Profilbild von dogjack2016

dogjack2016

Lesejury Star
offline

dogjack2016 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit dogjack2016 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2023

Das Besondere im Speziellen

Meine Bar in Italien
0

Meine Bar in Italien – Warum uns der Süden glücklich macht von Stefan Maiwald Molden Verlag

Wie schafft er das?
Mit einer Herangehensweise an die Arbeit, über die Stoiker nur bewundernd staunen würden.
Das ...

Meine Bar in Italien – Warum uns der Süden glücklich macht von Stefan Maiwald Molden Verlag

Wie schafft er das?
Mit einer Herangehensweise an die Arbeit, über die Stoiker nur bewundernd staunen würden.
Das Geheimnis lautet: Bruno arbeitet unermüdlich.
Aber nie gestresst. Er zuckt einfach die Achseln und legt los. S.26

Der Autor erzählt kleine Anekdoten von unterschiedlichsten Protagonisten Italiens in kurzen Abschnitten. Dabei zieht er am Ende immer eine Lebensart bzw. Lebensweisheit aus deren Tun und Wirken heraus. Mal sind es Fragen zur inneren Haltung, wie bei Bruno, mal typische Charakterstärken sowie kulinarische Höhepunkte, die Stefan Maiwald gekonnt und flüssig dahinerzählt.

Der lebendige Schreibstil hat mich überaus gut unterhalten. Diese Reise macht Lust auf einen Besuch im sonnigen Italien, speziell in Grado, wobei man selbst in Pinos Bar einkehren möchte.

Dieses Büchlein erzählt von den verschiedensten Künsten zu Leben um dieses Dasein nicht all zu ernst zu nehmen und zu genießen. Die kurzweiligen Abschnitte laden ein, gern mehrmals gelesen zu werden.

Lasst euch darauf ein, lasst die Gedanken reisen und nehmt das Leben leicht! Ihr habt es euch verdient!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2022

Neues und Altes kombiniert

Die Töchter der Ärztin
0

Die Töchter der Ärztin Zeit der Sehnsucht ein Roman von Helene Sommerfeld (dtv)

„Was können Sie?“, fragte er.
Sie legte ihm die Dokumente vor, die ihren Abschluss bewiesen. Sie waren ins Englische übersetzt ...

Die Töchter der Ärztin Zeit der Sehnsucht ein Roman von Helene Sommerfeld (dtv)

„Was können Sie?“, fragte er.
Sie legte ihm die Dokumente vor, die ihren Abschluss bewiesen. Sie waren ins Englische übersetzt worden. Dann fragte sie zurück: „Was braucht das Krankenhaus?“
Sein Lächeln wurde breiter. „Vielleicht jemanden wie Sie. Das werden wir herausfinden.“ S.115

Die Reihe rund um die Ärztin Ricarda Thomasius habe ich mit Begeisterung gelesen. Daher war es für mich ein absolutes Muss auch die weiterführende Geschichte von Ricardas Töchtern Henriette, genannt Henny und Antonia, Toni zu lesen.
Die Handlung erstreckt sich entlang der 20iger Jahre zwischen Berlin und Ostafrika. Dank des lebendigen und bildhaften Schreibstils der Autoren haben mir die beiden eindrücklichen Erzählungen sehr gut gefallen. Die Charaktere befeuern die Geschichte und fördern die Leselust. Gerade Tonis Suche nach den familiären Wurzeln und dem Verstehen der eigenen Vergangenheit sind sehr interessant. Regionale Probleme Afrikas und dienstliche Hürden erschweren das Ausleben von Tonis ungebremster Abenteuerlust.
Durch die abwechselnde Erzählweise bekommt man einen wunderbaren Eindruck dieser Zeit und von beiden Schauplätzen.
Ein Wiedersehen mit Ricarda und Siegfried hat mich sehr gefreut. Liest man durch die verschiedene Sicht auf die Dinge, die Unterscheide der Generationen deutlich heraus.

