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Veröffentlicht am 14.05.2023

Potential leider nicht ausgeschöpft

Das Sanatorium
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Die Idee der Geschichte fand ich toll: ein einsames, abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, Schnee und Eiseskälte, und durch eine Lawine ist es abgeschieden und unter den letzten Personen im Hotel ...

Die Idee der Geschichte fand ich toll: ein einsames, abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, Schnee und Eiseskälte, und durch eine Lawine ist es abgeschieden und unter den letzten Personen im Hotel ist ein Mörder, der seine Opfer so präsentiert, dass sie mit der Vergangenheit des Hotels als Tuberkulose-Sanatorium zusammenhängen.
Die Geschichte spielt an fünf Tagen im Jänner 2020.
Ich fand interessant, wie die Probleme mit dem Umbau des Sanatoriums und dem Widerstand der Bevölkerung, mit dem der Inhaber Lucas Caron zu kämpfen hat, als Zeitungsartikel dargestellt wurden. Und dass sein Partner im Jahr 2015 verschwunden ist.

Doch leider gelingt die Umsetzung nicht ganz so gut: Elin, eine freigestellte Polizistin aus England, die zur Verlobung ihres Bruders Isaac in das Hotel kommt, wo seine Verlobte Laure arbeitet, ist oftmals echt nervig. Sie hat psychische Probleme und steigert sich oft in etwas hinein.

Außerdem werden oft Dinge nur angedeutet, es gibt nur kleine Informationshäppchen über das Leben von Elin, man weiß, es ist etwas Schreckliches geschehen; sowohl mit ihr als auch ihrem kleinen Bruder Sam. Erst nach dem ersten Drittel erfährt man, was mit Sam passiert ist, und wen sie verdächtig.
Auch hat mich genervt, dass keiner richtig miteinander redet. Elin hat ihrem Freund Will auch nicht wirklich etwas von den damaligen Geschehnissen, und was das in ihr ausgelöst hat, erzählt; bzw. die Probleme in der Familie ausgesprochen.

Die Autorin versucht immer wieder, das bedrückende Gefühl in diesem Gebäude, als auch außerhalb, bedrohend auszudrücken, die atmosphärische Darstellung der Abgeschiedenheit, was ihr jedoch nicht immer gelingt. Manchmal fröstelst man und bekommt Gänsehaut, manchmal fühlt es sich einfach nur "gewollt" an.
Authentisch war die Gestaltung von Elins Ermittlungsarbeit; bzw. wie sie immer wieder mit der Schweizer Polizei Rücksprache hält, da sie als Engländerin ja eigentlich keine Befugnisse hat; doch die Polizei ja aufgrund der abgegangenen Lawinen und des schlimmen Schneesturms nicht zum Hotel kann.

Gegen Ende gibt es zu viele Plottwists bzw. wechselt ein möglicher Täter den nächsten ab; jedoch zu offensichtlich und ohne große Überraschung für den Leser.
Auch die Auflösung konnte ich leider überhaupt nicht nachvollziehen und fand sie unrealistisch.


Fazit:
Super Grundidee mit dem atmosphärischen Setting im ehemaligen Sanatorium in Abgeschiedenheit und bei Eis und Schnee; jedoch einige Längen, eine nervige Ermittlerin und eine Auflösung, die mich leider nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

sehr gefühlsduselige und moderne Fassung der Sisi-Geschichte

Die Kaiserin
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3,5 Sterne

Die Geschichte von Kaiserin Elisabeth ist glaube ich hinlänglich bekannt.
Dieser Roman widmet sich dem Beginn: dem Kennenlernen von Elisabeth in Bayern und Kaiser Franz Joseph; bis zur Hochzeit ...

