Cover-Bild Gott, hilf dem Kind
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Soziales
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 23.10.2018
  • ISBN: 9783499271724
Toni Morrison

Gott, hilf dem Kind

Thomas Piltz (Übersetzer)

Die Nobelpreisträgerin schreibt über zwei starke Frauen in einem gespaltenen Amerika. Ein Roman, der zur Weltliteratur gehört.
Lula Ann ist ein so tiefschwarzes Baby, dass ihre Mutter Sweetness bei der Geburt fast zu Tode erschrickt und der Vater die Familie verlässt, weil er dieses Kind nicht als seines ansieht. Die Mutter erzieht Lula Ann zu Gehorsam und Unterwürfigkeit, aus Angst vor rassistischen Angriffen.
Doch die heranwachsende Tochter sträubt sich gegen die verordnete Angepasstheit. Sie ändert ihren Namen in Bride, kleidet sich provokant in strahlendes Weiß, macht Karriere bei einer Kosmetikfirma, verliebt sich in einen eigenwilligen Mann und befreit sich auf ihre Weise von der Vergangenheit.
Die Nobelpreisträgerin schreibt über zwei starke Frauen in einem gespaltenen Amerika. Ein Roman, der zur Weltliteratur gehört.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2022

Zwei starke Frauen in einem gespaltenen Amerika

0

Als Lula Ann als tiefschwarzes Baby zur Welt kommt, sind ihre Eltern entsetzt, da ihre eigene Haut so hell ist, dass sie fast noch als Weiße durchgehen. Lula Anns Vater ist überzeugt, dass er nicht der ...

Als Lula Ann als tiefschwarzes Baby zur Welt kommt, sind ihre Eltern entsetzt, da ihre eigene Haut so hell ist, dass sie fast noch als Weiße durchgehen. Lula Anns Vater ist überzeugt, dass er nicht der Vater des Kindes ist und verlässt die Familie. Von ihrer Mutter erfährt Lula Ann keine Liebe oder Zuneigung.
Als Lula Ann acht Jahre alt ist, kommt es zu einem Prozess wegen Missbrauchs gegen eine Lehrerin, in dem sie mit ein paar anderen aussagt. Durch ihre Aussage gewinnt Lula Ann die Anerkennung ihrer Mutter und die Lehrerin Sofia Huxley wird zu 25 Jahren Haft verurteilt.
Nun folgt ein Zeitsprung von 15 Jahren. Sofia Huxley wurde vorzeitig aus der Haft entlassen und Lula Ann nennt sich inzwischen Bride, trägt als Kontrast zu ihrer Hautfarbe nur noch weiße Kleidung und hat bei einem Kosmetikunternehmen Karriere gemacht.
Bride sucht ihre ehemalige Lehrerin auf, um ein versöhnlcihes Gespräch zu führen. Diese reagiert allerdings nicht wie erhofft und als Bride dann auch noch von ihrem Lebensgefährten Booker verlassen wird, beginnt für sie ein Roadtrip, bei dem sie zum ersten Mal auf Menschen trifft, die sie Liebe und Zuneigung spüren lassen.

„Gott, hilf dem Kind“ ist eines der letzten Bücher, die die Literatur-Nobelpreisträgerin von 1993 Toni Morrison geschrieben hat. Sie war für ihre literarische Auseinandersetzung mit Rassismus in den USA bekannt.

Besonders die erste Hälfte der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich mochte die Atmosphäre, die Nina Kunzendorf als Sprecherin mit ihrer Stimme erzeugt hat.

Hauptsächlich wird die Geschichte aus Sicht von Lula Ann/Bride, ihrer Mutter Sweetness und Sofia Huxley erzählt. Nach und nach ergibt sich dadurch ein Blick in die Vergangenheit, der zeigt, was 15 Jahre zuvor wirklich geschehen ist.

Auch, wenn mir das Buch gut gefallen hat, habe ich mit diesem Verlauf der Geschichte allerdings nicht gerechnet und hätte mir auf jeden Fall ein versöhnlicheres Ende gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2021

Erschütternd, roh und lesenswert

0

Inhalt:
Als ihre Tochter Lula Ann als tiefschwarzes Baby zur Welt kommt, bröckelt die ganze Existenz von Sweetness dahin. Während Lula Anns Vater aus ihrem Leben verschwindet, lehnt Sweetness ihre Tochter ...

