We could be Heroes
We could be heroesRezension zu We could be Heroes von Laura Kuhn
Beim Stöbern auf Netgalley fiel mir dieser Roman sofort ins Auge. Allerdings nicht aufgrund seines sommerlich angehauchten Covers, sondern aufgrund des Labels. ...
Rezension zu We could be Heroes von Laura Kuhn
Beim Stöbern auf Netgalley fiel mir dieser Roman sofort ins Auge. Allerdings nicht aufgrund seines sommerlich angehauchten Covers, sondern aufgrund des Labels. Da mir Geschlechter oder sexuelle Orientierung sowohl im echten Leben, als auch in Romanen vollkommen egal sind und ich mich trotzdem oder eben gerade deswegen über mehr Diversität in Büchern freue, musste ich „We could be Heroes“ unbedingt lesen.
Daten:
Titel: We could be heroes
Autor: Laura Kuhn
Verlag: Impress (Carlsen)
Genre: Jugendbuch | LGBTQ
Preis: Taschenbuch 7,99 € | ebook 3,99 €
Erscheinungsdatum: 24.03.2017
Isbn: 978-3551316912
Vielen Dank an Netgalley und Carlsen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Klappentext:
Der Umzug aufs Land kommt für Lou gerade recht. Denn seit sie ihre beste Freundin geküsst hat und von ihr zurückgewiesen wurde, weiß Lou gar nicht mehr, was los ist. Doch dann trifft sie in ihrer neuen Schule die schöne und geheimnisvolle Elia und es ist, als hätte ein Blitz in ihrem Leben eingeschlagen. Lou fällt es nicht leicht, mit ihren Gefühlen umzugehen, doch sie will zu ihnen stehen – egal, was passiert. (Carlsen)
Meinung:
Man merkt der jungen Autorin ihr Debüt stilistisch kaum an. Würde sich die Bewertung rein auf das schriftliche Beschränken, würde das Buch sicher eine hohe Punktzahl bekommen. Inhaltlich sieht es dann doch ein wenig anders auf.
Die beiden großen Themen des Romans sind Coming of Age und das Coming Out, da es sich um ein Buch mit dem Thema LGBT handelt. Vorletzteres weiß sich von anderen Romanen der Art abzuheben, da es zwar einen großes Platz einnimmt, aber sich der Fokus mehr auf das Verlieben an sich bezieht. Der Roman kommt dadurch ohne Gefühlsdramen und Identitätskrisen aus. Ich hätte mir trotzdem mehr tiefergehende Einblicke in Lous Gefühlswelt gewünscht. Auch wenn der Roman aus der ersten Person durch sie erzählt wird, blieb sie mir doch weitestgehend fern. Noch mehr war dies bei den weiteren Figuren, die ihr an die Seite gestellt wurden, zu spüren. Bruchstückartige Einschübe (allerdings in der dritten Person) der Gedanken von Seiten ihrer Love Interest ließen auf weitere Informationen im weiteren Verlauf schließen, wurden aber nie aufgelöst.
Der Roman ist ein klassisches Sommerjugendbuch, da seine Lektüre leicht von statten geht und die 256 Seiten schnell ausgelesen sind. Der Erzählfluss ist konstant und bricht nie ein, Längen sind so gut wie nicht vorhanden. Die Liebesgeschichte an sich nimmt erst ab ca. der Hälfte richtig Fahrt auf, was mir sehr zugesagt hat. Es handelt sich hierbei nicht um die sog. Liebe auf den ersten Blick, von der wir in letzter sowieso schon viel zu viel lesen mussten. Der erste Teil befasst sich aus diesem Grunde mit Lou, ihrem bisherigen und ihrem neuen Leben. Wie bereits oben angeführt, hätte sich dieser Part mehr Zeit mit den Interessen und Gefühle von Lou befassen können. Sie wirkt konstant desinteressiert und so, als ob sie sich fortgehend dahintreiben lässt. Problemen geht sie eher aus dem Weg, als dass sie sich wirklich damit befassen möchte. Man darf aber weiterhin nicht vergessen, dass sich um ein Jugendbuch mit einer jugendlichen Protagonistin handelt. Mein größter Kritikpunkt ist ihr ihre Verliebtheit, die ab einem gewissen Punkt schon fast an Besessenheit grenzt. Dies hätte ich in einer „klassischen Liebesgeschichte“ mit einer weiblichen Protagonisten und männlichem Objekt der Begierde ebenso moniert.
Gut zu wissen:
„We could be Heroes“ war der Gewinnertitels eines von Carlsen Impress und Tolino Media ausgeschriebene Schreibwettbewerbs.
Fazit:
„We could be Heroes“ ist ein süßes und sommerlich leichtes Debüt über das Erwachsenwerden und sich selbst Akzeptieren. Es weist ein paar Schwächen auf, muss sich aber nicht hinter anderen Jugendbüchern verstecken. ich sehe hier ganz großes Potenzial und würde mir wünschen, auch in Zukunft wieder ein Buch bzw. ebook der Autorin in den Händen halten zu können.