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Veröffentlicht am 31.05.2023

Frühling im kleinen Bücherdorf mit einer berührenden Geschichte

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln
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Zum zweiten Mal sind wir zu Gast im kleinen, fiktiven Bücherdorf Swinton-on-Sea, das das reale Wigtown in Schottland zum Vorbild hat.
Es wird Frühling und es gibt ein Wiedersehen mit den netten Menschen ...

Zum zweiten Mal sind wir zu Gast im kleinen, fiktiven Bücherdorf Swinton-on-Sea, das das reale Wigtown in Schottland zum Vorbild hat.
Es wird Frühling und es gibt ein Wiedersehen mit den netten Menschen in dem kleinen Bücherdorf, die man schon aus dem ersten Teil kennt.
Da sind Vicky und Graham, die im ersten Teil zueinander fanden, der zurückhaltende, hilfsbereite Eliyah und natürlich auch Nanette mit ihrer kleinen Pension.
Im Mittelpunkt steht aber diesmal Shona, die ein beliebtes Café in Swinton betreibt. Heimlich betreibt sie nebenbei einen Blog auf dem sie Briefe veröffentlicht, die von ihren Verfassern nie abgeschickt wurden. Shona selbst hat den Anfang gemacht mit einem Brief an Alfie, ihren besten Freund aus Kindertagen und späteren Jugendliebe, dessen Unfalltod Shona nie überwunden hat. Eines Tages erhält sie per Mail eine Antwort auf diesen Brief und der Verfasser scheint sie gut zu kennen. Sie lässt sich trotz aller Verwirrung auf einen Briefwechsel ein.
Shona, Alfie und Nate waren in der Jugend dicke Freunde und fast unzertrennlich. Nach Alfies Tod zerbrach auch die Freundschaft zwischen Nate und Shona.

Nate ist mittlerweile Bestsellerautor und soll nur noch selten in Swinton gewesen sein. Umso überraschter ist Shona als sie im Haus der Großmutter von Alfie auf Nate trifft. Shona beabsichtigt das Haus, das zum Verkauf angeboten wird, zu kaufen, weil sie so schöne Erinnerungen damit verbindet und es für sie Zeit wird, endlich etwas Eigenes zu haben.
Nate sollte eigentlich seinen zweiten Roman schreiben, kommt aber nicht voran. Schuld daran sind auch seine Gefühle und ein Geheimnis, das er seit zehn Jahren mit sich herum trägt.

Shona kannte ich ja schon aus dem ersten Teil als Schwester von Graham, die immer etwas zickig und kalt daher kam. Auch gegenüber Vicky verhielt sie sich im ersten Teil nicht immer freundlich.
Daher war es schön in diesem Band Shona besser kennenzulernen. Sie ist eigentlich eine sehr empfindsame und verletzliche Person, die den Tod ihrer Jugendliebe nie überwunden und verarbeitet hat. Daher ging sie nie wieder eine Beziehung ein und fand in ihrem Café ihren Lebensmittelpunkt. Nun möchte sie das Haus von Alfies Großmutter kaufen, hat aber Probleme die Finanzierung auf die Beine zu stellen.
Ein Tortenwettbewerb mit einem Preisgeld könnte da helfen.
Es war auch schön zu erleben, wie sie ganz allmählich beginnt, Freundschaft mit Vicky zu schließen.

Die Begegnungen zwischen Shona und Nate waren zuerst problematisch und sicherlich auch von Missverständnissen geprägt. Man erkennt schnell, dass alles viel leichter für die beiden sein könnte, würden sie offener miteinander reden.
Aber es war schön zu beobachten und zu erleben, wie es mit den beiden weitergeht und wie sich die ganze Angelegenheit entwickelt. Da gab es unerwartete Ereignisse, Wendungen und so allerlei Herausforderungen.
Dazwischen sind immer wieder die Bücher, die Buchläden und durch Nate als Autor auch das Schreiben Themen, die mich begeistert haben.
Auch die Briefe auf Shonas Blog, die zum Teil Erwähnung finden, sind schön gestaltet und berührend.

