Bestrickende Ermittlungen
Tim Wallenstein, der Ermittler aus Köln hat sich in das bayerische Hinterland in die Nähe von Murnau versetzen lassen und gleich der erste Arbeitstag fordert seinen vollen Einsatz. Er wird in das Provinzkaff ...
Tim Wallenstein, der Ermittler aus Köln hat sich in das bayerische Hinterland in die Nähe von Murnau versetzen lassen und gleich der erste Arbeitstag fordert seinen vollen Einsatz. Er wird in das Provinzkaff Madlfing berufen. Dort, gegenüber der Kirche, im „Wolllust“, soll sich ein Mord ereignet haben. Tim ist sofort alarmiert, doch das vermeintliche Puff entpuppt sich als Wollladen. Mordopfer ist Nicole, die Angestellte der Ladenbesitzerin Ariadne Schäfer. Als Mordwaffe wurde ein Laceschal benutzt.
Tim Wallenstein macht sich an die Aufklärung des Falles. Auch der MKHC, der Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub mischt kräftig mit. Hatte Nicole krumme Geschäfte laufen? Den Job im Wollladen hatte sie jedenfalls nicht nötig.
Das Buch ist liebevoll aufgemacht. Mir haben vor allem die einfallsreichen Kapitelüberschriften richtig gut gefallen. Der Schreibstil liest sich flott, zum Teil sogar amüsant, denn die Protagonisten geben schon was her. Ariadne, die Ladenbesitzerin mit isländischen Wurzeln, bringt zusätzliche geheimnisvolle Elemente in den Krimi mit ein. Man merkt der Autorin ihre Woll- und Strickbegeisterung an. Man möchte in der Wolle wühlen und sich selber gerne ein Wollpaket zusammenstellen, sich quasi der Wolllust hingeben.
Was eine Birkin Bag ist, weiß ich jetzt auch. Ich musste genau wie unser Kommissar Tim Wallenstein erst mal Tante Google befragen. Ich sage nur: OMG, Otto-Normal-Frau kann sich das nicht leisten. Gestört haben mich eigentlich nur die die Übergriffigkeiten der Gerichtsmedizinerin, die sie sich Tim gegenüber herausnahm. Das kann ich auch an Männer nicht ab.
Wer die Mordwaffe nachstricken möchte, findet am Ende des Buches die Anleitung. Übrigens ist Leonie Kramer das Pseudonym der Autorin Christine Ziegler.
Fazit: Ein leicht lesbarer, amüsanter Strickkrimi, der allerdings den Leser/innenkreis auch etwas einschränkt.