3,5 Sterne

Die Geschichte von Kaiserin Elisabeth ist glaube ich hinlänglich bekannt.
Dieser Roman widmet sich dem Beginn: dem Kennenlernen von Elisabeth in Bayern und Kaiser Franz Joseph; bis zur Hochzeit (die aber echt nur kurz angeschnitten wird).
Der größte Teil ist das eigentliche Kennenlernen in der Kaiservilla in Bad Ischl.
Der Schreibstil ist flott und auch spannend, jedoch fand ich die Geschichte einerseits zwar mal abwechselnd frisch, andererseits war es mir ZU modern - der Kaiser wurde nicht mit "Sie" angesprochen, ebenso wenig gab es damals schon einen Martini (zumindest nicht mit diesem Namen).

Die Geschichte wird abwechselnd aus den drei Sichten von Elisabeth, Helene und Franz erzählt.
Jedoch war mir das ganze echt ZU gefühlsduselig. Gefühlt waren Franz, Sisi und Néné ständig am Grübeln über ihre Gefühle und Befindlichkeiten.
Besonders das ewige Gegrübel von Helene über ihr boshaftes Verhalten hat mit der Zeit genervt, weil es sich ständig wiederholt hat.
Auch war mir Franz Bruder Max zu übertrieben kindisch und intrigant, das war dann auch irgendwann nervig.

Schön fand ich jedoch, dass viele Gedichte von Elisabeth abgedruckt waren. Ich hab zwar nicht nachgesehen, ob es authentische Gedichte von ihr waren, aber vom Schreibstil her waren es typische Sisi-Zeilen.
Trotz der Mängel möchte ich mir jetzt nachträglich noch die Serie anschauen und bin schon sehr gespannt darauf.


Fazit:
Eine sehr gefühlsduselige, modern und locker interpretierte Version der Geschichte von Kaiserin Elisabeth, aber flott und spannend zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Mystery-Thriller in der schneeweißen Weite des eiskalten Islands

SCHNEE
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Im harten Winter verschwinden vier Touristen spurlos im Isländischen Hochland. Was wollten die Vier in der Eiseskälte dort?
Ein Suchtrupp, der ausgeschickt wurde, um die Vermissten zu suchen, findet diese: ...

Im harten Winter verschwinden vier Touristen spurlos im Isländischen Hochland. Was wollten die Vier in der Eiseskälte dort?
Ein Suchtrupp, der ausgeschickt wurde, um die Vermissten zu suchen, findet diese: unbekleidet, erfroren im Schnee. Was ist passiert?
Und dann sind da auch noch die seltsamen Vorkommnisse in der einsam gelegenen Radarstation in Stokksnes.


Meine Meinung:
Dies war mein erster Thriller aus der Feder von Yrsa Sigurdardottir und ich war gefesselt von der spannenden Schreibweise der Autorin.
Schon der Beginn ist total packend, als die Käufer des Elternhauses von Kolbeinn ihm eine Kiste mit im Haus gefundenen Dingen bringen sowie einen einsamen rosa Kleinkindschuh, den sie im Garten ausgegraben hatten.
Man fiebert sowohl mit Jóhanna von der Rettungswacht mit, die mit ihrem Reykjaviker Kollegen Pórir dem Suchtrupp angehört; sowie mit Dröfn, die mit ihrem Mann und einem befreundeten Ehepaar sowie deren Führer Haukur in der weißen Weite Islands unterwegs ist.
So wird abwechselnd von der Suche aus Sicht von Jóhannna, den Erlebnissen der Schneewanderer eine Woche zuvor aus Sicht von Dröfn und den mysteriösen Vorkommnissen in der Radarstation aus Sicht des Mitarbeiters Hjörvar erzählt.

Der Autorin ist es großartig gelungen, die eiskalte Atmosphäre und die weiße Weite im harten isländischen Winter perfekt einzufangen, sodass einem beim Lesen kalt wurde. "Sobald der Schnee nicht mehr unter ihren Füßen knirschte, war es vollkommen still. Kein Wind, kein Vogelgezwitscher, nichts. Es war, als hätte die Welt alle Geräusche ausgeschaltet."
"Eine winterlichere Landschaft konnte man sich kaum vorstellen. Schneeweiß und eintönig. Die Luft war geruchlos, und es herrschte absolute Windstille. Das Einzige, was die Sinne wahrnahmen, war Kälte. Die Kälte biss in die Wangen, drang durch Schuhsohlen und Handschuhe, umschlang die Finger und drückte zu."

