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Veröffentlicht am 12.12.2022

Verschiedene Genres kombiniert und eine spezielle Protagonistin

Anatomy
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Mich hat das Cover direkt angesprochen. Erst beim zweiten Hinschauen habe ich bemerkt, dass das Kleid in die Form eines Herzens gepresst worden ist. Es ist auffällig, mal etwas anderes und es sticht hervor. ...

Mich hat das Cover direkt angesprochen. Erst beim zweiten Hinschauen habe ich bemerkt, dass das Kleid in die Form eines Herzens gepresst worden ist. Es ist auffällig, mal etwas anderes und es sticht hervor. Es passt unheimlich gut zu dem Buch und auch zur Darstellerin Hazel.

Sie ist, für dieses Jahrhundert (1817), eine sehr starke und eigenwillige Frau und möchte unbedingt Chirurgin werden - ein Beruf, der in der Männerwelt nicht sehr angesehen ist. Chirurgen galten damals als Metzger. Arzt sollte man werden, doch bitte kein Chirurg. Der Großteil der damaligen Menschheit stand Neuem nicht sehr aufgeschlossen gegenüber. Und eine Frau, die einen solchen Wunsch hegte? Erst recht nicht. Dazu kommt, dass Hazel aus gutem Hause stammt und bereits so gut wie verheiratet ist. Daher setzt sie sich über alle Missstände hinweg, übt im Heimlichen den Beruf der Chirurgin und wird besser und besser. Sie übt an Leichen, die ihr Jack beschafft.
Jack ist unser männlicher Hauptprotagonist. Er kann Hazel zuerst nicht gut einschätzen, bemitleidet sie sogar ein wenig und unterschätzt ihre starke Persönlichkeit. Nach und nach lernen sich die beiden kennen und ein wenig auch lieben. Doch die größte Liebe wird Hazel immer für ihre Chirurgie empfinden. Und sie ist wirklich gut in dem, was sie tut.

Dank des großartigen Schreibstils bin ich sehr schnell ins Buch reingekommen. Die Sichten wechseln sich zwischen Jack und Hazel mehr oder weniger ab. So lernen wir beide Charaktere näher kennen. Auch die Geschichte hat mir gefallen, auch wenn ich tatsächlich den zwischenmenschlichen Part ein wenig verpasst habe. Vielleicht kommt das in den nachfolgenden Bänden noch?

Hier tatsächlich geht es hauptsächlich um Hazels Leidenschaft, die sie zur Chirurgie hinzieht. Ein wenig Mystery und Krimi ergänzen das Ganze - und auch die eine oder andere blutige Szene konnte mich überraschen. Hin und wieder ist das Buch sehr ruhig, die Autorin folgt einem leichten Nebenplot. Doch gestört hat mich das hier überhaupt nicht. Man konnte sich so ein wenig ausruhen, bevor die Hauptgeschichte wieder angezogen und mit einer weiteren plötzlichen Wendung aufgewartet hat.

Fazit: Ein toller Reihenauftakt mit nur minimalen Mängeln. Ich hoffe, dass die Autorin diese in den nächsten Bänden noch ausgleichen wird. Hazel ist ein sehr spezieller und ungewöhnlicher Charakter, den man einfach kennenlernen muss. Es ist eben ein historisches Jugendbuch, angehaucht mit den Genres Romance, Krimi und Mystery. Ich empfehle es daher gern an junge Erwachsene, aber auch an Alles-Leser weiter.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Kurzweilig und unterhaltsam

Das Gemälde von Ashton Manor
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Habt ihr schon einmal vom sogenannten Silberblick gehört? Wenn der Blick eines auf einem Portraits dargestellten Menschen jede Bewegung zu verfolgen scheint, liegt das daran, dass die dargestellte Person ...

Habt ihr schon einmal vom sogenannten Silberblick gehört? Wenn der Blick eines auf einem Portraits dargestellten Menschen jede Bewegung zu verfolgen scheint, liegt das daran, dass die dargestellte Person gar nichts anderes macht, als einfach nur ganz genau geradeaus zu schauen. Schon verfolgen die Augen jeden eurer Schritte, egal ob nach links oder rechts.

Oder aber dem Gemälde haftet etwas Böses an...

Ian fühlt sich auf Ashton Manor nicht sehr wohl. Sein Großvater hat ein Gemälde, das einen jungen Mann in einem eleganten Reitermantel zeigt, und irgendwie scheinen dessen Augen ihn ständig zu beobachten. Er spürt, dass dieses Bild ein dunkles Geheimnis verbirgt. Zudem scheint es seinem Großvater gesundheitlich immer schlechter zu gehen. Als er die Verbindung erkennt, ist es bereits zu spät.

