – aber sie weiß, was sie NICHT will. Lily will keine Freunde, keine Beziehung, nicht Tanzen. Vor allem will sie nie wieder wagen zu träumen. Denn das alles hatte sie schon einmal. In ihrem alten Leben. Doch dieses ist ebenso geplatzt wie all ihre Träume.
Lily beschließt daher sich zurückzuziehen und das sollte doch eigentlich gar nicht schwer sein, oder? Tja, da hat sie wohl die Rechnung ohne Faerfax gemacht. Ein Musical-Projekt, der herzensgute Freundeskreis rund um Cassidy, Jamie und Tessa und vor allem ihr Mitbewohner Julian durchkreuzen ihre Pläne von Anfang an. Wobei Lily das letzte Problem – ihren männlichen Mitbewohner – recht schnell löst. Julian und Lily können sich von der ersten Sekunde an nicht leiden. Ständig geraten die beiden aneinander und jeder Streit artet stärker aus als der vorangegangene. Doch was passiert, wenn den beiden irgendwann die Energie zum Streiten fehlt?

Keeping Dreams ist der zweite Band der Reihe rund um die Faerfax-University und die Clique von Cole und Tessa, Ella, Jamie, Julian, Cassidy und Steve. Ich persönlich habe bereits den ersten Band der Reihe, KEEPING SECRETS gelesen und geliebt. Doch wen der Inhalt von Band eins nicht anspricht, kann KEEPING DREAMS auch unabhängig davon lesen und ohne Probleme verstehen. Dennoch würde ich empfehlen, die Reihe von Anfang an chronologisch zu lesen, denn das Feeling ist dann einfach noch mehr da.

Der Einstieg in KEEPING DREAMS gelang mir sehr schnell und völlig problemlos. Der Schreibstil liest sich unglaublich flüssig und wirkt enorm authentisch. Er benötigt keine übertrieben poetische Formulierungen oder enorm farbenfrohe Beschreibungen um wunderschön zu sein. Denn das ist Anna Savas‘ Stil zweifelsohne – wunderschön. Man verliert sich beim Lesen so in den Worten und der Geschichte, dass gar nicht auffällt, wie schnell die Kapitel verfliegen. Das Buch hat über 500 Seiten. Ich habe jede einzelne davon genossen und hätte auch 500 weitere Seiten mit derselben Begeisterung gelesen.

Die Handlung ist sehr vielseitig und meine Inhaltsbeschreibung von oben umfasst eigentlich nur einen Bruchteil der gesamten Geschichte. 99.9 Prozent der Bücher enden beim Happy End. Doch KEEPING DREAMS ist dieses 0,1 Prozent, das genauer hinschaut. Denn im Leben gibt es kein Happy End, es geht immer weiter. Anna Savas beweist mit diesem Roman eine beeindruckende Liebe zum Detail, ohne dass das Buch auch nur in einem einzigen Wort langweilig oder langatmig wird.

