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Veröffentlicht am 12.03.2024

Spannende Kurzgeschichtensammlung, die gerne ausführlicher ausgeführt worden wäre

Reichenau - Insel der Geheimnisse
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Mit "Reichenau - Insel der Geheimnisse" hat Tanja Kinkel eine Kurzgeschichtensammlung unter Teilnahme diverser Autorinnen herausgegeben, derer zentraler Punkt und Gemeinsamkeit das Kloster der Insel Reichenau ...

Mit "Reichenau - Insel der Geheimnisse" hat Tanja Kinkel eine Kurzgeschichtensammlung unter Teilnahme diverser Autorinnen herausgegeben, derer zentraler Punkt und Gemeinsamkeit das Kloster der Insel Reichenau im Bodensee ist.

Über einen Zeitraum von 817 Jahren - von 724 bis 1541 - werden in 10 Kurzgeschichten zuzüglich einem Vorwort verschiedene spannende und interessante Ereignisse rund um das Kloster und seine jeweiligen Zeitgenossen erzählt. Dabei gewähren die Autorinnen uns Leser/innen sehr anschaulich Einblicke in die zahlreichen Epochen, die dieses geschichtsträchtige Kloster bereits überdauert hat. Es kommt zu Intrigen, Machtkämpfen und auch Morden. Zudem gewinnt man auch einen Eindruck über Ängste und Sorgen der Bevölkerung rund um das Kloster und der Insel, die oft vom Wohlwollen der jeweiligen Klosterführung abhängig waren.

Die Idee einer Kurzgeschichtensammlung über die Insel Reichenau und ihr Kloster ist sehr interessant und spannend. Leider fehlte mir jedoch zum einen durch die großen Jahresabstände zwischen den einzelnen Geschichten und zum anderen durch die Kürze der Erzählungen der Bezug zu den Protagonisten und dem Inhalt der jeweiligen Kurzgeschichte. Wir erhalten viel Information und lernen viele Persönlichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes "kurz" kennen. Sobald dann aber so etwas wie annähernd Nähe zu den Kurzgeschichten entsteht, sind sie leider schon zu Ende.

Mein Fazit:

"Reichenau - Insel der Geheimnisse" ist eine sehr interessante Geschichtensammlung, die für mich ausführlicher und zusammenhängender hätte ausfallen dürfen. Für alle Leser/innen, die einen Ein- und Überblick über die Insel Reichenau gewinnen möchten, ist diese Sammlung eine kurzweilige und informative Lektüre.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Erst zum Ende überzeugend.

Das Amulett der Sekhmet
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Stefanie Schürmann erzählt in ihrem Buch die Geschichte der Chirurgin Mara Wallner, die aufgrund schrecklicher Erlebnisse während der Kämpfe in Afghanistan sich nach Ägypten zurück zieht. Dort gelangt ...

Stefanie Schürmann erzählt in ihrem Buch die Geschichte der Chirurgin Mara Wallner, die aufgrund schrecklicher Erlebnisse während der Kämpfe in Afghanistan sich nach Ägypten zurück zieht. Dort gelangt sie an "Das Amulett der Sekhmet", mit dessen Hilfe sie sich in das alte Rom zur Zeit der Regentschaft von Gaius Julius Caesar begeben kann. Bedingt durch ihre medizinische Ausbildung wird sie dort Ärztin in einer Gladiatorenschule und lernt unter anderem den noch jungen Octavius und auch Brutus kennen. Was wird Mara in Rom alles erleben? Kehrt sie durch das Portal wieder zurück? Oder bleibt sie in Rom für immer?

