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Veröffentlicht am 23.02.2018

Erste Anregungen für den inneren Schweinehund

Günter, der innere Schweinehund, für Schüler
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Der innere Schweinehund kann ein ganz schön fauler Kerl sein. Es sitzt sich gemütlicher mit Chips vor der Glotze, als zum Sport zu gehen? Vokabeln lernen ist langweilig, das neue Computerspiel dagegen ...

Der innere Schweinehund kann ein ganz schön fauler Kerl sein. Es sitzt sich gemütlicher mit Chips vor der Glotze, als zum Sport zu gehen? Vokabeln lernen ist langweilig, das neue Computerspiel dagegen steckt voller Spannung? Stefan Frädrich erklärt erst einmal wer dieser Schweinehund Günter ist und was er möchte – in erste Linie versucht er es seinem Menschen und sich besonders gemütlich zu machen und das hat Folgen, darum muss man ihn richtig trainieren.

Zentral sind die Themen Ich-Stärkung, Kommunikation, das soziale Miteinander, Zeitmanagement oder auch Drogenprävention und das Lernen lernen. Alles Themen, die Jugendliche (und nicht nur diese) was angehen und zumindest mit meiner Einstellung geht der Autor komplett einhergehen. Mit kurzen Texten und treffenden Zusammenfassungen der wichtigsten Aussagen gut übersichtlich und nachvollziehbar dargestellt. Unterstützt werden die Aussagen noch von ansprechenden und meist witzigen Comics. Soweit so gut, aber trotzdem habe ich auch meine Probleme mit dem Buch, denn mir kommt manches Mal doch zu sehr der mahnende Zeigefinger durch. Vermutlich werden dann mindestens die Kapitel übersprungen, bei denen Günter, der innere Schweinehund beleidigt ist, wenn das Buch nicht gleich ganz zur Seite gelegt wird. Außerdem sind die Themen teilweise deutlich zu knapp gehalten. Manches lässt sich nun mal nicht auf einer Seite + kleinem Comic sagen.

Für einen ersten Überblick und Anregungen ist das Buch ganz nett, allerdings muss dann noch eine tiefere Auseinandersetzung stattfinden.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Nicht übel

Der Eismann
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Ein alter Mann wird tot in einer Gartenlaube aufgefunden. Warum wurde der Mann nackt aun einen Stuhl gefesselt und seinem Schicksal überlassen? Wer ist der Mann überhaupt? Die Ermittlungen scheinen auf ...

Ein alter Mann wird tot in einer Gartenlaube aufgefunden. Warum wurde der Mann nackt aun einen Stuhl gefesselt und seinem Schicksal überlassen? Wer ist der Mann überhaupt? Die Ermittlungen scheinen auf der Stelle zu treten, als eine Frau stirbt. Hat das eine mit dem anderen zu tun?

Das Buch entwickelt sich nur sehr langsam, was ich gewöhnlich nicht schätze, jedoch ist hier die Geschichte des Ermittlers (er hat keine ganz schlimm ausgeprägten Macken, die eine Weile so modern sind/waren) schon unterhaltsam und die Beschreibungen des eiskalten Berlins sind sehr gelungen. Also legte ich das Buch trotz des zögerlichen Beginns und meiner anfänglichen Skepsis gegenüber dem Ermittlungsleiter nicht zur Seite. Begeistert war ich jedoch auch noch nicht. Besser, bis richtig gut wurde es erst ca. ab der Mitte, als sich erste konkrete Hinweise auf das weitere Geschehen ergeben.
Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und so gut zu lesen, dass man auch durch die weniger ansprechenden Stellen schnell durch ist. Man muss aber schon einen allwissenden Erzähler mit einer gewissen Distanz zum Geschehen mögen. Der geschichtliche Hintergrund ist gut recherchiert, interessant und nachvollziehbar hier aufbereitet. Gegen Ende wartete die Geschichte auch noch mit der einen oder anderen kleinen Überraschung auf…
Wer ruhige, unblutige Krimis mag, die sich in erster Linie ums Ermitteln und nicht das Töten drehen, wird mit diesem Buch gut bedient sein.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Schwacher Beginn, aber es wird besser

Die Blutlinie
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FBI-Agentin Smoky Barrett hat erst kürzlich ihren Mann und ihre Tochter verloren. Ein Serienmörder hat sie getötet, Smoky vergewaltigt und entstellt. Sie ist in Therapie und es zeichnen sich erste Besserungen ...

FBI-Agentin Smoky Barrett hat erst kürzlich ihren Mann und ihre Tochter verloren. Ein Serienmörder hat sie getötet, Smoky vergewaltigt und entstellt. Sie ist in Therapie und es zeichnen sich erste Besserungen ab, als ihre Schulfreundin grausam ermordet wird von einem „Nachfahren“ von Jack the Ripper…
Vor längerer Zeit hatte ich schon einmal das Buch angefangen, aber es konnte mich nicht fesseln, sodass ich es nach wenigen Seiten weggelegt habe. Dieses Mal wollte ich durchhalten und der Anfang war erneut nicht meins (obwohl ich eigentlich gerne Einblicke in die Psyche von den Hauptcharakteren lese), aber manchmal muss man sich durchbeißen – hier hat es sich gelohnt, denn das Buch steigert sich deutlich. Es wird, hat es einmal richtig angefangen (das geschieht leider etwas spät…), immer spannender und unterhaltsamer, sodass ein Buch, welches ich schon mal über Wochen weggelegt hatte, gar nicht mehr aus meiner Hand wollte. Doch auch hier gab es dann zwischendurch Dämpfer – namentlich der schwarze Zug…
Unter dem Strich hat mir der bildhaft Schreibstil aber doch zugesagt. Die Schilderungen der Taten sind brutal und abstoßend, aber passend. Da manches schon sehr ins Detail geht, sollten Zartbesaitete wohl eher zu einem anderen Buch greifen. Interessant fand ich, dass der Täter so gar nicht bei mir auf dem Radar erschien. Das ist schon ungewöhnlich gut gemacht. Einer der Hauptgründe, warum ich dann direkt die Reihe mit „Der Todeskünstler“ fortgesetzt habe. Aber auch das Team – wenn die Charaktere auch ziemlich klischeehaft geraten sind – hat mir sehr gut gefallen und ich wollte so gerne wissen, wie es weitergeht…