Die Worte fliegen nur so dahin und die Geschichte endet mit einem Cliffhänger für Band 2 der Töchter der Ärztin und Thomasius- Schwestern: Zeit der Hoffnung.
Fazit: Gute Unterhaltung und uneingeschränkte Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2022

Der Geschmack der Südstaaten

Mama Melba
0

Mama Melba Heimweh schmeckt wie Sauerkirschen von Christine Conner (Tinte & Feder)

Ein paar Tage später legte mir Sarah D kleine Säckchen mit Samen auf den Küchentisch.
„Oregano – Rosmarin – Thymian - ...

Mama Melba Heimweh schmeckt wie Sauerkirschen von Christine Conner (Tinte & Feder)

Ein paar Tage später legte mir Sarah D kleine Säckchen mit Samen auf den Küchentisch.
„Oregano – Rosmarin – Thymian - Basilikum“, zählte sie auf. Ihr süßsaurer Tonfall lies mich schon eine anstehende Neckerei erahnen. „Für deinen Garten. Für eine echte Gumbo.“
Sarah D drehte sich zu Helene um.
Diese schmunzelte nur, während sie den Teig ausrollte, um ihren berühmten Pfirsich-Pie zu machen. Endlich fingen die Früchte an, süß genug zu schmecken. S.127

Mit ihrem praktisch veranlagten Wesen und dem Wissen um ihre Kochkunst reist die junge Melba Koch 1860 von Bremerhaven nach Amerika. Es verschlägt sie auf die Belle Bleu Plantage in Louisiana. Dort lernt sie die regionale Küche kennen und lieben. Rezepte der kreolischen und akadischen Küche ziehen sich durch die Geschichte, die mit historischen Stoff und daraus erwachsenden Konflikten gespickt ist. Diesen kann sich auch Melba, die zu Mama Melba wird, nicht entziehen, als sie mehr und mehr begreift, was die Sklaverei wirklich bedeutet. Sie wird Zeugin der Standesunterschiede und der daraus resultierenden Gräueltaten sowie unmenschlicher Behandlung der Sklaven durch ihre Herren. Als sie Zuneigungen und Freundschaften zu den Sklaven entwickelt und der Bürgerkrieg ausbricht, muss sich Melba entscheiden.
Die Autorin lässt uns durch die überaus sympathische und ehrliche Melba die historischen Details hautnah miterleben. Sie erzählt eine emotionale Geschichte in bildgewaltigen, deutlichen und poetischen Worten. Durch die intensive Recherche und genaue Erzählweise erscheint das Erzählte überaus authentisch. Die Liebe zum Essen und das Interesse an Amerika spiegeln sich im Text hinreichend wieder. Man taucht ein in das historische Louisiana der Südstaaten und möchte bei Melbas Feinsinnigkeit und Leckereien weiter verweilen als diese knapp 500 Seiten.

Fazit: Ein gelungenes Meisterwerk mit zahlreichen Infos und grandiosen Rezepten, welches mich tief berührt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2022

Keine Masche fallen lassen!

Mörderische Masche
0

Mörderische Masche ein Fall für Henri und den Häkelklub von Karla Lettermann (dtv)

Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Nur dass die Ernte bei Maike gelandet war, und nicht, wo sie hingehört hätte: beim ...

Mörderische Masche ein Fall für Henri und den Häkelklub von Karla Lettermann (dtv)

Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Nur dass die Ernte bei Maike gelandet war, und nicht, wo sie hingehört hätte: beim Rinderbaron selbst.
Henri stockte der Atem, als er sich klarmachte, worauf seine Mutmaßungen hinausliefen. Konnte Maikes Tod wirklich geplant gewesen sein? S.135

