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Veröffentlicht am 31.05.2023

Filmfestspiele in Cannes mit Mord und Intrigen

Dunkle Wolken über Cannes
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"Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues, und man glaubt, man sei im Himmel." (Edith Piaf)
Cannes, der idyllische Urlaubsort an der Riviera, ...

"Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues, und man glaubt, man sei im Himmel." (Edith Piaf)
Cannes, der idyllische Urlaubsort an der Riviera, lädt mal wieder zu ihren jährlichen Filmfestspielen ein. Ziehmutter und Freundin Simonette Bandelieu hat für Reisejournalistin Conny von Klarg sogar Karten besorgt. Außerdem hat sie für Conny ein Interview arrangiert mit Schauspielerin Margaux Calimard, die eine gute Freundin von ihr ist. Allerdings ereignet sich kurz vor der Eröffnung ein Mord und die Tote ist ausgerechnet Margaux. Erschlagen wurde sie in ihrer Wohnung vorgefunden. Die Polizei geht recht schnell von einem Raubmord aus, da einige Schmuckstücke, unter anderem ein teures Collier fehlen. Jedoch nicht nur vom Schmuck fehlt jede Spur, sondern ebenso Margaux Tochter Juliette. Allerdings durch ihren Spursinn entdeckt Conny recht schnell ungereimtes und Auffälligkeiten, denen sie nachgeht, bis sie durch Visagistin Ines auf erste Geheimnisse stößt.

Meine Meinung:
Wieder einmal blicke ich auf ein Cover mit einem malerischen Foto von Cannes, was mich sofort neugierig auf den zweiten Band dieser Reihe macht. Der Schreibstil ist unterhaltsam, flüssig und in verschiedene Kapitel und Handlungsstränge eingeteilt. Extrem schwergetan habe ich mich dieses Mal wieder mit den vielen französischen Wörtern und Sätzen. Diese werden zwar von der Autorin größtenteils übersetzt oder umschrieben, doch weil ich die Sprache selbst nicht beherrsche, stört es doch ein wenig meinen Lesefluss. Mir ist schon klar, dass dieser Krimi in Frankreich spielt, allerdings muss dann wirklich so viel französische Redewendung im Plot vorkommen? Weshalb mir selbst die Straßennamen in diesem Buch ebenso recht wenig helfen, das ist dann eher was für Liebhaber Frankreichs. Ferner finde ich es in Sachen Spannung mitunter ein wenig schleppend und einige Szenen sind sogar etwas langatmig gestaltet. Gut dagegen gefallen mir die Einblicke in die Arbeit von Psychologe und Fallanalytiker Félix Weißenstein. Dadurch wirken die Ermittlungen auf mich deutlich realistischer, den eigentlich ermittelt ja eine Journalistin nicht in einem Mordfall. Des Weiteren erhalte ich Einblicke in Conny und Félix Liebes- und Privatleben. Was mir gut gefiel, da dies im vorherigen Buch etwas zu kurz kam. Ihre Liebe, die durch die Geburt seines Sohns Lucien deutlich schwieriger wurde, bleibt weiterhin angespannt. So bleibe ich voller Erwartungen, wie es mit in dieser Dreiecksbeziehung weitergeht. Bei den Ermittlungen selbst warten wieder jede Menge Überraschungen und Wendungen auf den Leser. So ist es kein Wunder, warum der eigentliche Täter bis zum Ende hin sich bedeckt hält. Anspruchsvoll und gut durchdacht sind außerdem die vielen Charaktere und Beziehungsgeflechte der Schauspielerin und ihrer Tochter, die zu viel Verwirrung führt. Nach wie vor sympathisch finde ich Conny und ihr liebenswerter Freund Félix. Etwas eigenwillig und lange undurchschaubar bleiben für mich dagegen Ines, Juliette und Noah. Trotzdem ich das Lesen diesmal etwas anstrengend und schleppend empfand, bin ich neugierig wie es weitergeht und gebe 4 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2023

Flugzeugabsturz die Spuren führen in die Vergangenheit

Schwarze Dünen
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"Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren, ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören." (chin. Lebensweisheit)
Nebel hängt über Sylt, als das Ultraleichtflugzeug "Oliv Tuuli" ...

"Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren, ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören." (chin. Lebensweisheit)
Nebel hängt über Sylt, als das Ultraleichtflugzeug "Oliv Tuuli" abstürzt. Während Pilotin Bente Roeloff schwer verletzt noch um ihr Leben kämpft, verbrannte ihr Vater in der abgestürzten Maschine. Bei genausten Untersuchungen stellt sie Motorversagen fest. Doch auf wen hatte es der Täter abgesehen auf die Pilotin oder ihren Vater Karel. Wer war Karel Jansen, der vor nicht langer Zeit bei seinen Töchtern unter falschem Namen aufgetaucht ist? Für die neue Staatsanwältin Sanna Harmstorf wird dieser Fall zur Bewährungsprobe, den gleichzeitig soll sie nachforschen und das Team von John Benthien beobachten. Haben sie bei ihrem letzten Fall etwas verschwiegen?

Meine Meinung:
Als treuer Fan der John Benthien Reihe wollte ich unbedingt wissen, wie es nach dem Tod von Autorin Nina Ohlandt weitergeht. Natürlich bleibt es da nicht aus, dass ich dabei Vergleiche anstelle. Ihr herausragend guter bildhafter Schreibstil ist es, der mich schon immer fasziniert hat. Hier konnte ich immer durch die tollen Beschreibungen alles gut vorstellen. Leider kommt der Autor nicht ganz an diesen heran. Zwar blitzt dieser mitunter bei einigen Szenen durch, doch lange nicht so ausführlich wie bei den Bänden davor. Genauso begeistert war ich immer über die Freundschaft und Harmonie des Ermittlerteams und dem guten Vater - Sohn Verhältnis von John und Ben. Das ist etwas was ich bisher eher selten bei Krimis erlebe. Bedauerlicherweise ist davon nun fast alles verschwunden. Anscheinend hat sich das Team im letzten Band vollkommen zerstritten und fast jeder geht trotz Arbeit seine eigenen Wege. Selbst von Ben bekommt man nur noch wenig mit, weil er eine neue Bekanntschaft und dadurch viel auf Reisen ist. Dies alles hat mich schon sehr enttäuscht. Vor allem, da der Autor ja anscheinend Bücher und Autorin gut kannte und sie wollte, dass er die Reihe weiterführen soll. Ich frage mich nun ist das wirklich Nina Ohlandts Vermächtnis? Wollte sie wirklich ihr Ermittler trennen ein Team, das bisher gerade durch ihre Art den Lesern gefallen hat? Die Handlung selbst hingegen ist gut durchdacht, konstruiert und wartet mit einigen Wendungen auf. Mit Sanna Harmstorf kommt nun eine neue Herausforderung hinzu, die selbst ihr Päckchen zu tragen hat aber dennoch nicht sehr kompromissbereit zu sein scheint. Sie soll feststellen, weshalb die Harmonie im Team nicht mehr vorhanden ist und ob dies was mit ihrem letzten Fall zu tun hat. Hätte mich die interessante Handlung nicht so fasziniert, wer weiß, ob ich gerade wegen der veränderten Charaktere am Buch drangeblieben wäre. Das Team von damals mit dem Bewusstsein für Gerechtigkeit und die extreme Freundschaft zwischen John und Tommy fehlen mir schon sehr. Lillys Liebe zu John scheint ebenfalls total zerstört und vergessen. Mit ihrer Sturheit und Unversöhnlichkeit ist sie ein völlig anderer Mensch geworden, das passt für mich überhaupt nicht. Und besonders nach diesem Ende weiß ich nicht einmal, ob die Reihe weitergehen wird. Den wie ohne Team? Diese Reihe war ja nicht nur John, sondern mit dem Team dahinter. Man sieht ja durchaus bei Andreas Franz, dass eine Krimireihe weiterführen kann, nur dazu muss das Ermittlerteam stimmen. Weil der Autor gute Ansätze zeigt, die Reihe weiterzuführen, gebe ich 4 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 14.02.2023

