Längst nicht nur ein Weihnachtsroman...
Christy liebt es perfekt und tut alles dafür. So schreibt sie sich jeden Abend eine Liste, was sie am nächsten Tag alles erledigen muss. Nur leider läuft es selten glatt, denn die vierjährige Holly hat ...
Christy liebt es perfekt und tut alles dafür. So schreibt sie sich jeden Abend eine Liste, was sie am nächsten Tag alles erledigen muss. Nur leider läuft es selten glatt, denn die vierjährige Holly hat ihre eigenen Pläne und ist ein Wirbelwind - oder oft eher ein Wirbelsturm. Um Hollys größten Wunsch zu erfüllen, hat Christy sich ein Herz gefasst und der unbekannten Tante Robyn im schwedischen Lappland geschrieben, ob sie nicht zu Besuch über Weihnachten kommen könnten. Alles ist geplant, als Seb, Christys Mann und Hollys Vater, seine Anreise nach hinten verschieben muss, weil er ein sehr wichtiges Meeting hat, das er nicht verschieben kann. Christy ist ein wenig misstrauisch, möchte aber auch ihren Mann unterstützen und beschließt, ihre beste Freundin Alix um Hilfe zu bitten und diese mit Holly zum geplanten Termin nach Lappland reisen zu lassen, um mit Seb später nachzukommen...
Sarah Morgan hat in diesem Roman zwar die romantische Kulisse Lapplands im Winter gewählt, und auch noch zur Weihnachtszeit. Allerdings sind viele Themen, die es in der Familie und den Freundschaften zu klären gilt, weit weniger weihnachtlich oder romantisch, sondern ernst und sehr emotional. Die Handlung ist interessant und wartet mit vielen Gesprächen und Gedanken über die Vergangenheit auf, leider rückt so die Weihnachtsstimmung manchmal ein wenig in den Hintergrund, wird aber wieder durch Hollys unbedarftes Wesen in den Vordergrund gedrängt.
Da ich mich auf einen typischen Weihnachtsroman mit romantischer Stimmung eingestellt hatte, war ich positiv überrascht vom Tiefgang, den die gesamte Geschichte hat. Alix, Zac, Seb und Christy sind sehr sympathische und angenehme Hauptcharaktere, deren unterschiedliche Erzählperspektiven den Roman auflockern. Mit Holly hatte ich aber so meine Probleme, denn sie ist oft übertrieben aufgedreht und geht so manchmal etwas weit an der Realität vorbei. Leider weist die Handlung auch manchmal leichte Längen auf, da die Gespräche überhandnehmen. Insgesamt aber ein toller Roman, der so viel mehr als nur Winter- und Weihnachtsstimmung bringt, sondern auch zum Nachdenken führt.