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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Sehr cooles Prinzip mit einigen Schwächen

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
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Im Buch geht es darum, zum neunten Planeten zu reisen. Dabei verfolgen wir jeweils die Perspektive von Cim oder Prosper und begleiten die Crew der Galathea, wie sie verschiedene Herausforderungen meistern.

Das ...

Im Buch geht es darum, zum neunten Planeten zu reisen. Dabei verfolgen wir jeweils die Perspektive von Cim oder Prosper und begleiten die Crew der Galathea, wie sie verschiedene Herausforderungen meistern.

Das Spielkonzept ist wahnsinnig interessant. Ich finde es echt toll, die Geschichte mit einer zweiten Person zusammen erleben zu können und einander dann vorlesen zu können.
Ich hatte dennoch das Gefühl, das Prinzip sei noch nicht ganz ausgereift. Der Aufbau ist manchmal verwirrend und es gibt Momente, wo nicht nachvollziehbar ist, wer nun als Erstes lesen soll, was frustrierend und unintuitiv sein kann.
Die Story selber hat mir gefallen. Sie war spannend und sehr gut nachvollziehbar, sodass man die Galathea in den Weiten des Alls gut vor Augen haben konnte. Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Es ist schön zu sehen, wie sie Beziehungen zueinander aufbauen und auch miteinander herumalbern.
Leider muss ich auch sagen, dass sich die Storyline manchmal sehr nach Railroading angefühlt hat. Es wurde also auf eine bestimmte Story hingearbeitet und es hat sich angefühlt, als würden abweichende Entscheidungen die Geschichte nur bedingt beeinflussen und eher ein kleines Extra sein, als eine gravierende Entscheidung.
Wir haben wirklich mehrere Stunden gelesen, was natürlich zum einen cool ist, weil man eine wirklich ansprechende langfristige Story bekommt. Zum anderen hätte ich es natürlich cooler gefunden, wenn die Story lieber ein bisschen kürzer gewesen wäre und man dann wirklich einflussreiche Entscheidungen hätte treffen können.
Wir haben die Bücher gemeinsam über Skype gelesen, was nicht schlecht war, aber es hätte persönlich wahrscheinlich noch mehr Spaß gemacht. Dann muss man natürlich die entsprechende Zeit haben oder nah aneinander wohnen, um sich so regelmäßig zu treffen.

Die Idee ist wahnsinnig cool, die Umsetzung zeigt aber einige klare Probleme. Trotzdem hat es jede Menge Spaß gemacht. Ich hoffe natürlich, dass beim nächsten Abenteuer schon etwas mehr Expertise drinsteckt, weil mich grundsätzlich weitere Bücher dieser Art sehr reizen würden.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Spannender historischer Roman

Die Wagemutige
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Im Buch geht es um Lisa Fittko, welche Widerstandskämpferin gegen die Nationalsozialisten war. Das Buch beschreibt ihre fiktionalisierte Geschichte, die hauptsächlich das Jahr 1940 umfasst. Es wird beschrieben, ...

Im Buch geht es um Lisa Fittko, welche Widerstandskämpferin gegen die Nationalsozialisten war. Das Buch beschreibt ihre fiktionalisierte Geschichte, die hauptsächlich das Jahr 1940 umfasst. Es wird beschrieben, wie sich ihre Zeit als Geflüchtete in Frankreich gestaltet und auch wie sie später als Fluchthelferin arbeitet.

