„...Olgas und Oskars Eltern hatten in diesem Jahr nicht nur ihre eigenen, sondern auch den Geburtstag ihrer Zwillinge vergessen. Sie hatten weder an Karneval noch an Ostern gedacht...“
Mit diesem Zitat ...
„...Olgas und Oskars Eltern hatten in diesem Jahr nicht nur ihre eigenen, sondern auch den Geburtstag ihrer Zwillinge vergessen. Sie hatten weder an Karneval noch an Ostern gedacht...“
Mit diesem Zitat beginnt ein humorvolles Kinderbuch. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Sie ist kindgerecht und voller Überraschungen.
Die Zwillinge Olga und Oskar streiten sich gern. Auslöser ist die Tatsache, dass Olga kurz vor Silvestermitternacht geboren wurde und Oskar danach. In einem aber sind sie sich sicher: Advent und Weihnachten darf nicht wieder ausfallen.
Beruflich aber ist das für ihre Eltern eine arbeitsreiche Zeit, denn sie stellen Weihnachtsschmuck her.
„...Jetzt habe ich ein ganz schlechtes Gewissen. Wir arbeiten einfach viel zu viel und haben zu wenig Zeit für euch...“
Also lassen sich die Eltern was einfallen und engagieren Frau von Schnörkel, eine Weihnachtsplanerin. Die hat eine Menge an Einfällen, aber leider keinerlei Gefühl dafür, wenn zu viel wirklich zu viel ist. Glücklicherweise gibt es Fiete, ehemaliger Seemann und jetzt der Mann für alle Fälle. Zusammen mit seiner Dogge Moby Dick bringt er wenigstens punktuell Ruhe in das Geschehen. Natürlich haben die Zwillinge ab und an auch eigene Einfälle, mit den Frau von Schnörkel nicht gerechnet hat.
Viele Schwarz-Weiß-Zeichnungen veranschaulichen das Geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, was zu Weihnachten wirklich wichtig ist.
„...Es ist Weihnachten. Wann wenn nicht zu dieser Zeit sollte man sich Hoffnungen machen?...“
Es ist einiges passiert, bevor Molly diese Gedanken kommen.
Die Autorin hat eine schöne Weihnachtsgeschichte ...
„...Es ist Weihnachten. Wann wenn nicht zu dieser Zeit sollte man sich Hoffnungen machen?...“
Es ist einiges passiert, bevor Molly diese Gedanken kommen.
Die Autorin hat eine schöne Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang geschrieben. Der Schriftstil ist sehr gefühlvoll. Die Erzählung entwickelt sich behutsam. Nichts wird übereilt.
Molly arbeitet als Verkäuferin in Glasgow. Doch es geht ihr schon lange nicht mehr gut. Plötzlich erleidet sie im Geschäft eine Panikattacke und fast einen Nervenzusammenbruch. Der Arzt verordnet ihr mindestens zwei Monate Ruhe.
Bei ihrer Freundin Lauren ist gerade Margaret, weil sie mit ihrem gebrochenen Bein nicht allein leben kann. Sie bietet Molly ihr Cottage auf Skye an. Da hätte sie die nötige Ruhe.Außerdem gibt es da keinen Handyempfang. So ist sie auch vor Anrufen der Eltern sicher, die wenig Verständnis für ihre Lage zeigen.
Molly genießt ihre Tage. Da steht plötzlich ein Mann mit einem kleinen Kater vor der Tür. Margaret hatte ab und an Tiere zur Pflege bei sich aufgenommen.
Tom ist Tierarzt. Er braucht für Dasher einen Pflegeplatz. Der junge Kater war von einem Auto angefahren wurden.
„...Pure hoffnungslose Panik lag in dem Blick des Kätzchens. Ein Gefühl, das Molly nur zu gut vertraut war...“
Molly nimmt Dasher bei sich auf. Sie lässt ihm viel Raum, berührt ihn anfangs nicht und gibt ihm Zeit, sich an sie zu gewöhnen. Ich darf als Leser auch die Gedanken des Katers verfolgen. Er ist misstrauisch, spürt aber, dass Molly ihn mag. Beide haben einander zwar nicht gesucht, aber gefunden. Sie tun sich gegenseitig gut. Molly nimmt ein altes Hobby wieder auf.
Und dann ist da noch Tom, der immer mal wieder nach der Wunde sieht...
Gut gefallen mir die Kapitelüberschriften in Schreibschrift. Zwischendurch werden die Texte durch eine kleine stilisierte schwarze Katze getrennt.
