Cover-Bild Der mexikanische Fluch
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Magischer Realismus
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 26.10.2022
  • ISBN: 9783809027478
Silvia Moreno-Garcia

Der mexikanische Fluch

Roman - Der New-York-Times-BESTSELLER
Frauke Meier (Übersetzer)

Ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen. Eine mutige junge Frau. Und ein dunkles Geheimnis.

Mexiko, 1950: Ein verstörender Brief führt die junge Noemí in ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen: Dort lebt ihre frisch vermählte Cousine Catalina, die behauptet, ihr Mann würde sie vergiften. Sofort tauscht Noemí die Cocktailpartys der Hauptstadt ein gegen den Nebel des gespenstischen Hochlands. High Place ist der Sitz der englischen Familie Doyle, in die Catalina überstürzt eingeheiratet hat. Doch das Ansehen der Doyles ist längst verblasst und ihr Herrenhaus zu einem dunklen Ort geworden. Gut, dass Noemí keine Angst hat – weder vor Howard Doyle, dem widerwärtigen Patriarchen der Familie, noch vor Catalinas eitlem Ehemann Virgil. Aber als Noemí herausfindet, was auf High Place vor sich geht, ist es zu spät: Sie ist längst in einem Netz aus Gewalt und Wahnsinn gefangen …


Der internationale Sensationsroman »Mexican Gothic« endlich in deutscher Übersetzung!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2022

Potenzial nicht ausgeschöpft

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Zwar sind Bücher, deren einziger Handlungsstrang in der Vergangenheit spielen, nicht meine Favoriten, doch der Klappentext klang einfach zu gut – und so musste ich unbedingt herausfinden, was es mit dem ...

Zwar sind Bücher, deren einziger Handlungsstrang in der Vergangenheit spielen, nicht meine Favoriten, doch der Klappentext klang einfach zu gut – und so musste ich unbedingt herausfinden, was es mit dem mexikanischen Fluch auf sich hat. Zugegeben haben mich die Bewertungen der Originalausgabe auch neugierig gemacht - und hier war ich nun, gemeinsam mit Noemí in den mexikanischen Bergen.

Das abgelegene Herrenhaus erfüllt alle Erwartungen, die man an eine Familie hat, deren Reichtum Vergangenheit ist. Modriger Geruch, die Möbel mit Leintüchern abgedeckt. Die Energieversorgung lässt zu wünschen übrig. Die Tapete blättert ab, was man trotz des düsteren Lichts erkennen kann. Um ehrlich zu sein, zeigt dieses Haus den wahren Charakter der Familie Doyle: zerfressen vor Missgunst und Gram, außen hui – innen pfui.

Zwar sind auch die Figuren mit Bedacht gewählt und ihre Stärken und Schwächen sind gut aufeinander abgestimmt. Doch das gewisse Etwas fehlte. Leider blieben gerade Noemí und Catalina zweidimensional. Die eine unerschrocken, die andere verträumt. Die eine intelligent, fast durchtrieben – die andere naiv und großmütig.

Auch die Geschichte hätte gut und gerne einige Seiten kürzer sein können. Als gewiefter Leser im Horror-Genre ahnt man ziemlich schnell, worauf das alles hinauslaufen wird. Zwar war die Spannung stetig da, allein schon durch die atmosphärische Beschreibung des Settings, zwischendurch gab es aber auch einen Leerlauf und etwas Wirrwarr. In der Originalausgabe wird überschwänglich der Schreibstil gelobt, und ich weiß, dass es immer sehr schwer ist, diesen in einer Übersetzung einzufangen. Manchmal waren die Sätze etwas holprig, die Dialoge unbeholfen. Trotz aller Kritik wurde ich immer wieder in den Sog gezogen und wollte wissen, wie es weitergeht. Und hier bekommt der Horror-Fan endlich, worauf er das ganze Buch über gewartet hat.

Fazit: Mir war es von allem etwas zu viel – zu eklig, zu widerlich, zu strange. Dennoch bereue ich es nicht, diesem Werk eine Chance gegeben zu haben. Es konnte mich insgesamt gut unterhalten und ist daher eine Empfehlung wert an diejenigen, die gerne gruseligere Plots mögen und eine Vorliebe für unheimliche Häuser haben.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Eine moderne Mexikanerin in einem unheimlichen alten Herrenhaus

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Noemí erhält einen verstörenden Brief von ihrer Cousine Catalina und bricht auf, um nach ihr zu sehen. In dem englischen Herrenhaus in den mexikanischen Bergen herrschen aber ganz andere Regeln und Catalina ...