„Frühlingsfunkeln“ ist eine zauberhafte und bewegende Geschichte über Freundschaft, Liebe, Verzeihen und Vergangenheitsbewältigung.
Durch die Themenvielfalt und das schöne Wohlfühl-Setting im kleinen schottischen Bücherdorf bietet dieser zweite Teil der Reihe spannende und kurzweilige Unterhaltung und macht große Lust auf die weiteren Teile. Ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 25.05.2023

Wunderbare Fortsetzung der Norderney-Saga mit authentischem Zeitbild

Goldene Zeiten im Inselsalon
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Mit diesem Roman legt Sylvia Lott den dritten Teil ihrer Norderney-Saga vor. Die Handlung deckt den Zeitraum von 1920 bis 1929 ab und wir befinden uns nicht nur auf Norderney rund um den Inselsalon sondern ...

Mit diesem Roman legt Sylvia Lott den dritten Teil ihrer Norderney-Saga vor. Die Handlung deckt den Zeitraum von 1920 bis 1929 ab und wir befinden uns nicht nur auf Norderney rund um den Inselsalon sondern auch im Berlin der goldenen Zwanziger Jahre.
Im Mittelpunkt steht diesmal Lissy, die Tochter von Frieda. Aber auch Frieda selbst, die Familie Fisser und Friedas Freundin Greta spielen weiterhin tragende Rollen in der Handlung.
Lissy, die im Inselsalon aufgewachsen ist, macht hier auch eine Friseurlehre, doch nach deren Abschluss zieht es sie in die Großstadt. In Berlin arbeitet sie dann in einem führenden Friseursalon, wo sie noch viel dazu lernen kann. Aber sie genießt auch das Leben in der pulsierenden Großstadt und lernt den charismatischen Ivo Sartorius kennen und lieben.

Es war schön all die schon bekannten Figuren wieder zu erleben.
Frieda hatte per Ehevertrag den Friseurmeister Paul geheiratet damit sie den Salon weiterführen kann. Es gibt gewisse „Regeln“ zwischen den beiden, doch die weichen mehr und mehr auf.
Friedas Freundin Greta unterstützt ihren Mann in der Praxis, kümmert sich um die Kinder und engagiert sich für wohltätige Dinge.
Aber auch Friedas Eltern und ihre Schwiegermutter Jakomina spielen weiterhin Rollen und Sylvia Lott erzählt die persönlichen Geschichten all dieser Figuren schön und glaubhaft weiter.

Besonders gut gefallen hat mir auch diesmal wieder, dass die Autorin die realen historischen Ereignisse, die sie gründlichst recherchiert, jeweils aus der Sicht ihrer Figuren erzählt und man erleben kann, welche Auswirkungen die Ereignisse auf sie haben.
So erleben wir die Hyper-Inflation, die Währungsreform, die goldenen Zwanziger aber gegen Ende auch den Börsencrash und den Beginn der Weltwirtschaftskrise.
Aber auch die Entwicklung auf der Insel Norderney ist recherchiert und realitätsgetreu dargestellt.
So entsteht ein stimmiges und authentisches Bild über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in diesem Jahrzehnt.
In ihrem Nachwort erläutert Sylvia Lott noch einmal, welche Ereignisse wirklich stattgefunden haben und welche Punkte dichterische Freiheit sind. Die Verknüpfung der Historie mit ihren fiktiven Figuren ist aus meiner Sicht wieder hervorragend gelungen.

Es gibt auch viele Informationen zum Friseurhandwerk, den jeweiligen Frisurenmoden und die Entwicklung der Techniken in diesem Beruf. Hier hat die Autorin ebenfalls gut recherchiert und auf Erfahrungen eines Ehepaares zurückgegriffen, die lange Zeit einen Friseursalon auf Norderney geführt haben.

