Mord in der High Society
WasserspieleAuch in seinem zweiten Fall (nach „Jedermannstod“) hat es Kommissar Martin Merana mit einem prominenten Mordopfer zu tun: Wolfgang Rilling – von Berufs wegen Direktor des Gartenamts, bekannt aber vor allem ...
Auch in seinem zweiten Fall (nach „Jedermannstod“) hat es Kommissar Martin Merana mit einem prominenten Mordopfer zu tun: Wolfgang Rilling – von Berufs wegen Direktor des Gartenamts, bekannt aber vor allem wegen seines ausschweifenden Lebensstils – wird am Tag nach seinem extravaganten Geburtstagsfest in einer beliebten Attraktion der Hellbrunner Wasserspiele gefunden – erschlagen, mit einer roten Schlinge um den Hals und völlig durchnässt. Wenig später wird auch die Wirtschaftsanwältin Aurelia Zobel, die eine Affäre mit Rilling gehabt haben soll, auf ähnliche Weise ermordet.
Das Ermittlerteam der Salzburger Polizei geht einer Vielzahl von Spuren nach und hat eine Reihe von Verdächtigen zu überprüfen, bis die Lösung des Falles schließlich in einer ganz anderen Richtung gefunden wird.
Wie schon beim Vorgängerroman hat mir die grundsätzliche Konstruktion der Geschichte gut gefallen. Merana und seine Kollegen gehen mit klassischer Polizeiarbeit und viel Engagement an die Sache heran und einige interessant gezeichnete Nebenfiguren (wie der als „Orakel von Salzburg“ bezeichnete „Fiaker-Rudi“ oder eine nervtötende amerikanische Touristin) sorgen für einen gewissen Unterhaltungswert.
Daneben werden Salzburg und Umgebung sehr gut in Szene gesetzt.
Allerdings kann man ziemlich schnell erraten, wer hinter den Morden steckt, und obwohl es auch sonst einige interessante Enthüllungen aus dem Leben der Opfer gibt, geht dadurch doch viel Spannung verloren. Weiters bleiben am Ende eine Reihe von Fragen offen, insbesondere wird nicht wirklich geklärt, warum die Tatorte denn nun auf genau diese Weise (überschwemmt und mit Schlinge um Hals des Opfers) arrangiert wurden.
Deshalb ein Punkt Abzug.