Toleranz kann Unterschiede überwinden
Nach ihrem Abenteuer bei den Menschen ist auch das rosafarbige Yeti-Mädchen Rosa endlich Teil der Gemeinschaft. Während sie und Bibber mit den anderen Yeti-Kindern einen Schneeturm bauen, finden sie ein ...
Nach ihrem Abenteuer bei den Menschen ist auch das rosafarbige Yeti-Mädchen Rosa endlich Teil der Gemeinschaft. Während sie und Bibber mit den anderen Yeti-Kindern einen Schneeturm bauen, finden sie ein seltsames Menschenteil verbuddelt in Eis und Schnee. Die Yetis sind ratlos und wissen nicht was es ist, aber absolut neugierig! Also machen sich Bibber, Rosa und der Schneefuchs Piko auf den Weg in die Forschungsstation zu ihren Freunden Jette und Finn. Die freuen sich riesig sie wieder zu sehen und wissen auch sofort was es ist und wie man es öffnet. Es ist ein Rucksack es Forschers mit einem Mikroskop und anderen spannenden Dingen, wie ein Notizheft. Die Eintragungen in diesem schicken sie sogleich auf die nächste abenteuerliche Suche. Was mag sich wohl an der Stelle befinden, die der Forscher damals markierte? Werden sie es auch finden?
Im ersten Band haben wir Rosa und ihre Freunde den Yeti Bibber und Polarfuchs Piko kennengelernt. Aufgrund ihrer rosa Fellfarbe wurde Rosa von den anderen Yeti-Kindern ausgeschlossen. Dass die Menschenkinder das überhaupt nicht störte, freute sie umso mehr. Jetzt nach ihrem erfolgreichen Abenteuer haben sie und Bibber sogar eine positive Sonderstellung, bewundert man doch ihren Mut und Forschergeist. Genau diese sind auch jetzt wieder gefragt, als sie dieses komische Menschendings finden und keiner weiß, wozu es gut sein soll. Wie gut, dass sie schon Menschenfreunde haben. Der Weg zu ihnen kommt ihnen gar nicht mehr so weit vor, dennoch müssen sie vorsichtig sein, um nicht bemerkt zu werden. Das fällt gerade Piko nach einem Missgeschick ausgesprochen schwer! Natürlich sind Jette und Finn sofort Feuer und Flamme und wollen ihnen helfen. Tatsächlich wissen sie, dass das Dings ein Rucksack ist und können ihn öffnen. Als sie endlich das Botschaft im Notizheft entschlüsselt haben, machen sie sich gemeinsam auf die Suche. Tatsächlich ist hier nicht der Weg das Ziel, denn so weit ist es ja gar nicht. Als sie an ihrem Zielort ankommen, machen sie eine unglaubliche Entdeckung, die ihr ganzes weiteres Leben ändern wird und nicht nur ihres! Wie bereits im ersten Band geht es weniger um die Lebensumstände in Eis und Schnee, als vielmehr darum stets neugierig und offen zu sein. Offen und tolerant, denn sonst verpasst man vielleicht die besten Freundschaften seines Lebens und das Leben dümpelt ereignislos vor sich hin, statt gemeinsam aufregende Dinge zu erleben. Wenn man mit gutem Beispiel voran geht, können Toleranz, Offenheit und Entdeckertum auch ansteckend sein und das Leben vieler anderer bereichern. Am Besten man lebt es ihnen einfach vor!
Diese Geschichte ist witzig und kurzweilig und eignet sich mit ihren kurzen Kapiteln und vielen farbigen Illustrationen von Stefanie Reich ganz wunderbar zum Vorlesen oder aber auch zum selber Lesen oder gemeinsamen Lesen. Das Lesebändchen hilft immer sofort das richtige Kapitel wieder zu finden. Für jedes gelesene Kapitel kann man einen der süßen farbigen Yeti-Sticker hinten im Buch auf der entsprechenden Stelle der Kapitelübersicht auf der Antarktisübersichtskarte in der Buchklappe aufkleben und hat so genau im Blick, wie viel man schon gelesen hat und wie viel noch vor einem liegt. Sehr schön finde ich auch, dass kleine Entdecker am Ende des Buches eine Bau- und Spielanleitung für Tic-Tac-Toe finden. Das kann man super nachbauen, braucht wenig Platz und ist super für beste Freunde in ihrem Iglu/ihrer Hütte geeignet. Es gibt so viel, was zu zweit einfach mehr Spaß macht.
Stefan Gemmel erzählt die Geschichte dieser ungleichen Freunde sehr kindgerecht in einfacher aber abwechslungsreicher Sprache. Klar kommen auch mal merkwürdige Begriffe, wie Mikroskop vor, aber die werden dann erklärt und ein Bild gibt es auch, so dass die jungen Bücherfans auch gleich verstehen, worum es geht und gleichzeitig ihren Wortschatz erweitern, ohne sich überfordert zu fühlen. Durch kleinere Späße zwischendrin oder Geräusche, die einen den Atem anhalten lassen, fühlen sich sich gleich, als wären auch sie mittendrin. Dank der farbigen Illustrationen und den jungen Helden mit ihren freundlichen Gesichtern können sich auch Kinder jenseits von Eis und Schnee alles bestens vorstellen und der Geschichte prima folgen.
Ein kurzweiliger (Vor-)Lesespaß ab 5 Jahren!