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Veröffentlicht am 02.12.2022

"Hab einen freien Geist und Magie in deinen Fingerspitzen!"

Die Gilde der Hutmacher (Die magischen Gilden, Band 1) - Geheimnisse aus Stoff und Seide
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Cordelia Hatmaker lebt bei ihrer Tante Ariadne, ihrem Onkel Tiberius und ihrer Großtante Petronella. Sie alle sind Hutmacher, die mit ihren Hüten über besondere Accessoires Magie wirken können. Die Accessoires ...

Cordelia Hatmaker lebt bei ihrer Tante Ariadne, ihrem Onkel Tiberius und ihrer Großtante Petronella. Sie alle sind Hutmacher, die mit ihren Hüten über besondere Accessoires Magie wirken können. Die Accessoires besorgt Cordelias Vater Prospero, in dem er mit seinem Schiff durch die Weltmeere kreuzt.

Sehnsüchtig wartet Cordelia immer auf die Rückkehr ihres Vaters. Doch dann kommt eines Abends die Nachricht, dass das Schiff gesunken sei und es keine Überlebenden geben würde. Für die Familie Hatmaker bricht eine Welt zusammen. Cordelia hingegen glaubt nicht daran, dass ihr Vater tot ist und versucht, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

Allerdings schwebt England gerade in großer Gefahr. Der französische König ist sehr verärgert und der englische scheint nicht mehr bei Verstand zu sein. Zwar versucht seine Tochter, die Prinzessin Georgina alles, um den Frieden zu wahren, doch kann sie das mit Hilfe der Handwerksgilden überhaupt. Immerhin sind diese seit Jahren verfeindet.

Das Buch hat eine wunderschöne Gestaltung. Hierzu zählt nicht nur das Cover, sondern auch die ganzformatigen Bilder, die thematisch wunderbar zum Text passen und einem Wimmelbild gleich eine komplette Buchseite füllen.

Die Geschichte beginnt zunächst ruhig, was ich begrüßt habe. Ich musste mich zunächst in diese neue Welt ein- und zurechtfinden. Nicht nur die Welt der Gilden, auch ihre Geschichte war mir zunächst unbekannt. Auf einer Karte in Buchdeckel konnte ich örtlich gut orientieren.

Cordelia ist ein liebenswertes Mädchen, das selbst in die Familienfußstapfen treten und Hutmacherin werden möchte. Dazu muss sie jedoch noch sehr viel lernen. Aber wie viele Kinder ist Cordelia ungeduldig und macht einige Fehler, die zu teils irrwitzigen Situationen führen.

Die Geschichte bewegt sich kontinuierlich, wenn auch gemächlich voran. Die Suche nach ihrem Vater gerät in den Hintergrund, weil die Gilden ganz offensichtlich unterwandert werden und England von Krieg bedroht ist. Cordelia versucht, dem Ganzen Herr zu werden und erhält dabei Hilfe von anderen Kindern.

Fazit:
Auch wenn der Spannungsbogen jetzt nicht so hoch gelegen hat, war es doch eine sehr interessante und fantasievolle Geschichte. Die Figuren wurden gut ausgearbeitet, die Hintergrundgeschichte fand ich sehr interessant und ich würde immer noch gerne wissen, lebt Cordelias Vater wirklich noch und kann sie ihn finden?

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Veröffentlicht am 01.12.2022

"Meine Güte, wie stressig das Rentnerleben doch sein konnte!"

Ein Duo für alle Felle
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Paul ist endlich in Rente. Doch anstatt seine Tage ruhig und mit täglichen Besuchen bei seiner Lebenspartnerin Louisa, die im Altersheim lebt, zu verbringen, ist er buchstäblich auf den Hund gekommen. ...