Erzählt wird die Geschichte aus Ians Sicht. Dabei beginnt die Autorin ihre dunkle Novelle im Jahr 1878, als Celice - die kleine Schwester von Ian - spurlos verschwindet. Fortgeführt werden die Handlungen zehn Jahre später. Der rote Faden ist dabei stets deutlich erkennbar, sodass man dem Plot mühelos folgen kann. Selina Schuster verlässt den Pfad der primären Storyline hin und wieder, um weitere Figuren und Ereignisse einzubringen. Lediglich bei einem - nennen wir es "Umstand" - war ich am Grübeln, weswegen dieser eingebaut wurde. Er hatte an sich nichts mit der Story zu tun und trug nichts Wesentliches zu dieser bei. Unter uns gesagt empfand ich ihn sogar etwas als störend, da dabei die sonst so herrlich-schaurige und Unheil verkündende Grundstimmung angekratzt wurde.

Wohingegen die Auflösung ziemlich gelungen ist. Ich habe erst auf den letzten Seiten erahnen können, was passieren würde, und hielt dann trotzdem noch den Atem an. Dieser Twist böte sogar Potenzial für einen zweiten Teil.

Fazit: Eine kurzweilige und oftmals gruselige Geschichte, die den Leser gut unterhält. Perfekt für die kühlen Tage!

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Vom Fleck weg überzeugt

Mimik
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Stellt euch vor, ihr könntet mit einem einzigen Blick in das Gesicht eures Gegenüber dessen Gedanken und Gefühle erahnen. Jedes Zucken, jedes Zwinkern, jede noch so kleine Geste verrät euch, ob ihr die ...

Stellt euch vor, ihr könntet mit einem einzigen Blick in das Gesicht eures Gegenüber dessen Gedanken und Gefühle erahnen. Jedes Zucken, jedes Zwinkern, jede noch so kleine Geste verrät euch, ob ihr die Wahrheit hört oder belogen werdet. Klingt cool? Ist es auch! Und für Hannah Herbst ein unglaublich interessanter Job in der Mimik-Resonanz. Sie ist Expertin auf diesem Gebiet und wird daher oft von der Polizei zur Aufklärung von Fällen hinzugezogen.

"Mein Job ist es, unter anderem winzige und unwillentliche Ausdrücke im menschlichen Gesicht zu analysieren, um versteckte Emotionen zu entdecken." (Zitat)

Plötzlich gerät Hannah selbst ins Visier der Polizei - so soll sie in einem Blutrausch getötet und sich dabei selbst verletzt haben. Durch eine Operation herbeigeführte Amnesie fehlt ihr allerdings jegliche Erinnerung an die Tat. Auf dem ihr vorgespielten Vernehmungsvideo erkennt sie jedoch schnell, dass sie nicht die Wahrheit sagt...

Die Story ist mal wieder ausgeklügelter denn je und entführt den Leser diesmal in das Gebiet der Körpersprache. Für mich total interessant und absolut faszinierend. Die Geschichte, die Fitzek drumherum aufgebaut hat, ist stimmig und durchweg spannend. Er bleibt seinem Schreibstil gewohnt treu und bedient sich mehrerer Handlungsstränge, die erst zum Schluss ineinander übergehen.

Dem Charakter der Hannah hat Fitzek sehr viel Tiefgang verliehen. Ich konnte mich recht schnell mit ihr als Hauptprotagonistin anfreunden und habe sie insbesondere emotional sehr gerne begleitet. Die Geschichte wird hauptsächlich aus ihrer Sicht erzählt, was mir Hannah noch nähergebracht hat. Die Nebencharaktere sind ebenfalls real und authentisch dargestellt. Mir hat es hier wirklich an nichts gefehlt.
Zuletzt konnten mich die Bücher von Fitzek ja nicht mehr so richtig packen, aber mit Mimik hat er bei mir wieder eine Punktlandung hingelegt. Er schaffte es, meine Theorien mit seinen Wendungen zum Schluss vollständig zu zerstören.

Fazit: Ein durchweg spannender Thriller, der mich wieder begeistern konnte. Vom silbernen Buchcover bin ich kein Fan, aber der Inhalt hat mich vom Fleck weg überzeugt. Ich bin #fitzekfiziert!

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Originell, atmosphärisch, düster, ein paar Längen

Der Schattenriss
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Habt ihr euch dieses Buch ganz genau angesehen? Ist es nicht wunderschön? Allein schon das Cover und der Farbschnitt haben mich in Versuchung geführt. Ich liebe einfach die gebundenen Werke in der Festa-Lederoptik! ...

Habt ihr euch dieses Buch ganz genau angesehen? Ist es nicht wunderschön? Allein schon das Cover und der Farbschnitt haben mich in Versuchung geführt. Ich liebe einfach die gebundenen Werke in der Festa-Lederoptik! Aber dieses Buch sieht nicht nur mega aus, es macht auch inhaltlich einiges her.

