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Veröffentlicht am 24.02.2023

schauriger Roman mit einem extrem gruseligen Ende

Der mexikanische Fluch
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„Der mexikanische Fluch“ spielt in Mexiko der 1950er Jahre und handelt von Noemi, einer flatterhaften, partyfreudigen 22-Jährigen. Ihr Vater beauftragt sie nach ihrer älteren Cousine Catalina zu sehen, ...

„Der mexikanische Fluch“ spielt in Mexiko der 1950er Jahre und handelt von Noemi, einer flatterhaften, partyfreudigen 22-Jährigen. Ihr Vater beauftragt sie nach ihrer älteren Cousine Catalina zu sehen, die mit ihrem mysteriösen Ehemann in einem nebelverhagenen Ort auf dem Anwesen der Familie Doyle wohnt. Catalina hat einen sehr verstörenden Brief geschickt, die ihre Familie an ihrer Sicherheit und ihrem Verstand zweifeln lässt. Spricht der Wahnsinn oder die Wahrheit aus Catalina?

Moreno-Garcias Schreibstil ist üppig und fesselnd. Die Atmosphäre war gruselig und ich mochte die Gothic-Vibes. Es gab Szenen, die mich richtig angewidert haben. Ich sag nur Onkel Howard und der ganze Schimmel So sehr mir der Schreibstil gefiel, hatte ich doch große Mühe dranzubleiben. Es kam mir so vor, als würden sich die Szenen ständig wiederholen. Außerdem gab es so viele Hintergrundinformationen zu dem Haus, dass ich oft abschweifte und darauf wartete, dass es endlich weiterging.

Erst zum Ende hin änderte sich alles und ich kann gar nicht beschreiben, wie schnell sich die Geschichte mit dem heruntergekommenen Herrenhaus und der unheimlichen Familie in etwas so gruseliges verwandelte, dass es mir eine Gänsehaut bereitete. Von der ersten Enthüllung an konnte ich nicht anders als Seite für Seite umzublättern um Antworten auf die Fragen zu finden, die dieses Buch aufwirft. Ich fühlte mich genauso verwirrt und gequält wie die Protagonistin und das war ziemlich beeindruckend

Noemi war eine starke, feministische und furchtlose Hauptfigur, die sich selbst von den rassistischen und sexistischen Kommentaren des Hausherren nicht kleinkriegen lässt. Ihr Charme und ihre Intelligenz machten sie für mich zu einer tollen Protagonistin.

✨Fᴀᴢɪᴛ: Insgesamt war es für mich ein gutes Buch! Ich glaube, es hätte mir besser gefallen, wenn das Tempo nicht so stark zwischen ruhigen Momenten und extremer Intensität schwanken würde. Fans von Gothic-Geschichten werden sicherlich ihr Gefallen an dem Buch finden.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Das Potential wurde leider nicht voll ausgeschöpft

Die Tochter des Doktor Moreau
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Die Tochter des Doktor Moreau ist ein originelles Buch, das einen alten Klassiker neu interpretiert und einen historischen Spin hinzufügt. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Die von Carlota, ...

Die Tochter des Doktor Moreau ist ein originelles Buch, das einen alten Klassiker neu interpretiert und einen historischen Spin hinzufügt. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Die von Carlota, der Tochter des Arztes, und die von Laughton, einem Angestellten. Ich fand es interessant mich in Laughton hineinzuversetzen, vor allem wegen seines Kampfes mit seinen eigenen Dämonen, der ihn dazu gebracht hat, den Job an diesem merkwürdigen Ort anzunehmen. Es gibt einige Anspielungen auf die politischen und sozialen Konflikte der damaligen Zeit, wie die Sklaverei, den Rassismus und den Imperialismus. Das Buch hat auch einen starken Science-Fiction-Anteil, der mich an Frankenstein erinnerte.

