"Als würde man nach den Sternen greifen"
Reach for the StarsDer YA-Roman Reach for the stars von Tess Tjagvad erzählt die Geschichte von Nolan, einem jungen Mann, der sein Jura-Studium abgebrochen hat, weil er gemerkt hat, dass er nicht den Träumen seines Vaters ...
Der YA-Roman Reach for the stars von Tess Tjagvad erzählt die Geschichte von Nolan, einem jungen Mann, der sein Jura-Studium abgebrochen hat, weil er gemerkt hat, dass er nicht den Träumen seines Vaters nachjagen sollte, sondern das zählt, was ihn selbst glücklich macht. Um die Zeit bis zu seinem Wunschstudium zu überbrücken bewirbt sich der Leistungsturner als Luftakrobat beim Zirkus Grenaldi. Dort soll er mit Yara, der Tochter des Zirkusbesitzers zusammenarbeiten und die ist alles andere als Begeistert von ihrem neuen Partner. Yara hat bereits zu oft schlechte Erfahrungen gemacht und möchte nicht einem völlig Fremden ihr Vertrauen schenken, aber am Luftring muss man seinem Partner zu hundert Prozent vertrauen...
Die Geschichte ist sehr berührend und langsam erzählt. Dadurch kann man mit den Protagnisten mitfiebern und ihnen in ihrem eigenen Tempo folgen. Dass die Kapitel abwechselnd aus Nolans und Yaras Sichtweise erzählt sind, begünstigt diese Möglichkeit noch weiter.
Besonders gelungen finde ich die Entwicklung der Geschichte. Es läuft nicht alles glatt, aber die einzelnen Personen haben stets ihre Gründe genau so zu handeln, wie sie es tun und daher habe ich alle Wendungen nachvollziehen können, auch wenn ich mir oftmals etwas anderes gewünscht hätte. Das Buch ist allgemein ziemlich nachdenklich machend über das eigene Leben und das Treffen von Entscheidungen, andererseits macht es aber auch Mut, dass jeder seinen eigenen Weg finden kann und auch seine Mitmenschen von diesem überzeugt.
Insgesamt ist Reach for the stars definitiv kein normaler YA-Roman, dafür aber mit seiner wundervollen und behutsamen Zirkusgeschichte überaus lesenswert!
Zum Abschluss noch mein Lieblingszitat:
"Keine Ahnung, schätze, ich war einfach eifersüchtig." [] "Eifersüchtig?", fragte ich stirnrunzelnd. "Aber worauf?" Mein Mundwinkel zuckte. "Zeit."