Jedem der drei Teile ist ein passendes Zitat an den Anfang gestellt. Eines lautet:
„...Du kannst nicht zurück gehen und den Anfang verändern. Aber du kannst starten, wo du bist und das Ende verändern….“
„...Wolle ist ein Wichtel, ein Weihnachtswichtel. Er ist so groß wie ein Kind und hat blaue Locken…“
Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch aus der Reihe Leserabe für die erste Lesestufe. Kurze kindgerechte ...
„...Wolle ist ein Wichtel, ein Weihnachtswichtel. Er ist so groß wie ein Kind und hat blaue Locken…“
Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch aus der Reihe Leserabe für die erste Lesestufe. Kurze kindgerechte Texte in großer Schrift passen zur Zielgruppe.
Am Nordpol ist der Weihnachtsmann gestürzt und hat sich das Bein gebrochen. Er wird in den Urlaub geschickt.
Wie heißt es in einem bekannten Sprichwort? Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Sinngemäß passiert das nun auch in der Weihnachtsmannwerkstatt. Die Wichtel sind für alle Dummheiten zu haben. Nur Wichtel Wolle und Rentier Rick bereiten noch die Geschenke für die Kinder vor. Allein aber werden sie da nicht schaffen. Ob Wolle etwas einfällt, wie er die anderen zur Mitarbeit motivieren kann?
Sehr schöne farbige Illustrationen zeichnen das Buch aus. Die Texte werden gekonnt darin integriert.
Drei Leserätsel schließen das Buch ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
„...Nahrungsmittel waren noch immer rationiert, und Lebensmittelkarte teilten das wenige, was vorhanden war, unter der Bevölkerung auf. Man baute Gemüse an, wo immer eine freie Rasenfläche zu finden war...“
Nach ...
„...Nahrungsmittel waren noch immer rationiert, und Lebensmittelkarte teilten das wenige, was vorhanden war, unter der Bevölkerung auf. Man baute Gemüse an, wo immer eine freie Rasenfläche zu finden war...“
Nach einer kurzen Episode aus dem Jahre 1939 wechselt das Geschehen ins Jahr 1949. Aus dieser Zeit stammt das obige Zitat. Als Leser befinde ich mich in Halle an der Saale.
Die Autorin hat einen spannenden Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Dazu beigetragen hat die ausführliche Recherchearbeit, die in jeder Zeile spürbar ist.
Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Sehr gut werden die Zeitverhältnisse geschildert. Der verlorene Krieg und die Besatzung führen zu Unsicherheit und Angst. Während einige dem Neuen eine Chance geben wollen, können sich andere nicht von der Vergangenheit lösen.
Zwei Familien stehen im Mittelpunkt der Handlung. Das ist zum einen der Schokoladenfabrikant Mendel und seine Tochter Irene, zum anderen der Salzwirker Paul Thulke und seine Schwester Petra.
Sehr gekonnt eingebunden in die Geschichte werden die Traditionen der Salzwirker. Sie stehen füreinander ein, sind in ihrer Tracht gut zu erkennen und übernehmen Aufgaben im gesellschaftlichen Leben der Stadt.
„...Traditionen waren wichtig, um nicht zu vergessen, wer man war. Gemeinsam gepflegte Traditionen schufen einen Zusammenhalt, der Sicherheit gab und die Menschen auffangen konnte, wenn sie der Verzweiflung nah waren...“
Außerdem lerne ich eine Menge über die Herstellung von Süßigkeiten. Kakao war Mangelware, also musste man sich anders behelfen. Irene steht ihrem Vater zur Seite und hat Ideen, was man anbieten kann. Fehlende Maschinen, knappe Rohstoffe und nicht absehbare Eingriffe der Politik machten die Führung der Fabrik nicht einfach.
„...Kontrolleure waren das nicht, sondern zwei Genossen vom Ministerium des Inneren […] Mach dir keine Sorgen, Renilein. Das gehört heute dazu. Neue Besen kehren gut, aber die alten kennen die Ecken...“
Ein drittes Thema klingt im Buch an. Petra spielt in Halle Theater. Durch eine Freundin kommt sie in die Filmstudios nach Babelsberg. Dort trifft sie alles, was in der damaligen Zeit Rang und Namen hatte. Dazu gehörten Claus Holm und Klausjürgen Wussow. Allerdings möchte Petra gern ans Theater. Der Film ist nur ihre zweite Option.
Angesprochen wird auch die Lage der Flüchtlinge. Sie sind von vielen in Halle nicht gern gesehen. Irenes Mutter Ada stammt von einem Gut in Samland. Ihrer Großmutter und ihrer Tante gelang die Flucht. Was sie erlebt haben, wird nur knapp angedeutet. Ada allerdings hofft noch immer, dass sie ihr Gut zurück bekommen. Ihre Tochter sieht das weitaus realistischer. Sie hat begriffen, dass vieles unumkehrbar geworden ist.