Paul ist endlich in Rente. Doch anstatt seine Tage ruhig und mit täglichen Besuchen bei seiner Lebenspartnerin Louisa, die im Altersheim lebt, zu verbringen, ist er buchstäblich auf den Hund gekommen. Seine Enkel hielten es für eine wahnsinnig gute Idee, ihm einen Beagle zu schenken. Paul hingegen weniger. Was soll er damit? Von Hunden hat er doch keine Ahnung und überhaupt bringt das Fellknäul seinen Alltag total durcheinander.

Als dann allerdings im Altenheim plötzlich mehrere Bewohner versterben und Louisa verschwunden ist, sieht Paul keinen anderen Weg, als selbst die Suche nach Louisa aufzunehmen und da kann so ein Hund schon recht praktisch sein.

Das Buch klang sehr interessant und die Geschichte bot einen recht leichten Einstieg. Paul hat ein Geheimnis, das er mit sich herumträgt, was ihn sehr geheimnisvoll macht. Der kleine Beagle ist zuckersüß, doch wurde nie so recht klar, wie alt er denn letztlich war. Ein Pandemiehund, aber dennoch ein Welpe von wenigen Wochen, ich konnte ihn mir vom Alter her nur schwer vorstellen.

Die Geschichte wirkte auch etwas unkoordiniert und der roten Faden irrte manchmal etwas verloren in der Gegend herum. Natürlich handelt es sich bei dem Roman um einen Cosy Crime, der im Züricher Oberland spielt. Vieles spricht für diese Region, denn der Lokalkolorit kommt immer wieder ans Licht. Doch selbst bei Cosy Crimes verspüre ich einen deutlicheren Spannungsbogen und etwas mehr Struktur.

Kleine Logikfehler und Namensverwechslungen trüben etwas das Lesevergnügen und dennoch blieb ein Hauch von Neugierde erhalten, die mich das Buch zu Ende lesen ließen. Das Ende kam sehr seltsam und verworren.

Grundsätzlich hat der Roman vieles, was mir sehr zugesagt hat. Neben dem Hund – ich liebe Beagles, einem Besitzer mit einem Geheimnis, einen Kriminalfall, kamen auch brisante und sehr aktuelle Themen zur Sprache. Leider gab es auch einige Punkte, die mir die Lesefreude etwas nahmen.

Fazit:
Ein solider Erstling, der jedoch ausbaufähig ist. Korrigiert man die Unstimmigkeiten, hat man einen tollen Cosy Crime, der Spaß macht, zu lesen, dessen Humor genau den meinen traf und einen Schreibstil, der leicht und fesselnd war. Sollte es eine Fortsetzung geben, ich wäre wieder dabei.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Pandas kämpfen um ihren Lebensraum

Panda Kingdom - Reißende Flut
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Seit überraschend die große Flut kam, ist Panda Kingdom ein zerrissenes Land, in dem auch viel Missmut herrscht. Die Tiere machen den Pandas Vorwürfe, dass sie nicht rechtzeitig von ihnen gewarnt wurden. ...

Seit überraschend die große Flut kam, ist Panda Kingdom ein zerrissenes Land, in dem auch viel Missmut herrscht. Die Tiere machen den Pandas Vorwürfe, dass sie nicht rechtzeitig von ihnen gewarnt wurden.

Immerhin spricht der Drache mit ihnen und hätte so alle vor der Flut warnen können. Familien und Verbände wurden auseinandergerissen, viele sind ertrunken. Keiner weiß, wer noch am Leben ist oder sich vielleicht nur auf der anderen Seite des mächtigen Flusses befindet.

So geht es auch Pandas im Rankforst. Aber noch etwas anderes bedrückt sie. Der Bambus wird immer weniger und Hunger droht. Kann der Weg über den großen Fluss sie retten?

Das Buch startet mit einem sensationellen Prolog, bei dem das Kopfkino jede Menge Arbeit bekommt. Schnell wird klar, dass man sich in Mitten der großen Flut befindet und zwei Pandas versuchen, sich zu retten.