Das Buch zeigt den Alltag im Krieg auf und das auf eine Weise, die sich zumindest für mich persönlich sehr realitätsnah angefühlt hat. Die damit einhergehende ständige Angst wird sehr nahbar rübergebracht, aber auch die kleinen Erfolge, die zu der Zeit noch nicht richtig gefeiert werden konnten, schimmern hoffnungsvoll durch. Insgesamt ist das ganze Buch gezeichnet von der Gegensätzlichkeit zwischen den unmenschlichen Abgründen der Nazis und der Warmherzigkeit, zu der teilweise fremde Menschen in der Lage sind.
Der chaotische Alltag zwischen Hoffnung und Verzweiflung ist dabei sehr nachvollziehbar dargestellt.
Eine Sache, die ich persönlich irritierend fand, war die Verurteilung des bewaffneten Widerstandes durch unsere Hauptcharakterin. Dabei wurde die Schuld an den Untaten der Nazis irritierenderweise bei ebenjenen Widerständlern gesucht, weil sie doch die Nazis angeblich provoziert hätten. Das fand ich unangebracht und verträumt.
Abseits dessen mochte ich unsere Hauptcharakterin, weil sie starke Ideale hatte, denen sie auch bedingungslos gefolgt ist. Trotzdem konnte man die Vielzahl ihrer gegensätzlichen Gefühle verfolgen.

Das Buch hat mir bis auf einige Punkte gut gefallen und hat sich sehr echt angefühlt.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Über ehrgeizige Frauen

Carrie Soto is Back
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Im Buch geht es um Carrie Soto, unfassbare Tennislegende und nicht gerade gefasste Verliererin. Mit ihrem Ehrgeiz hat sie den Rekord von zwanzig Grand-Slam-Titeln im Einzel aufgestellt. Als eine jüngere ...

Im Buch geht es um Carrie Soto, unfassbare Tennislegende und nicht gerade gefasste Verliererin. Mit ihrem Ehrgeiz hat sie den Rekord von zwanzig Grand-Slam-Titeln im Einzel aufgestellt. Als eine jüngere Tennisspielerin dabei ist, ihr den Rekord abzulaufen, entschließt sich Carrie wieder ins Tennis einzusteigen. Aufgrund ihres Alters trauen ihr die Leute nicht mehr zu aufzuholen. Damit haben sie jedoch einen entscheidenden Fehler gemacht: Sie unterschätzen Carrie Soto.

Ich kann selbstbewusst behaupten, dass Sport eher nicht mein Thema ist. Dieses Buch habe ich aber aufgrund der Autorin zu Hand genommen. Und was soll ich sagen? Ich habe es nicht bereut.
Carrie Soto ist nicht nett. Sie ist sogar eigentlich etwas unsympathisch. Was aber nicht schlimm ist, denn in diesem Buch geht es um lebensechte Charaktere, welche sich mit ihren Umständen zurechtfinden müssen. Die Charakterentwicklung, die Carrie Soto dabei durchmacht, ist gut rübergebracht und befreiend. Es ist eine sehr interessante Erkundung dessen, was unsere Hauptcharakterin fühlt, dadurch dass sie ihr Leben so komplett dem Sport verschrieben hat. Es behandelt, welchen Einfluss das auf ihre Perspektive von Gewinnen und Verlieren und welche Wirkung es auf ihr Leben hat.
Ihre Beziehung zu ihrem Vater wird fantastisch dargestellt. Sie ist kompliziert und wunderschön und beide Charaktere sind mir ans Herz gewachsen.
Die Matches, welche Carrie spielt, sind erstaunlich spannend, dafür dass mir Sport sonst eher egal ist. Die Geschichte war etwas voraussehbar, aber das hat der Spannung trotzdem keinen Abbruch getan.
Das Buch behandelt auch Sexismus und Rassismus, denen sich die Frauen im professionellen Sport aussetzen mussten und teilweise noch immer müssen.
Der Schreibstil ist sehr einfach zu lesen, sodass sich das Buch sehr unkompliziert lesen lässt. Die Liebesgeschichte fand ich angenehm zu lesen. Sie ist ganz süß und übernimmt nicht die Geschichte, sondern bleibt im Hintergrund.