Inhalt:
Als ihre Tochter Lula Ann als tiefschwarzes Baby zur Welt kommt, bröckelt die ganze Existenz von Sweetness dahin. Während Lula Anns Vater aus ihrem Leben verschwindet, lehnt Sweetness ihre Tochter zuerst ab und bringt ihr danach bei, sich unterwürfig und unauffällig zu verhalten, um sich und die ganze Familie vor rassistischen Übergriffen zu schützen.
Lula Ann legt dieses Verhalten aber ab, als sie älter wird. Sie steht für sich ein, ändert ihren Namen, macht Karriere und versucht auf diese Weise, sich von Vorurteilen, alten Verletzungen und ihrer Familie zu lösen.

Meine Meinung:
Schon seit sehr langer Zeit wollte ich endlich, endlich einmal ein Buch von Toni Morrison lesen und habe mir im Mai endlich dieses Buch gekauft und innerhalb von wenigen Stunden verschlungen. Brides Geschichte (so nennt sich Lula Ann selber), hat mich erschüttert und bewegt. Bride ist in einem Umfeld von sexueller, körperlicher und psychischer Gewalt aufgewachsen und hat es all diesen Umständen zum Trotz geschafft, sich ein eigenes, unabhängiges Leben aufzubauen. Dies hat mich fasziniert und zugleich war ich tief berührt von der Kehrseite dieser Erfolgsgeschichte: Bride hat kaum mehr Kontakt zu ihrer Familie, kämpft immer noch gegen Vorurteile an und ist nach wie vor nicht sicher vor Angriffen. Auch hat mich die in die Geschichte integrierte Liebesgeschichte, die so roh und echt ist, wirklich überzeugt. Wer grosse romantische Gesten oder gar Kitsch sucht, ist mit diesem Buch definitiv falsch beraten und genau deshalb wirkt es so besonders realistisch.

Sprache:
Mit einer packenden Sprache, die manchmal nüchtern von Gewalt und Missbrauch erzählt und dann wieder die schönsten sprachlichen Bilder malt, schildert Toni Morrison die Stärke und Verletzlichkeit ihrer Figuren. Sie schreibt von Liebe und Schmerz, Verletzungen, Enttäuschungen, Schuld und Vergebung und davon, was es heisst, geliebte Menschen zu verlieren. Diese Schilderungen haben mich berührt und erschüttert und trotzdem atemlos eine Seite nach der anderen umblättern lassen.

Meine Empfehlung:
"Gott, hilf dem Kind" macht auf Missstände aufmerksam und obwohl sich die Zeiten zum Glück mittlerweile wenigstens teilweise geändert haben, so sind immer noch viel zu viele (schwarze) Menschen von Rassismus betroffen und strukturell benachteiligt. Nur, wenn wir uns konsequent antirassistisch positionieren und verhalten, können wir selber etwas beitragen und die Welt ein kleines Stück besser machen. Lest deshalb dieses Buch. Und auch, weil es einfach grandios geschrieben ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2020

Gott, hilf diesen engstirnigen Menschen

0

Lula Ann ist schwarz. Sollte doch eigentlich kein Problem sein. Aber Lula Ann ist nicht einfach nur schwarz, sie ist ein tiefschwarzes Baby, geboren von Eltern, die farblich fast als Weiße durchgehen könnten. ...

Lula Ann ist schwarz. Sollte doch eigentlich kein Problem sein. Aber Lula Ann ist nicht einfach nur schwarz, sie ist ein tiefschwarzes Baby, geboren von Eltern, die farblich fast als Weiße durchgehen könnten. Und die sich für dieses Kind so sehr schämen, dass der Vater die Familie verlässt und die Mutter das Kind nicht lieben kann. Lula Ann wächst im rassistischen Amerika auf, ihr Leben ist hart, aber es macht sie stärker. Sie will sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden, ändert ihren Namen in Bride, kleidet sich ausschließlich weiß und macht ihre Hautfarbe zu ihrer Marke. Sie arbeitet sich damit an die Spitze eines Kosmetikkonzerns hoch.
Aber ihr Leben wird überschattet von einer Unrecht aus Kindertagen, für welches sie Wiedergutmachung leisten will und ihr gestörtes Verhältnis zu Männern.

