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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2022

Definitiv keine verschwendete Zeit

Alle_Zeit
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Ich habe von der Autorin Terese Bücker zwar bisher noch keine Bücher gelesen, doch dank des Klappentextes bin ich mit sehr hohen Erwartungen an dieses Sachbuch herangegangen. Das Thema, dem sich die Autorin ...

Ich habe von der Autorin Terese Bücker zwar bisher noch keine Bücher gelesen, doch dank des Klappentextes bin ich mit sehr hohen Erwartungen an dieses Sachbuch herangegangen. Das Thema, dem sich die Autorin widmet, ist die Zeit. In unterschiedlichen Kapiteln führt die Autorin die unterschiedlichen Herausforderungen der heutigen Zeit auf und weist insbesondere auf die heute immer noch vernachlässigte Care-Zeit hin, ohne die unsere Gesellschaft nicht so funktionieren würde, wie sie es tut und die trotzdem nicht entsprechend gewürdigt scheint.
Das Buch ist fundiert aufgearbeitet und mit unterschiedlichsten Quellen unterlegt. Insbesondere für mich als Wissenschaftlerin war das Buch wirklich sehr ansprechend. Die Gedankengänge der Autorin kann man sehr gut folgen und die unterschiedlichen Aspekte werden sehr gut eingeführt und diskutiert. Ab und zu fand ich die Kapitel etwas langatmig, da sich manche Argumentationen doch wiederholten.
Für mich ist dieses Buch aber trotzdem ein absolutes Sachbuch-Highlight. Das Buch ist definitiv augenöffnend und anregend, da ich so über manche Dinge bisher einfach nicht nachgedacht habe. Ich glaube nun, ein sehr viel besseres Verständnis für Zeit zu haben und auch die Zeit von anderen besser zu würdigen. Ich hatte seit dem Lesen bereits einige Diskussionen mit meinen Kollegen und Kolleginnen über Themen, die in diesem Buch angesprochen wurden. Es hat meinen Alltag also durchaus sehr bereichert. Trotzdem lässt es mich etwas hilflos zurück – ja, ich verstehe besser, was das Problem ist, aber mir als Einzelperson fällt es schwer, etwas konkretes dagegen zu tun.
Trotzdem für mich ein tolles Buch, dass ich sicherlich nochmals lesen werde!

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Mit kleinen Schritten zu mir selbst

Spaziergang zu dir selbst
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Das Buch "Spaziergang zu dir selbst" ist bereits das zweite Buch des Autors Biyon Kattilathu, dass ich gelesen habe. Wie auch bei dem anderen Buch, dass ich bereits kenne, stört mich auch hier wieder etwas ...

Das Buch "Spaziergang zu dir selbst" ist bereits das zweite Buch des Autors Biyon Kattilathu, dass ich gelesen habe. Wie auch bei dem anderen Buch, dass ich bereits kenne, stört mich auch hier wieder etwas das Cover. Ja, grundsätzlich passt das Cover sehr gut zum Titel – der Autor nimmt mich mit auf einen Spaziergang – aber ich persönlich komme nur leider schwer ran an Buchcover, von denen mir die Autoren und Autorinnen entgegenschauen.
Beim Lesen ist mir der Autor selbst allerdings sehr sympathisch und er gibt sich auch authentisch, indem er Anekdoten aus seinem eigenen Leben einbringt. Das Thema der Achtsamkeit und Selbstfindung wird aktuell in vielen Büchern und Beiträgen behandelt – damit trifft der Autor auch meinen Geschmack. Insbesondere das Konzept und die Ausgestaltung mag ich in diesem Buch sehr. Ich fühle mich wirklich mitgenommen auf einen Spaziergang. Die Verbindung zur Natur wird fast schon greifbar und man glaubt den Wald fast schon zu riechen. In jedem der einzelnen Kapitel begeht man einen neuen Abschnitt des Spaziergangs und verbringt so eigentlich einen ganzen Tag mit dem Autor.
Inhaltlich hat mir das Buch tatsächlich streckenweise geholfen ein paar Dinge in meinem Leben positiver zu betrachten oder Situationen zu hinterfragen. Vermutlich werde ich das Buch sogar nochmals lesen, um einige der Gedanken besser zu festigen und in meinen Alltag zu integrieren. Ansonsten war das Buch sehr kurzweilig und insbesondere Menschen, die die Natur sehr lieben, können vermutlich sehr gut darüber weg sehen, dass das Buch nicht allzu viel neues vermittelt sondern mehr dabei hilft, Dinge in sich selbst (wieder) zu finden. Ich habe es sehr genossen und werde es wie gesagt vermutlich nochmals lesen.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Ein außergewöhnliches Ermittlerduo stellt sich vor

Schwarzlicht
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Mit dem Krimi "Schwarzlicht" von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus startet eine neue Trilogie rund um das Ermittlerduo der Kommissarin Mina Dabiri und dem Mentalisten Vincent Walder. Als Mina und ihr ...

Mit dem Krimi "Schwarzlicht" von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus startet eine neue Trilogie rund um das Ermittlerduo der Kommissarin Mina Dabiri und dem Mentalisten Vincent Walder. Als Mina und ihr Team eine tote Frau in einer Kiste finden, die mit Schwertern durchbohrt wurde, spricht Mina den Mentalisten Vincent, um neue Einblicke zu gewinnen. Immerhin erinnert der Mord sehr an eine misslungene Zaubervorstellung.

Der Schreibstil ist flüssig und insbesondere mag ich die Charaktere der Kommissarin und des Mentalisten. Nicht nur die Kombination beider Professionen, sondern auch die Eigenheiten der beiden, machen aus ihnen ein sehr interessantes Ermittlerduo, denn beide führen nicht unbedingt ein normales Leben und jeder von ihnen kämpft auf seine Weise mit den Tücken des Alltäglichen. Auch das Team rund um die Kommissarin Mina Dabiri ist sehr interessant. Hier erwarte ich noch einige spannende Einblicke in den noch folgenden Teilen der Trilogie.

Inhaltlich ist der Fall des Buches sehr gut konstruiert. Der Aufbau erlaubt es dem Lesenden mitzurätseln und besonders gut finde ich zudem, dass die Lösung nicht zu vorhersehbar ist. Der Krimi kommt zudem mit ein paar überraschenden Wendungen daher. Bei den Aspekten der Zauberei blieben die Gedanken und Beschreibungen eher oberflächlich, hier hätte ich mir etwas mehr Magie erhofft. Zu viele Details gab es stattdessen aus dem Privatleben von Mina und Vincent. Für mich persönlich war das etwas zu viel, andererseits ermöglicht es einem, die Charaktere besser kennenzulernen – für die Fortführung der Reihe also vermutlich durchaus relevant.

Das Buch selbst birgt für mich allerdings noch ein großes Rätsel: Der Titel des Buches. Hier könnte ich mir allerdings vorstellen, dass es sich um ein Problem bei der Übersetzung handelt.

Bei dem Buch handelt es sich um einen guten Start in die Serie. Der Fall ist interessant und gut konstruiert und wenn man zudem auch auf die beruflichen und die persönlichen Hintergründe der Charaktere wert legt, dann ist dieses Buch definitiv eine zu empfehlende Lektüre.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Erfrischend anders und sehr lehrreich

Kindern mehr zutrauen
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In dem Buch "Kindern mehr zutrauen – Erziehungsgeheimnisse indigener Kulturen, stressfrei - gelassen - liebevoll" nimmt uns die Autorin Michaeleen Doucleff mit auf die Reise zu den Ursprüngen der Kindererziehung. ...

In dem Buch "Kindern mehr zutrauen – Erziehungsgeheimnisse indigener Kulturen, stressfrei - gelassen - liebevoll" nimmt uns die Autorin Michaeleen Doucleff mit auf die Reise zu den Ursprüngen der Kindererziehung. Sie reist mit ihrer Tochter zu vier unterschiedlichen indigenen Kulturen und begleitet sie in ihrem Alltag und beobachtet.

Genau von diesen Beobachtungen berichtet dieses Buch und bietet somit auf Basis vieler konkreter Beispiele aus dem Alltag sehr praktische Tipps. Ziel des Buches ist es, praktische Tipps aufzuzeigen. Die Bandbreite ist groß und ich habe bisher selten Ratgeber gesehen, die so spezifisch und auch hilfreich erscheinen. Allerdings ist der Alltag indigener Völker nicht immer mit unserer westlichen Lebensweise vergleichbar, insbesondere weil bei indigenen Kulturen meist mehrere Generationen für die Erziehung zuständig sind, und nicht wie bei uns die moderne Kernfamilie.

Aber das ist vermutlich auch genau der Punkt. Basierend auf der Prämisse das viele Studien in Veröffentlichungen sich auf die westliche Kulturen beziehen und diese sich global gesehen oft als Ausreißer präsentieren, richtet die Autorin ihren Blick auf die Gegebenheiten indigener Kulturen. Auch basierend auf der Annahme, dass diese sich eher im Zentrum der Gauß-Kurve befinden, wie in Studien gezeigt wurde. Gleichzeitig ist dieses Buch aber nicht durch weitere Forschungen gestützt, da es in diesem Bereich anscheinend kaum zuverlässige Primär- und Sekundärliteratur zu geben scheint.

Trotzdem finde ich das Buch sehr interessant. Nicht nur aus Hinsicht der Kindererziehung. Ich habe sehr oft inne gehalten und reflektiert, wie viel man im Alltag auch beim Umgang mit dem Partner, Freundinnen oder Kolleginnen verbessern kann und könnte. Der Blick dieses Buches ist allerdings sehr geprägt vom weiblichen Einfluss auf die Erziehung. Aber dies hängt vermutlich auch mit den Gegebenheiten der Beobachtung zusammen.

Für mich ein tolles Buch, dass nicht nur unterhaltsam geschrieben ist, sondern zudem sehr lehrreich erscheint. Ich werde dieses Buch sicherlich noch öfter zur Hand nehmen!

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Ruhig, schön und fast schon meditativ

Der perfekte Kreis
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In dem Roman "Der perfekte Kreis" von Benjamin Myers geht es genau darum: den perfekten Kreis zu erschaffen. Genauer gesagt, den perfekten Kornkreis. Als im Jahr 1989 auf den Feldern im Süden Englands ...

In dem Roman "Der perfekte Kreis" von Benjamin Myers geht es genau darum: den perfekten Kreis zu erschaffen. Genauer gesagt, den perfekten Kornkreis. Als im Jahr 1989 auf den Feldern im Süden Englands seltsame Muster auftauchen, nehmen die Gerüchte ihren lauf, wer oder was hinter diesen Mustern steckt. Als Lesender erfährt man dies nicht nur aus Zeitungsartikeln, sondern auch aus dem Blickwinkel der beiden Männer Redbone und Calvert, die in dieser Saison versuchen, den perfekten Kornkreis zu erschaffen.

In diesem Buch geht es zwar vorrangig um Kornkreise, aber auch um einen tiefen Respekt zur Natur, Freundschaft und den Wunsch, die Fesseln der Vergangenheit und Gesellschaft hinter sich zu lassen. Mit ruhigen und poetischen Worten schafft es der Autor, mich durch die empathische Sichtweise der Protagonisten auf Umwelt und Tiere zu fesseln. Das Buch wirkt durch die Schönheit der Worte fast schon meditativ, ähnlich wie der beschriebene Prozess, die Ähren vorsichtig nieder zu drücken, ohne sie zu beschädigen.

Die großartige Beschreibung der Landschaft und somit die Faszination der beiden Protagonisten für ihre Umwelt zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Ansonsten beschäftigt sich jedes Kapitel mit einem neuen Kornkreis und dessen Erschaffung. Wir erfahren fast schon nebenher etwas über die Vergangenheit der beiden Männer. Zugleich wirft der Autor immer wieder auch kritische aktuelle Themen wie Monokulturen oder die globale Erwärmung auf.

Wer mit vielen Wendungen oder Spannungen rechnet, ist mit diesem Buch vermutlich nicht gut beraten. Mir aber hat es sehr gefallen und es war genau das richtige, um Abends auch mal abzuschalten und einfach nur die ruhige und schöne Melodie der Worte auf sich wirken zu lassen. Über die Charaktere hätte ich gern mehr erfahren, um eine bessere Beziehung aufzubauen. Aber rückblickend passt auch das ganz gut zu diesem Buch.

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