Cover-Bild Kinder des Aufbruchs
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 02.11.2022
  • ISBN: 9783453292666
Claire Winter

Kinder des Aufbruchs

Roman
Sechs Jahre nach dem Mauerbau lernt die erfolgreiche Dolmetscherin Emma in West-Berlin die aus dem Ostteil der Stadt geflohene Sängerin Irma Assmann kennen. Als sie ihrer Zwillingsschwester Alice davon erzählt, reagiert diese beunruhigt. Alice schreibt als Journalistin über die Studentenbewegung und steht in Kontakt mit verschiedenen Fluchthilfe-Organisationen. Ist Irma mit ihren ehemaligen Beziehungen zum KGB als Informantin im Westen? Oder sind die Schwestern und deren Männer Julius und Max durch ihre Verbindungen zur DDR zu Zielscheiben geworden? Kurz darauf wird die Sängerin ermordet, und die vier geraten inmitten der Studentenunruhen zwischen die Fronten der Geheimdienste.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2022

Mitten hinein in die 1960-er Jahre...

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Ich hatte von Claire Winter bereits den Vorgängerband dieses Buches („Kinder ihrer Zeit“) sehr gern gelesen und freute mich nun darauf, zu erfahren, wie es mit den Zwillingsschwestern Emma und Alice weitergehen ...

Ich hatte von Claire Winter bereits den Vorgängerband dieses Buches („Kinder ihrer Zeit“) sehr gern gelesen und freute mich nun darauf, zu erfahren, wie es mit den Zwillingsschwestern Emma und Alice weitergehen würde. Es ist zwar eine Fortsetzung, aber ich bin mir sicher, dass man „Kinder des Aufbruchs“ auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, da die Autorin immer wieder kleine Rückspiegelungen vornimmt...
Und Claire Winter „schubst“ uns sofort in das Jahr 1967, in das quirlige und hochpolitische Berlin: Studenten sind nicht mehr gewillt, den „Muff von 1.000 Jahren unter den Talaren“ zu akzeptieren, sie stellen „das Establishment“ in Frage...In dieser schon aufgeheizten Stimmung besucht Shah Reza Pahlavi am 2.6.1967 Berlin (Wikipedia bezeichnet es als ein einschneidendes Ereignis in der bundesdeutschen Geschichte).
Emma und Alice leben jetzt mit ihren Ehemännern Julius und Max in West-Berlin (Alice und Max mit der gemeinsamen Tochter Lisa). Alice ist als Journalistin für eine Tageszeitung mitten im Geschehen, sie hat über die Unruhen während des Schah-Besuchs geschrieben und berichtet auch über den Tod von Benno Ohnesorg. Emma arbeitet weiterhin als Dolmetscherin und übersetzt häufiger auch vertrauliche Gespräche zwischen hochrangigen Politikern. Julius ist Professor und Max hat sich als Anwalt auf die Entschädigung von jüdischen Opfern des Nationalsozialismus spezialisiert.
Also: durch die Protagonisten erleben wir diese Zeit hautnah mit, manchmal hatte ich das Gefühl, selbst dabei zu sein...
Aber so richtig „rund“ läuft es gerade nicht im Privatleben unserer Hauptfiguren: Emma leidet stark unter den Folgen einer Fehlgeburt und fühlt sich von Julius nicht verstanden, Alice und Max leben eigentlich nur wegen ihrer gemeinsamen Tochter „pro forma“ als Familie zusammen, so richtig glücklich sind aber beide über das „Arrangement“ nicht... Als Alice dann ihre Jugendfreundin Irma in West-Berlin wieder trifft, regt sich sofort ihr Misstrauen: hat Irma bei der Stasi unterschrieben, um sie, Alice, auszuspionieren oder gar schlimmer: will sie Stasi sie erneut entführen? Aber Alice ist bereits längst im Visier der Stasi... Und wegen eines „Freundschaftsdienstes“ gerät Max in das Getriebe zwischen BND und Stasi... Aber auch Alice und Julius habe ihre – nicht ungefährlichen – Geheimnisse! Teilweise konnte ich das Buch vor lauter Spannung kaum aus der Hand legen und musste schnell „nur noch ein Kapitel“ weiterlesen... Mein Schönheitsschlaf hat erheblich gelitten…
Dies ist dem großartigen und mitreißenden Schreibstil der Autorin zu verdanken, ihrer authentischen Beschreibung der einzelnen Personen, deren Gedanken und Handlungen ich meist nachvollziehen konnte (klar, mit der „Gnade der späten Geburt“ ahnte ich an manchen Stellen das Ergebnis...). Aber fasziniert hat mich auch immer wieder, wie geschickt Frau Winter die historisch belegten Ereignisse mit ihren fiktiven Personen zusammenbringt: so werden z.B. Emma und Alice durch Zufall Augenzeuginnen des Attentats auf Rudi Dutschke im April 1968... Denn eine weitere hervorragende Leistung ist die umfang- und kenntnisreiche Recherchearbeit, die von der Autorin geleistet wurde. Ein Nachwort ergänzt das Buch perfekt.
Alles in Allem: ein fesselndes, mitreißendes und facettenreiches Buch, dass ich ohne irgendeine Einschränkung einfach weiterempfehlen muss – ich selbst habe es bereits als Weihnachtsgesteck eingeplant!