Wo Schatten ist, muss auch Licht sein

Blankenese - Zwei Familien
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"Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht." (Leo Tolstoi)
Hamburg 1919:
Nach Ende des Kriegs kehrt John Casparius in das gebeutelte Hamburg zurück, ...

"Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht." (Leo Tolstoi)
Hamburg 1919:
Nach Ende des Kriegs kehrt John Casparius in das gebeutelte Hamburg zurück, wo die elterliche Reederei momentan nicht gerade gut dasteht. Der Krieg hat ihm sehr zugesetzt, lediglich der Gedanke an seine Verlobte gab ihm die Kraft zu überleben. Umso wütender ist er nun, als er von der Auflösung seiner Verlobung erfährt. Aus Verzweiflung will er sich in der Elbe das Leben nehmen, lernt dabei jedoch die junge Leni Hansen kennen. Dieser kurze Moment soll sein Leben für immer verändern. Allerdings ohne zu ahnen, dass die Familien Casparius und Hansen schon längst sind und über Generationen später miteinander verbunden sind.

Meine Meinung:
Das interessante Cover mit einer prunkvollen Villa nimmt uns mit zu der gut situierten Reederei Casparius und zur ärmlichen Familie Hansen. Nicht ersichtlich ist, ob es ein Roman oder gar eine mehrteilige Saga ist. Allerdings das offene Ende lässt mich doch auf weitere Bücher hoffen. Die Geschichte beginnt nach Ende des Ersten Weltkriegs, bei dem die Deutschen eine große Niederlage erleiden mussten. Das spürt man ganz besonders in den Armenvierteln Hamburgs. Die meisten Familien sind durch den Krieg gezeichnet und leiden an Hunger und Armut. Wie zum Beispiel die Hansens, wo Irmas Mann Gustav als Kapitän von seiner letzten Fahrt nicht wieder zurückgekehrt ist. Ebenso haben zwei der fünf Söhne ihr Leben im Krieg verloren. Nun muss Irma ihre Kinder, Enkel und Schwiegertöchter mehr schlecht als recht mit dem Lokal Elbrauschen durchbringen. Da kommt die Ehe ihrer Tochter Leni mit dem Reederei-Sohn der Casparius gerade recht. Hat sie doch durch die Reederei ihren Mann verloren. Doch das Leben meint es nicht gut mit ihnen und sie müssen einen weiteren Schicksalsschlag erleiden. Leni hingegen muss sich in einer Familie zurechtfinden, in der sie nicht willkommen ist. Die Autorin umspannt mit ihrer Geschichte die Zeitepoche von 1919 bis 1939. Weiterhin zeigt es uns, womit die einzelnen Familien und Charaktere zu kämpfen haben. Themen wie Krieg, Politik, Weltgeschehen, Judenverfolgung, Unruhen, Schicksalsschläge, Intrigen, Kämpfe ums Überleben und vieles mehr stehen im Vordergrund. Dabei spürt man vor allem die Ständegesellschaften Hamburgs hier sehr deutlich. Schade fand ich nur die allzu großen Zeitsprünge, bei denen mitunter die Intensität, Tiefe und starke emotionale Momente etwas untergehen. Ich vermute, man wollte hier einfach zu viel in dieses Buch packen. Trotzdem haben mich gerade so starke Frauen wie Leni und Irma berührt, die in ihrem Leben und für den Erfolg immer kämpfen müssen. Dagegen fand ich den überspannten Charakter von John etwas zu übertrieben dargestellt. Schade nur für das offene, abrupte Ende, weshalb ich 4 von 5 Sterne gebe und auf eine Fortsetzung hoffe.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.01.2023

Heilig soll uns sein jede Mutter guten Blutes

Versteckt im Schwarzwald
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"Mithilfe von Lebensborn wollte Himmler die Geburtenrate arischer Frauen erhöhen. Für die Nazis war der Verein eine Art Lebensbrunnen, aus dem sie neuen Nachwuchs gewinnen wollten." (planet-wissen)
Schwarzwald ...

"Mithilfe von Lebensborn wollte Himmler die Geburtenrate arischer Frauen erhöhen. Für die Nazis war der Verein eine Art Lebensbrunnen, aus dem sie neuen Nachwuchs gewinnen wollten." (planet-wissen)
Schwarzwald 1944:
Krankenschwester Marie Heumann arbeitet im Lebensborn, einem Heim der SS in Nordrach, als sie dort die 6-Jährige Alma kennenlernt. Almas Schicksal geht ihr nah, bis sie Marie eines Tages ganz unerwartet anvertraut wird. Gemeinsam gegen sie auf den Hof ihrer Eltern, wo zur selben Zeit auch drei polnische Zwangsarbeiter untergekommen sind. In Pawel finden die beiden einen besonderen Freund, ohne zu ahnen, dass dieser einen ganz anderen Plan verfolgt. Doch dann schlägt das Schicksal bei Maries Eltern zu, ihr Vater wird verhaftet und sie mit Alma nach Triberg in Himmlers Sonderzug gebracht. Pawel hingegen flüchtet und will nun seine Pläne durchführen, ohne zu ahnen, dass er dadurch seine Freunde in Gefahr bringt.

Meine Meinung:
Das Cover und der Klappentext haben mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Vor allem, da diese Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert, die größtenteils den meisten bisher nicht bekannt ist. Selbst ich wusste nicht, dass der Reichsführer der SS Heinrich Himmler im Schwarzwald einen Sonderzug hatte. Der Schreibstil ist unterhaltsam und sehr gut zu lesen, allerdings stören mich in meinem Buch die vielen Rechtschreibfehler und fehlenden Emotionen. Außerdem haben die zu schnellen Wechsel in den Handlungssträngen und die teils fehlenden Leerzeichen bei den Handlungen etwas meinen Lesefluss gestört. Ich glaube, hier wäre eine Überarbeitung sicher gut, es sei den ich habe ein nicht korrigiertes Leseexemplar von ihm bekommen. Ansonsten hat mich Alma und Pawels Schicksal berührt, jedoch nicht so emotional, wie ich es sonst von Büchern aus Kriegszeiten erlebe. Schade fand ich außerdem, dass man von einigen Charakteren danach kaum mehr was erfahren hat. Über die Thematik Lebensborn oder wie Frauen zu Geburtsmaschinen für die SS wurden, hätte ich gerne noch mehr erfahren, leider wurde dies nur angeschnitten. Stattdessen erfahren ich viel über diesen Sonderzug von SS Reichsführer Heinrich Himmler. Diesen gab es wirklich, zusammen mit einer Mühle waren sie Himmlers heimliche Zufluchtsorte im Schwarzwald. Sogar seine Frau und die beiden Kinder fanden dort Zuflucht, während die Bevölkerung den Bomben ausgeliefert waren. Von hier aus delegierte er und hielt Kriegsrat mit Joseph Goebbels. Und während die Bevölkerung am Hungertuch nagte, lebte er hingegen mit seinen Kadetten im Überfluss. Wenn dann die Flieger mit ihren Bomben am Himmel auftauchten, raste der Zug mit großer Geschwindigkeit in den Großhaldentunnel hinein und war für niemanden mehr sichtbar. Für mich waren das Inhalte, die ich so bisher noch gar nicht kannte und von daher sehr aufschlussreich. Man spürt, dass der Autor ein besonderes Faible für historische Bücher, vorwiegend aus der Zeit des Nationalsozialismus hat. Trotzdem mir bei den Charakteren etwas die Tiefe und Emotionen gefehlt haben, gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Leiden heißt erkennen

Schwarzer Schmerz
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"Jedem Menschen, dem du Vertrauen schenkst, drückst du ein Schwert in die Hand, mit dem er dich beschützen oder vernichten kann." (Pinterest)
Frankfurt wird durch eine brutale Mordserie erschüttert. Auffällig ...

"Jedem Menschen, dem du Vertrauen schenkst, drückst du ein Schwert in die Hand, mit dem er dich beschützen oder vernichten kann." (Pinterest)
Frankfurt wird durch eine brutale Mordserie erschüttert. Auffällig ist, dass alle Opfer in der Immobilienbranche gearbeitet und für das Silberturmprojekt in einem Team waren. Eines der Opfer ist ausdem mit Jan Rosen verwandt, sodass dieser trotzdem er aufhören wollte, doch zusammen mit Mara ermittelt. Zudem wird europaweit ein Geschäftsmann gesucht, der Tote hinterlässt, weshalb ein Schwede und eine Französin Mara dringend in ihr Team beordern. Ob dieser Geschäftsmann etwas mit ihren derzeitigen Toten zu tun hat? 

Meine Meinung:
Der siebte Band der Reihen um Ermittlerin Mara Billinsky überzeugt wieder mit einem beeindruckenden Krähen Cover. Eingeteilt ist das Buch in 4 Teile, mehreren Kapiteln und verschiedenen Handlungssträngen. Leider empfand ich den Schreibstil an einigen Stellen etwas zäh und langatmig und durch das neue Team sogar verwirrend. Vielleicht wäre es besser gewesen, nicht beides in ein Buch zu packen. Außerdem bleibt die Suche nach dem europäischen Geschäftsmann sowieso etwas zu oberflächlich und am Ende sogar offen, was nach einer Fortsetzung schreit. Diesem geht es wahrlich heftig zu, innerhalb kurzer Zeit haben wir mehrere Opfer, die brutalen Mitteln gefoltert und getötet werden. So ist diese ausführliche Beschreibung dieser Foltern sicher nicht jedermanns Sache. Eines jedoch muss man dem Autor lassen, er macht es wieder spannend bis zum Schluss. Erst da wird es dann wieder einmal gefährlich für Billinsky. Allerdings war schon ein wenig über den Täter überrascht. Nach meiner Vorstellung hätte ich ihm das in vielerlei Hinsicht niemals zugetraut. Schwach empfand ich nur seine Motivation zum Töten. Ich hatte dahinter ein schlagkräftigeres Motiv erwartet, welches solche brutalen Morde wirklich etwas besser gerecht fertig hätten. Da Jan Rosen ja eigentlich aufhören möchte, empfand ich es gut, dass der Autor uns weiter in sein Leben und sein Zweifeln blicken lässt. Gut ausgewählt sind auch wieder die Charaktere. Besonders die Snobs und aalglatten Typen aus der Immobilienbranche konnten mich überzeugen. Dagegen wenig überzeugt hat mich der eiskalte, unnahbare Schwede Erik Nordin und die smarte, sympathische Französin Colette Pelletier, die beide mit Mara zusammen als neues Team agieren. Wie sich diese drei zusammenraufen, können wir sicher gespannt sein, vor allem da mit Mara und Erik zwei Alphatiere aufeinanderprallen. Der Frankfurter Fall fand ich deshalb wirklich überzeugend, während der Internationale eher in den Startlöchern stecken geblieben war. Ich hoffe nur, dass wir noch etwas mehr von den beiden Ermittlern erfahren werden und gebe nur 4 von 5 Sterne.

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