Mir hat das Buch gefallen. Es ist spannend und lebensecht geschrieben und ich kann es empfehlen, selbst für den Fall, dass man Sport nicht besonders mag.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Wirklich interessantes Worldbuilding

Das Strahlen des Herrn Helios
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Im Buch geht es um den Hasen, Skarabäus Lampe. Er hat einen messerscharfen Verstand, weswegen er auch zu dem Mordfall gerufen wird, in dem der Zirkusdirektor Helios umgebracht wurde. Die Polizei hat bereits ...

Im Buch geht es um den Hasen, Skarabäus Lampe. Er hat einen messerscharfen Verstand, weswegen er auch zu dem Mordfall gerufen wird, in dem der Zirkusdirektor Helios umgebracht wurde. Die Polizei hat bereits einen angeblichen Mörder gefasst, aber irgendetwas stimmt nicht überein. Skarabäus stürzt sich in den Fall, der viel gefährlicher wird als gedacht. Und das nicht nur für ihn, sondern auch für seinen Schützling, den Kater Teddy.

Das Buch ist toll geschrieben. Es ist sehr bildlich und die Welt um die anthropomorphen Tiere wird sehr gut aufgebaut. Es ist vor allem spannend, wie es sich auswirkt, dass verschiedene Tiere zusammenleben und welche Ansprüche sie haben. Dieser Teil hat mir besonders gut gefallen, weil die Autorin hier viel Kreativität bewiesen hat.
Die Geschichte scheint von Sherlock Holmes und auch anderen klassischen Mystery Romanen inspiriert zu sein. Der Aufbau erinnert daran und es gibt einige Anspielungen, was ich sehr charmant fand.
Die Story ist insgesamt sehr humorvoll und witzig, baut aber in ihrem Verlauf gut eine bedrohliche Stimmung auf.
Das Mysterium selber fand ich nicht überaus spannend, aber der Charme der Geschichte und die interessante Welt macht das in meinen Augen wett.

Mir hat das Buch gut gefallen. Die aufgebaute Welt fand ich sehr interessant und ich hoffe, auch in weiteren Bänden sehen zu dürfen, wie die Autorin die Welt ausbaut.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Eine besondere Schule

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
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In der Schule der Guten und der Bösen werden die SchülerInnen in gut und böse eingeteilt. Es scheint sehr offensichtlich, dass die wunderschöne Sophie in Gut gehört, während ihre schwarztragende, Trübsal ...

In der Schule der Guten und der Bösen werden die SchülerInnen in gut und böse eingeteilt. Es scheint sehr offensichtlich, dass die wunderschöne Sophie in Gut gehört, während ihre schwarztragende, Trübsal blasende Freundin Agatha in Böse gehört. Die Überraschung ist groß, als das Gegenteil eintrifft und die Freundinnen in die jeweils anderen Häuser eingeteilt werden. Ist das ein Missgeschick? Oder vielleicht ein hinterhältiger Plan?

Ich fand die Geschichte sehr spannend. Sie war durchweg unterhaltsam und es war immer etwas los. Die Plotentwicklungen wurden gut vorausgedeutet, sodass sie zwar nicht überraschend, aber wahnsinnig interessant waren.
Das Setting hat mir auch sehr gefallen. Das Schloss und die Kreaturen darin konnte ich mir gut vorstellen. Die leicht beunruhigenden Untertöne der Geschichte fand ich auch sehr gelungen.
Das einzige, was ich etwas fragwürdig fand, ist, dass irgendwie eben doch angedeutet wurde, dass Schönheit auf moralische Überlegenheit hindeutet. Das fand ich etwas seltsam in einer Geschichte, deren Moral ja unter anderem irgendwie sein sollte, dass Aussehen nicht den Wert deiner Persönlichkeit beeinflusst.
Ich fand, dass das Ende noch einmal sehr, sehr spannend geworden ist. Es wirft einige Fragen auf, weswegen ich schon auf die Folgebände gespannt bin.

Irgendwie hat mich das Buch entfernt an Harry Potter erinnert. Wer also Interesse daran hat über magische Schulen zu lesen, die PädagogInnen in Schrecken versetzen würden, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

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