Über das Wiedersehen mit all den aus Band eins bekannten Figuren habe ich mich riesig gefreut. Obwohl es schon zwei Jahre her ist, sei ich den ersten Band gelesen habe, waren mir die Charaktere allesamt direkt wieder vertraut. Der Platz in meinem Leseherz ist ihnen eindeutig sicher. Besonders gefallen hat mir an KEEPING DREAMS auch, dass diese Nebenfiguren sehr viele Auftritte und großen Einfluss auf die Geschichte hatten. Ein paar Handlungsstränge haben schon Hinweise auf den dritten Band geliefert, auf den ich mich nun ganz besonders freue.
Aber bleiben wir noch kurz bei Band zwei. Denn einen Aspekt habe ich noch gar nicht angesprochen, dabei darf er auf keinen Fall außenvor gelassen werden: Die beiden Protagonisten. Lily und Julian. Ich kann wohl kaum in Worte fassen, wie gern ich die beiden hatte. Lily lernt man am Anfang als eine gebrochene junge Frau kennen. Sie glaubt, alles verloren zu haben. Ihr Leben besteht nur noch aus schlechten Tagen. Aber dann beginnt sie sich langsam und vorsichtig zu öffnen. Lily dabei begleiten zu dürfen ist ein Geschenk. Ihre Entwicklung ist so echt, so berührend, so inspirierend. Aber versteht mich nicht falsch – auch die grummelige Lily hatte ich direkt gern. Ihre Schlagfertigkeit schenkt sehr viele Lachmomente und beschert einem beim Lesen ein fettes Grinsen.
Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt – und das ist auch definitiv notwendig. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Julian ansonsten missverstanden werden würde. Es lässt sich nicht anders sagen – auf den ersten Blick ist er der absolute Bad-Boy. Mit seinem Charme wickelt er jede Frau um den Finger, jeden Abend schleppt er eine andere ab. Er liebt es, andere zu provozieren und ist oft auf Streit aus. Aber vom ersten Kapitel an merkt man, dass das alles nur ein Bruchteil von Julian ausmacht. Denn wer würde schon alles stehen und liegen lassen und einen Filmabend mit Unmengen von Süßigkeiten veranstalten, wenn die Mitbewohnerin ihre Tage hat? Eben. Julian ist unbestritten einer von den Guten. Er hat ein riesengroßes Herz. Er tut alles, um andere nicht zu verletzen und ist der erste, welcher zum Trösten bereitsteht. Julian ist einer der wundervollsten Bookboyfriends, die ich je kennenlernen durfte.

Mein Fazit:
KEEPING DREAMS ist eine Geschichte, wie es nur ganz wenige gibt. Es gibt praktisch nichts, was man meiner Meinung nach an der Geschichte kritisieren könnte. Der Roman ist quasi überirdisch schön und genial – aber ohne den Leser mit dieser Perfektion zu erschlagen. Nein, vielmehr bleibt die Geschichte total am Boden und überzeugt mit einer Realitätsnähe, die unverbesserlich ist.
Keeping Dreams hat mich berührt und beeindruckt. Es ist Herzensbuch, Lieblingsbuch und Highlight in einem. Vor allem aber ist es ein Buch, an das man auch Jahre später noch mit einem Lächeln zurückdenkt. Wer KEEPING SECRETS bereits gerne gelesen hat, darf sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Eigentlich sollte sich niemand dieses Buch entgehen lassen. Die fünf Sterne sind mehr als verdient!

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Von der Schönheit der Bücher und der Rauheit der Realität

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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Über BECAUSE IT’S TRUE wusste ich nicht allzu viel, bevor ich es zu lesen begonnen habe. Die Grundidee war mir bekannt: Ein in den sozialen Medien trendendes „Spiel“ – nenne eine Wahrheit, eine Lüge und ...

Über BECAUSE IT’S TRUE wusste ich nicht allzu viel, bevor ich es zu lesen begonnen habe. Die Grundidee war mir bekannt: Ein in den sozialen Medien trendendes „Spiel“ – nenne eine Wahrheit, eine Lüge und etwas, von dem du dir wünschst, es wäre entweder wahr oder gelogen. Ein sehr spannendes Spiel, wie ich finde. Noch dazu bietet es ganz viel Potential für die vielfältigsten Geschichten. Und vielfältig, dass sind TAUSEND MOMENTE und EIN EINZIGES VERSPRECHEN definitiv.