„Goldene Zeiten im Inselsalon“ ist eine wunderbare Fortsetzung der Norderney-Saga und führt die Ereignisse und das Leben der bekannten Figuren aus den vorherigen Bänden schlüssig weiter. Ein authentisches Zeitbild der goldenen Zwanziger Jahre, toll gezeichnete Figuren und eine fesselnde aber auch berührende Handlung machen den Roman zu einer sehr unterhaltsamen Fortsetzung der Zeitreise, die mit Band 1 begonnen hat. Ich freue mich jetzt schon auf den vierten Teil und empfehle die Saga gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 08.04.2023

Spannender und atmosphärischer Krimi der zum miträtseln animiert

Leise steigt die Flut
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Bereits zum fünften Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln, diesmal auf der kleinen Insel St. Martins. Hier werden Narzissen für den Handel angebaut und die Familie Minear ist führend in diesem ...

Bereits zum fünften Mal ermittelt Ben Kitto auf den Scilly-Inseln, diesmal auf der kleinen Insel St. Martins. Hier werden Narzissen für den Handel angebaut und die Familie Minear ist führend in diesem Handel und damit eine der wohlhabendsten Familien der Inseln.
Eines Nachts klettern die Zwillinge der Familie, Jade und Ethan aus dem Fenster, um über die Insel zu streifen. Doch Jade verschwindet in dieser nebligen Nacht spurlos und ihr Bruder Ethan ist traumatisiert und schweigt seitdem. Eine groß angelegte Suche nach dem kleinen Mädchen bleibt erfolglos, sehr zum Entsetzen aller, denn wer sollte der kleinen Jade etwas tun? Auf einer so kleinen Insel, wo jeder jeden kennt, wird kein Verbrechen vermutet. Ben Kitto führt dennoch viele Gespräche, um herauszufinden, wo Jade sein könnte. Dabei bemerkt er, dass in der Familie Minear nicht alles Gold ist was glänzt und dann wird eine Leiche gefunden. Plötzlich muss Ben Kitto nicht nur die kleine Jade suchen sondern auch noch in einem Mord ermitteln.

Den besonderen Reiz dieser Krimi-Reihe machen für mich neben dem charismatischen Ermittler Ben Kitto die Scilly-Inseln aus. Die Autorin hat ihre Fälle bisher immer auf einer anderen Insel spielen lassen. Auch dieses Mal hat sie die schöne Landschaft dort sehr anschaulich und detailreich beschrieben und macht sich besondere Orte auch für die Handlung zu nutze.
Die Tatsache, dass diese Inseln sehr klein sind und die Zahl der Bewohner der einzelnen Inseln überschaubar ist, macht ebenfalls einen Reiz dieser Krimis aus. Ben Kitto tut sich wie immer etwas schwer, mit Verdächtigen zu sprechen, da er ja die meisten Bewohner der Inseln schon lange kennt. Dennoch versucht er mit seinem Mitarbeiter alles, um irgendwie eine Spur und vor allem Jade zu finden. Kittos Arbeit wird erschwert, weil wegen tagelangem Nebel keine Spurensicherung und Forensiker auf die Insel kommen können.

Die Mordermittlungen und die Suche nach dem kleinen Mädchen gestalten sich schwierig, denn offenbar haben viele der Inselbewohner etwas zu verbergen und die wohlhabende Familie Minear, die zwar vielen Menschen einen Arbeitsplatz bietet, hat auch nicht nur Freunde. Auch innerhalb der Familie gibt es offenbar Spannungen.
Kleine Flaschenschiffe, die möglicherweise vom Täter am Tatort und anderen Stellen hinterlassen werden, führen Kitto auf eine bestimmt Spur. Aber ist der Verdächtige wirklich der Täter oder lenkt der wahre Täter Kitto hier bewusst auf eine falsche Fährte?
Die Zeit rennt Kitto davon, denn er muss Jade finden und er denkt, dann findet er auch den Mörder.