Ich finde es nur immer schade, wenn man etwas anderes bekommt, als man erwartet hat. Dabei wäre es hier so leicht richtig zu kennzeichnen gewesen, wenn man "Mystery-Thriller" aufs Cover gedruckt hätte, anstatt nur "Thriller". Denn von einem Thriller erwarte ich mir eine realistische Handlung, und nichts Mysteriöses und Übersinnliches. Ich lese auch gerne ab und zu mal einen Mystery-Thriller, nur will das dann aber vorher wissen.
Nichts desto trotz ist der Autorin auch die gruselige Atmosphäre darzustellen so gut gelungen, dass man Gänsehaut bekommt. Die Geräusche/Stimme... das kleine Mädchen...brrr...

Leider hat mir die Auflösung nicht wirklich gefallen, weil ich die Beweggründe und Motivation so überhaupt nicht nachvollziehen konnte und diese Handlungen für mich keinen Sinn ergaben.
Die Verstrickungen und Verwicklungen hingegen haben mich positiv überrascht, doch wurde die Aufklärung derer am Ende einfach nur schnell gefühlt im Telegrafenstil abgehandelt. Man hatte das Gefühl, die Autorin wusste nicht, wie sie diese Erklärungen geschickter in der Geschichte verweben konnte.
Leider konnten diese überraschenden Zusammenhänge sowie der hohe Spannungsbogen diese Geschichte, die sich dann als Mystery-Thriller entpuppt hat, sowie die enttäuschende Auflösung, für mich leider nicht zu einem Lesehighlight machen.


Fazit:
Spannender Mystery-Thriller in der schneeweißen Weite des eiskalten Islands; mit einer für mich leider nicht zufriedenstellenden Auflösung.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

gute Grundidee; aber unausgereifte Umsetzung

Acht perfekte Morde
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Der Krimi-Buchhändler Malcolm Kershaw aus Boston hat vor einigen Jahren auf einem Blog eine Liste von Büchern veröffentlicht, die acht perfekte Morde beinhalten.
Und plötzlich sterben Menschen genau nach ...

Der Krimi-Buchhändler Malcolm Kershaw aus Boston hat vor einigen Jahren auf einem Blog eine Liste von Büchern veröffentlicht, die acht perfekte Morde beinhalten.
Und plötzlich sterben Menschen genau nach diesen Vorlagen.
Die FBI-Agentin Gwen Mulvey bittet Malcolm um Mithilfe, denn es ist seine Liste und er kennt die Bücher. Und sie ist sich sicher: der Mörder muss Malcolm kennen.
Doch Malcolm fischt im Trüben, der Kommentar zu seinem Blogeintrag bringt ihn auch nicht weiter, und der Täter ist ihm immer eine Spur voraus.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist gefällig, aber man kann nur teilweise in die Geschichte abtauchen, die sich anfangs jedoch eher nicht wie ein Thriller, sondern mehr wie ein Krimi anfühlt, da sich kaum Spannung aufbaut. Der Buchhändler Malcolm Kershaw erzählt dem Leser seine Geschichte, verliert sich aber oft in vielen Details.
Die winterliche Atmosphäre kommt gut rüber, es ist alles gleich viel trüber, gedrückter und düsterer.
Leider kann ich nicht so genau auf meine Eindrücke eingehen, da sonst zu viel gespoilert würde. So, wie in diesem Buch zu viel über die angeführten 8 'perfekten Mord'-Bücher gespoilert wird. Wer vorhat, noch eins dieser Bücher zu lesen, sollte DIESES Buch also definitiv nicht lesen. Und diese Stories werden auch immer wieder wiederholt und zu Tode seziert. Besser wäre, man würde die angeführten Bücher zuvor alle lesen ;)

Leider gibt es auch einige Logiklücken, zB die allein (!) agierende FBI-Agentin, die Malcolm alles (!!) über die laufende Ermittlung erzählt. Man ist unsicher: braucht sie wirklich seine Hilfe, da die Morde nach seiner Liste der Bücher mit den aus seiner Sicht perfekten acht Morden getätigt wurden und er alle Inhalte kennt (bzw kennen sollte). Oder hat sie die Hoffnung, dass er sich verplappert?
Auch wurde lange Zeit kein möglicher Täter präsentiert, sodass man sich fragt: ist Malcolms Geschichte wahr oder ist sie wie einer der Romane seiner Liste aufgebaut: ist Mal ein unglaubwürdiger Erzähler? Warum werden die Morde genau nach dieser Liste getätigt? Der Psycho-Aspekt ist faszinierend, aber nicht eindeutig.
Interessant fand ich, wie sich die Handlungsstränge aus der Vergangenheit (der Unfalltod seiner Frau) und die aktuellen Geschehnisse verweben.
Mit dem Schluss war ich leider nicht zufrieden. Ich möchte, dass am Ende alles unmissverständlich aufgeklärt und aufgelöst wird. Deshalb und aufgrund der Logikfehler kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.


Fazit:
Eine interessante Grundidee, jemanden nach Kriminalromanen morden zu lassen. Leider jedoch manchmal zäh, einige Logiklücken, alle genannten Krimis wurden gespoilert, und die Auflösung hat mich verwirrt und fragend zurückgelassen. Mein Favorit aller handelnden Personen war der Buchhandlungskater Nero ;)

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Auftakt der Reihe um Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi

Die Stimme des Zorns
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Die FBI-Agentin Nadia Shirazi wird zu einem Vorstellungsgespräch zur Behavioral Analysis Unit in der FBI-Academy in Quantico eingeladen. Dort zu arbeiten war schon immer ihr größter Traum.
Doch sie hat ...

Die FBI-Agentin Nadia Shirazi wird zu einem Vorstellungsgespräch zur Behavioral Analysis Unit in der FBI-Academy in Quantico eingeladen. Dort zu arbeiten war schon immer ihr größter Traum.
Doch sie hat nicht mit diesem Partner gerechnet: Francis Ackerman jr, ein berüchtigter Serienkiller, der nur fürs FBI arbeitet und hilft, andere Serienkiller zu fassen.
Ihr erster gemeinsamer Fall führt sie nach Roswell, wo ein Alien sein Unwesen treibt. Teilweise verkohlte Leichen werden in Kornkreisen hinterlassen und 'die' Ufo-Expertin wurde entführt.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist fesselnd und der Spannungsbogen immer recht hoch gehalten.
Doch Francis Ackerman jr. ist einfach unfassbar perfekt. Er ist ein Wunderwuzzi, der alles kann, alles weiß (und damit meine ich wirklich ALLES), ist supersexy und von einem brutal-blutigen Serienkiller zu einem total netten und sympathischen Kerl geworden, der dem FBI hilft, andere Serienkiller zu fangen. Ohne, dass ER selbst eingesperrt ist. Mit jeglichen Kompetenzen und Freiheiten. Genau.
Nadia Shirazi hingegen fand ich total sympathisch; sie ist eine kluge, taffe Frau, die Ackerman anfangs echt gut Paroli bietet - jedoch war es abzusehen, dass sie sich in ihn verknallt. augenroll Bis dahin mochte ich sie wirklich sehr.

Der Fall selbst ist total spannend, es geht um Kornkreise, seltsame Phänomene und Entführungen von Außerirdischen... Der Serienkiller selbst ist ein seltsames Wesen, Alien genannt.
Anfangs ist man sich gar nicht sicher: waren tatsächlich Alien am Werk oder gibt es eine rationale Erklärung? Das ist dem Autor wirklich gut gelungen.
Die Auflösung war dann jedoch nicht wirklich überraschend für mich. Leider fand ich auch die übertriebene Action beim Showdown unglaubwürdig.


Fazit:
Für mich interessanter Plot mit den Außerirdischen, leider konnte mich weder Francis Ackerman jr überzeugen noch der Showdown.

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