Beginnen wir einmal mit der ersten Kurzgeschichte – TAUSEND MOMENTE von Kelly Moran. Solltet ihr euch von der Handlung nicht (wie ich) überraschen lassen wollen, hier eine kleine Inhaltsbeschreibung:
Rosemary liebt ihren Beruf – sie ist Englischlehrerin mit Leib und Seele. Sie bringt ihren Schülern die Liebe zum geschriebenen Wort näher. Drei ihrer Schülerinnen sind davon so angetan, dass sie ihrer Lieblingslehrerin etwas zurückgeben wollen. Rosemary lebt allein, doch laut ihren Schülerinnen soll sich das bald ändern. Sie planen, die Lehrerin mit dem Besitzer der städtischen Bibliothek, Sheldon, zu verkuppeln. Aber Sheldon hat auch ohne die Liebe bereits einige Sorgen…
Diese Kurzgeschichte war die erste Geschichte überhaupt, die ich von Kelly Moran gelesen habe. Dementsprechend musste ich mich erst ein wenig an ihren Stil gewöhnen. Die Geschichte wird aus der dritten Person erzählt und der Erzählstil ist hierbei sehr bildhaft und detailreich. Sicherlich waren es ein wenig viele Details, doch letzten Endes waren sie der Grund für solch ein Gefühl der Entschleunigung beim Lesen. Trotz der wenigen Seiten hat die Autorin es geschafft, ganz viel Emotionen, Tiefgang und Liebe in die Geschichte hineinzulegen. Zugleich ist TAUSEND MOMENTE eine absolute Wohlfühlgeschichte nach einem stressigen Tag. Es geht sehr romantisch zu – und sehr „bookish“. Wofür mir die Geschichte im Kopf bleiben wird, das ist eindeutig die Dynamik zwischen Rosemary und Sheldon. Die beiden sind für mich der Inbegriff von Seelenverwandten und ihre Kommunikation hat mir extrem gut gefallen. Die zwei sind wohl zu meinem Lieblingspaar geworden :)

Kira Mohns Geschichte steht Kellys komplett gegensätzlich gegenüber. Wo TAUSEND MOMENTE uns Zeit und Raum zum Durchatmen verschafft, wird der Leser in EIN EINZIGES VERSPRECHEN mit der harschen, traurigen Realität konfrontiert.
Jack ist seit einem Jahr mit der Schule fertig. Doch statt wie andere aufs College zu gehen, steht er Abend für Abend im Pub seiner Familie und kümmert sich zugleich als einziger um seinen kleinen Bruder Finlay. Jacks Vater trinkt und sein älterer Bruder ist nie da. Jack weiß gar nicht mehr, wo ihm der Kopf steht – dennoch schlägt er sich seit einiger Zeit auch noch mit Gefühlen rum, die nicht sein sollen. Er braucht seine beste Freundin Vic viel zu dringend an seiner Seite, um diese Freundschaft wegen der Liebe zu riskieren.
Jacks Geschichte war besonders für mich, weil sie ausschließlich aus seiner Perspektive geschrieben ist. Durchgängig die männliche Sichtweise ist ungewöhnlich in Liebesromanen – aber es hat natürlich wunderbar funktioniert. Kira Mohns Schreibstil ist sehr angenehm und durch die Ich-Perspektive dauert es nur wenige Sätze, bis man in der Geschichte drin ist. Die Story ist eine sehr tiefgründig-emotionale. Man wird mitgerissen und leidet vor allem mit. Hierbei steht aber nicht die Liebe im Vordergrund.

Generell möchte ich noch eine kleine Anmerkung machen. Ich habe beide Geschichten sehr geliebt. Beide auf eine ganz andere Art. Dennoch stehen die Geschichten weniger für sich, als man denkt. Sie sind eher der Prolog – zu Kellys neuer Reihe über Rosemarys drei Lieblingsschülerinnen und zu Kiras Reihe über Vic und ihre Mutter. TAUSEND MOMENTE kann gut und gerne unabhängig von der Reihe gelesen werden. EIN EINZIGES VERSPRECHEN dagegen hat bisher noch keinen (runden) Abschluss gefunden. Ich hatte das irgendwie anders erwartet. Eigentlich bin ich froh, die Charaktere noch nicht so schnell wieder gehen lassen zu müssen. Dennoch ist es vielleicht für manche wichtig, dies bereits im Voraus zu wissen ;)

Mein Fazit:
Der erste Teil der BECAUSE IT’S TRUE – Reihe hat mich nicht enttäuscht. Die zwei Kurzgeschichten waren genau die richtige Unterhaltung für jeweils einen gemütlichen Leseabend. Die zwei Liebesgeschichten unterscheiden sich total voneinander – und deshalb ergeben sie ein derart facettenreiches Buch wie BECAUSE IT’S TRUE. Wer neuen Lesestoff der beiden Autorinnen kaum erwarten kann oder einfach mal eine knackig-kurze Liebesgeschichte lesen möchte, der ist mit diesem Buch perfekt beraten. Von mir gibt es volle fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Von wertvollen Geschichten, wichtigen Themen und besonderen Wörtern

Dark Ivy – Wenn ich falle
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„Aber es sind die Geschichten, die etwas wertvoll machen.“
Als Eden in Woodford ankommt wünscht sie sich nichts sehnlicher als einen Neuanfang. Sie hat unfassbar hart für ihr Stipendium gekämpft, und das ...

„Aber es sind die Geschichten, die etwas wertvoll machen.“
Als Eden in Woodford ankommt wünscht sie sich nichts sehnlicher als einen Neuanfang. Sie hat unfassbar hart für ihr Stipendium gekämpft, und das soll nicht umsonst gewesen sein. Doch Eden ist noch nicht mal ganz auf der Academy angekommen, da wird ihr schon bewusst, wie fehl am Platz sie dort ist. Allein in der Fremde zwischen Studenten, die schon zuvor auf Privatschulen waren – wie soll sie hier Anschluss finden? Doch was mit unangenehmen Missgeschicken und einigen Missverständnissen beginnt, wird bald zu etwas sehr Schönem.
Aber noch sind die Freundschaften sehr frisch und fragil – halten sie all die bedrückenden Geheimnisse aus, die Eden mit sich herumschleppt? Und kann Eden jemals wieder einen Mann küssen, nachdem ihr letzter Kuss ihr Leben in die Tiefe gerissen hat?

WENN ICH FALLE ist der erste Band der DARK IVY – Dilogie. Schon der Epilog verrät, wie spannend und herzzerreißend die Reihe werden wird, doch zunächst geht die Geschichte sehr entspannt los. Innerhalb von nur wenigen Sätzen war ich in der Geschichte drin. Sie wird ausschließlich aus Edens Perspektive erzählt und liest sich absolut flüssig. Das Buch war nicht das erste, welches ich von Nikola Hotel gelesen habe, aber es ist schon eine Weile her, seit ich zuletzt etwas von ihr gelesen habe. Nichtsdestotrotz war mir direkt wieder klar, weshalb ich ihre Romane so sehr liebe: Sie entwickeln sich innerhalb von nur wenigen Sekunden zu Pageturnern und man spürt von der ersten Seite an das Lieblingsbuch-Potential.

Die Figuren machen es einem sehr leicht, sich in sie und die Geschichte hineinzufühlen. Was mich an Eden direkt überzeugt hat, war ihr durchdachtes Handeln. Sie hat Hoffnung in den Neuanfang, aber diese Hoffnung macht sie nicht naiv. Eden hinterfragt und ist vorsichtig – und das macht sie zu einem sehr authentischen Charakter, den man sehr gerne über hunderte von Seiten hinweg begleitet.
Auch William war mir auf Anhieb sympathisch, obwohl ich dafür eigentlich keine Erklärung habe. Irgendwo zwischen den Zeilen vermittelt das Buch einfach direkt den Eindruck, dass er einer von den Guten ist. Und deshalb habe ich ihn direkt ins Herz geschlossen. Generell mag ich die Art, wie Nikola Hotel die männlichen (Haupt)Charaktere in ihren Romanen gestaltet. Sie haben kein Badboy-Image notwendig, um interessant zu sein. Im Gegenteil – William ist einfühlsam, zeigt Gefühle und ist rundum DER Bookboyfriend schlechthin.

Was ich an DARK IVY außerdem besonders hervorheben möchte, das ist die Atmosphäre. Dark-Academia-Romane sind für mich persönlich noch ziemliches Neuland. Ich war zugleich neugierig und ein wenig vorsichtig. Ich habe mir ein wenig dunkle Stimmung gewünscht – es passt einfach auch zur aktuellen Novemberstimmung. Zugleich aber fürchtete ich, dass es ZU düster werde könnte. Dem war allerdings nicht so. Die Autorin hat genau das richtige Maß an Altertümlichkeit gefunden, um Woodford und dem Buch eine majestätisch-dunkle Stimmung einzuhauchen. Zugleich wurde das aber mit ganz viel heiteren Szenen und unfassbar lustigen Dialogen aufgelockert. Sehr gefallen haben mir auch all die Beschreibungen, mit denen die Stimmung perfekt eingefangen wird. Hier wurde die Architektur erklärt, dort der Kleidungsstil, dann ein wenig Kunst und dazwischen ein paar historische Fakten. Das alles ergab eine super ausgewogene Mischung. Man erhielt immer nur so viele Infos, damit die Neugierde zwar weiter angestachelt, die Geschichte aber nicht langatmig wurde.

So wird WENN ICH FALLE zu einem Buch, das man gut und gerne innerhalb von ein, zwei Tagen liest. Die Woodford Academy heißt den Leser ebenso herzlich willkommen, wie Eden und William und die vielen Nebenfiguren. Und je weiter man liest, desto mehr wächst einem die schrullig-herzliche Truppe ans Herz. Daher ist es wenig wunderlich, dass die tragischen Thematiken einem sehr nahegehen. Dennoch bin ich auch großer Fan der Thematiken – egal ob es die zentralen sind, oder eher nur stellenweise erwähnte Themen. Nikola Hotel hat enorm wichtige Schwerpunkte gesetzt und ich finde es absolut richtig, dass diese Themen in Romanen behandelt werden. Trotzdem möchte ich erwähnen, dass der Roman nicht ohne Grund eine Triggerwarnung besitzt.

Wer schon das ein oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß sicherlich, dass man sich nicht nur stets auf ein kleines Wiedersehen mit „alten Bekannten“ freue darf. Nein, davon abgesehen sind Hotels Bücher auch stets ein ganz eigenes Kunstwerk. Es gab bereits Handletterings und Daumenkinos. In DARK IVY erwartet den Leser nun wunderschöne Blackout Poetry. Ich selbst kannte mich mit dieser Kunst vor dem Buch noch gar nicht wirklich aus, aber ich habe die kunstvollen Seiten total geliebt und war fasziniert, wie die Autorin diese Kunstwerke in die Geschichte eingewoben hat.

Mein Fazit:
WENN ICH FALLE ist eine emotionsreiche Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt hat. Sie ist reich an Emotionen jeglicher Art und spart auch nicht an spicy Szenen. Die lustigen Szenen sind so witzig und die traurigen Szenen so ergreifend, dass man beim Lesen oft den Tränen nahe ist. Es ist wohl kein Wunder, dass dieser erste Band mit einem emotionalen Cliffhanger endet – allerdings hat es mich dann doch kalt erwischt, dass wir noch FÜNF Monate auf ein Wiedersehen mit Eden und William warten müssen. Diese viel zu lange Wartezeit ist allerdings der einzige Kritikpunkt, den ich an der Geschichte haben könnte ;)
Von mir gibt es daher natürlich volle und wohlverdiente fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Eine unvergleichbar intensive Geschichte

So viel Zorn und so viel Liebe
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Pakistan ist nicht mehr mein Zuhause. Juniper war es nie.
Aber Salahudin – Salahudin fühlt sich wie ein Zuhause an.
Also bleibe ich.
Salahudin und Noor waren schon immer anders als die anderen. Aber zusammen, ...

Pakistan ist nicht mehr mein Zuhause. Juniper war es nie.
Aber Salahudin – Salahudin fühlt sich wie ein Zuhause an.
Also bleibe ich.

Salahudin und Noor waren schon immer anders als die anderen. Aber zusammen, da waren sie unschlagbar. Salahudin akzeptierte, dass Noor nicht über alles sprechen wollte. Noor akzeptierte, dass Sal nicht angefasst werden wollte.
Aber dann war da dieser eine Sommerabend, der alles veränderte. Sie kamen sich so nahe – doch nun ertragen nun die Anwesenheit des anderen nicht mehr.
Dann jedoch stirbt Salahudins Mutter. Während er um die Existenz von ihm und seinem Vater kämpfen muss, kämpft Noor um ihre Zukunft. Immer wieder drohen sie beide zu scheitern. Nur zusammen bleiben sie stark.
Zumindest solange, bis sie einander gegenseitig in die Tiefe reißen.