„...Der Krieg hat vielleicht die Grenzen verschoben und die Machtverhältnisse geändert, aber die Menschen blieben doch dieselben...“
Neid, Missgunst oder Rachegefühle werden immer noch ausgelebt. Doch manchmal zeigt sich, dass man einen Menschen falsch eingeschätzt hat. Das muss Irene erkennen. Sie wird positiv überrascht.
Und natürlich gibt es auch die Liebe. Kann es zwischen dem Salzwirker Paul und der Fabrikantentochter Irene eine gemeinsame Zukunft geben?
Ein Nachwort rundet die Geschichte ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass hier völlig unterschiedliche Menschen und Charaktere agieren durften, im Mittelpunkt aber die gesellschaftlichen Gegebenheiten und der Umgang mit Traditionen stand. Mir war bisher zum Beispiel nicht bewusst, dass die Hallorenkugeln aus der Not geboren wurden.
„...Wenn ich im letzten Weltkrieg eins gelernt habe, dann ist das, dass sich jeder nach Frieden sehnt, aber keiner den Krieg verlieren will...“
Dieser Satz fällt während des Zweiten Weltkrieges in Großbritannien. ...
„...Wenn ich im letzten Weltkrieg eins gelernt habe, dann ist das, dass sich jeder nach Frieden sehnt, aber keiner den Krieg verlieren will...“
Dieser Satz fällt während des Zweiten Weltkrieges in Großbritannien. Zwei Schicksale in dieser Zeit werden im Buch nebeneinander erzählt. Die beiden Lebenswege kreuzen sich erst kurz vor Schluss.
Im Jahre 1933 ist Oswald von Stein 26 Jahre alt, als er mit Begeisterung der Bücherverbrennung in Berlin folgt. Wenige Monat später wird in London Charles Wilhelm Schmidt geboren, der bei seinem Vater aufwächst, während die Mutter Medizin studiert.
Dann wechselt die Autorin ins Jahr 1939. Die folgende Ereignisse werden einmal aus der Sicht eines Kindes, einmal von einem überzeugten Nationalsozialisten geschildert. Der Schriftstil passt sich dem gekonnt an.
„...Was Krieg ist, weiß Charles ganz genau. Das ist, wenn irgendwo weit weg Soldaten mit Gewehren und Kanonen aufeinander schießen...“
Doch der Krieg kommt näher. Deshalb beschließen die Eltern, Charles zu einer Tante nach Schottland zu schicken. Tante Grace ist zwar schon betagt, aber für Charles beginnt eine unbeschwerte Zeit. Mit Freunden erlebt er manch Abenteuer. Der Absturz von Rudolf Hess wird gekonnt in die Handlung einbezogen. Auf einer nahegelegenen Farm arbeitet Charles mit Begeisterung. Er möchte später in der Landwirtschaft tätig sein.
Währenddessen sehnt Oswald von Stein das Ende seiner Ausbildung herbei. Er will an die Front, so schnell wie möglich. Selbst der Tod seines jüngeren Bruders sorgt für kein Umdenken. Doch im Kessel von Stalingrad bleibt ihm nur der Gang in die Gefangenschaft. Es fühlt sich wie eine persönliche Niederlage an. Das Grauen in der Stadt wird genauso detailliert beschrieben, wie der Marsch der Gefangenen nach Sibirien. Auf dem aber zeigt sich die andere Seite des Oswald von Stein. Er kümmert sich um die, die schwächer sind als er.
„...Wir haben es bis hierher geschafft. Denk daran: Wir haben uns zwar ergeben, aber das ist etwas anderes als aufgeben. Unsere Selbstachtung können sie uns nicht nehmen….“
Das Kriegsende bringt für beide einen erneuten Einschnitt. Charles` Eltern sind tot. Die Tante weiß, dass der Junge bei ihr keine Zukunft hat. Ihr Leben wird nur noch kurz währen. Sie schickt ihn mit ihrem Enkel Greg nach Afrika.
Oswald von Stein steht nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft vor dem Nichts. Sein Elternhaus wurde anderen Leuten zugesprochen. Der Vater ist tot, die Stiefmutter lebt inzwischen in Afrika, Sie ist bereit, ihm ein Heim zu bieten.
Wieder wird ausführlich geschildert, wie sich die Lebensverhältnisse der beiden dort entwickeln. Für sie geht es durch ein tiefes Tal, bis sich endlich eine Zukunft absehen lässt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, Stimmungen lebendig zu machen und Geschichte anschaulich zu erzählen.