Nichts für Feministinnen, aber sehr unterhaltsam und immer wieder lesenswert
Zugegeben, "das Weib" kommt bei Eugen Roth selten gut weg, (um ein Beispiel zu zitieren: "Ein Mensch, der auf ein Weib vertraut/ Und dumm ihm einen Tempel baut/ Und meint, das wär ein Meisterstück,/ Erlebt ...
Zugegeben, "das Weib" kommt bei Eugen Roth selten gut weg, (um ein Beispiel zu zitieren: "Ein Mensch, der auf ein Weib vertraut/ Und dumm ihm einen Tempel baut/ Und meint, das wär ein Meisterstück,/ Erlebt ein schweres Bauunglück./ Leicht findet jeder das Exempel:/ Auf Weiber baue keine Tempel!“), weshalb man dieses Büchlein als Frau wohl nur in die Hand nehmen soll, wenn man in der Lage ist, auch mal über sich selbst zu lachen.
Der Gedichtband „Der Mensch“ ist erstmals 1935 erschienen und umfasst 86 Gedichte, die von einer sehr präzisen Beobachtungsgabe, einem ironischen Blick auf seine Umgebung und Mitmenschen zeugen und messerscharfe Schlüsse ziehen. Eugen Roth ist, wie ich finde, zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geraten, seine Gedichte sind auch heute noch sehr aktuell und helfen vielleicht dem ein oder anderen, sich selbst zu reflektieren und über Eigenarten anderer auch mal einfach schmunzeln zu können.