Noemí erhält einen verstörenden Brief von ihrer Cousine Catalina und bricht auf, um nach ihr zu sehen. In dem englischen Herrenhaus in den mexikanischen Bergen herrschen aber ganz andere Regeln und Catalina ist nicht mehr die fröhliche junge Frau, die sie vor ihrer Ehe war.

Noemí ist abenteuerlustig, modern und wissbegierig; sie hat so vielseitige Interessen, dass sie öfter ihr Studienfach gewechselt hat und sich immer noch nicht endgültig festlegen konnte. Ihr Vater ist nicht immer erfreut über ihre Entscheidungen, gewährt ihr jedoch sehr viele Freiheiten. Natürlich ist Noemí dann alles andere als begeistert von den strengen Regeln und der steifen, unfreundlichen Art im Anwesen der Doyles. Ihre Cousine Catalina war ihr immer eine gute Freundin, aber schon nach kurzer Zeit mit ihrem Ehemann Virgil Doyle und dessen Familie ist sie völlig verändert und Noemí möchte Catalina unbedingt helfen, aber die Doyles und ihre Angestellten legen ihr nur Steine in den Weg.

Die Geschichte hat eine sehr unheimliche Atmosphäre. Die Doyles sind unfreundlich und vieles was sie sagen, scheint keinen Sinn zu ergeben, besonders bezüglich Catalinas Gesundheit. Familienoberhaupt Howard Doyle kann auch selten seinen Rassismus zurückhalten und Noemí reagiert unter den Umständen noch ziemlich höflich. Ihr Haus ist kalt, liegt abgeschieden und wird vom Unglück verfolgt. Noch Jahre später halten die Doyles verzweifelt am ehemaligen Reichtum und Ansehen fest, das ihnen die Silbermine einst gebracht hat, aber seitdem gab es nur viele tragische Todesfälle unter den Arbeitern aber auch innerhalb der Familie.

Etwa drei Viertel des Buches haben mir gut gefallen, man kann richtig spüren, wie erdrückend das Haus ist und die düstere Stimmung zieht sich durch die gesamte Geschichte. Noemís Albträume konnten mich nicht ganz überzeugen, dafür fand ich aber gelungen, wie sie in dem Anwesen beginnt, alles in Frage zu stellen. Zum Ende hin, als die vielen spannenden Mysterien sich langsam auflösten, konnte ich aber nicht mehr mitfiebern wie zuvor.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Ein spannender Horror-Roman mit viel Potenzial

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Die Autorin hat einen Schauerroman geschrieben, in dem man eine Mischung aus gotischen Elementen findet, wie zum Beispiel ein altes viktorianisches Haus, Geister, Friedhof, Geheimnisse um die englische ...

Die Autorin hat einen Schauerroman geschrieben, in dem man eine Mischung aus gotischen Elementen findet, wie zum Beispiel ein altes viktorianisches Haus, Geister, Friedhof, Geheimnisse um die englische Familie, Intrigen. Die Dekadenz an diesem Haus und an dem kleinen Städtchen irgendwo in Mexiko wirkt unheimlich. Von den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte mysteriös und gleichzeitig fesselnd sein könnte. So war sie tatsächlich. Moreno-Garcia hat in ihrem Buch zahlreiche Heimlichkeiten sowie interessante Ideen kombiniert, so dass es nie langweilig wird. Die lebendigen und spannenden Szenen lassen sich schnell lesen, wobei man sich diese hervorragend vorstellen kann. Die Atmosphäre des Mysteriösen zusammen mit dem Wohlfühlen der Protagonistin wurden immer intensiver. Die Realität und Visionen wurden allmählich verschwommen. Das bereitete mir viel Spaß beim Lesen.