Dieses Buch vermittelt auf wenigen Seiten wahnsinnig viel. Es geht um Rassismus, Gewalt, Missbrauch und Schuld. Diese Buch ist eine harte Lektüre, die man bewusst lesen sollte und kein seichtes Buch für gemütliche Abende. Es beleuchtet den harten Lebensweg einer jungen Frau, die allein aufgrund ihrer Hautfarbe einen Stempel aufgedrückt bekommt. Und die sich so sehr die Anerkennung und Liebe ihrer Mutter wünscht, dass sie dafür bereit ist zu lügen.

Dieses Buch beleuchtet einige Aspekte, die mir so bisher nicht bewusst waren z.B. eigene Bibeln für Schwarze.
Trotzdem kommt mir das Thema Rassismus fast schon zu kurz in diesem Buch, weil es um so viel mehr geht als das. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch also aus meiner Sicht nicht geschadet.

Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig. Vielleicht was das aber auch so gewollt. Es war dadurch für mich aber kein Buch, was man in einem Rutsch lesen kann, ich musste es immer mal aus der Hand legen.
Die Figuren bis auf Bride bleiben sehr eindimensional, auch das ist vielleicht beabsichtigt. Mir hat es das Leben erschwert, da ich einfach keine Beziehung zu den Figuren aufbauen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2020

Ein Buch das Rassismus in Amerika anspricht

0

Gott, hilf dem Kind von Toni Morrison handelt von Lu Ann. Diese wurde als schwarzes Baby geboren. Ihre Eltern allerdings könnten als weiße durchgehen.
Nach dem der Vater die kleine Familie verließ, wegen ...

Gott, hilf dem Kind von Toni Morrison handelt von Lu Ann. Diese wurde als schwarzes Baby geboren. Ihre Eltern allerdings könnten als weiße durchgehen.
Nach dem der Vater die kleine Familie verließ, wegen der geringen Akzeptanz gegenüber schwarzen.
Lu Anns Mutter schämt sich sehr für ihr Kind und vermeidet es sie zu berühren. Sie erzieht ihr Kind sehr angepasst, da sie der Meinung ist Lu Ann wird es sehr schwer haben, wegen ihrer Hautfarbe.
Doch Lu Ann trotzt dem ganzen und wird Leiterin einer Kosemtikfirma und betont ihre Hautfarbe, indem sie nur strahlend weiße Kleidung trägt.

Das Cover zeigt Lu Ann. Sie strahlt Ehrgeiz und Selbstvertrauen aus. Das genaue Gegenteil von dem, wie ihre Mutter sie erzogen hat.
Ihre Kleidung ist ebenfalls ein starker Kontrast zu ihrer Hautfarbe und zeigt ,wiederholt, wie sehr sie sich weigert sich anzupassen und schon fast unterwürfig zu leben.

Der Schreibstil war schockieren real.
Schon zu Beginn war ich fassungslos über die Diskriminierung und Tätlichkeiten gegen People of Colour. So müssen diese bei der Hochzeit die Hände auf eine Bibel extra für schwarze Menschen legen. Ich meine WTF?
Ebenso hat mich sehr schockiert das Lu Ann ihre Mutter nicht Mama nennen soll, da es komisch wirkt.
Vorallem diese stellen brachten mich sehr zum Nachdenken.
Leider gab es aber auch nicht ganz so tolle Stellen. Durch die vielen Sichten, die am Ende Sinn machten, war ich während dem lesen, sehr verwirrt.
Teilweise habe ich ganze Seiten nur überflogen und übersprungen, nur weil es sehr langatmig und wenig informativ war.
Spannende Stellen endeten sehr abrupt ohne große Aufklärung.

Über die Charaktere wusste man wenig, abgesehen von Lu Ann.
Ihre Mutter, die für viele Verhaltensweisen und Taten von ihr verantwortlich war, wurden wenige Hintergrundinformationen bekannt gegeben.
Was sehr schade ist, denn gerade sie hat viel mit Lu Anns Verhaltensweisen und auch Gedanken zu tun.
Eine Bindung aufzubauen gelang mir leider nicht. Wichtige Stellen dafür wurden nur kurz angerissen oder gar nicht erwähnt.

Ein Buch das Rassismus in Amerika anspricht.
Jedoch ohne viele Hintergrundinformationen und sehr wenig Spannung.
Stellenweise sehr langatmig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere