Eine Fortsetzung, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt
Wer die Hölle kenntMeinung:
Da der Auftakt in diese Reihe recht komplex war und ich nicht mehr viel davon wusste, habe ich entschieden, den ersten Teil vorher nochmal zu lesen und das hat sich wirklich gelohnt, um einen ...
Meinung:
Da der Auftakt in diese Reihe recht komplex war und ich nicht mehr viel davon wusste, habe ich entschieden, den ersten Teil vorher nochmal zu lesen und das hat sich wirklich gelohnt, um einen Durchblick zu behalten.
Denn die Fortsetzung geht ohne größere Erinnerungsstützen da weiter, wo Teil 1 aufgehört hat. Darlington ist immer noch in der Hölle und Alex und Dawes versuchen alles, um ihn zurückzuholen.
Dabei schlägt auch Alex Vergangenheit wieder zu. Der Drogenboss von damals hat sie ausfindig gemacht und erkannt, dass sie was mit den Morden zu tun hatte. Er bedroht ihre Mutter und um sie zu schützen, übernimmt Alex Geldeintreibungen für ihn. Und auch im Verlauf der Geschichte spielen ihre Schuldgefühle ihrer toten Freundin Hellie gegenüber eine große Rolle.
An sich fand ich den Plot nicht ganz so spannend wie im ersten Teil, es war eher eine Mischung aus handfester Spannung und zu langatmigen Szenen. Es gibt zwar auch hier viele interessante Fragen, viel Magie und auch einige unerwartete Wendungen, aber vieles ist auch wirr, extrem detailliert und ich muss sagen, dass mir der Fokus nicht ganz so gut gefallen hat.
Es geht eben vor allem um die Hölle bzw. den Weg dorthin, sowie darum, was Dämonen sind und anrichten können. Die Verbindungen an sich, das Leben in Yale und die Aufgaben von Lethe spielen nur noch einen Nebenrolle. Auch die Infos zur Wanderin des Rads sind leider sehr gering, da hätte ich mir deutlich mehr davon erhofft. Der Aufbau ist ähnlich wie in Teil 1, also dass die Erzählweise nicht linear ist, sondern etwas in der Zeit hin und her gesprungen wird. Und an sich ist die Geschichte auch einfach düster und brutal, was aber gut passt.
Positiv fand ich die Charakter-Entwicklungen in diesem Teil. Nicht nur Alex muss über sich hinauswachsen und ist durch ihre Stärke, ihre Ehrlichkeit und gleichzeitig auch Verletzbarkeit eine besondere Protagonistin. Aber auch die anderen nehmen viele Gefahren auf sich um Darlington zu retten und man erfährt auch einiges aus ihrer Vergangenheit und sie wachsen immer mehr zusammen. Aber auch hier ist noch viel Tiefe möglich.
Das Ende lässt vermuten, dass die Autorin diesen Weg weitergehen will. An sich ist es zwar recht abgeschlossen, aber es bleiben noch Aufgaben offen, die auch Dämonen betreffen.
Fazit:
Eine Fortsetzung, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Ich mochte die unvorhersehbaren und oft auch extrem spannenden Plot-Twists, Alex als Protagonistin und auch die anderen Charakterentwicklungen. Und auch die Grundidee fand ich weiterhin interessant, aber mir war der Fokus etwas zu sehr auf dem Weg in die Hölle bzw. die Hölle selbst. Leider gabs kam noch was zu den Verbindungen und auch wenig zu Alex als Wanderin des Rads selbst. Insgesamt gabs doch auch einige langatmige Szenen und für mich wurde nicht das volle Potential genutzt. Deshalb reicht es auch nur für 3,5 Sterne, die auch eher ab-, statt aufrunden würde.