Die Story beginnt sehr langsam und ich brauchte einige Zeit, um mich in die Charaktere und die Atmosphäre einzufühlen. Der Schreibstil der Autorin war angenehm und mir gefiel besonders ihre lebendigen Beschreibungen. Die Spannung steigt, als die Experimente des Doktors aufgedeckt werden und die Antagonisten auftauchen. Es gab ein paar actionreiche Szenen, eine leichte Romanze und einige gruselige Momente, die mich überrascht haben.

Die Hauptfiguren waren sympathisch und entwickelten sich im Verlauf der Geschichte gut. Carlota ist eine starke und mutige Frau, die immer mehr über sich erfährt und die unethischen Machenschaften ihres Vaters in Frage stellt. Laughton ist ein gebrochener Mann, der seine Vergangenheit hinter sich lassen will. Die Nebenfiguren sind ebenfalls interessant, vor allem die geheimnisvollen Bewohner des Anwesens, die das Ergebnis der Experimente des Doktors sind.

Warum ich mich entschieden habe dieses Buch mit 3 Sternen zu bewerten, liegt daran, dass ich mir gewünscht hätte mehr über die Experimente zu erfahren. Ich hatte das Gefühl, dass viele einmalige Gelegenheiten in diesen Bereich einzutauchen verpasst wurden. Sehr schade, denn schließlich ist das m.M.n. das Hauptthema des Buches. Das Ende war mir dann auch zu unspektakulär um mich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal daran zu erinnern.

✨Fᴀᴢɪᴛ: Ein gutes Buch, aber es fehlte einfach dieser kleine Funke der mich fesselt. Ich würde es Lesern empfehlen, die historische Fiktion mit einem Hauch von Horror und Science-Fiction mögen.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Keine gewöhnliche Meerjungfrauengeschichte

Die Meerjungfrau von Black Conch
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„Die Meerjungfrau von Black Conch“ ist keine gewöhnliche Meerjungfrauengeschichte. Sie ist brutal und unbarmherzig. Die Liebe ist das Hauptthema des Romans. Davids Liebe zu Aycayia. Aber es werden auch ...

„Die Meerjungfrau von Black Conch“ ist keine gewöhnliche Meerjungfrauengeschichte. Sie ist brutal und unbarmherzig. Die Liebe ist das Hauptthema des Romans. Davids Liebe zu Aycayia. Aber es werden auch Themen wie Rassismus, Sexismus, Diskriminierung, Klassentrennung und das Erbe des Kolonialismus und der Sklaverei angesprochen. Es sind Geschichten wie diese, die mich daran erinnern, wie grausam Menschen gegenüber anderen Lebewesen sein können, geblendet von Hass, Gier, Eifersucht und Ego. Es wird aber auch deutlich, dass nicht alle Menschen schlecht sind, dass es immer noch Menschen gibt, die freundlich sind und andere trotz ihrer Unterschiede lieben können. Um ehrlich zu sein habe ich mit einer ganz andern Geschichte gerechnet, es ist dennoch ein außergewöhnliches Buch das bestimmt viele Menschen begeistert.

Die Geschichte wird von David und Aycayia der Meerjungfrau erzählt. Von ihm in Form von Tagebucheinträgen, von ihr in Form von Erinnerungen und zwischendurch von einer dritten Person. Viel besser hätte ich es gefunden, wenn es eine einzige Ich-Stimme gegeben hätte, anstatt zwischen der Meerjungfrau, ihrem Retter und einem allwissenden Erzähler zu wechseln. Das Buch spielt 1976 auf einer fiktiven Karibikinsel namens Black Conch weswegen die Autorin die einheimische Sprache und den Jargon in ihren Schreibstil einfließen lässt. Was sehr authentisch wirkt, mich jedoch das eine oder andere Mal aus dem Lesefluss riss.