Veröffentlicht am 17.07.2017

Spannung war teilweise Mangelware, aber unterhalten konnte die Geschichte trotzdem

Shutter Man
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Seit Generationen bestimmt die irische Familie Farren in Philadelphia, genauer Devils Pocket, in Verbrecherkreisen. Ob Schutzgelderpressung, Mord, Einschüchterung – alles hat die Familie im Repertoire. ...

Seit Generationen bestimmt die irische Familie Farren in Philadelphia, genauer Devils Pocket, in Verbrecherkreisen. Ob Schutzgelderpressung, Mord, Einschüchterung – alles hat die Familie im Repertoire. Während Daniel Farren in Haft sitzt, weil er einen Bombenanschlag durchgeführt haben soll, werden plötzlich teils ganze Familien getötet und je einer Person das Gesicht gehäutet. Was steckt dahinter? Wie kann man das alles stoppen? Fragen über Fragen, denen sich Mordermittler Kevin Byrne annimmt, dabei ist er in seiner Jugend selbst schon einmal mit den Farrens aneinandergeraten…

Das Buch beginnt extrem spannend und schockierend. Das hatte mich schon bei der Leseprobe überzeugt, allerdings folgt dann eine weniger spannende, dafür informative und gelegentlich auch unterhaltsame Phase mit zahlreichen Protagonisten, die man erst nach und nach lernt auseinander zu halten, in den verschiedensten Generationen – zurück bis 1941. Das war gelegentlich verwirrend, aber man kam nach und nach rein, entwickelte ein gutes Verständnis für die Hintergründe und konnte somit auch besser in Richtung der aktuellen Taten spekulieren. Allerdings verlor das Buch schon an Spannung in dieser Phase und lange, fast bis zum letzten Viertel des Buches, fand ich die auch nicht mehr wirklich. Der Showdown hatte es aber wirklich in sich, wartete mit verschiedenen Überraschungen und Wendungen auf, sodass ich am Ende recht zufrieden war.

Der Schreibstil ist an sich gelungen, flüssig und gut zu lesen – sieht man von der zwischenzeitlichen „Überforderung“ durch eine Vielzahl der Personen und den Zeitsprüngen ab, auch sehr leicht verständlich.
Insgesamt war es also gar nicht schlecht, jedoch würde ich nicht von einem Thriller, sondern von einem Krimi reden.

Obwohl es das 9. Buch einer Reihe ist, fand ich mich sehr gut zurecht. Nur an Kleinigkeiten, die nichts mit dem Fall an sich zu tun hatten, bemerkte ich, dass Lücken da sind. Ich werde die Reihe wahrscheinlich fortsetzen, auch wenn mich das Buch nicht restlos überzeugt hat, so hat es mir doch gefallen.

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Veröffentlicht am 13.07.2017

Dunkel, deprimierend und hart...

Dunkels Gesetz
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In Altglück, einem längst gesellschaftlich und wirtschaftlich vernachlässigten Landstrich, spielt diese deprimierende Geschichte. Wer mal was anderes lesen möchte, keine Angst vor derber Milieusprache ...

In Altglück, einem längst gesellschaftlich und wirtschaftlich vernachlässigten Landstrich, spielt diese deprimierende Geschichte. Wer mal was anderes lesen möchte, keine Angst vor derber Milieusprache hat und sich in eine (hoffentlich…) ganz fremde Welt entführend lassen möchte, ist mit „Dunkels Gesetz“ gut beraten. Meins war es jedoch nicht wirklich, jedoch ist das im persönlichen Geschmack begründet, denn das Buch hält an sich schon, was es vorab verspricht.

Zu Beginn hatte ich große Probleme mit dem Buch. Sowohl die Protagonisten, als auch ihre Lebenswelten sind mir fremd und ja, auch absolut unsympathisch gewesen. Von den Geschehnissen an sich gar nicht zu reden. Drogenhandel, Zerfall und Missbrauch sind zentral, wie es auch der Klappentext verspricht, ebenso ist der Schreibstil - Hart, schroff, melancholisch und rabenschwarz - genau wie versprochen. Zweifel beschlichen mich, ob ich das richtige Buch für mich vorliegen habe, trotzdem las ich weiter und plötzlich war das Buch auch schon beendet. Unbemerkt hatte die Geschichte irgendwann doch eine gewisse Sogwirkung, sodass ich es gar nicht mehr weglegen wollte (wobei ich noch unschlüssig bin, ob es tatsächlich Interesse oder der Wunsch war, dass Buch möglichst schnell zu beenden...). Das lag zum einen an spannenden Elementen, zum anderen an seiner abstoßenden Art samt authentischer, aber sehr derber Sprache. Der Blick in eine fremde Welt hat ihren Reiz.
Das Buch ist deprimierend und wahrlich „dunkel“, aber das macht es so faszinierend. Einzig der Schluss konnte mich nicht ganz überzeugen und kam mir zu abrupt, sodass ich einen Stern abziehe (würde ich noch subjektiver an die Sache gehen, würde ich sogar noch einen weiteren abziehen, aber das lasse ich, denn es sollte ja depressiv, düster, abstoßend und negativ sein).