Die nachfolgenden Kapitel gehen es im Vergleich dazu ruhiger an. Man lernt die Verbände kennen, die Namen sind sehr naheliegend und naturverbunden und machten es mir doch schwer, mich in die Geschichte einzufinden. Auch war mir an manchen Stellen nicht ganz klar, mit welcher Tierart ich es zu tun hatte. Erst nach und nach ergab sich das Bild von den Tieren.

Das Leben der Pandas scheint sich vorrangig um die Mahle zu drehen, zumindest sind auch so deren Zeiteinteilungen. An dieser Stelle hätte ich mir eine Übersicht gewünscht, wann welches Mahl ansteht. Einige konnte ich anhand deren Benamung zuordnen, manche waren dagegen nicht so eindeutig.
Die Geschichte dreht sich vorrangig um drei Pandas, die versuchen, den großen Fluss zu überqueren.

Goldstumpfnasen, aber auch rote Pandas helfen ihnen dabei oder spinnen Intrigen. Die Geschichte ist etwas verworren, was zum einen an den vielen Namen liegt, aber auch an den unterschiedlichen Orten. Die Karte im Klappendeckel hat mir jedenfalls sehr geholfen, nicht komplett den Überblick zu verlieren.

Die Autorin hat trotz der vielen Figuren den Überblick behalten und es sogar geschafft, jedem einen eigenen Charakter zu geben. Der Schreistil ist sehr gut und leichtgängig. Mich zog er in die Geschichte und auch wenn ich meine Probleme mit den vielen Namen hatte, so wurde ich doch schon bald Teil von Panda Kingdom.

Was ich mir gewünscht hätte, wäre ein Personenglossar, in dem ich die ganzen Namen und deren Zuordnung von den Familien und Flussseiten leichter hätte nachvollziehen können.

Die Spannung der Geschichte steigert sich zum Ende hin und endet in einem Cliffhanger, so dass man sich schon sehr auf den nächsten Band freuen kann.

Fazit:
Ein zunächst rasanter Einstieg und dann ein spannender Auftakt in eine neue Reihe, bei denen Pandas die Hauptrolle spielen und man tief in deren Welt eintauchen kann.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Komplexe magische Welt

Shadow Thieves – Der Schatz des Magiers
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Der etwa 14jährige Waisenjunge Callan ist ein Trickbetrüger und kann Menschen regelrecht lesen. An ihrer Art, wie sie sich geben und sprechen, erkennt der Junge, wie er seine Diebstähle verüben kann.
Als ...

Der etwa 14jährige Waisenjunge Callan ist ein Trickbetrüger und kann Menschen regelrecht lesen. An ihrer Art, wie sie sich geben und sprechen, erkennt der Junge, wie er seine Diebstähle verüben kann.
Als er der Kopf einer Bande Jugendlicher werden soll, die einen höchst lukrativen, jedoch auch gefährlichen Auftrag bekommt, erkennt Callan, dass Zusammenarbeit vielleicht doch gar nicht so schlecht ist, wie er bislang dachte.

Das Buch Sprach mich von der Geschichte und seinem Cover her sehr an. Die Schreibweise des Autors ist sehr ausgefeilt und geübt. Er versteht es, sehr viel Inhalt in seine Worte zu geben, Spannung, aber auch Atmosphäre mit seinen Worten zu erzeugen.

Die Figuren lernt man nach und nach kennen, macht sich mit ihnen vertraut und merkt schon recht schnell, dass in der Welt von Kevin Sands etwas Magie durchaus üblich ist. Allerdings lässt er auch Sagen und Aberglaube zu und so windet sich die Geschichte um die Bärin Artha und die Füchsin Shuna immer wieder durch das Buch.

Viele Handlungen sind recht komplex und anspruchsvoll, so dass ich meine Zweifel habe, ob eine 11jähriger Leser*in diese tatsächlich verstehen würde. Auch sind manche Stellen etwas gruseliger, was man im Vorfeld wissen sollte. Die Magie in dem Buch ist vielfältig und schwer zu greifen. Mal geht es um Runenzauber, dann Geisterzauber oder das Bannen von Lebewesen.