Ich mochte es, dass die Beschreibung der Meerjungfrau nachvollziehbar war, anstatt sie der menschlichen Vorstellungskraft schmackhaft zu machen. Sie wird nicht als eine Disney-Prinzessin beschrieben, sonder als eine rote Frau, mit einem von Schuppen überzogenen Körper und Haaren voller Seetang, Anemonen und Schneckenhäusern darin. Aycayia die Meerjungfrau ist eigentlich eine einheimische Frau, die seit Jahrhunderten aufgrund eines Fluchs in den Gewässern schwimmt. Bis sie eines Tages von amerikanischen Touristen geangelt wird. Als sie an Land dann kopfüber wie eine Trophäe hängt und mit dem Tod ringt, rettet David sie und versteckt sie in seinem Badezimmer. Ich mochte David, weil er ein netter Mann ist. Er hat ein gutes Herz. Am meisten mochte ich, dass er Aycayia nicht einfach halb tot ins Wasser zurückwirft, sondern sich um sie liebevoll und geduldig kümmert.


Fazit:
Ich brauchte eine Weile, um in den Rhythmus des Buches zu kommen, da ich es verwirrend fand, zwischen den verschiedenen Stilen hin und her zu wechseln, aber insgesamt war es eine interessante Lektüre, auch wenn es mich nicht fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

viele Klischees und flache Charaktere

It happened one Summer
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Ich wollte das Hörbuch wirklich lieben, aber es tut mir leid, für mich hat es nicht ganz den Nerv getroffen. Die Liebesgeschichte zwischen Piper und Brendan konnte mich nicht überzeugen. Ich empfand ihre ...

Ich wollte das Hörbuch wirklich lieben, aber es tut mir leid, für mich hat es nicht ganz den Nerv getroffen. Die Liebesgeschichte zwischen Piper und Brendan konnte mich nicht überzeugen. Ich empfand ihre Beziehung eher körperlich als emotional. Eigentlich liebe ich ja Spice in Büchern, aber hier fand ich ihn nicht ansprechend, daher musste ich mich beim Hören auch zweimal vergewissern, dass Tessa Bailey tatsächlich eine Frau und kein Mann ist. Und was sollte eigentlich der rasante Trope-Wechsel? Von enemies-to-lovers zu friends-to-lovers und letztelendes friends-with-benefits. Ich hatte davon ein Schleudertrauma.

Die Charaktere haben es leider nicht besser gemacht. Bei Brendan hatte ich das Gefühl, dass er Piper ständig dominierte und bevormundete. Außerdem kann ich mich kaum an eine Szene erinnern in der er nicht darüber nachdachte, wie toll er ihren Körper findet und was er alles mit ihr ihm Bett anstellen könnte. Was mich bei Piper’s Charakter auch nicht wundert, denn ihr fehlte es meiner Meinung nach an Tiefe und Originalität. Ich empfand sie als oberflächlich, verwöhnt und peinlich. Die erwartete Charakterentwicklung blieb für mich aus.

Der Schwerpunkt der Story lag meines Erachtens überwiegend darin, dass Piper beweisen musste, dass sie nicht dumm war. Was ich sehr schade fand, da es so viele Handlungsstränge mit Potential gab die nicht ausgeschöpft wurden, z.B. Pipers Beziehung zu ihrer Schwester, oder Brendans Angst vor Veränderungen, die Rolle der Dorfgemeinschaft und die Zukunft der Bar.

Was soll ich zum Konflikt sagen? Er war in meinen Augen kindisch. Er bestand darin, dass Piper darüber debattierte, ob sie für eine Party nach L.A. zurückkehren sollte, was bedeutete, dass sie auch ihre Verbindung zu Brendan abbrechen würde.

Hörerlebnis: Leider empfand ich die Stimme der Sprecherin nicht angenehm, was vermutlich an dem Charakter von Piper lag. Sie passt zwar zu Pipers Persönlichkeit, aber ich empfand sie als anstrengend.

Fazit: Leider ein Flop für mich. Ich konnte mich nicht mit Piper identifizieren oder sympathisieren. Auch der Spice hat mir leider nicht gefallen.

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