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Jahreshighlight!

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Welches Buch konnte euch zuletzt zu 100% überzeugen?

Der Roman „Kinder des Aufbruchs" von der lieben Claire Winter @clairewinterautorin ist am
02.11. 2022 im Diana Verlag @heyne.verlag erschienen. Die ...

Welches Buch konnte euch zuletzt zu 100% überzeugen?

Der Roman „Kinder des Aufbruchs" von der lieben Claire Winter @clairewinterautorin ist am
02.11. 2022 im Diana Verlag @heyne.verlag erschienen. Die Autorin hat mich schon vor zwei Jahren mit ihrem Buch „Kinder ihrer Zeit" restlos begeistert. Auch die packende Fortsetzung war ein Lesegenuss vom Feinsten!
Chapeau, liebe Claire Winter für dieses Meisterwerk!

Darum geht es:
Berlin 1967, Sechs Jahre sind seit dem Mauerbau und ihrer dramatischen Flucht vergangen. Die Zwillingsschwestern Emma und Alice leben mit ihren Familien in West-Berlin. Als Journalistin schreibt Alice über die Studentenaufstände und wird dabei von ihrer Vergangenheit eingeholt. Die Fronten des Kalten Krieges zwischen Ost und West verhärten sich immer mehr. Sind nach all den Jahren, die beiden Schwestern und deren Ehemänner Julius und Max durch ihre Verbindung zur Deutschen Demokratischen Republik zu Angriffszielen geworden? Alice wird auf gefährliche Weise mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Mein Leseeindruck:
Ich habe das Buch aufgeschlagen, bin tief abgetaucht, versunken und habe durchweg bis zur letzten Seite mitgefiebert. Mir hat an diesem klugen, informativen und spannenden Roman wirklich alles gefallen. Claire Winter lässt durch ihre Sprachgewandtheit ihre Figuren dynamisch und greifbar erscheinen. Die detailverliebten Schilderungen der damaligen Umstände haben mich gefesselt, aber auch schockiert und empört. Hier spürt man die ausgiebige und gute Recherchearbeit. Ich habe Emma und Alice unheimlich gerne, durch diese bewegende Zeit, begleitet.
Was der Geheimdienst zur Zeit des Kalten Krieges alles getrieben hat, ist entsetzlich. Irgendwann habe ich niemanden mehr vertraut. Claire Winter versteht es vorzüglich die Spannung aufzubauen und bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.
Lebendiger und authentischer kann eine Geschichte nicht vermittelt werden.
Selbst das informative Nachwort habe ich genossen.
Fazit:
5+/5 ☀️ Ein Jahreshighlight, welches ich von Herzen empfehle. ❤️ Eine spannende, emotionale und aufwühlende Zeitreise.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Spannende Fortsetzung

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Covertext:
Sechs Jahre nach dem Mauerbau lernt die erfolgreiche Dolmetscherin Emma in West-Berlin die aus dem Ostteil der Stadt geflohene Sängerin Irma Assmann kennen. Als sie ihrer Zwillingsschwester ...