Dieser Krimi war durch die Abgeschiedenheit der Insel durch den extremen Nebel sehr atmosphärisch. Die Ermittlungen und die Gesamtsituation auf der Insel waren wie immer sehr spannend. Es hat mich gefesselt, mit Ben Kitto zu ermitteln und allen möglichen Hinweisen nachzugehen. Auch Bens Hund Shadow hatte wieder seine Rolle in der Handlung, die mir diesmal besonders gut gefallen hat. Ebenso nimmt Bens Privatleben auch langsam Gestalt an und seine Freundin Nina beteiligt sich sogar an den Ermittlungen bzw. unterstützt Ben. Die Beziehung der beiden entwickelt sich ebenfalls schlüssig und glaubhaft weiter.
Gegen Ende gab es dann die eine oder andere Wendung, die mich noch überraschen konnte und am Ende führte es zu einer Auflösung, die ich nicht erahnen konnte.

„Leise steigt die Flut“ ist ein spannender und atmosphärischer Krimi auf den Scilly-Inseln, der mich zum miträtseln animiert und mir fesselnde Unterhaltung geboten hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 17.12.2022

Sehr gut konstruierter, unblutiger Thriller mit überraschendem Plot

Denk an mich, wenn du stirbst
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Marin Machado hat sich eine Existenz geschaffen und Inhaberin mehrerer Friseursalons, die sich einen sehr guten Ruf geschaffen haben.
Auch ihr Mann Derek ist erfolgreich und so sind die beiden wohlhabend ...

Marin Machado hat sich eine Existenz geschaffen und Inhaberin mehrerer Friseursalons, die sich einen sehr guten Ruf geschaffen haben.
Auch ihr Mann Derek ist erfolgreich und so sind die beiden wohlhabend und führen ein gutes Leben. Ihr Glück machte Sohn Sebastian perfekt, der inzwischen vier Jahre alt ist.
Im Vorweihnachtstrubel in einem Einkaufszentrum verschwindet der kleine Junge plötzlich und wird entführt. Marins Welt bricht zusammen, denn sie gibt sich selbst die Schuld, weil sie nur eine Sekunde nicht aufgepasst hat.
Ein gutes Jahr später ist Marin nach einem Selbstmordversuch und einer Therapie gerade wieder dabei, ein bisschen in ihr Leben zurück zu finden. Da die Polizei die Suche nach dem Jungen inzwischen aufgegeben hat, engagiert Marin eine Privatermittlerin, die die Suche fortsetzen soll. Um Marins Ehe steht es nicht gut, da sie sich total verschlossen hat. Sie hält Kontakt zu ihrem besten Freund Sal und hat sich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen.
Als sich die Privatermittlerin meldet, hat Marin Hoffnung, dass diese etwas über Sebastians Verbleib erfahren hat. Doch die Ermittlerin macht ihr die Mitteilung, dass sie durch Zufall entdeckt hat, dass Marins Mann Derek ein Verhältnis zu der 24-jährigen Kenzie hat. Marin zieht es erneut den Boden unter den Füßen weg und sie beschließt, dass sie nach ihrem Sohn nicht auch noch ihren Mann verlieren will und deshalb muss Kenzie beseitigt werden.

Ein Kind verschwindet spurlos, wird vermutlich entführt, aber es kommt keine Lösegeldforderung, wie man bei wohlhabenden Eltern vermuten könnte. Das ist sicher das schlimmste Schicksal, dass Eltern erleiden können. Der Roman beginnt mit dieser Entführung und schildert dann, das Leid das Marin und Derek durchmachen. Wir erleben Marin, die sich mit Hilfe ihres besten Freundes Sal und einer Selbsthilfegruppe zurück in ihr Leben kämpft und auch wieder zu arbeiten beginnt. Derek dagegen hat sich offenbar Trost bei einer jungen Frau gesucht. Das Kennenlernen der beiden und ihre Beziehung zueinander wird geschildert und schnell wird klar, dass Kenzie es nur auf Dereks Geld abgesehen hat.
Durch Sal entsteht in Marin die Idee und die Möglichkeit, wie sie Kenzie loswerden kann.

