Beeindruckend
Die Bücher, der Junge und die NachtEinen Eindruck dieses Buches zu verfassen, ist nicht leicht, denn dieser Roman ist komplex, wundervoll konstruiert und überaus bildgewaltig. Kai Meyer ist ein Meister der Worte, schafft es in ihnen nicht ...
Einen Eindruck dieses Buches zu verfassen, ist nicht leicht, denn dieser Roman ist komplex, wundervoll konstruiert und überaus bildgewaltig. Kai Meyer ist ein Meister der Worte, schafft es in ihnen nicht nur Figuren und Orte lebendig werden zu lassen, sondern auch Gefühle zu wecken. Ich habe zwar schon das ein oder andere Buch des Autors gelesen, dennoch ist dies für mich bisher das eindrücklichste.
Im Grunde ist es eine Hommage an Bücher. Auf drei unterschiedlichen Zeitachsen wird uns die schicksalshafte Geschichte von Vater und Sohn erzählt, beide buchverrückt und mit einem außergewöhnlichen Talent gesegnet. Sie beide lieben nichts auf der Welt mehr, dennoch müssen sie aufpassen, dass ihnen nicht genau diese Leidenschaft zum Verhängnis wird. Faszinierend und bedrückend zugleich sind die Zeiten und das Setting, in denen die Geschichte spielt. Man merkt, dass der Autor gut informiert ist, denn die Grenze zwischen Fakten und Fiktion ist schwimmend und man hat das Gefühl, in diese düsteren Zeiten einzutauchen und ein Teil der Story zu werden. Der Roman birgt so viele Mysterien und Rätsel. Es macht Spaß ihnen nach und nach auf den Grund zu gehen, sich selbst Gedanken zu machen und zu sehen, inwieweit man recht hatte. Der Roman hatte eine seltsame Sogwirkung auf mich, die mich immer tiefer in die Welt der Bücher zog.
Ich freu mich auf viele weitere Bücher aus der Feder des Autors und kann diesen Roman nur wärmstens empfehlen.