Covertext:
Sechs Jahre nach dem Mauerbau lernt die erfolgreiche Dolmetscherin Emma in West-Berlin die aus dem Ostteil der Stadt geflohene Sängerin Irma Assmann kennen. Als sie ihrer Zwillingsschwester Alice davon erzählt, reagiert diese beunruhigt. Alice schreibt als Journalistin über die Studentenbewegung und steht in Kontakt mit verschiedenen Fluchthilfe-Organisationen. Ist Irma mit ihren ehemaligen Beziehungen zum KGB als Informantin im Westen? Oder sind die Schwestern und deren Männer Julius und Max durch ihre Verbindungen zur DDR zu Zielscheiben geworden? Kurz darauf wird die Sängerin ermordet, und die vier geraten inmitten der Studentenunruhen zwischen die Fronten der Geheimdienste.

„Kinder des Aufbruchs“ ist die Fortsetzung des Bestsellerromans „Kinder ihrer Zeit“ von Claire Winter.
Der ersten Band habe ich mit großer Begeisterung gelesen.
Auch die Fortsetzung ist wieder sehr bewegend und hat mich mehr als begeistert.

Im Mittelpunkt stehen wieder die Zwillinge Emma und Alice und ihre Männer Julius und Max.
Alle leben im Westteil des Landes.
Emma ist erfolgreiche Dolmetscherin und Alice ist Journalistin.

Wie schon in „Kinder des Aufbruchs“ stößt man als LeserIn auch in dem neuen Roman „Kinder des Aufbruchs“ auf viel Zeitgeschehen.
Die deutsch-deutsche Vergangenheit wird beleuchtet. Die Studentenbewegung in dieser Zeit ist mir noch gut im Gedächtnis.
Genauso der Tod von Benno Ohnesorg und der Anschlag auf Rudi Dutschke.
Wie der Titel schon sagt, es ist die Zeit des Aufbruchs, der Veränderungen, zumindest im Westen.
Die Geheimdienste beider Länder KGB und BND spionierten sich gegenseitig aus.
Auch versuchten immer wieder Menschen die Fluch in den Westen.
Neu für mich war, dass West und Ost Berlin trotz der Mauer unterirdisch immer noch verbunden waren.
Es gab Kanalisationen und alten Bunkeranlagen die eine Verbindung zwischen West und Ost darstellten.
Die DDR musste viel Aufwand betreiben um hier die Fluchtmöglichkeiten zu unterbinden.

Claire Winter hat auch für diese Geschichte wieder genaustens Recherchiert.
Natürlich musste die Autorin bei all den realen Begebenheiten auch ihre Fantasie spielen lassen.
Claire Winter hat die Gabe Realität und Fiktion so gekonnt miteinander zu verflechten, dass man sie nicht zu trennen vermag.

„Kinder des Aufbruchs“ ist ein herausragender Roman der auch wieder ein Teil der Deutschen Geschichte behandelt. Durch den flüssigen und spannenden Schreibstil von Claire Winter ist das Buch ein echter Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Gelungene Fortsetzung - wieder ein Lesehighlight

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Zwei Jahre ist es tatsächlich her, dass mir Claire Winter mit ihrem Roman "Kinder ihrer Zeit" ein Lesehighlight beschert hat. Nun knüpft sie mit der Fortsetzung "Kinder des Aufbruchs" unmittelbar daran ...

Zwei Jahre ist es tatsächlich her, dass mir Claire Winter mit ihrem Roman "Kinder ihrer Zeit" ein Lesehighlight beschert hat. Nun knüpft sie mit der Fortsetzung "Kinder des Aufbruchs" unmittelbar daran an, und sofort war ich wieder mitten in der Geschichte. Wieder stehen die Zwillinge Alice und Emma im Mittelpunkt, mittlerweile 33 Jahre alt. Nach Alices gelungener Flucht aus der DDR leben nun beide im Westteil Berlins, Alice als Journalistin tägig, verheiratet mit Rechtsanwalt Max und der gemeinsamen Tochter Lisa, Emma ist Dolmetscherin, verheiratet mit Julius, beide bisher leider kinderlos, bis Julius erwachsene Tochter Sonja auftaucht, von deren Existenz Julius bis dato nichts wusste. Währenddessen kümmert sich Emma um Waisenkind Luca, der in einem Heim ein trauriges Dasein fristet, und den sie bei einem Einsatz als Dolmetscherin kennenlernt. Was verbirgt sich hinter dem Schicksal des verängstigten kleinen Jungen? In knappen kurzen Kapiteln, jeweils wechselnd aus der Perspektive der beiden Frauen und deren Ehemännern, erzählt die Autorin in flüssigem sogartigem und rasant spannenden Schreibstil die Geschichte der jungen Frauen im Deutschland Ende der 60ger Jahre. Es passierte damals so viel an politischen Umbrüchen, dass die Autorin nur wenig Fiktives dazu konstruieren muss. Es war eine rasante, teils dramatische Zeit, Studentenunruhen, der Schah-Besuch, der Tod von Benno Ohnesorg, und Emma und Alice mit ihren Familien immer mittendrin. Fluchtversuche aus der DDR spitzen sich zu, die beiden Schwestern erleben alles hautnah mit in ihren Freundeskreisen, der Roman mit seinem realen Hintergrund wird so atemlos und spannend erzählt, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Die Charaktere sind derart authentisch skizziert wie man es als Leser von Claire Winter gewohnt ist, ich war wieder einmal komplett begeistert und bedanke mich für absolut perfekte Leseunterhaltung. Dafür gibt es selbstverständlich die volle fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Zwischen Wahrheit und Fiktion - sehr spannend umgesetzt!

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Die mir schon bekannten Zwillingsschwestern Alice und Emma leben mit ihren Familien nach geglückter Flucht in West-Berlin. 1967 passiert so viel in Berlin, dass sich die Autorin eigentlich gar nichts mehr ...

Die mir schon bekannten Zwillingsschwestern Alice und Emma leben mit ihren Familien nach geglückter Flucht in West-Berlin. 1967 passiert so viel in Berlin, dass sich die Autorin eigentlich gar nichts mehr ausdenken musste. Demonstrationen gegen den Schah von Persien mit anschließendem Krawall und der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg, danach etliche mehr oder weniger gewalttätige Demonstrationen. Das Attentat auf Rudi Dutschke und die beiden Schwestern immer mittendrin. In diesem Roman werden auf wunderbare Weise die damals wirklich existierenden Personen mit den fiktiven Personen verflochten, zum Teil auch mit direkten Begegnungen und Gesprächen (im Anhang gibt es ein Personenverzeichnis, bei dem man gut sehen kann, wer "echt" war). Das fand ich richtig gut. Die Bespitzelungen, denen die Schwestern ausgesetzt waren, aber auch die vielen Informationen zu Fluchtversuchen und dem "Untergrund" Berlins machen die ganze Geschichte sehr spannend. Wenn man dann nebenbei noch durchs Internet stöbert und sich die einen oder anderen Bilder und Berichte dazu anschaut, wirkt das Buch noch authentischer. Klar wird vielleicht auch ein bisschen was im Umfeld der Schwestern für manche Geschmäcker zu schön beschrieben, aber ich finde, dass muss auch so sein. Die Zeiten der gegenseitigen Bespitzelungen waren schon schlimm genug, da möchte man doch nebenbei auch noch ein bisschen was Schönes lesen!

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen! Es hat mich wunderbar unterhalten und mir gleichzeitig die Geschichte meines Geburtsjahres vermittelt. Wer den ersten Teil "Kinder einer neuen Zeit" noch nicht gelesen hat, sollte dies schnellstens nachholen! Die Erzählung der Kindheit der beiden Schwestern war ebenfalls sehr gut und emotional. Ist aber nicht zwingend Voraussetzung für die Lektüre dieses Buches.

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