Zugegeben, meine Beschreibung des Inhalts klingt absolut abstrakt und poetisch. Aber ich fand es angemessen, die Geschichte auf diese Weise zu beschreiben, weil sie genau das ist: Poetisch. Und in gewisser Weise auch abstrakt. Alles an der Geschichte machte auf mich einen besonderen Eindruck.
Es fängt direkt beim Cover an, das es mir total angetan hat. Ich liebe die gedeckten Farben –umso mehr, seit ich das Buch gelesen habe. Das nächtliche Bild passt einfach perfekt zu der eher bedrückenden Grundstimmung. Und der Schimmer am Horizont – das sind Sal und Noor.
Eine weitere Auffälligkeit ist der Aufbau der Geschichte. Das Buch ist in fünf Teile gegliedert und vor jedem Teil findet sich die Strophe eines Gedichts. Doch erst mit der Zeit versteht man die Bedeutung des Gedichts für den Roman voll.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Salahudin und Noor erzählt. Beide Perspektiven haben ganz eigene Schwerpunkte und doch liebte ich beide Perspektiven gleichermaßen. Zusätzlich gibt es eine dritte Perspektive – die Sicht von Salahudins Mutter in Form von Rückblicken. Auch diese POV habe ich von Anfang an sehr geschätzt, weil man nochmal ein tieferes Verständnis für Salahudins Familiengeschichte erhält. Aber auch hier wird erst mit der Zeit klar, dass noch viel mehr hinter den Rückblicken steht. Und erst am Ende zeigt sich das letzte Puzzlestück, dass die Bedeutung der gesamten Handlung nochmals komplett verändert.

Insgesamt haben mir an der Handlung ganz besonders die vielen Wendungen gefallen. Das Buch ist unvorhersehbar und spannend. Bis zum Ende war ich mir unsicher, wie es mit Salahudin und Noor ausgehen würde. Allerdings kommt es bei SO VIEL ZORN UND SO VIEL LIEBE nicht (nur) auf den Ausgang an. Es ist ein Buch, bei dem wirklich der Weg das Ziel ist.
Man liest die Geschichte zwar sehr gebannt. Ist total fasziniert von dem Schreibstil, welcher einen jugendlichen Unterton mit lyrischen Worten und bildhaften Beschreibungen verknüpft. Dennoch ist es kein Buch, das man eben mal an einem Tag durchliest. Stattdessen muss man immer wieder eine Pause einlegen, um die neuen Erkenntnisse zu verarbeiten und all die Emotionen, die das Buch in einem aufwirbelt, zu ordnen.
Die Geschichte hat eine Triggerwarnung zu diversen Themen, welche sie auch benötigt. Doch selbst wenn einen die einzelnen Themen nicht direkt triggern, sollte man vorbereitet sein auf die geballte Ladung an bedrückenden und ergreifenden Gefühlen, die einen in SO VIEL ZORN UND SOP VIEL LIEBE erwarten. Die Stimmung der Geschichte und die Schicksale der Figuren haben mich auf eine Weise berührt, gerührt und getroffen, wie ich es schon sehr, sehr lange in keinem Buch mehr erlebt habe. Vielleicht habe ich es sogar noch nie derart intensiv erlebt. Ich war beim Lesen an manchen Stellen mindesten so am Boden zerstört oder zornig aufgebracht, wie die Charaktere selbst.
Und mit all diesen Gefühlen kamen auch die Momente und Aspekte, die mich zum Nachdenken brachten. SO VIEL ZORN UND SO VIEL LIEBE macht es einem eigentlich unmöglich, NICHT nachzudenken. Und es stimmt den Leser auf eine prägende Weise nachdenklich. Dadurch ist dieser Roman einer, der den Leser wohl nie mehr so ganz loslassen wird und seine Spuren hinterlässt.

Mein Fazit:
SO VIEL ZORN UND SO VIEL LIEBE habe ich mit einer Neugier auf die, mir fremde, pakistanische Kultur begonnen. Außerdem wollte ich mehr über die Freundschaft von Noor und Salahudin erfahren und darüber, ob da mehr als Freundschaft zwischen ihnen ist. All das habe ich auch erfahren – aber zudem soviel darüber hinaus. Auf jede erdenkliche Art und Weise beweist die Geschichte, dass das Leben nicht nur schwarz und weiß ist. Das ist einigen bestimmt schon klar, aber wirklich verstehen lehren uns das erst Noor und Salahudin. Dabei besitzt das Buch eine unvergleichliche Schönheit, die es zu einem Highlight macht. Eine Schönheit, die sich aus Schmerz und Traurigkeit und der bitteren Realität zusammensetzt. Aber eben auch aus der Kraft von Freundschaft, Familie, Gerechtigkeit und Liebe.
Ich könnte noch ewig weiter über das Buch schwärmen und würde doch nie Worte finden, die der Geschichte gerecht werden. Daher ganz kurz und knackig: Volle fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Vom Leben und Sterben zwischen Hoffnung und Schicksal

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Wenn ich an Catan denke, dann denke ich an lange, spaßige und diskussionsreiche Spieleabende – und damit bin ich sicherlich nicht die Einzige. Sehr viele, die das hier lesen, sind vermutlich mit dem Spiel ...

Wenn ich an Catan denke, dann denke ich an lange, spaßige und diskussionsreiche Spieleabende – und damit bin ich sicherlich nicht die Einzige. Sehr viele, die das hier lesen, sind vermutlich mit dem Spiel aufgewachsen oder haben es mit ihren Kindern gespielt. Ich würde sogar sagen, dass Catan eines meiner liebsten Brettspiele war, beziehungsweise noch immer ist. Als ich dann gesehen habe, dass es ein Buch dazu geben wird, war mir sofort klar, dass ich es lesen muss. Meine Neugier war einfach zu groß. Ich habe den Klappentext nicht wirklich angeschaut, bevor ich zu lesen begonnen habe. Doch wie es sich für meine Rezensionen gehört, werde ich natürlich mit einer kurzen Beschreibung des Inhalts beginnen.

Darum geht’s:
Björn lebt auf Catan. Er ist ein Nachfahre der mutigen Siedler, die vor einigen Jahren ihre Heimat im hohen Norden verlassen haben, um auf Catan ein neues Leben zu beginnen. Doch sind wir ehrlich: Es war nicht der Mut, der sie dorthin getrieben hat, sondern der Kampf um ihre Existenz.
Alles begann mit einer Liebe, die nicht sein durfte. Thorolf liebt Asla, Asla liebt Thorolf – aber sie ist einem anderen Fürsten versprochen. Asla sieht ihren einzigen Ausweg in einer Flucht von Zuhause. Dass ihr dabei ihre jüngere Schwester folgt, war allerdings kein Teil ihres Planes. Ebenso wenig, dass ihr Vater derart außer sich ist, dass er Thorolfs Kopf fordert und dessen Dorf verwüstet.
In einem Kampf auf Leben und Tod, zwischen Hoffnung und Schicksal sticht Thorolf zusammen mit seinen beiden Brüdern Digur und Yngvi, sowie Asla und einigen Dorfbewohnern in See.

Beim ersten Aufschlagen des Romans sind mir direkt die Landkarte auf der Innenseite des Buchdeckels aufgefallen. Hier finden sich - auf anschauliche Weise - neben der Verortung auch die ein oder anderen hilfreichen Details. Ein paar Seiten weitergeblättert sticht dann das Inhaltsverzeichnis ins Auge. Der Roman ist sehr durchdacht strukturiert. Das Buch ist in Teile eingeteilt, diese wiederum in relativ lange Kapitel. Die Kapitel sind in Absätze mit einer angenehmen Länge unterteilt – so wirkt die recht umfangreiche Geschichte doch sehr „handlich“.
Allerdings ist CATAN definitiv ist kein Buch, das sich einfach mal an einem Stück liest. Aber darum geht es bei diesem Buch auch nicht. CATAN ist ein Roman für neblige Sonntage und lange Winterabende. Es ist eine Geschichte, die einen innerhalb von nur einem Satz packt – egal ob man gleich hundert Seiten auf einmal oder immer wieder nur ein halbes Kapitel liest.
Der Schreibstil trägt hierzu sicherlich einen großen Teil bei. Er besitzt das richtige Maß an Spannung um Abenteuer-Feeling aufkommen zu lassen. Zugleich beschreibt er alles sehr detailreich – aber immer nur so viel wie notwendig. Dadurch erlebt man alles hautnah und doch wird es nie langatmig. Ebenso werden genau die richtigen Stellen mit einer Portion Humor gewürzt, was das Leseerlebnis noch vielfältiger gestaltet. Der Humor ist dabei so trocken, dass man gar nicht anderes kann als laut aufzulachen.