Leider habe ich noch einige Kritikpunkte, die ich erläutern möchte. Die Protagonistin Noemí ist eine hübsche, kluge und manchmal freche junge Frau. Ich mochte sie sehr. Was die anderen Charaktere angeht, fand ich sie klischeehaft und oberflächlich. Auch ihre Beziehungen zueinander wirkten nicht real. Überdies bekommt man nicht viel von der mexikanischen Kultur. Das Setting konnte ruhig in einem anderen Land sein. Es gab keine wirkliche Verknüpfung zwischen dem Geschehen und Mexiko. Und das Finale kam schnell und meiner Meinung nach übertrieben. Am Ende konnten leider nicht alle meine Fragen beantwortet werden.

Generell war der Roman für mich unterhaltsam und spannend für zwischendurch. Im Buch ging es um Freundschaft und Treue, was mir sehr gefiel, wie es dargestellt wurde.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Mexican Gothic

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Noemi Taboada ist eine junge Frau aus guter Familie. Im Mexiko der 1950er Jahre führt die wohlhabende Studentin ein angenehmes Leben (die Eltern halten ein Studium indes für Zeitverschwendung, der Twen ...

Noemi Taboada ist eine junge Frau aus guter Familie. Im Mexiko der 1950er Jahre führt die wohlhabende Studentin ein angenehmes Leben (die Eltern halten ein Studium indes für Zeitverschwendung, der Twen soll so schnell wie möglich einen geeigneten Ehemann finden), sie liebt schöne Kleidung und die Partys von Mexiko City. Als ihr Vater einen verstörenden Brief von Noemis Cousine Catalina erhält, soll die selbstbewusste Frau nach dem Rechten sehen und herausfinden, wie es um die geistige Gesundheit Catalinas steht. Im Gegenzug will der Patriarch seiner Tochter gestatten, einen Magisterabschluss in Anthropologie zu erwerben. Also macht sich Noemi in die Provinz auf, um die Geheimnisse des Herrenhauses „High Place“ zu ergründen, da Catalina in die englische Familie Doyle eingeheiratet hat. Im mexikanischen Hinterland erwarten Noemi düstere Wälder und eine Mauer des Schweigens – ist Catalina wirklich an Tuberkulose erkrankt? Schon bald gerät die Entschlossenheit der Protagonistin ins Wanken …
Ich habe mich sehr auf die Lektüre von „Der mexikanische Fluch“ gefreut. Bei seinem Erscheinen wurde das Original sehr gelobt & der Titel “Mexican Gothic“ verhieß einen klassischen Schauerroman. Wer ist nicht neugierig auf einen New York Times – Bestseller? Die mexikanischstämmige Autorin Silvia Moreno – Garcia lässt tatsächlich alle klassischen Elemente und Topoi des Genres einfließen und präsentiert doch keine konventionelle Gothic Novel, da sie der Geschichte eigene Facetten anfügt. Daher wurde meine Leseerwartung nicht unbedingt erfüllt; wohlige Schauer blieben aus. „Der mexikanische Fluch“ ist eine Art identitätspolitisch - feministische Gesellschafts/Kolonialismuskritik, die stellenweise fast ein wenig selbstverliebt wirkt. Der deskriptive Stil der Autorin sorgt ferner für gewisse Längen in der Geschichte, zumal die Umgebung bis ins kleinste Detail beschrieben wird. Spannung kommt etwa ab der Mitte auf. Das Ende war für mich einigermaßen überraschend, die Figurenzeichnung hingegen nicht – die Schwarzweißmalerei soll vielleicht eine Hommage an literarische Vorgänger sein oder schlicht ein ironiefreies Stilmittel. Die Geschichte enthält definitiv Passagen, die gelinde gesagt unappetitlich sind. Der Horror!
Insofern ist „Der mexikanische Fluch“ ganz am Puls der Zeit.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Schauerroman vor mexikanischer Kulisse

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Mexiko im Jahre 1950: Die junge Noemí lebt in der Stadt, studiert, genießt das Leben. Doch sie muss dieses Leben für eine Weile auf Eis legen, denn sie darf ihren Wunschstudiengang nur fortsetzen, wenn ...