Das Cover des Buches setzt eindrucksvoll den römischen Adler in den Vordergrund einer kargen Wüstenlandschaft. Der Klappentext macht zudem sehr neugierig und lässt Spannendes im alten Rom in Bezug auf Caesars historisch bekannten Ablebens erwarten. Leider konnte das Buch diese Erwartungen für mich nicht erfüllen. Es fehlt an Spannung und Dramaturgie. Zudem verliert die Hauptprotagonistin für mein Dafürhalten ihre Identität. Die positiv hervorzuhebenden Beschreibungen der Landschaften und der Personen, die Mara im Laufe der Erzählung kennenlernt, verschaffen den Leser/innen zwar ein sehr schönes Bild, verhelfen der Geschichte aber eher zu ungewollten Längen, so dass selbst eine zwischenzeitlich aufkommende Spannung gleich wieder im Keim erstickt wird.

Hervorzuheben bleibt für mich lediglich ein gelungenes Finale, ein sehr gut gegliedertes Glossar und das Lokalkolorit des alten römischen Reiches.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Weihnachtserzählung in gruseliger Verpackung

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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In dem Jugendbuch "Schatten - Der Pakt" von Timo Parvela wird die Geschichte von dem 13-jährigen Pete erzählt, der sich nichts sehnlicher vom Weihnachtsmann wünscht, als das seine Freundin Sara wieder ...

In dem Jugendbuch "Schatten - Der Pakt" von Timo Parvela wird die Geschichte von dem 13-jährigen Pete erzählt, der sich nichts sehnlicher vom Weihnachtsmann wünscht, als das seine Freundin Sara wieder gesund wird.
Um aber diesen Wunsch erfüllt zu bekommen, verlangt der Wichtel Elpiö von ihm, dass er seinen Schatten dafür hergibt. Pete willigt ein und Sara wird tatsächlich wieder gesund. Als Pete dann jedoch feststellen muss, dass er sich menschlich verändert hat, will er unbedingt seinen Schatten wieder zurück haben. Also macht er sich mit Sara auf die hoffnungslos erscheinende Suche.
Wird es ihm gelingen, seinen Schatten wiederzufinden?

Die Erzählung, die zur Weihnachtszeit in Finnland spielt, wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen aus der Sicht von Pete und zum anderen aus der Sicht der Schattenflickerin Uudit. Untermalt wird der Text durch sehr gekonnte, aber auch sehr gruselige Illustrationen des Grafikers Pasi Pitkänen. Die Illustrationen sind hier und da durchaus hilfreich, die doch sehr außergewöhnliche Handlung zu verstehen.
Obgleich die Geschichte sehr spannend und bildhaft geschrieben ist, wirkt sie auf mich doch zeitweise arg verwirrend und sprunghaft. Zudem ist das Ende für mich ein wenig enttäuschend gewesen, auch wenn natürlich ein zweiter Band als Fortsetzung bereits in Arbeit ist.

Mein Fazit:
Eine Leseempfehlung für bereits 10-jährige auszusprechen halte ich für sehr bedenklich, da sowohl die Geschichte selber als aber auch insbesondere die Illustrationen für diese junge Leserschaft zu gruselig ist und sehr verstörend wirken könnte.
Eine sehr gute Idee ist hier leider nicht bis zum Ende ausgearbeitet.
Für alle interessierten Leser, die mindestens 12, eher 14 bis 16 Jahre, alt sind und besonders viel Freude an wirklich sehr gut gestaltete, düstere und skurile Bilder haben, kann ich das Buch durchaus empfehlen. Für alle jüngeren Leser/innen eher nicht!

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Eine wunderbare Zeitreise nach Dresden, der der bleibende Eindruck fehlt.

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Anne Stern erzählt in ihrem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" über das Gefühlschaos der Elise Spielmann.

Elise Spielmann ist die Tochter von Georg Spielmann, Violinist an der Semperoper ...

Anne Stern erzählt in ihrem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" über das Gefühlschaos der Elise Spielmann.

Elise Spielmann ist die Tochter von Georg Spielmann, Violinist an der Semperoper in Dresden, der sich zu höherem berufen fühlt. Um dieses Ziel zu erreichen, schreckt er auch nicht davor zurück, seine Tochter mit Adam Jacobi zu vermählen, obgleich dieser Mann gleichen Alters wie er ist. Zufällig begegnet Elise auf dem Platz vor der Oper dem Malergehilfen Christian Hildebrandt und die beiden verlieben sich ineinander. Von da an beginnt für Elise ein Auf und Ab ihrer Gefühlswelt und sie muss sich letztendlich entscheiden zwischen den Interessen ihres Vaters oder dem Drang ihres Herzens. Wie wird ihre Entscheidung aussehen?

Die Geschichte des Romans spielt um das Jahr 1841. Die Semperoper ist für die Dresdner Bevölkerung und für alle Künstler und Musiker, die in ihr angestellt sind, etwas ganz besonderes. Somit ist der Roman natürlich auch mit einer Fülle von Verweisen auf die Musik zu dieser Zeit gespickt. Das Lokalkolorit Dresdens ist herausragend dargestellt. Jede(r), die/ der schon einmal in Dresden war, wandelt sofort mit den Protagonisten zusammen durch die Altstadt und geniesst regelrecht vor Augen den besonderen Flair der Elbe-Metropole. Leider kann die eigentliche Geschichte diesem positiven Aspekt nicht folgen. Es werden zu viele einzelne Erzählstränge aufgegriffen, die für mich am Ende nicht schlüssig genug zusammengeführt werden konnten. Zudem fehlt es mir an der auch für einen historischen Roman notwendigen Portion Spannung. Dieses macht die Lektüre des ca. 380 Seiten starken Romans nicht unbedingt begeisternd.

Ein Roman, den ich nicht zwingend noch einmal lesen würde.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Hyänen, die nicht so richtig beissen!

Die Stunde der Hyänen
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Der Thriller "Die Stunde der Hyänen" beginnt enorm vielversprechend.
Der VW-Bulli des Arbeitslosen Radek Malarczyk wird zu später Stunde in Berlin-Kreuzberg in Flammen gesteckt. Radek entkommt der Feuerbrunst ...

Der Thriller "Die Stunde der Hyänen" beginnt enorm vielversprechend.
Der VW-Bulli des Arbeitslosen Radek Malarczyk wird zu später Stunde in Berlin-Kreuzberg in Flammen gesteckt. Radek entkommt der Feuerbrunst mit nur knapper Not und muss, nachdem er dem Brandstifter noch kurz Auge in Auge gestanden hat, mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht werden. Neben der Polizei sind natürlich auch die Medien sofort an dem schrecklichen Ereignis interessiert und machen sich auf den Weg, den Tatort zu untersuchen und Radek zu befragen. Es beginnt die Fahndung nach dem Brandstifter, der den Leser/innen relativ früh bekannt ist, so dass wir der Polizei immer einen Schritt voraus sind.
So weit so gut. Viele Thriller und Krimis sind schon so mit einem spannenden Thema verfahren und konnten die Leser/innen auf einer atemlosen Jagd nach den Verbrecher/innen mitnehmen. Leider nicht so in diesem Fall.

Der Autor, Johannes Groschupf, macht - Achtung, passend in der momentanen Adventszeit! - zu viele Türchen auf. Will heißen, es werden den Leser/innen immer mehr Themen und soziale Brennpunkte präsentiert und die Fahndung gerät immer mehr in den Hintergrund. Neben der oben bereits beschriebenen Alkoholsucht beschäftigt sich der Thriller mit häuslicher Gewalt, Kindesmißbrauch, den Sinti-/Roma-Stigmen, der Selbstjustiz in Form einer Bürgerwehr, der Zwangsprostitution, Religionsminderheiten und dem Drogenhandel.
Für meinen Geschmack zu viele Brennpunkte, die jeder für sich für einen Thriller schon ausreichend wären. Das alles in einem 263 Seiten starken Buch ausreichend zu verpacken, ist schon eine gewaltige Aufgabe, die der Autor leider nicht spannend genug lösen konnte.

Fazit:
Ein absolut spannender Plot verliert sich in den zu vielen sozialen Problemen der Großstadt Berlin und verdient sich zum Ende auch das Prädikat Thriller nicht mehr! Sehr schade, denn hier war so viel mehr drin!

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