Das Buch wird zum größten Teil aus der dritten Person erzählt und beleuchtet dabei viele verschiedene Figuren. Tatsächlich gibt es sehr viele Hauptfiguren und noch mehr Nebenfiguren. Es dauert ein paar Seiten, bis man die vielen Namen zuordnen kann; aber irgendwann macht es dann klick und man denkt gar nicht mehr darüber nach, wie viele verschiedene Figuren es gibt. (Als kleiner Tipp: Am Ende der Danksagung gibt eine Figurenliste und einen Stammbaum)
Im Mittelpunkt stehen besonders die drei Halbbrüder Digur, Thorolf und Yngvi, sowie Asla. Sie leben in einer komplett anderen Zeit und auch die Sitten waren damals anderes - schließlich entstammen sie einer Wikinger-Familie. Dennoch fiel es mir erstaunlich leicht, mit den Figuren zu sympathisieren. Ich mochte ihr authentisches, nachvollziehbares Handeln sehr. Und auch ihre – sehr unterschiedlichen – Charakterzüge machen die Geschichte vielfältig.
Asla ist eine sehr junge Frau, doch das vergisst man schnell, wenn man bedenkt, womit sie zu kämpfen hat und was sie alles meistert. Sie arbeitet als Heilerin, was eine interessante Thematik darstellt. Ich mochte an ihr besonders ihre Klugheit und Selbstsicherheit.
Thorolf ist ein äußerst vielschichtiger Mann. Es sticht in nichts besonders heraus und ich mochte sein ausgeglichenes Gemüt sehr. Wie stark seine Liebe zu Asla ist, hat mich beeindruckt.
Digur ist der Inbegriff von „stille Wasser sind tief“. Er stellt einen spannenden Kontrast dar, denn obwohl er im Kampf ohne mit der Wimper zu zucken seine Gegner tötet, hat er ein unfassbar großes, weiches Herz.
Yngvi ist der Sonnenschein der Geschichte. Ob es in den Moment passt oder nicht – Yngvi hat immer einen Scherz parat. Doch taktlos ist er niemals – denn Yngvi weiß in den richtigen Situationen mit Ernsthaftigkeit zu überzeugen.

Insgesamt ist CATAN ein durch und durch facettenreicher Roman. Sämtlicher Aspekte des Lebens als Wikinger, Händler und Siedler wurden anschaulich und ausführlich belichtet. Alles ist gut recherchiert und nichts kommt zu kurz. Es geht um die Männer- und Frauenbilder jener Zeit. Die Stellung der Knechte und Mägde. Der ständige Kampf ums Überleben. Drohende Gefahren. Glückliche Fügungen. Handwerk und Kämpfe. Und ja, auch um die Liebe. Nur um ein paar Beispiel zu nennen…

Mein Fazit:
CATAN ist für mich auf jeden Fall ein Highlight, das ich bestimmt noch ein paar Male re-readen werde. Es überzeugt beim Lesen in praktisch jeder Kategorie. Zugleich findet der Autor immer ein Gleichgewicht – zwischen Spannung und Humor, Abenteuer und Gefühl, Detaillierung und Kurzweiligkeit. Das Buch mag zwar kein Schnäppchen sein, doch es ist die Investition wert oder auch ein sehr geeignetes Geschenk für die anstehenden Feiertage. Von mir gibt es zusammen mit vollen 5 Sternen eine klare Leseempfehlung.

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