Mexiko im Jahre 1950: Die junge Noemí lebt in der Stadt, studiert, genießt das Leben. Doch sie muss dieses Leben für eine Weile auf Eis legen, denn sie darf ihren Wunschstudiengang nur fortsetzen, wenn sie ihrem Vater einen Gefallen tut: Dieser bekam nämlich einen beunruhigenden Brief von Noemís Cousine Catalina, die kürzlich Virgil Doyle geheiratet hat und nun mit dessen Familie auf High Place, dem einsam gelegenen Herrenhaus der englischen Familie hoch oben in den Bergen Mexikos lebt. In dem Brief behauptet Catalina, dass man sie vergiften würde ... das würde erklären, weshalb Catalina sich schon lange nicht mehr gemeldet hatte und schon lange nicht mehr bei Noemí und deren Vater zu Besuch war ... Noemí reist also nach High Place. Schon bei ihrer Ankunft merkt sie, dass hier etwas sehr Merkwürdiges vor sich geht - das Haus ist düster, es scheint zu spuken, die Familie und die Bediensteten sind mysteriös, furchteinflößend, man kann ihnen nicht trauen. Trotz allem forscht Noemí und will erst dann ruhen, wenn sie weiß, was der Auslöser des Zustandes ihrer Cousine ist, bzw. sie ihre Cousine zurück nach Hause gebracht hat - doch als Noemí klar wird, was es wirklich mit diesem Haus und dieser Familie auf sich hat, ist es längst zu spät, denn zu diesem Zeitpunkt sitzt sie schon ebenso in der Falle wie einst Catalina ...

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Für mich besticht "Der mexikanische Fluch" vor allem durch den Stil der Autorin, den ich sehr gerne gelesen habe, sowie die Atmosphäre. Das erste Drittel des Werkes empfinde ich als am stärken; im weiteren Verlauf ließ die Qualität des Werkes leider nach.

Moreno-Garcia schreibt bildhaft, ihr Werk ist reichlich atmosphärisch. Die düstere, mysteriöse, unheilvolle Grundstimmung ist von Anfang bis Ende vorhanden. Auch weist "Der mexikanische Fluch" keinerlei Längen auf. Vieles ist schon von Beginn an rätselhaft, sowohl bzgl. des Hauses als auch bzgl. der Familie, doch man tappt nicht völlig im Dunkeln, sondern hat schon bald eine ungefähre Vorstellung davon, was da passiert. Wirklich aufgelöst wird das Ganze aber erst am Ende. Insofern ist immer eine hohe Spannung vorhanden. Man fragt sich bis zuletzt, ob Noemí und/oder Catalina es schaffen werden, diesem Haus und dieser Familie nochmal zu entkommen.

Gefallen hat mir auch die Sogwirkung, die dieses Werk entfaltet.

Die Figuren hingegen konnten mich nicht allesamt überzeugen; manche waren einfach nicht ausgereift genug, andere (v.a. der Arzt in der Stadt und die Heilerin) hätten ruhig eine noch größere Rolle spielen dürfen.

Für Noemí, die immer mehr unter dem Einfluss dieses Hauses und dieser Familie steht, verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, und auch der Leser hat zunehmend Probleme damit, dies auseinanderzuhalten. Beim Lesen solcher Passagen war ich von der Autorin und ihrer Meisterschaft überzeugt.

Leider gab es aber auch immer wieder Passagen, bei denen das Gegenteil der Fall war - in den letzten beiden Dritteln war es mir persönlich oft einfach too much; zu abgedreht; zu viel Ekel, zu viel Horror; zu viele Klischees.

Auch das Ende lässt mich leider unbefriedigt zurück, ist es doch im Vergleich zum ganzen Rest zu wenig ausgereift, zu abrupt, zu rosarot und somit insgesamt einfach nicht passend.

Fazit: Die Atmosphäre und die Kulisse waren die Highlights dieses Werkes für mich. Sicher besitzt "Der mexikanische Fluch" eine gewisse Sogwirkung; man will wissen, wie alles weitergeht und endet, findet das Buch also nie schlecht oder will es gar abbrechen - aber inhaltlich komplett überzeugen konnte es mir leider nicht. Vermutlich lag es daran, dass ich v.a. den Vergleich mit du Maurier und Brontë im Kopf hatte, das Buch auch deshalb lesen wollte. Wer das aber weiß und keine Probleme damit hat, dass Silvia Moreno-Garcia darüber hinausgeht und es auch viel Ekel und Horror , Tod, Verfall und dergleichen gibt; dass dieses Werk bspw. deutlich mehr Shelley und Radcliffe als du Maurier und Brontë enthält, der wird "Der mexikanische Fluch" lieben.

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