Ich hatte erwartet, dass es in dem Roman hauptsächlich um die Suche nach dem kleinen Sebastian gehen würde, aber die Geschichte nimmt einen völlig anderen Verlauf. Nachdem Marin die folgenschwere Entscheidung getroffen hat, nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und entwickelt sich zum Psychothriller.
Gebannt habe ich verfolgt, ob Marins Plan umgesetzt wird und wie es dann weiter geht. Und natürlich stellt sich immer wieder die große Frage nach dem Schicksal von dem kleinen Sebastian. Warum wurde er entführt? Lebt er noch? Und kann er doch noch gefunden werden?
Was sich dann im weiteren Verlauf der Handlung entwickelt, hat mich fast fassungslos gemacht. Und am Ende ergibt alles einen Sinn.

Sehr gut gefallen hat mir die dauernd anhaltende, unterschwellige Spannung und die große Wendung, die die Geschichte nahm. Der Sog, den die Handlung auf mich ausgeübt hat, wurde immer größer und ich wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Überzeugen konnten mich auch die besonders gut gezeichneten Figuren, besonders Marin und Derek. Ihre Reaktionen und ihr Handeln nach der Entführung waren für mich glaubhaft und nachvollziehbar. Das hat die Autorin sehr eindrücklich aber auch feinfühlig beschrieben.

„Denk an mich, wenn du stirbst“ ist ein sehr gut konstruierter, unblutiger Thriller der sich mehr zum Psychothriller entwickelt. Er handelt von Verlust, Liebe, Verrat und Rache und hat mich mit seinem toll gestalteten Plot, sehr gut gezeichneten Figuren und einer überraschenden Wendung begeistert. Ich hatte fesselnde Lesestunden und empfehle diesen guten Thriller gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 29.11.2022

Warmherziger, spannender und unterhaltsamer Abschluss der Trilogie

Sehnsucht nach Whale Island
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Mit diesem Roman kehren wir zum dritten und wohl letzten Mal auf die fiktive Insel Whale Island in Nova Scotia, der ostkanadischen Atlantikprovinz, zurück.
Die Bloggerin Viola befindet sich auf einer ...

Mit diesem Roman kehren wir zum dritten und wohl letzten Mal auf die fiktive Insel Whale Island in Nova Scotia, der ostkanadischen Atlantikprovinz, zurück.
Die Bloggerin Viola befindet sich auf einer Reise quer durch Kanada, als sie auf dem Festland, gegenüber von Whale Island, einen Autounfall hat. Im Krankenhaus lernt sie die Krankenschwester Skye Cameron kennen und auch deren Bruder Glenn. Dieser lebt normalerweise in Halifax, hält sich aber derzeit in der Heimat auf, da die Mutter der Cameron-Geschwister ebenfalls im Krankenhaus liegt.
Viola hatte geglaubt, dass sie wie andere Frauen ihrer Familie ihren 35. Geburtstag nicht mehr erleben würde. Aber im Krankenhaus, am Tag nach dem Unfall wird sie 35 und beschließt, die vor ihr liegende Zukunft zu nutzen. Dankbar nimmt sie die Einladung von Skye an, sie nach Whale Island zu begleiten und sich dort weiter zu erholen. So lernt sie dann auch Glenn kennen und den Rest der Familie Cameron. Aber auf der Insel, in die sie sich schnell verliebt, erwarten Viola noch andere Überraschungen und die Liebe.