Die Geschichte ist sehr spannend und fließt bis zum Ende des ersten Handlungsstrangs problemlos durch. Doch dann kommt ein Bruch. Statt dem nächsten Strang ein weiteres Buch zu gönnen und dem bisherigen Schreibstil treu zu bleiben, wirkt der zweite Strang verkürzt und nicht sauber ausgearbeitet. Eher wie ein schneller Bonus zur Geschichte. Das ist sehr schade, denn der Schreistil ist super und ich hätte gerne in der Art und dem Tempo weitergelesen, gerne auch in einem zweiten Band.

Fazit:
Trickdiebe sind in einer fiktiven Welt unterwegs, mit etwas Magie und in spannender Atmosphäre. Das Ende hätte gerne zu einem weiteren Buch werden können.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Die geheimnisvolle Pflanze

Smilli Green und das zauberhafte Fräulein PurPur
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Smilli liebt ihren Kräutergarten, den sie nicht nur hegt und pflegt, sondern mit ihm auch Kräuterbonbons, Cremes, Seifen und andere Dinge herstellt, die dann im Unverpacktladen ihrer Mutter verkauft werden.

Doch ...

Smilli liebt ihren Kräutergarten, den sie nicht nur hegt und pflegt, sondern mit ihm auch Kräuterbonbons, Cremes, Seifen und andere Dinge herstellt, die dann im Unverpacktladen ihrer Mutter verkauft werden.

Doch dem Unverpacktladen ihrer Mutter geht es nicht gut. Die Kunden werden immer weniger und Smilli befürchtet schon, dass sie wieder hals über Kopf umziehen müssen.

Beim Schlendern über einen Flohmarkt stößt Smilli mit ihrem Freund Nick auf eine kleine Kiste mit einem geheimnisvollen Samen. Kann dieser Samen die Rettung für den Laden sein?

Die Geschichte beginnt mit dem Gang über den Flohmarkt. Smilli entdeckt eine kleine Kiste bei einem alten Seebären, der ein Geheimnis um die Herkunft und den Inhalt der Kiste macht und so nicht nur die Neugierde von Smii und ihrem Freund Nick weckt, sondern auch die des Lesers. Natürlich möchte man selbst gemeinsam mit Smilli das Geheimnis der Kiste erkunden. Smilli geht dabei ganz behutsam vor und fertigt auch ein Kräuter-Forschungstagebuch an. Gemeinsam mit Nick, ihrem Kater Knatter und einem kleinen Alpakababy kommt sie dabei nicht nur dem Geheimnis der Pflanze auf die Spur.

Das Buch ist sehr interessant geschrieben und die Tagebucheinträge lockern den Text auf. Es ist kindgerecht geschrieben, so dass Kinder ab 8 Jahren es gut lesen können. Smilli ist liebenswert und man hat sie schnell gern. Die anderen Protagonisten sind eher blass geraten. Auch das Unverpackt ihrer Mutter hätte ich gerne stärker gesehen, immerhin versucht Smilli nicht nur das Geheimnis der Pflanze zu ergründen, sondern auch das Unverpackt zu retten.

Für die Autorin stehen nicht nur Themen wir Freundschaft und Umweltschutz im Vordergrund, auch Ängste, Kräuterwissen, Hilfsbereitschaft und Kreativität finden Platz in dem Buch und werden kindgerecht transportiert.

Die Illustrationen sind gelungen und passen sehr gut zur Geschichte. Im Anhang finden sich noch Rezepte von Smilli Green, u.a. von ihrer Lavendel Handcreme und ein paar Tipps für die erste eigene Kräuterzucht.

Fazit:
Ein aktuelles Kinderbuch, das mit einem spannenden Kriminalfall und einem mysteriösen Geheimnis verknüpft ist. Für junge wie auch ältere Leser gut zu lesen.

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