Vorweg sollte euch aber eines klar sein. Fans von Purcell wissen wahrscheinlich genau, worauf ich hinaus will. So großartig Purcells Bücher sind, so anspruchsvoll sind sie eben auch. „Der Schattenriss“ liest sich nicht einfach mal eben so nebenher. Dieser Thriller braucht die volle Aufmerksamkeit seiner Leserschaft. Wenn man sich aber darauf einlässt, was vielleicht nicht immer leicht fällt, kann man in eine düstere, faszinierende Welt abtauchen, die durch Detailreichtum und Erzählkunst besticht.

Beinahe in einem präzisen Wechsel erzählt Laura Purcell die Story aus der Sicht der Scherenschnittkünstlerin Agnes, um die sich auch die Kriminalgeschichte strickt, und des 11-jährigen Mediums Pearl. Geschickt werden diese beiden Erzählstränge zu einer packenden Story verbunden, die immer wieder zum Fingernägelkauen animiert. Dabei baut die Autorin gekonnt Spannung auf, wirft an den richtigen Stellen Gruselelemente ein und schafft eine unglaublich realistische Umgebung, in der zwei Frauen, auf der Suche nach der Wahrheit, um das eigene Überleben kämpfen. Purcell hat ein Talent dafür, Szenen so zu beschreiben, dass man regelrecht Gänsehaut bekommt. Dabei findet sie immer das richtige Maß, um der Fantasie ihrer LeserInnen genügend Freiraum zu lassen. Diese wunderbar komplexe Geschichte liefert immer wieder gut konstruierte Wendungen, die zu einem unerwarteten Ende führen.

Obwohl Agnes die eigentliche Hauptperson ist, entpuppt sich Pearl für mich sehr schnell als wahre Sympathieträgerin der Geschichte. Vielleicht liegt es an ihrem kindlichen Wesen, welches Eindrücke noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive schildert. Ganz sicher ist es aber auch der Kampf mit den eigenen Geistern, den die Kleine tagtäglich führen muss und der mir einfach unglaublich ans Herz gegangen ist.

Ich persönlich hatte so meine Schwierigkeiten mit den Längen, die immer wieder mal entstanden sind. Grundsätzlich tut das dem Ganzen aber keinen Abbruch, und wahrscheinlich lieben einige von euch genau diese Erzählweise an Purcells Büchern.

Fazit: Packend, originell, atmosphärisch. Fans von viktorianisch angehauchten, düsteren Thrillern kommen hier voll auf ihre Kosten.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Düstere, fantasievolle Geschichte

Darryl Openworld
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In der Openworld sind Journalisten sehr angesehen. Sie werden wie Helden behandelt und regelrecht vergöttert. Bei ihnen in der Lehre sein zu dürfen, ist so ziemlich das Größte, was man sich vorstellen ...

In der Openworld sind Journalisten sehr angesehen. Sie werden wie Helden behandelt und regelrecht vergöttert. Bei ihnen in der Lehre sein zu dürfen, ist so ziemlich das Größte, was man sich vorstellen kann - natürlich abgesehen davon, selbst einer dieser begnadeten Master Journalisten zu sein. So wie Darryl, dessen Reportagen über seine Abenteuer überall bekannt sind. Und der nicht nur in der geheimen Dimension namens Openworld verweilen kann, sondern auch in der Grey World, die unserer Realität sehr nahe kommt. Er pendelt also immer hin und her auf der Suche nach einer neuen Story. Und die bekommt er auch recht flott. Wir erfahren mit Darryl, dass in Openworld ein paar Dinge so gar nicht stimmen. Irgendetwas ist da im Busch...

Mir sind die Figuren total ans Herz gewachsen: Darryl, den ich euch eben vorgestellt habe. Dean, der beste Freund von Darryl und als Geist unterwegs. Julianne, die in Grey World wohnt und in die sich Dean verliebt hat. Das ultimative Dreiergespann. Oder? Nun, lasst mich eines verraten: Hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Und es hat so viel Spaß gemacht, die Figuren bei ihrem Treiben zu begleiten. Bei ihren waghalsigen und gefährlichen Abenteuern. Bei dem Versuch, zwischenmenschliche Konflikte zu lösen oder an ihnen zu scheitern. Zudem liefern die Illustrationen eine Menge zum Entdecken, Gruseln und Wohlfühlen. Die Farben sind kräftig und wecken die unterschiedlichsten Emotionen beim Lesen.

Lediglich das Ende ist für mich ein kleiner Kritikpunkt, denn ich habe es nicht verstanden. Also, mir ist schon klar, was den einzelnen Figuren widerfahren ist, aber nicht, warum sie sich so und nicht anders entschieden haben. Hier und da wären ein paar zusätzliche Informationen zum besseren Verständnis sicher hilfreich gewesen.

Fazit: Man versinkt förmlich in den Seiten und darf hier eine düstere, fantasievolle Geschichte erleben, in die Themen eingeflochten wurden, die auch in unserer Welt bedeutend sind. Schaut unbedingt rein!

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