Anfangs fand ich Violas Gedanken, dass sie vor ihrem 35. Geburtstag sterben würde, etwas merkwürdig. Eine Wahrsagerin hatte vor längerer Zeit mal eine entsprechende Bemerkung gemacht, die Viola so gedeutet hat, dass ihr dasselbe Schicksal blüht, wie anderen Frauen in ihrer Familie vorher. Doch im Verlauf der Geschichte erklärt sich, warum Viola so dachte.
In diesem dritten Teil lernen wir nun auch den dritten Bruder der Cameron Familie kennen. Er lebt in Halifax mit einem anderen Mann zusammen, arbeitet als Barista und versucht nebenbei seinen Traum zu erfüllen, einen Roman zu schreiben. Eine Bemerkung, die Skye über ihren Bruder macht, führt zu einem Missverständnis, das zu etlichen humorvollen Szenen führt, bis es aufgeklärt wird.

Glenn begleitet Viola vom Festland nach Whale Island und beide wohnen im Haus von Skye. So lernen sie sich schnell gut kennen und schließen Freundschaft. Sie sind beide sehr unterschiedlich wobei Viola diejenige ist, die schnell beginnt, sich zu verändern. Das liegt daran, dass sie nun Zukunftspläne machen kann, die sie bisher nie hatte. Da sie ja glaubte, nicht alt zu werden, hat sie weder eine Berufsausbildung gemacht noch ist sie jemals eine feste Liebesbeziehung eingegangen. Violas Entwicklung hat mir sehr gut gefallen und sie stellt sich als empathische und liebenswerte Person heraus.
Aber auch Glenn beginnt sein Leben zu überdenken, denn er stellt fest, dass ihm seine Heimat doch sehr gefehlt hat und er eigentlich gerne wieder dort leben möchte. Auch bezüglich seines Romans gibt es Inspirationen und Einflüsse, die seine Sichtweise verändern.

Die Geschichte wird wechselnd aus Violas und Glenns Sicht erzählt und so kann man das Gefühlsleben und die Gedanken der beiden sehr gut verfolgen. Ich war gespannt, ob und wie die beiden zusammen finden und sich ihre Gefühle eingestehen würden. Wie zu erwarten, gibt es da etliche Hindernisse.

Daneben gibt es aber noch viel mehr zu erleben auf Whale Island.
Violas Familiengeschichte spielt eine wichtige Rolle und sorgt für Überraschungen, sehr spannende Entdeckungen und sehr berührende Momente.
Auch Skye, die lange Zeit mit einem Arzt ihrer Klinik zusammen war, hat sich endlich endgültig von ihm getrennt und erkennt, dass es da jemand anderen gibt, der ihre Liebe mehr verdient. So erleben wir nebenbei noch eine zweite Liebesgeschichte.

Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit dem Rest der sympathischen Cameron-Familie, den Eltern und den Brüdern Duncan und Aidan, die ihr Glück in den ersten beiden Teilen jeweils mit einer deutschen Frau gefunden haben. Und auch weitere bereits bekannte liebenswerte Figuren finden in diesem Teil ihren Platz und spielen ihre kleinen Nebenrollen.

Wunderbar wird auch wieder das Setting auf der kleinen Insel aufgegriffen und beschrieben. Ebenso spielt das Thema rund um die Wale, die vor der Insel leben und besonders geschützt werden, wieder eine Rolle. Dieses Thema hat mir in der gesamten Trilogie sehr gut gefallen, denn die Wale sind beeindruckende Tiere und ich sah sie förmlich vor meinem inneren Auge in die Wellen abtauchen und hörte ihre Gesänge.

„Sehnsucht nach Whale Island“ ist ein wunderschöner Abschluss dieser Trilogie. Der Roman konnte mich mit seinen Liebesgeschichten, Humor, einer spannenden Familiengeschichte und dem Zauber dieser kleinen Insel begeistern. Dieser herzerwärmende Wohlfühlroman ist eine Empfehlung wert, genau wie die gesamte Trilogie!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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