Ursprünglich wollte Maike das Polnische Warmblut auf dem Hof des Rinderbarons begutachten. Gatte Henri ärgert sich darüber, den Jahrestag, noch dazu einen Sonntag, allein verbringen zu müssen und öffnet den Cremant ohne seine Frau. Ohne Grüße und liebe Gesten verlässt sie mit dem Rad das gemeinsame Anwesen und fährt ihrem Schicksal entgegen. Der Zusammenstoß mit des Bauerns dicken, nasenberingten Bullen endet für die junge Frau tödlich und Henri bleibt als Witwer zurück. Übrig bleibt auch der kleine Handarbeitsladen mit dem resoluten Frollein Langner. Die Angestellte Edda nimmt sich Henri an und schleppt ihn zum Strickzirkel in den Häkel-Club. In Häkel-Henri kommt langsam wieder Leben und damit tauchen Fragen auf, die unbedingt beantwortet werden müssen. Mit Hilfe der Häkel-Frauen sucht Henri nach Lösungen mit dem Verlust fertig zu werden und Maikes Unglück zu rekonstruieren.

Karla Lettermann hat sich hier nicht um einen klassischen Krimi bemüht. Viel mehr ist ihr ein Roman mit liebenswerten Protagonisten und stimmiger Handlung gelungen. Der flüssige Schreibstil und die positive Grundstimmung helfen Henri bei der Trauerbewältigung.
Ganz nebenbei erfährt man Wissenswertes rund ums Thema Häkeln und eine Anleitung für Henris Sommerschal darf dabei nicht fehlen.

Fazit: Ein Cosy-Crime, der zum Nachdenken anregt und mir persönlich gut gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2022

Erfrischend!

Wie man sich einen Lord angelt
0

Wie man sich einen Lord angelt ein Roman von Sophie Irwin (Knaur Verlag)
„Entschuldigen Sie bitte vielmals, Miss, aber gehört dieser hier Euch?“
Ja! Sie blickte auf und sah dem jungen Gentleman in die ...

Wie man sich einen Lord angelt ein Roman von Sophie Irwin (Knaur Verlag)
„Entschuldigen Sie bitte vielmals, Miss, aber gehört dieser hier Euch?“
Ja! Sie blickte auf und sah dem jungen Gentleman in die Augen, der ihr den Slipper mit geröteten Wangen und einem Ausdruck in den Augen offerierte, der immer in interessierter wurde, während er ihr Gesicht musterte. Es war tatsächlich Mr de Lacy.
„Viele Dank“, hauchte sie ergriffen und nahm den Schuh entgegen. Fraglos wäre nun ein Erröten ihrerseits angemessen gewesen, und Kitty versuchte mit aller Macht, ihren Wangen einen sanften Rotton aufzuzwingen, allerdings ohne Erfolg. Wortlos verfluchte sie die Tatsache, dass sie einfach nicht zu den Menschen gehörte, die schnell rot wurden. S.40/41

Eine attraktive junge Frau, die weiß, was sie will und was zu tun ist, um ihre Familie zu retten. Sie setzt all ihren reizenden Charme und ihre berechnende Intelligenz ein, um sich einen potenziellen Kandidaten zu angeln, der bereit ist, die Spielschulden des verstorbenen Vaters zu tilgen und somit das Familiencottage, sie und ihre Schwestern vor dem Hungertuch zu bewahren.
Im Jahr 1818 wittert Kitty in London ihre Chance und hat den Fuß schon in der Tür, als sie sich auf listige Weise Zutritt zur Ballsaison und somit zur gehobenen Gesellschaft verschafft. Der ebenbürtige Gegner Lord Radcliffe scheint ihr dabei einige Steine in den Weg legen zu wollen. ...

Die Autorin versteht es durch einen anschaulichen Schreibstil und erfrischende Dialoge ein zeitgemäßes Bild der englischen Konventionen aufzustellen.
Mit Kitty Talbot hat Sophie Irwin eine umwerfend taffe Heldin erschaffen die ganz wunderbar in diese amüsante Geschichte passt. Die Begebenheiten sind eine perfekte Mischung durchzogen von historischen und romantischen Charme. Gern habe ich Kitty im Schlagabtausch mit Lord Radcliffe auf ihrem Weg begleitet und kann diesen zauberhaften Roman für vergnügliche Lesestunden wärmstens weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere